Wer zahlt die Scheidung bei Hochzeit auf den ersten Blick?

Kann das wirklich gut gehen? Die Sat.1-Show „Hochzeit auf den ersten Blick“ verkuppelt Paare nicht nur, sondern lässt sie sich wenige Sekunden nach dem Kennenlernen direkt das Ja-Wort geben - rechtlich bindend. Dass nicht alle Ehen für die Ewigkeit sind, zeigte sich bereits in den früheren Staffeln der Sendung. Wie im Fall einer Scheidung der Besitz der Eheleute aufgeteilt wird, haben zwei Kandidaten nun verraten.

Braut und Bräutigam begegnen sich als Fremde vor dem Traualtar und lernen sich erst nach der Hochzeit wirklich kennen: Das ist das Konzept von "Hochzeit auf den ersten Blick". In aufwendigen Tests haben Experten zuvor ermittelt, wer am besten zusammen passen könnte, um sich vor laufender Kamera das Jawort zu geben. Die Erwartungen bei den jeweiligen Kandidaten sind hoch, schließlich gehen sie mit ihrem Ehe-Gelöbnis auch finanziell ein hohes Risiko ein. Damit es aber nach einer Trennung nicht völlig aus dem Ruder läuft und man sich um den Besitz streitet, gibt es einen Ehevertrag. Das haben Michael (35) und Lisa (30) ihren Fans in einem Live-Video auf Instagram mitgeteilt.

„Hochzeit auf den ersten Blick“-Kandidaten unterzeichnen Ehevertrag

Das einstige Traumpaar aus der Nähe von München musste schon nach kurzer Zeit feststellen, dass das Experiment bei ihnen nicht funktioniert hatte. Wirkten Michael und Lisa auf ihrer Hochzeit noch wie zwei Blitzverliebte, die ihr Glück kaum fassen konnten, ließ die Begeisterung schnell nach und die beiden gaben ihre Trennung bekannt. Trotzdem wollen sie auf jeden Fall Freunde bleiben. Die Scheidung sei für nächstes Jahr geplant, wie Lisa in der Show erklärte.

Um einen geordneten Ablauf müsse man sich auf jeden Fall keine Sorgen machen, dafür gäbe es ja einen Ehevertrag, erklärte Michael auf Instagram, "und darin ist alles geregelt". Und der Key Account Manager fügte noch erklärend hinzu: "Du kriegt einen Ehevertrag, in dem du selbst noch mal durchstreichen und Anregungen einbringen kannst, was dir jetzt besonders wichtig ist." Denn jeder Kandidat habe schließlich individuelle Besitzverhältnisse und Verpflichtungen, die in den Text einfließen würden.

Ex-Sat.1-Paar: Lisa und Michael wollen Freunde bleiben

Für Michael ging es vorwiegend um eine Sache: "Bei mir ist das zum Beispiel das Haus", teilte der 35-Jährige mit und erklärte dann: Auch wenn jemand selbstständig ist, sei derjenige zu schützen. "Das sind Punkte, die werden extra notiert."

Die Gütertrennung spielte bei Michael und Lisa aber keine große Rolle. "Wir machen uns da keinen Stress", versicherte Lisa, die ebenfalls im Live-Stream zu sehen war. "Obwohl – eigentlich will ich ja nur dein Haus", gab die 30-Jährige an Michael gerichtet scherzend zu. Mittlerweile habe sie zwar einen neuen Freund, doch mit Michael halte sie weiterhin engen Kontakt. Ihr neuer Partner hätte kein Problem damit, erklärte die Flugbegleiterin dazu.

Von den insgesamt fünf "Hochzeit auf den ersten Blick"-Paaren der diesjährigen Staffel sind nur noch Annika und Manuel zusammen.

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Es klang nach einem miesen Gag, und irgendwie war es das ja auch. Ein privater TV-Sender spielt Gott. Er will beweisen, dass es sie tatsächlich gibt, die Liebe auf den ersten Blick.

Das ist ungefähr so, als würden Biologen zeigen wollen, dass die Banane deshalb krumm ist, weil niemand in den Urwald zog und sie gerade bog. Es ist der Versuch, eine Binsenweisheit pseudowissenschaftlich zu unterfüttern.

Doch tatsächlich hat es Sat.1 geschafft, aus dieser Idee ein Format zu stricken, ein erfolgreiches obendrein. 120 mehr oder weniger verzweifelte Singles im heiratsfähigen Alter machten mit – nicht wissend, worauf sie sich da einließen. Nach DNA-Tests und psychoanalytischen Fragebögen wählte der Computer Paare aus, die perfekt zusammenpassen. In der Theorie.

