Impfstoffe von biontech und astrazeneca schützen weniger gegen omikron

Eine Impfung gegen COVID-19 trägt sowohl zum eigenen Schutz als auch zur Eindämmung der Pandemie bei.

COVID-19 ist eine Erkrankung, die durch die Infektion mit SARS-CoV-2 auftreten kann. Der Krankheitsverlauf kann sehr unterschiedlich sein: Es können keine Symptome (asymptomatisch), milde Krankheitszeichen (symptomarm) oder schwere Erkrankungen mit Lungenentzündung (Pneumonie) und weiteren Organbeteiligungen auftreten, die zum Lungen- und Multiorganversagen bis zum Tod führen können. Ein Teil der COVID-19-PatientInnen hat sich auch Wochen oder Monate nach Beginn der Erkrankung noch nicht wieder erholt und leidet weiterhin unter schweren Allgemeinsymptomen. Daten aus England (National Institute for Health Research: Living with Covid19) deuten darauf hin, dass etwa 40 Prozent der Erkrankten, die im Krankenhaus behandelt werden mussten, längerfristige Unterstützung benötigen und bei etwa 10 Prozent der mild Erkrankten Krankheitszeichen länger als 4 Wochen andauern (Long Covid).

Da das Virus auch durch Personen übertragen werden kann, die keine Krankheitszeichen haben, und generell sehr leicht übertragbar ist, breitet sich das Coronavirus SARS-CoV-2 schnell aus. Vor allem die Virusvarianten zeichnen sich durch eine hohe Übertragbarkeit aus. Weltweit wurden bis Anfang Dezember 2021 268 Millionen COVID-19 Fälle und 5,28 Millionen Todesfälle berichtet. Allein in Deutschland sind bisher über 6,3 Millionen Menschen an COVID-19 erkrankt und mehr als 100.000 Menschen daran gestorben. Durch die Corona-Schutzimpfung kann das Risiko einer Infektion und Erkrankung und vor allem von schweren COVID-19-Verläufen stark reduziert werden.

Die bisher zugelassenen Impfstoffe waren in der klinischen Erprobung sehr wirksam. Die Studiendaten zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit, an dem Virus zu erkranken, bei den gegen COVID-19 geimpften Teilnehmerinnen und Teilnehmern zwischen 70 und 95 Prozent geringer war als bei den Placebo-geimpften Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Das bedeutet, dass eine gegen COVID-19 geimpfte Person nach Kontakt mit SARS-CoV-2 mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht schwer erkranken wird. Über welchen Zeitraum eine geimpfte Person vor einer COVID-19 Erkrankung geschützt ist, das heißt, wie lange der Impfschutz besteht, wird derzeit noch untersucht. Die Impfung bietet nicht nur einen sehr guten persönlichen Schutz vor der Erkrankung, sondern schützt auch andere: Das Robert Koch-Institut geht davon aus, dass das Risiko, das Coronavirus zu übertragen, bei vollständig Geimpften ab dem 15. Tag nach der letzten Impfdosis geringer ist als bei frisch negativ Getesteten.

Wie bei jeder Impfung können auch nach der Corona-Schutzimpfung Impfreaktionen auftreten. Der Nutzen einer Impfung überwiegt jedoch bei weitem die Risiken.

Wirksame und sichere Impfungen können einen entscheidenden Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten und ermöglichen es, Kontaktbeschränkungen mittel- und langfristig zu lockern. Zunächst muss jedoch ein Großteil der Bevölkerung einen Immunschutz gegen das Virus entwickelt haben. Durch die Impfung wird eine bedeutende Bevölkerungsimmunität ausgebildet und das Risiko schwerer COVID-19-Erkrankungen sehr stark reduziert.

Stand: 10.10.2022 (#4573)

Wie wirksam sind die COVID-19-Impfstoffe?

Die Wirksamkeit von Impfstoffen kann auf verschiedene Weise gemessen werden. Im Folgenden wird zwischen dem Schutz vor einer Infektion ohne Krankheitszeichen, einer Infektion mit Krankheitszeichen oder vor schweren Verläufen unterschieden.

Die COVID-19-mRNA-Impfstoffe Comirnaty® von BioNTech/Pfizer und Spikevax® von Moderna sowie der Vektor-Impfstoff Vaxzevria® von AstraZeneca boten bei Infektion mit der Delta-Variante (2021) eine sehr hohe Wirksamkeit von etwa 90 Prozent (%) gegen eine schwere COVID-19-Erkrankung (z. B. Behandlung im Krankenhaus) und eine gute Wirksamkeit von etwa 75 % gegen eine symptomatische SARS-CoV-2-Infektion. Das bedeutete: Wenn eine Person nach Grundimmunisierung mit dem Erreger in Kontakt kam, wurde sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht schwer krank.

