Show Definition
Neben der Ohnmacht im übertragenen Sinn, wenn man sich in einer Situation machtlos fühlt, wird darunter in der Medizin eine kurzzeitige Bewusstlosigkeit mit Nachlassen der Muskelspannung verstanden. Viel wird auch der Ausdruck Kreislaufkollaps oder in der Fachsprache Synkope gebraucht. Die Ohnmacht ist meistens durch eine Verminderung der Hirndurchblutung bedingt und geht in der Regel ohne spezielle Behandlung innerhalb von ein paar Sekunden vorbei. Abzugrenzen ist die Synkope von der Bewusstlosigkeit aufgrund von Stoffwechsel-, neurologischen oder psychogenen Störungen. Grundsätzlich kommt der sogenannte Kreislaufkollaps entweder durch eine starke Stimulation des vegetativen Nervensystems, durch einen verminderten Rückfluss des Blutes zum Herzen oder einen sehr niedrigen Blutdruck, durch eine Herzrhythmusstörung oder durch Verengungen in den Hirngefässen zustande. Wie äussert sich das Symptom?Eine Ohnmacht - auch " Synkope" genannt - ist ein kurzzeitiger Bewusstseinsverlust von einigen Sekunden bis maximal einer Minute. Danach ist der Betroffene wieder wach und ansprechbar. Die Ohnmacht kann sich mit Warnzeichen ankündigen. Solche können sein: Schwindel , Übelkeit , "Schwarzwerden vor den Augen", "Aufsteigendes Hitzegefühl", Schweissausbruch, weiche Knie, "komisches Gefühl im Bauch" und Herzklopfen . Eine Ohnmacht kann aber auch plötzlich ohne jegliche Vorwarnung auftreten, insbesondere wenn Herzrhythmusstörungen die Ursache sind. Nicht selten kommt es bei einer Ohnmacht zum Sturz mit Verletzungen. Eine Ohnmacht, die länger als eine Minute dauert, ist ein absoluter Notfall. Es müssen sofort Erste-Hilfe-Massnahmen eingeleitet (siehe unter "Selbsthilfe") und der Notarzt verständigt werden (Notruf: Schweiz: 144, Internationaler Notruf 112). Begleitsymptome: oben genannten Warnzeichen Welche Krankheit kann dahinter stecken?Eine Ohnmacht kann verschiedenste Ursachen haben. Allen gemeinsam ist, dass sie zu einer kurzzeitigen Minderdurchblutung des Gehirns führen. Der häufigste Grund für eine Ohnmacht sind Kreislauffunktionsstörungen. Hier werden zwei Formen unterschieden: die "vasovagale Synkope" und die "orthostatische Synkope" (siehe nachfolgend). Weitere Ursachen sind Erkrankungen des Herzens, des Gehirns, Stoffwechselstörungen sowie Nebenwirkung von Medikamenten. Bei älteren Menschen kann es nach üppigen Mahlzeiten oder durch heftiges Pressen beim Stuhlgang oder beim Harnlassen zu Ohnmachtsanfällen kommen. In manchen Fällen wird keine Ursache gefunden. Ursachen einer Ohnmacht Herz- und Kreislauferkrankungen:
Erkrankungen des Gehirns
Stoffwechselerkrankungen
Weitere Ursachen
SelbsthilfeKreislaufbedingten Ohnmachtsanfällen (z.B. bei zu niedrigem Blutdruck) kann man mit einfachen Massnahmen vorbeugen:
Massnahmen bei herannahender Ohnmacht
Erste-Hilfe-Massnahmen bei bereits eingetretener Ohnmacht
Wann zum Arzt?Ein erstmaliger Ohnmachtsanfall soll immer ärztlich abgeklärt werden. Am wichtigsten ist es herauszufinden, ob eine Herzerkrankung die Ursache ist. Denn: Ohnmachtsanfälle, die z.B. durch Herzrhythmusstörungen verursacht werden, sind besonders gefährlich. Welcher Arzt ist zuständig?
Abklärung beim ArztUm sich ein genaues Bild von den aktuellen Beschwerden und den möglichen Ursachen zu machen, erfolgt zuerst die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) und eine körperliche Untersuchung mit einfachen Hilfsmitteln (Betrachten, Abtasten, Abhören, Abklopfen, Funktionsprüfungen, etc.). Ausgehend von der Anamnese und der körperlichen Untersuchung können weitere spezielle Untersuchungen folgen. Bei der Ohnmacht ist insbesondere auch die Schilderung von Augenzeugen hilfreich. Wichtige Fragen zur Krankengeschichte (Anamnese)
Körperliche Untersuchung Weitere Diagnostik/spezielle Untersuchungen:
Mehr Informationen zur Abklärung (Diagnostik) finden Sie in den jeweiligen Krankheitsbildern. Ärztliche BehandlungDie Behandlung bei Ohnmacht richtet sich nach der Ursache, wobei folgende Behandlungsmöglichkeiten in Frage kommen:
Beispiele weiterer spezieller Therapien:
Was passiert bei einem Kollaps?Ein Kollaps ist eine meistens vorübergehende Kreislaufregulationsstörung. Sie führt aufgrund von Sauerstoffmangel im Gehirn zu einer kurzzeitigen Schwäche und Ohnmacht. Auslöser sind häufig Hitze, schlechte Luft oder langes Stehen.
Wie gefährlich ist ein Kreislaufkollaps?Ein Kreislaufkollaps mutet dramatisch an, ist in den meisten Fällen aber harmlos. Dennoch ist es wichtig, die Ursachen abklären zu lassen.
Was bedeutet es wenn jemand kollabiert?'einen Schwächeanfall, einen Kreislaufzusammenbruch erleiden', Entlehnung der medizinischen Fachsprache (19. Jh.) aus lat. collābī 'in sich zusammensinken, -brechen, einsinken', auch 'ohnmächtig zusammensinken', vgl.
Wie kommt es zu einem Kollaps?Zu einem Kreislaufzusammenbruch kommt es durch die Minderdurchblutung des Gehirns. Diese kann sehr viele verschiedene Ursachen haben. In der Regel lassen sich Synkopen auf das Herz, den Kreislauf oder das Gehirn zurückführen. Liegt die Ursache der Synkope am Kreislauf, sprechen Mediziner von einer vasovagalen Synkope.
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