Noch liegt die Trennungsquote bei 75 Prozent

Die Praxis sieht dann natürlich anders aus, das ist der Thrill in jeder Kuppelshow. Und damit spielt auch die Sendung „Hochzeit auf den ersten Blick“. Paare, die sich nie zuvor gesehen haben, begegnen sich zum ersten Mal, und zwar in dem Moment, in dem es schon zu spät ist, um fluchtartig das Weite zu suchen: auf dem Standesamt.

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Trauung, Flitterwochen, Umzug, Alltag. Die Zuschauer werden Zeuge, wie aus Fremden Ehepaare werden sollen – und wie die dann aber erwartungsgemäß an dieser Aufgabe scheitern. Von vier Paaren blieb in der ersten Staffel ein einziges übrig.

Das war das Ergebnis der Spezialfolge am Sonntag. Sat.1 hatte die Probanden noch einmal eingeladen, um die Zeit Revue passieren zu lassen. Tim und Bea, ein Noch-Ehepaar. Rico und Pierre, zwei Ehemänner, die schon nach der Mindestfrist von sechs Wochen von ihren Frauen vor die Tür gesetzt wurden. Und Dennis, ein Ehemann, der freiwillig das Handtuch warf. Er hatte seine Frau ertappt, wie sie einem Lover schlüpfrige Nachrichten simste.

Noch liegt die Trennungsquote also bei 75 Prozent, in einem halben Jahr vermutlich höher. So jedenfalls war es in Dänemark, wo das Format zum ersten Mal erprobt worden war. Dort blieb am Ende auch nur ein Paar übrig, doch das Glück zerbrach auch spätestens dann, als sich der Boulevard nicht mehr für die Schein-Eheleute interessierte.

Die Schrecksekunde für die Kandidaten

Experiment gescheitert, könnte man sagen. Und sich fragen, warum das Fernsehen jetzt auch noch hierzulande Probanden für ein Format verschleißen muss, das eher als wissenschaftlicher Beleg für das Stockholm-Syndrom als für den berühmten „coup de foudre“taugt. Als Beweis der These, dass zwischen dem Opfer einer Geiselnahme und dem Täter durchaus ein quasilibidinöses Verhältnis entstehen kann – allerdings weniger aus Liebe denn aus Angst.

Beim Vorzeige-Paar Bea und Tim lief es auch nicht rund

Beim Vorzeige-Paar Bea und Tim lief es auch nicht rund

Quelle: obs

Doch dann sieht man, wie Sat.1 sein Vorzeige-Paar Tim, 31, und Bea, 32, in eine Cordkurve gesetzt hat, um ihnen TV-Bilder der letzten Monate vorzuführen. Die Schrecksekunde beim Screening, als die Kandidaten erfahren, was so nicht in der Annonce der Produktionsfirma gestanden hatte: „Das Blind Date findet im Standesamt statt, und ja, die Ehe ist rechtskräftig.“

Er bei der Smoking-Anprobe, sie im Sahnebaiser. Die erste Begegnung. Leuchtende Augen. Der Ausruf der Braut: „Ich glaub, ich brauch 'nen Schnaps.“ Das Jawort.

Jetzt sitzen sie da mit roten Wangen und händchenhaltend, neben Dennis und Tatjana, aus denen kein Paar geworden ist, die aber immerhin wieder miteinander reden. Es gibt Pizza aus dem Backofen, Tim und Bea essen vierhändig, sie lachen an denselben Stellen. Beinahe schon wie ein altes Ehepaar.

Wie sie ihn schon nach einigen Tagen so anschrie

Man sieht noch einmal, wie Bea ihre Brüste in ihr Brautkleid stopft und sie den Satz abspult, den ihr Redakteure allem Anschein nach souffliert haben: „Bei so viel Holz vor den Hütten wird der wohl nicht Nein sagen.“ Man sieht, wie Tim sich verstohlen die Tränen aus den Augenwinkeln wischt, als er seiner – noch unbekannten – Frau einen sehr persönlichen Brief schreibt. Es ist sein Hochzeitsgeschenk an sie.

Und man denkt, das darf doch nicht wahr sein. Kein Streit, kein böses Wort, nicht mal eine gerunzelte Stirn. Dabei, das konnte man in den Folgen nach der Hochzeit sehen und auch in Boulevardblättern lesen, lief es auch bei den beiden nicht rund. Was eben so passiert, wenn ein großer Junge samt seiner Teddybärensammlung bei einer Frau einzieht, die vermutlich eher einen Kerl als ein Kind gesucht hat.

