Was tun gegen schmerzen im arm nach impfung

Schmerzen im Arm sind nach einer Impfung unbedenklich. Foto: uniqueton/Shutterstock

Schmerzen im Arm gehören zu den häufigsten Nebenwirkungen bei Impfungen. Doch woran liegt das eigentlich – und was hilft? Wir haben alle wichtigen Informationen zusammengefasst.

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Derzeit lassen sich viele Menschen gegen das Coronavirus impfen. Nach der Impfung kommt es häufig zu Schmerzen im Arm oder zu Rötungen und Schwellungen an der Injektionsstelle. Das ist nicht nur bei den COVID-Schutzimpfungen der Fall, sondern auch bei anderen Impfstoffen. Dennoch sind viele Menschen verunsichert: Warum tut der Arm nach dem Impfen weh? Wie lange halten die Schmerzen an und wie kann man sie lindern?

Arm-Schmerzen nach Impfung: Kein Grund zur Sorge

Dass Schwellungen, Rötungen und Schmerzen im Arm erst einmal Sorgen bereiten, ist verständlich. Tatsächlich sind die Schmerzen im Arm aber eher ein gutes Zeichen – von einem „Impfschaden“ kann nicht die Rede sein.

Der Körper bzw. das Immunsystem reagiert auf den injizierten Impfstoff und bildet Antikörper gegen die verimpften Erreger – das beginnt bereits dort, wo geimpft wurde, also im Arm. Zu lokalen Reaktionen an der Einstichstelle kommt es bei Corona-Schutzimpfungen, je nach Impfstoff, laut RKI bei bis zu 90 Prozent der Geimpften. Die Impfreaktionen treten meist innerhalb weniger Stunden nach der Impfung auf.

Die Schmerzen im Arm fühlen sich für viele Betroffene wie eine Art Muskelkater an, manche Bewegungen schmerzen mehr als andere. Die Injektionsstelle ist dabei besonders druckempfindlich. Wenn Sie sich Sorgen machen und Angst vor Schmerzen haben, besprechen Sie dies vor der Impfung mit Ihrem Arzt und fragen Sie nach, wie Sie mit eventuell auftretenden Schmerzen umgehen können.

Wie lange bleiben die Schmerzen im Arm nach der Impfung?

Da jedes Immunsystem anders reagiert, kann keine pauschale Antwort darauf gegeben werden, wie lange die Arm-Schmerzen nach einer Impfung anhalten. In der Regel klingen die Schmerzen aber innerhalb einer Woche ab.

Wenn Sie sehr starke Schmerzen im Arm verspüren, halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt.

Was hilft gegen die Schmerzen im Arm?

Mit folgenden Tipps können Sie versuchen, die Schmerzen nach einer Impfung zu reduzieren:

  • Vermeiden Sie körperliche Anstrengung und sportliche Aktivitäten, insbesondere des betroffenen Arms.
  • Kühlen Sie die schmerzende Region, beispielsweise mit kühlenden Gels oder Umschlägen. Auch Kühlpads können zum Einsatz kommen. Diese sollten Sie allerdings in ein Küchentuch einschlagen, bevor sie auf die Haut gelegt werden.

Laut RKI können nach der Impfung schmerzlindernde bzw. fiebersenkende Medikamente eingenommen werden, wenn Schmerzen oder Fieber auftreten. Vorbeugend sollten Ibuprofen, Paracetamol & Co allerdings nicht eingenommen werden.

COVID-Arm: Was ist das?

Zum Teil kommt es nach der Corona-Schutzimpfung zu großflächigen Rötungen und Schwellungen am geimpften Arm. Dabei kann es auch zu Schmerzen und Juckreiz kommen. Diese Impfreaktionen treten meist verzögert auf, etwa eine Woche nach der Impfung. Laut Paul-Ehrlich-Institut treten diese Reaktionen bei etwa 0,8 % der Geimpften nach der ersten Impfung auf und bei 0,2 % nach der zweiten Impfung.

Das Institut schreibt dazu: „Der genaue Mechanismus dieser Reaktionen ist nicht bekannt, der zeitliche Abstand zur Impfung lässt eine verzögerte kutane Überempfindlichkeitsreaktion im Zusammenhang mit dem Aufbau des körpereigenen Immunsystems vermuten, die nicht gesundheitsschädlich ist und nach einigen Tagen wieder verschwindet.“

Ein Grund, die zweite Impfdosis auszusetzen oder zu verzögern, ist der „COVID-Arm“ nicht.

Lesen Sie auch: Wie funktioniert der digitale Impfpass?

Wie geht es Ihnen nach der Impfung?

Es ist sehr wichtig, dass Sie nach der Impfung darauf achten, wie es Ihnen geht. Wenn Sie Fragen haben oder wenn Sie unsicher sind, sprechen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt darauf an! 

