Am ballen sein bedeutung

Leiter der Abteilung Fußchirurgie, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Evangelische Elisabeth Klinik

Lützowstraße 26
10785 Berlin

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Was sind die häufigsten Beschwerden im Zusammenhang mit dem Fußballen?    

Die häufigste Ursache für Beschwerden ist die Fehlstellung der Großzehe, das ist dann der sogenannte Hallux valgus. Es gibt auch noch die Fehlstellung der kleinen Zehe, gerade beim Spreizfuß ist dies häufig. Diese steht dann in die andere Richtung und guckt zur großen Zehe hin, hierbei handelt es sich um einen sogenannten Digitus quintus varus. Der prominente Kleinzehenballen, auch Schneiderballen genannt, findet sich hierbei ebenfalls.
 
Darüber hinaus gibt es noch die sogenannte Metatarsalgie, den "Mittelfußkopfschmerz". Dieser tritt meistens unter der zweiten oder dritten Zehe, im Bereich des Ballens, auf.
Es können auch Nervenirritationen vorliegen, das sogenannte Morton Neurom. Durch zu hohen Druck und Überlastung im Ballenbereich kann es dazu kommen, dass die Nerven, die an der Fußsohle entlanggehen und dann in diesem Mittelfußballenbereich nach oben an den Fußrückenbereich ziehen, einem erhöhten Druck ausgeliefert sind. Dann kann es zu einer Schwellung dieser Nerven kommen. Das Morton Neurom kann elektrisierende Schmerzen machen, bis in die Zehen hinein, oder auch Taubheitsgefühle.

Kann ich bei Schmerzen im Fußballen selbst etwas tun?

Was immer hilft, sind fußgymnastische Übungen. Zudem ist zu überprüfen, wie es mit den Schuhen aussieht: Helfen mir weiche oder harte Sohlen? Das muss man einfach mal austesten und an die Beschwerdesymptomatik anpassen. Als erste Selbsthilfe kann man auch schauen, ob es besser wird, wenn man barfuß läuft, oder muss der Fuß in "Watte gepackt werden"?
 
Ansonsten helfen Fußgymnastik und Übungen für die Zehen, denn grundsätzlich macht man einfach zu wenig mit der Fußmuskulatur. Eine einfache Übung wäre zum Beispiel ein Handtuch auf den Boden zu legen und zu versuchen, dieses mit den Zehen zu greifen oder man macht andere Übungen, wie zum Beispiel auf einem Bein stehen und das andere dabei anzuwinkeln. Hierbei wird die Fußmuskulatur aber auch die Becken- und Hüftmuskulatur gefordert. Wenn die Beschwerden aber nicht besser werden, sollte man zum Arzt gehen [Anm. d. Red.: In Coronazeiten einen Arzt telefonisch kontaktieren, um z.B. eine Telesprechstunde zu vereinbaren].

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    Als Ballen (Torus) bezeichnet man unbehaarte, erhabene Hautbezirke an den Gliedmaßenspitzen, die von einem Polster aus verdickter Unterhaut oder Muskeln unterlagert sind. Man unterscheidet nach der Lage verschiedene Ballen:

    • Die Finger- bzw. Zehenballen (Tori digitales) liegen an der Basis der Finger- bzw. Zehengrundgelenke.
    • Der Hand- bzw. Sohlenballen (Torus metacarpeus bzw. metatarseus) liegt im Bereich der Mittelhand bzw. des Mittelfußes. Beim Menschen wird er an der Hand in Thenar und Hypothenar gegliedert. Bei Pferden nennt man ihn „Sporn“ (Calcar metacarpeum bzw. Calcar metatarseum).
    • Der Handwurzel- bzw. Fußwurzelballen (Torus carpeus bzw. tarseus) liegt oberhalb des Hand- bzw. Sprunggelenks. Er ist beim Menschen nicht ausgebildet, bei Pferden ist er rudimentär und wird „Kastanie“ genannt.

    Die Epidermis der Ballen ist stark verhornt, wobei nur platte Hornzellen übereinander geschichtet oder, bei den Zehenballen von Huf (Torus ungulae) und Klaue, Röhrchenstrukturen ausgebildet sind. In der Unterhaut und der Lederhaut der Ballen findet man bei vielen Säugetieren Schweißdrüsen.

    Die Hyperkeratose der Ballen ist eine erblich bedingte seltene Erkrankung bei einigen Hunderassen. Bei der Split Paw Pad Disease der Hunde lösen sich die oberen Epidermisschichten ab. Bei Katzen kommt gelegentlich eine Erkrankung mit starker Schwellung der Ballen vor, die als plasmazelluläre Pododermatitis bezeichnet wird.