Was tun gegen Adern an den Füßen?

Sitzen oder viel Stehen sind Gift für unsere Venen. Dann staut sich das Blut in den Adern. Abends fühlen sich die Beine schwer und müde an. Das können Sie dagegen tun!

Unsere Venen leisten täglich Schwerstarbeit. Sie transportieren das sauerstoffarme Blut von den Füßen zurück zum Herzen – und das alles entgegen der Schwerkraft. Ein bisschen Unterstützung können sie da schon gebrauchen.

Muskel-Venen-Pumpe aktivieren

Unsere Beine sind darauf ausgelegt, sich viel zu bewegen. Aber der Alltag sitzend im Büro, mit Berufen, bei denen man lange stehen muss, oder lange Abende auf der Couch kommen diesem Bedürfnis wenig entgegen. Warum ist Bewegung aber für die Venen so wichtig? Beim Laufen pressen die Wadenmuskeln die Venen zusammen und quetschen sie quasi aus. Das ist etwa so, wie wenn man auf einen Gartenschlauch tritt und wieder heruntersteigt. Dieser Effekt trägt dazu bei, dass das Blut gegen die Schwerkraft zum Herzen zurückgepumpt wird. Man spricht auch von der Muskel-Venen-Pumpe.

Kleine Venen-Klappen an den Innenwänden der Gefäße sorgen dafür, dass das Blut nicht wieder zurückfließen kann. Sind die Muskeln jedoch zu schlapp, dann werden die Venen nicht genügend zusammengedrückt. Deshalb schließen die Venenklappen nicht mehr richtig, das Blut staut sich und weitet mit der Zeit die Gefäßwände aus. Die Beine fühlen sich schwer und müde an, schmerzen, kribbeln und schwellen an. Das spürt man besonders abends und im Sommer.

7 Tipps für leichte Beine

1. Mehr Bewegung

Wandern, Schwimmen und Radfahren sind für die Wadenmuskulatur ideal. Wichtig ist aber vor allem, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren: zum Einkaufen mit dem Rad anstelle mit dem Auto, eine Bahnstation früher aussteigen und den Rest zur Arbeitsstelle laufen, Treppen steigen statt Aufzug nehmen.

2. Venen-Gymnastik

Wer im Beruf viel sitzen oder stehen muss, kann trotzdem etwas tun: mit den Füßen wippen oder zwischendurch ein Bein nach vorne strecken und mit den Füßen kreisen. Zehnmal nach rechts, anschließend zehnmal nach links. Oder abends auf einer festen Unterlage liegend 10 Minuten mit den Beinen in der Luft Fahrrad fahren. Mehr Übungen für die Venen gibt es bei der Deutschen Gesellschaft für Angiologie.

3. Kompression von außen

Neben Bewegung helfen bei schweren und müden Beinen sehr gut besondere Stützstrümpfe aus Ihrer Apotheke. Sie pressen von außen die Waden zusammen und unterstützen durch ihre besondere Webart so den Blutrückfluss. Mittlerweile gibt es sie in vielen modischen Ausführungen und Farben als Strumpfhosen, halterlose Strümpfe oder Kniestrümpfe im klassischen Nylon-Look oder als Kniestrümpfe mit einem hohen Baumwollanteil, sodass sie als Spezialstrümpfe von außen nicht mehr zu erkennen sind. Überzeugen Sie sich selbst!

4. Beine hoch

Lagern Sie so oft es geht die Beine hoch. Stellen Sie beispielsweise einen Hocker unter Ihren Schreibtisch. Bei sehr müden Beinen am Abend strecken Sie die Beine auf dem Rücken liegend senkrecht hoch und lehnen Sie die Füße an die Wand. Nach ein paar Minuten spüren Sie deutliche Erleichterung, da das gestaute Blut besser abfließen kann. Kaufen Sie sich einen Lattenrost, der auch am Fußteil verstellbar ist. Dann können Sie nachts Ihre Beine höher lagern und verbessern Ihre Venengesundheit quasi im Schlaf.