Gleich nach der Impfung bleiben Sie mindestens 15 Minuten am Impf-Ort. Das ist wichtig, falls es eine schwere allergische Reaktion auf einen Impfstoff gibt. Am Impf-Ort können Sie beobachtet werden. Und es steht sofort eine passende medizinische Behandlungs-Möglichkeit bereit.

Impf-Reaktionen sind keine Nebenwirkungen!

Nach jeder Impfung kann es zu Beschwerden kommen, auch bei der Corona-Schutzimpfung. 

Impf-Reaktionen sind normal. Sie zeigen, dass die Impfung wirkt. Das Immun-System beginnt zu arbeiten. Es sorgt dafür, dass sich die Schutz-Reaktion gegen eine Corona-Infektion aufbaut.

Anders ist es bei Nebenwirkungen. Nebenwirkungen sind unerwünschte Beschwerden, die von der Impfung ausgelöst werden. 

Nebenwirkungen sind stärker als normale Impf-Reaktionen. Sie müssen genau beobachtet und ärztlich behandelt werden. Nebenwirkungen müssen von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt an das Gesundheits-Amt gemeldet werden. 

Im schlimmsten Fall können Nebenwirkungen zu dauerhaften Gesundheits-Schäden führen. Dazu sagt man auch Impf-Schaden. Für Impf-Schäden gelten die Regeln nach dem Bundes-Versorgungs-Gesetz. Informationen erhalten Sie bei Ihrem zuständigen Gesundheits-Amt.

Wann und wie treten Impf-Reaktionen auf?

Impf-Reaktionen treten meistens kurz nach der Impfung oder einen Tag danach auf. Zum Beispiel kann es sein, dass man am Tag nach der Impfung Beschwerden an der Einstich-Stelle am Oberarm hat. Oder man fühlt sich krank und schlapp. 

Impf-Reaktionen sind keine schädlichen Nebenwirkungen der Impfung. Die Beschwerden sind meistens nicht sehr stark. Sie dauern oft nur einen Tag oder wenige Tage. 

Woran erkennt man Nebenwirkungen? 

Nebenwirkungen können zwischen 4 bis 16 Tagen nach der Impfung beginnen. Zum Beispiel längere Kopf-Schmerzen oder einzelne Blutungen aus der Haut. Wenn Sie Nebenwirkungen feststellen, gehen Sie zur Ärztin oder zum Arzt. 

Bei den Corona-Schutzimpfungen wurden sehr selten schädliche Nebenwirkungen beobachtet. Sehr selten bedeutet: Von 10.000 [10 Tausend] geimpften Personen erkrankt eine Person an einer Nebenwirkung der Impfung.

Was tun beim Verdacht auf Nebenwirkungen?

Ärztinnen oder Ärzte müssen einen Verdacht auf eine schädliche Nebenwirkung der Impfung an das Gesundheits-Amt melden! Bitte informieren Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, wenn Sie den Verdacht auf eine Nebenwirkung haben.

Sie können Nebenwirkungen auch selbst melden. Das betrifft auch Nebenwirkungen, die Sie bei Angehörigen feststellen. Dafür gibt es diese Internet-Seite: www.nebenwirkungen.bund.de.

Impf-Reaktionen auf Comirnaty® von BioNTech/Pfizer

Von insgesamt 100 geimpften Personen haben 

  • mehr als 80 Personen: Schmerzen an der Einstich-Stelle
  • mehr als 60 Personen: Müdigkeit, Schlappheits-Gefühl
  • mehr als 30 Personen: Kopf-Schmerzen, Muskel-Schmerzen
  • mehr als 30 Personen: Frösteln, Kälte-Gefühl („Schüttel-Frost“) 
  • mehr als 20 Personen: Gelenk-Schmerzen
  • mehr als 10 Personen: Fieber, Schwellung der Einstich-Stelle
  • höchstens 10 Personen: Übelkeit, Rötung der Einstich-Stelle
  • höchstens eine Person: geschwollene Lymph-Knoten, Schlaflosigkeit, Schmerzen in Arm oder Bein, Unwohl-Sein, Juck-Reiz an der Einstich-Stelle

Nebenwirkungen von BioNTech/Pfizer

Es wurden allergische Reaktionen auf den BioNTech/Pfizer-Impfstoff beobachtet. Personen, die empfindlich auf Inhaltsstoffe reagieren oder nach der ersten Impfung starke Allergie-Anzeichen hatten, sollten sich nicht oder nicht noch einmal mit Comirnaty® von BioNTech/Pfizer impfen lassen. 

