Wer ist bürgermeister in wiesbaden

Weil der Oberbürgermeister positiv auf Corona getestet wurde, kommt Oliver Franz am Donnerstag, 2. Juni, nach Naurod.

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AfD thematisiert Porträt-Frage
Persönlicher Dauerauftrag
Welche Ämter gibt es in Wiesbaden?
Wer hat Wiesbaden gegründet?

2. Juni 2022 – 00:00 Uhr

VRM Redaktion

NAUROD. (ml). Weil Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) positiv auf Corona getestet wurde und sich in Isolation befindet, stellt sich Bürgermeister Oliver Franz (CDU) am Donnerstag, 2. Juni, um 17.30 Uhr den Fragen der Nauroderinnen und Nauroder bei „VorOrt auf Tour“. Treffpunkt ist auf dem Platz hinter der Kirche in der Obergasse. Etwa bis 19 Uhr können die Teilnehmer ihre Kritik und Anregungen für den östlichen Vorort anbringen.

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Oliver Franz ist seit vier Jahren Wirtschaftsdezernent in Wiesbaden. Vermutlich wird er sein Amt im kommenden Juni abgeben. Dann sollen die Dezernate neu verteilt werden. (© Lukas Görlach)

Noch ist Oliver Franz (CDU) Wirtschaftsdezernent, doch mit der neuen Koalition kommt Wandel: „Es ist nicht eine Frage der Leistungsbilanz, sondern der politischen Verhältnisse.“

aktualisiert am 24. September 2022 – 08:49 Uhr

Julia Anderton

WIESBADEN. Fast auf den Tag genau ist es vier Jahre her, dass Oliver Franz (CDU) seinen ersten Tag als Wirtschaftsdezernent erlebte. Es ist nicht sein einziges Amt: Der Jurist ist im Stande des Wiesbadener Bürgermeisters zudem als Ordnungs- und Gesundheitsdezernent tätig. Bis 30. Juni 2023 läuft der Vertrag, doch es ist unwahrscheinlich, dass Franz darüber hinaus im Amt bleiben wird: Die neue Kooperation aus Grünen, SPD, Linke und Volt sieht nicht nur teils neue Dezernatszuschnitte vor, sondern eine Dezernentenbesetzung mit Personal aus den eigenen Reihen. Schon bald soll die heutige Grünen-Fraktionschefin Christiane Hinninger Franz im Wirtschaftsdezernat beerben. Die Kooperation schickt sie daher als hauptamtliche Stadträtin ins Rennen. Der Bürgermeister würde damit bis zum Ende seiner Amtszeit, also mit einem reduzierten Zuständigkeitsbereich, weitermachen. Nach den Plänen der Kooperation soll Stadtrat Andreas Kowol (Grüne) Franz als Ordnungsdezernent beerben, das Gesundheitsdezernat und die Zuständigkeit für das Rechtsamt werden nach Franz’ Ausscheiden wohl von den Linken besetzt.

Die Galerie: Helmut Müller (rechts) hat gut lachen, denn sein Porträt hat einen Platz im Wiesbadener Rathaus gefunden. Bild: Marcus Kaufhold

In der Ahnengalerie der Wiesbadener Oberbürgermeister klafft eine Lücke. Dabei wurde das Porträtbild des aus dem Amt geschienenen und rechtskräftig verurteilten Sven Gerich schon gemalt, wenn auch ohne offiziellen Auftrag der Stadt.

2 Min.

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Die Landeshauptstadt ist stolz auf ihre Oberbürgermeister, wenn auch nicht auf alle. Der seit 2019 amtierende Gert-Uwe Mende (SPD) ist der 16. in der langen Reihe Wiesbadener Stadtoberhäupter seit der Kaiserzeit. Carl von Ibell war der Erste, der 1886 diesen Titel tragen durfte. Genau ein Jahr, bevor das Neue Rathaus am Schlossplatz fertig wurde. Der Neubau nach dem Entwurf des Münchner Architekten Georg von Hauberrisser bildete ein architektonisches Gegengewicht zum Stadtschloss und war Ausdruck des Wiesbadener Selbstbewusstseins.

Oliver Bock

Korrespondent der Rhein-Main-Zeitung für den Rheingau-Taunus-Kreis und für Wiesbaden.