Die COVID-19-mRNA-Impfstoffe Comirnaty® und Spikevax® sowie der Vektor-Impfstoff JCOVDEN® von Johnson & Johnson bieten vor Infektionen mit den Omikron-Varianten (2022) weniger Schutz als vor Infektionen mit der Delta-Variante. Dies wird auch durch den aktualisierten Living Systematic Review, der vom RKI durchgeführt wird, belegt.

Die Studienergebnisse zeigen, dass die Wirksamkeit (Schutz vor Infektion) nach zwei Impfstoffdosen (Grundimmunisierung) gegenüber der Omikron-Variante insgesamt gering ist und mit der Zeit deutlich nachlässt. Die Datenlage deutet darauf hin, dass auch die Schutzwirkung gegen schwere Erkrankung nach der Grundimmunisierung mit der Zeit abfällt (weniger stark als der Schutz vor Infektion). Gegen schwere Erkrankungen bietet die Impfung jedoch weiterhin einen guten Schutz. Durch eine Auffrischimpfung kann die Schutzwirkung verbessert werden.

Nach einer Auffrischimpfung ist der Schutz vor schweren Erkrankungen erneut hoch. Daten weisen auch nach Auffrischimpfung darauf hin, dass der Schutz vor symptomloser und symptomatischer Infektion über die Zeit abnimmt. Die hohe Schutzwirkung gegenüber schweren Infektionen bleibt aber über mindestens 6 Monate nach der Auffrischimpfung bestehen. Eine 2. Auffrischimpfung führt zu einer erneuten Verbesserung der Wirksamkeit.

Es bestehen keine signifikanten Unterschiede in der Wirksamkeit zwischen den verschiedenen untersuchten Impfstoffen (Comirnaty®, Spikevax®, JCOVDEN®) und Impfschemata (heterolog vs. homolog).

Zur Übertragbarkeit des Virus unter Omikron gibt es bisher keine ausreichenden Daten; sie scheint bei Geimpften weiterhin reduziert zu sein, wobei das Ausmaß der Reduktion nicht vollständig geklärt ist. Haushaltsstudien aus Norwegen und Dänemark zeigen, dass eine Impfung auch unter vorherrschender Zirkulation der Omikron-Variante die Übertragbarkeit um etwa 6 bis 21 % nach Grundimmunisierung und nach Auffrischimpfung um weitere 5 bis 20 % reduziert.

Seit September 2022 sind an Omikron angepasste mRNA-Impfstoffe als Auffrischimpfungen zugelassen. Die Zulassungen erfolgten auf Grundlage von Daten zur Immunogenität (Antikörperbildung) sowie auf der Basis von tierexperimentellen Studien. Bisher liegen noch keine aussagekräftigen Daten zur klinischen Wirksamkeit beim Menschen vor. Die an Omikron angepassten Impfstoffe verwenden dieselbe mRNA-Plattform, wie die bisher erhältlichen Wildtyp-mRNA-Impfstoffe. Beide angepassten Impfstoffe (BA.1 und BA.4/5) lösen im Vergleich zu den bisherigen monovalenten mRNA-Impfstoffen eine verbesserte Antikörperantwort gegenüber verschiedenen Omikron-Varianten aus. Es ist unklar, ob die etwas höheren Antikörperkonzentrationen auch eine höhere Schutzwirkung bedeuten. Die Antikörperantwort gegenüber dem Wildtyp-Virus ist bei den an Omikron angepassten und den herkömmlichen Impfstoffen vergleichbar.

Der Impfstoff Nuvaxovid® von Novavax bietet nach derzeitigem Kenntnisstand einen guten Schutz vor COVID-19, jedoch ist die Datenlage begrenzt. Die Zulassungsstudien, die überwiegend den Schutz vor der Alpha-Variante untersuchten, zeigten eine Wirksamkeit von etwa 90 % gegen eine milde bis schwere COVID-19-Erkrankung. Verlässliche Aussagen zum Schutz der Impfung vor schweren Krankheitsverläufen können jedoch nicht getroffen werden. Daten bezüglich der klinischen Schutzwirkung der Grundimmunisierung gegen die Omikron-Varianten liegen für Nuvaxovid® bisher nicht vor. Anhand der bisher verfügbaren Daten zu Nuvaxovid® als Auffrischimpfung schätzt die STIKO ein, dass der Schutz einer Auffrischimpfung mit Omikron-adaptierten mRNA-Impfstoffen vermutlich dem einer Auffrischimpfung mit Nuvaxovid® überlegen ist.

