Stand: 01. August 2022 Show Die Anzahl der erforderlichen Mahnschreiben ist nicht festgelegt. Gesetzlich erforderlich ist grundsätzlich nur eine Mahnung. Bis zu drei Mahnungen je nach Bonität des Kunden entsprechen jedoch der kaufmännischen Gepflogenheit. Dieses Vorgehen hat sich auch in der Praxis bewährt. Schließlich soll derjenige Kunde, welcher nur versehentlich die Zahlung versäumt hat, nicht durch sofortiges gerichtliches Vorgehen verärgert, sondern zunächst höflich an die Zahlungspflicht erinnert werden. In vielen Fällen bietet das außergerichtliche Mahnverfahren eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit, um zügig an die offene Geldsumme zu kommen. Selbstverständlich kann im Einzelfall auch anders verfahren werden, indem beispielsweise nur eine Mahnung vor der Einleitung weiterer Schritte übersandt werden. Die Entscheidung über das Vorgehen erfordert jeweils eine Überprüfung des Einzelfalls. Verzugszinsen und Mahnkosten können bereits ab Verzugseintritt verlangt werden. Nähere Informationen zu Mahnung oder Verzug finden Sie im IHK-Ratgeber Durchsetzung von Forderungen. Erste Mahnung: Zahlungserinnerung(Anmerkung: Mit diesem Schreiben sollte der Kunde in höflicher Form an die Zahlung der Rechnung erinnert werden. Zweckmäßig wäre es, diesem Schreiben eine Kopie der Rechnung beizulegen, damit der Kunde mit Hilfe der Kopie die Rechnung begleichen kann, falls er diese beispielsweise nie erhalten, verlegt oder verloren haben sollte. Eine Fristsetzung ist nicht erforderlich, ebenso wenig die Androhung bestimmter Folgen. Es genügt, wenn der Gläubiger eindeutig zum Ausdruck bringt, dass er die geschuldete Geldsumme verlangt. Eine Zahlungserinnerung könnte je nach Einzelfall beispielsweise wie folgt formuliert werden:) Zahlungserinnerung Sehr geehrte ..., auf unsere o.a. Rechnung haben wir noch keinen Zahlungseingang feststellen können. Falls Ihrer Aufmerksamkeit unsere o.a. Rechnung entgangen ist, haben wir Ihnen eine Kopie unserer Rechnung beigefügt. Wir bitten Sie, die Regulierung nachzuholen und sehen dem Eingang Ihrer Zahlung entgegen. Sollten Sie zwischenzeitlich bereits Zahlung geleistet haben, betrachten Sie dieses Schreiben bitte als gegenstandslos. Mit freundlichen Grüßen Zweite Mahnung: Ausdrückliche Mahnung(Anmerkung:Ist trotz der Zahlungserinnerung innerhalb der nächsten 10-14 Tage kein Geld eingegangen, so empfiehlt sich eine zweite Mahnung. Dieses Mahnschreiben wird im Allgemeinen etwas deutlicher formuliert und nennt regelmäßig eine Zahlungsfrist von beispielsweise 10 oder 14 Tagen. Die zweite Mahnung könnte wie folgt formuliert werden:) Mahnung Sehr geehrte .., leider haben Sie auf unsere Zahlungserinnerung vom ... nicht reagiert. Wir bitten Sie daher, den überfälligen Betrag in Höhe von ... bis zum ... auf unser Konto zu überweisen. Sofern Sie den vorgenannten Termin nicht einhalten, werden wir Ihnen Verzugszinsen und Mahnkosten berechnen müssen. Sollten Sie zwischenzeitlich bereits Zahlung geleistet haben, betrachten Sie dieses Schreiben bitte als gegenstandslos. Mit freundlichen Grüßen Dritte Mahnung: Androhung weiterer Schritte(Anmerkung:
Eine dritte Mahnung empfiehlt sich nur, wenn mit einer Zahlung zu rechnen ist oder der Gläubiger das gerichtliche Verfahren aufgrund beispielsweise jahrelanger laufender Geschäfte nicht einleiten möchte. Folgende Formulierung könnte gewählt werden:) Letzte Mahnung Sehr geehrte ..., trotz unserer schriftlichen Erinnerungen vom ... und vom ... konnten wir bis zum heutigen Tag keinen Zahlungseingang feststellen. Zur Zahlung offen sind folgende Beträge: Rechnungsbetrag: ... Euro Wir bitten Sie daher letztmalig, den fälligen Betrag bis zum ... auf unser Konto einzuzahlen. Sollte auch dieser Termin ohne Geldeingang auf unserem Konto verstreichen, sehen wir uns gezwungen, ohne erneute Aufforderung, gerichtliche Schritte einzuleiten. Beachten Sie bitte, dass dadurch für Sie erhöhte Kosten entstehen würden. Hat sich diese Mahnung mit Ihrer Zahlung überschnitten, bitten wir Sie, dieses Schreiben als gegenstandslos zu betrachten. Mit freundlichen Grüßen Was ist ein Verzugsschreiben?Inverzugsetzung: Bedeutung & Definition
Mithilfe eines Verzugsschreibens setzt der Auftraggeber eine neue Frist und fordert den Schuldner auf, seine Pflichten doch noch zu erfüllen. Verstreicht auch die neue Frist ohne Leistungserfüllung, darf der Auftraggeber entweder Schadenersatz fordern oder den Auftrag entziehen.
Was ist eine inverzugsetzung?Die Inverzugsetzung, auch Verzugsanzeige genannt, regelt im deutschen Baurecht die Folgen eines Verzuges, welches durch den Auftragnehmer verursacht wurden. Wird die vertraglich festgelegte Leistung bis zum vereinbarten Zeitpunkt nicht erbracht, kann der Bauherr eine Verzugsanzeige stellen.
|