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Ibell regiert bis 1913, und er ist der Erste in der Ahnenreihe der Oberbürgermeister, deren gemalte Porträts im Flur des ersten Stockes neben dem Festsaal gezeigt werden. Bislang hängen dort 14 Porträts, die von zwei Künstlern gemalt wurden: Von dem 1992 verstorbenen Klaus Böttger und von Matthias Gessinger. Die Stadt hat dazu vor einigen Jahren ein kleines Heft mit durchaus kritischen Kurzporträts der Oberbürgermeister herausgegeben, zu dessen Lektüre im Vorwort Sven Gerich (SPD) herzlich einlädt.

Noch nicht in der Galerie: Ehemaliger Wiesbadener Oberbürgermeister Sven Gerich (SPD) : Bild: dpa

AfD thematisiert Porträt-Frage

Die Galerie der Ehemaligen hat der 2019 nach nur einer Wahlperiode wegen Vorwürfen der Vorteilsnahme aus dem Amt geschiedene und 2020 rechtskräftig verurteilte Gerich bisher nicht bereichert. Eine Lücke, die ausgerechnet die AfD-Fraktion im Stadtparlament mit einer Kleinen Anfrage thematisiert hat. Wann und zu welchen Kosten mit einem Porträt Gerichs zu rechnen sei und wer den Auftrag dazu vergebe, wollte der Stadtverordnete Klaus-Dieter Lork (AfD) erfahren.

So schnell werde das nicht der Fall sein, ließ der amtierende Rathauschef Mende die Stadtverordneten wissen. Nach seiner Ansicht sollten nach dem Ausscheiden aus dem Amt drei bis fünf Jahre vergehen, ehe ein Porträt aufgehängt werde. Ein Regelwerk dazu gebe es zwar nicht. Aber innerhalb der nächsten beiden Jahre werde eine Entscheidung fallen. Erst im Jahr 2017, und damit vier Jahre nach dessen Ausscheiden, war das Gessinger-Porträt von Helmut Müller (CDU) aufgehängt worden. Mende gab aber in seiner Antwort eine Merkwürdigkeit preis: Es gibt schon ein Gerich-Porträt, das ebenfalls Gessinger gemalt hat. Allerdings ohne offiziellen Auftrag der Stadt. Jedenfalls ist ein solcher Auftrag nicht aktenkundig. Nachfragen dazu sind nicht mehr möglich, denn der vielfach preisgekrönte Wiesbadener Kulturpreisträger ist vor wenigen Tagen gestorben.

Persönlicher Dauerauftrag

„Mit seinem beeindruckenden künstlerischen Werk gehört er zu den profilbildenden Künstlerpersönlichkeiten Wiesbadens“, heißt es im Nachruf von Mende und Kulturdezernent Imholz. Und ausdrücklich wird erwähnt, dass Gessinger „noch vor einigen Jahren die Portraits der Wiesbadener Oberbürgermeister im Rathaus in beeindruckender künstlerischer Qualität vervollständigt hat“. Bei dieser durchaus schwierigen Aufgabe habe Gessinger seine hervorragende künstlerische und technische Kompetenz eindrücklich unterstrichen, so das Lob von Mende und Imholz.

Gessinger hatte 2015 durch einen – bis heute nicht veröffentlichten – Magistratsbeschluss den Auftrag unmittelbar von Gerich erhalten, die fehlenden Porträts ehemaliger Oberbürgermeister im Stil von Böttger zu malen, weil vorliegende Bilder früherer Oberbürgermeister nur in unterschiedlichen Formaten vorlagen. Das hatte zur Kritik von Rathausbesuchern geführt. Und Gessinger hatte die Ankündigung von Gerich im Magistrat, dass „die Porträtserie der Oberbürgermeister fortgeführt werden soll“, offenbar als persönlichen Dauerauftrag verstanden.

Welche Ämter gibt es in Wiesbaden?

Städtische Ämter von A bis Z.

Amt der Stadtverordnetenversammlung..

Amt für Innovation, Organisation & Digitalisierung..

Amt für Soziale Arbeit..

Amt für Statistik und Stadtforschung..

Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz..

Amt für Zuwanderung und Integration..

Bauaufsicht..

Feuerwehr..

Wer hat Wiesbaden gegründet?

Am 4. Dezember 1320 verlieh König Ludwig der Baier dem Flecken Delkenheim die Stadtrechte. Delkenheims Mittelpunkt war ursprünglich eine Ritterburg, die im Jahr 1372 von Rheingauer Söldnern, angeworben von den Städten Mainz und Frankfurt, niedergebrannt wurde.