Auch für Valneva® liegen bisher nur wenige Daten vor. Die Zulassungsstudie verglich die Impfwirkung mit der von Vaxzevria®. Dabei hatten die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer nach Gabe von Valneva® mehr Antikörper gegen das Wildtyp-Virus sowie in geringerem Maße gegen die Delta-Variante als die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Vergleichsgruppe, die mit Vaxzevria® geimpft wurden. Daten zur absoluten Schutzwirkung von Valneva® sind derzeit nicht verfügbar.

Der Impfstoff Vaxzevria® (AstraZeneca) kommt seit dem 1. Dezember 2021 in Deutschland nicht mehr zum Einsatz.

Stand: 15.12.2022 (#5214)

Wer gilt rechtlich als vollständig geimpft?

Seit dem 19. März 2022 ist im Infektionsschutzgesetz (§ 22a) festgelegt, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um als vollständig geimpft zu gelten.

Seit dem 1. Oktober 2022 liegt ein vollständiger Impfschutz vor:

  • nach drei Einzelimpfungen (die letzte Einzelimpfung muss mindestens drei Monate nach der zweiten Einzelimpfung erfolgt sein),
  • nach zwei Einzelimpfungen
    - PLUS positivem Antikörpertest vor der ersten Impfung ODER
    - PLUS einer mittels PCR-Test nachgewiesenen SARS-CoV-2-Infektion vor der zweiten Impfung ODER
    - PLUS einer mittels PCR-Test nachgewiesenen SARS-CoV-2-Infektion nach der zweiten Impfung (seit der Testung müssen 28 Tage vergangen sein).

Die Impfungen nach den oben genannten Regelungen müssen mit einem oder verschiedenen Impfstoffen erfolgt sein, die von der Europäischen Union zugelassen sind oder im Ausland zugelassen sind und von der Formulierung (Zusammensetzung) her identisch mit einem in der Europäischen Union (EU) zugelassenen Impfstoff sind. Einzelheiten zur Impfung mit nicht in der EU zugelassenen Impfstoffen finden Sie unter „Wie sollen Personen geimpft werden, die mit den nicht in der EU zugelassenen Impfstoffen Sinovac, Sinopharm, Bharat Biotech International Ltd. oder Sputnik V geimpft wurden?“.

Umfassende Informationen zur Impfung finden Sie auf unseren Themenseiten „Corona-Schutzimpfung gegen COVID-19“ sowie in den Antworten auf häufige Fragen.

Reisende sollten die besonderen Nachweispflichten beachten, die bei der Einreise gelten (weitere Informationen finden Sie auf der Themenseite „Einreise nach Deutschland“ sowie unter „Auslandsreisen“).

Welche Impfung wirkt am besten gegen Omikron?

Die Hersteller Biontech und Moderna haben ihre mRNA-Impfstoffe in den letzten Monaten angepasst, um die Wirksamkeit gegen die Omikron-Variante zu erhöhen. Anfang September erteilte die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) den Omikron-Impfstoffen von Biontech und Moderna die Zulassung als Booster.

Was ist der beste Impfstoff?

Daher empfiehlt die Stiko inzwischen Auffrischungsimpfungen, am besten mit einem auf die Omikron-Variante angepassten Impfstoff. Der Novavax-Impfstoff zeigte laut Stiko in den Zulassungsstudien eine mit den mRNA-Impfstoffen vergleichbare Wirksamkeit.

Welcher Booster Impfstoff nach Biontech?

Die Auffrischungsimpfung von Schwangeren kann im Abstand von drei Monaten zur letzten Impfstoffdosis der Grundimmunisierung erfolgen. Unabhängig davon, welcher Impfstoff zuvor verwendet wurde, soll die Booster-Impfung mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty® von BioNTech/Pfizer durchgeführt werden.

Wie lange hält der Impfschutz nach der 3 Impfung?

Die dritte Impfung sorgt für eine verstärkte Antikörper- und T-Zellantwort, die mit einem immunologischen Gedächtnis verknüpft ist. Dies hält länger als drei Monate – und man geht derzeit davon aus, dass man nach der dritten Impfung „durch“ ist und nicht zwingend eine vierte benötigt.