Impf-Reaktionen auf Moderna 

Von insgesamt 100 geimpften Personen haben 

  • mehr als 90 Personen: Schmerzen an der Einstich-Stelle
  • mehr als 70 Personen: Müdigkeit, Schlappheits-Gefühl
  • mehr als 60 Personen: Kopf-Schmerzen, Muskel-Schmerzen
  • mehr als 40 Personen: Frösteln, Kälte-Gefühl („Schüttel-Frost“) 
  • mehr als 40 Personen: Gelenk-Schmerzen
  • mehr als 20 Personen: Übelkeit, Erbrechen
  • höchstens 10 Personen: Fieber, Schwellung und Rötung der Einstich-Stelle, geschwollene Lymph-Knoten in der Achselhöhle
  • höchstens 10 Personen: Haut-Ausschlag an der Einstich-Stelle
  • höchstens eine Person: Juck-Reiz an der Einstich-Stelle

Die meisten Impf-Reaktionen wurden bei älteren Personen etwas seltener beobachtet als bei jüngeren Personen. Meistens sind die Impf-Reaktionen mild oder nicht stark ausgeprägt. Die Impf-Reaktionen treten etwas häufiger nach der zweiten Impfung auf.

Bekannte Nebenwirkungen von Moderna 

Es wurden allergische Reaktionen auf den Moderna-Impfstoff beobachtet. Personen, die empfindlich auf diese Inhaltsstoffe reagieren oder nach der ersten Impfung starke Allergie-Anzeichen hatten, sollten sich nicht oder nicht noch einmal mit Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna impfen lassen. 

Impf-Reaktionen auf Janssen® von Johnson & Johnson

Von insgesamt 100 geimpften Personen haben 

  • mehr als 40 Personen: Schmerzen an der Einstich-Stelle
  • mehr als 30 Personen: Kopf-Schmerzen, Müdigkeit, Muskel-Schmerzen 
  • mehr als 10 Personen: Übelkeit
  • höchstens 10 Personen: Fieber, Husten, Gelenk-Schmerzen, Rötung und Schwellung der Einstich-Stelle, Frösteln und Kälte-Gefühl („Schüttel-Frost“) 
  • höchstens eine Person: Zittern, Niesen, Schmerzen im Mund und im Rachen, Ausschlag, stärkeres Schwitzen, Muskel-Schwächen, Schmerzen in Arm oder Bein, Rücken-Schmerzen, Schwäche-Gefühl, Unwohlsein

Bekannte Nebenwirkungen von Johnson & Johnson

Es wurden allergische Reaktionen auf den Johnson & Johnson-Impfstoff beobachtet. In einem Fall trat eine schwere allergische Reaktion auf. Deshalb sollte nur unter sorgfältiger Aufsicht geimpft werden. Es muss sicher sein, dass es bei einer schweren allergischen Reaktion medizinische Behandlungs-Möglichkeiten gibt.

Gibt es Langzeit-Nebenwirkungen bei COVID-19-Impfstoffen?

Die meisten bekannten Nebenwirkungen treten kurz nach der Impfung auf. Das zeigen langjährige Erfahrungen mit vielen anderen Impfstoffen.

Die COVID-19-Impfstoffe sind noch neu. Vor der Zulassung wurden sie streng überprüft. Aber der Zeitraum zur Beobachtung der Wirksamkeit und Sicherheit dauerte nur wenige Monate. Das hatte diesen Grund: Die Impfstoffe mussten so schnell wie möglich verfügbar sein, um die Pandemie besser zu bekämpfen. Darum können zurzeit noch nicht alle möglichen oder alle seltenen Nebenwirkungen bekannt sein. Deshalb werden diese Impfstoffe weiterhin erforscht und ständig überwacht.  

Corona-Schutzimpfung bei einer COVID-19-Erkrankung

Bisher sind noch keine schädlichen Nebenwirkungen bekannt 

  • bei Personen, die nach einer COVID-19-Erkrankung gegen Corona geimpft wurden.
  • bei Personen, die geimpft wurden, während sie an COVID-19 erkrankt waren. Das kann passieren, wenn man an COVID-19 erkrankt, ohne es zu bemerken. Denn viele Personen haben gar keine oder nur leichte Krankheits-Anzeichen. 

Es ist möglich, dass es in einigen Fällen starke Impf-Reaktionen geben kann, wenn man während der COVID-19-Erkrankung geimpft wird oder danach. Diese Impf-Reaktionen sind nach jetzigem Kenntnis-Stand aber nicht gefährlich. 

Sollten Allergikerinnen und Allergiker sich impfen lassen? 

Allergikerinnen und Allergiker können sich mit allen zugelassenen Impfstoffen gegen COVID-19 impfen lassen. Dazu zählen auch Menschen, die vorher schon einmal eine schwere allergische Reaktion auf andere Impfungen hatten.

Wann sollte man sich nicht mit einem bestimmten COVID-19-Impfstoff impfen lassen?

  • Wenn bekannt ist, dass man auf die Inhalts-Stoffe eines bestimmten COVID-19-Impfstoffes allergisch reagiert. Dann sollte man einen anderen COVID-19-Impfstoff mit anderen Inhalts-Stoffen wählen.
  • Wenn man bei der 1. Impfung eine allergische Reaktion hatte. Dann sollte die zweite Dosis nicht geimpft werden.