5. Heilkraft der Pflanzen

Vor allem im Sommer und am Abend lindern kühlende Gels und Salben mit Menthol oder Rosskastanie die venengeplagten Waden. Am besten mit einer sanften Massage kombinieren! Wesentlich effektiver wirken allerdings pflanzliche Wirkstoffe zum Einnehmen in Form Tabletten oder Kapseln. Sie enthalten Extrakte aus der Rosskastanie, dem roten Weinlaub oder Troxerutin aus dem Buchweizen oder dem japanischen Schnurbaum. Diese Pflanzeninhaltsstoffe dichten die Venenwände von innen ab, sodass weniger Bindegewebsflüssigkeit in das umliegende Gewebe austreten kann. Spannungsgefühle und Schwellungen in den Beinen können so reduziert werden.

6. Viel Wasser trinken

Nicht zu unterschätzen: ausreichend trinken! Etwa 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit über den Tag getrunken, hält das Blut schön flüssig und erleichtert auf diese Weise die Durchblutung. Am besten geeignet sind Wasser, ungesüßte Tees oder leichte Fruchtsaft-Schorlen im Verhältnis Saft zu Wasser von eins zu drei.

7. Risiken meiden

Bei Übergewicht einige Kilos abzunehmen hat viele positive Effekte – auch für die Venen, die unter dem zusätzlichen Gewichtsdruck leiden. Auf Saunabesuche, heißes, langes Duschen und ausgiebiges Sonnenbaden sollte besser verzichtet werden, da sich bei Hitze die Venen zusätzlich weiten. Auch Rauchen und übermäßiger Alkohol-Konsum schaden den Blutgefäßen, da sie auf Dauer deren Elastizität schwächen. Zu enge Hosen, einschnürende Strümpfe oder High-Heels erschweren den Blutrückfluss der Venen.

Wann zum Arzt?

Nehmen Sie schwere Beine, Besenreiser und bereits hervortretende Venen ernst. Gehen Sie bei schwerwiegenden Beschwerden zum Arzt und lassen Sie sich untersuchen und behandeln! Wer einen venenfreundlichen Alltag lebt, kann schwere Krampfadern, Venenentzündungen, ausgeprägte Ödeme oder Thrombosen vermeiden und fühlt sich einfach wohler.

Kalter Knieguss nach Kneipp

Der kalte Knieguss fördert die Durchblutung und kräftigt die Venen. Beginnen Sie beim Duschen mit dem kalten Wasserstrahl am kleinen Zeh und gehen Sie über die Wadenaußenseite über das Knie und über die Wadeninnenseite wieder zurück. Etwa achtmal wiederholen.

Was tun gegen Adern am Fuß?

Regelmäßige Bewegung, Dehnen der Waden und bei sitzenden Tätigkeiten immer mal wieder ein paar Schritte zu gehen, helfen hier aber schon. Eine andere Maßnahme bei langem Sitzen sind Stützstrümpfe, auch hilft es, die Beine immer wieder hochzulegen und nicht mit übereinander geschlagenen Beinen zu sitzen.

Was kann man gegen sichtbare Adern machen?

Auch natürliche Substanzen wie z.B. Apfelessig, Knoblauch-, Zitronen- oder Latschenkiefernöl, Fichtenextrakt, Arnika- oder Ringerblumensalbe sollen durchblutungsfördernd wirken. Mehrmals täglich über einige Wochen auf die betroffenen Stellen aufgetragen sollen sie den Abfluss des Blutes aus den Besenreisern fördern.

Sind sichtbare Adern gefährlich?

Besenreiserverödungen. Diese bläulich-roten Venengeflechte (ihr Aussehen erinnert an Reiser)liegen sehr oberflächlich in unserer Haut. Sie sind absolut harmlos und müssen nicht behandelt werden. Manche Menschen stören diese gut sichtbaren Veränderungen aber.

Können sichtbare Adern wieder verschwinden?

Besenreiser entstehen, wenn das Bindegewebe der Venenwand an Spannung verliert. Dieser Vorgang lässt sich nicht rückgängig machen. Die sichtbaren Äderchen verschwinden nur durch ärztliche Behandlung, etwa durch chirurgische Verödung oder Lasertherapie.