Aber hey, warum den Mythos zerstören, wenn die anderen Paare genug Zoff hatten, um den Bedarf an Fremdscham für ein ganzes Jahr zu sättigen. Man erlebte noch einmal, wie die Gymnasiallehrerin Jana dem Industriekletterer Rico gestand, optisch sei er nicht ihr Typ, sie stehe eigentlich nicht auf Glatzköpfe.

Wie sie ihn schon nach einigen Tagen so anschrie, als sei dies das Casting für die beliebte Trash-Soap „Frauentausch“ bei RTL II. Man litt mit dem Berliner Pierre mit, der gehofft hatte, endlich das Zuhause gefunden zu haben, von dem er – das ehemalige Heimkind – immer geträumt hatte. Der dann aber erleben musste, wie seine Ehefrau Steffi erst den Ehering beim Baden und dann auch die Geduld mit ihm verlor. Die beiden sind längst getrennt. Als einzige Kandidatin blieb Steffi dem Gipfel der Scheinheiligkeit fern. Warum, dürfte jedem einleuchten.

Denn „Hochzeit auf den ersten Blick“ ist keine Kuppelshow wie jede andere. Sie hinterlässt nicht nur eine Narbe auf der Seele der Kandidaten, sondern auch Spuren in ihrem Stammbuch. Eine Hochzeit wieder zu annullieren, das ist zwar nur ein formeller Akt.

Für Sat.1 eine überdurchschnittlich gute Quote

Doch bis dahin haben eben über zwei Millionen Zuschauer jede Phase dieses privaten Scheiterns miterlebt. Für Sat.1 eine überdurchschnittlich gute Quote. Für einige Kandidatinnen die Hölle. Sie sei in der U-Bahn regelrecht beschimpft worden, erzählte Jana. Welche Reaktionen sie am Arbeitsplatz erfuhr, kann man sich ausmalen. Die Frau ist Gymnasiallehrerin in Berlin.

Man tritt Sat.1 also nicht zu nahe, wenn man sagt, moralisch sei diese Sendung ein Griff ins Klo. Die Ehe ist immer noch ein Sakrament und kein Vierer im Lotto. Die ehemalige EKD-Chefin Margot Käßmann hatte das im Vorfeld kritisiert. Während der Sendung gab es jedoch kein einziges Wort der Kritik von den Kirchen, auch nicht darüber, dass Sat.1 einen Pastor als Seelsorger engagiert hatte, allem Anschein nach, um dieser fragwürdigen Show einen Anstrich von Legitimation zu verschaffen.

Gute Voraussetzungen also für Sat.1, das Format fortzusetzen. Im Herbst sollen neue Kandidaten für eine weitere Staffel gecastet werden. Die hohe Scheidungsquote aus der ersten Staffel dürfte nicht geeignet sein, Kandidaten abzuschrecken.

Alle drei geschiedenen Ehemänner versicherten, sie hätten ihr Glück längst gefunden, wenn auch anderswo als erwartet. Pierre hat sich mit einer Kollegin getröstet, Rico und Dennis versicherten, sie hätten sich mit Zuschauerinnen zusammengetan, die sie per Post oder per Facebook kontaktiert hätten. Groupies, wenn man so will. Wo die Liebe eben so hinfällt, wenn nicht auf den ersten, dann doch auf den zweiten Blick.

Sind Markus und Simone noch ein Paar?

Gute Nachricht für alle Fans von Marcus und Simone. Laut Sat. 1 sind die beiden auch 2022 noch zusammen.

Wie viele Paare sind noch zusammen von Hochzeit auf den ersten Blick?

Diese zwölf Singles heirateten 2022 in Sat. In diesem Jahr gaben sich wieder sechs Paare bestehend aus zwölf Singles das Jawort: Jana (26) aus Hünefelden, Jaqueline (26) aus Odenkirchen, Kinga (38) aus Salzgitter, Michaela (34) aus Bielefeld, Nadine (35) aus Berlin und Natascha (30) aus Eschweiler.

Ist man bei Hochzeit auf den ersten Blick wirklich verheiratet?

Hochzeit auf den ersten Blick“ Die Sat. 1-Show „Hochzeit auf den ersten Blick“ verkuppelt Paare nicht nur, sondern lässt sie sich wenige Sekunden nach dem Kennenlernen direkt das Ja-Wort geben - rechtlich bindend.

Wer lässt sich scheiden bei Hochzeit auf den ersten Blick?

Beide wünschen sich, dass das Experiment klappt und aus Wissenschaft Liebe wird. Die Fans haben es gewusst: 88% waren sich sicher, dass sich Juliane und Robert im Finale trennen. Somit sind Juliane und Robert das einzige der vier Paare von „Hochzeit auf den ersten Blick“ 2021, die im Finale die Scheidung wählten.