Worin besteht der unterschied zwischen blinddarmreizung und blinddarmentzündung

Lesezeit: 3 Min.

Eine Blinddarmentzündung kann in jedem Alter vorkommen, allerdings betrifft es in den meisten Fällen Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 20 Jahren. Sofern eine akute Blinddarmentzündung nicht oder nicht rechtzeitig behandelt wird, kann es im schlimmsten Fall zu einem Blinddarmdurchbruch kommen. Spätestens dann ist Eile geboten und eine Operation ist unerlässlich. Es gilt, je länger man wartet, um so höher ist das Risiko eines Blinddarmdurchbruchs. Wenn die Blinddarmentzündung innerhalb von 36 Stunden behandelt wird, dann ist das Risiko für einen Blinddarmdurchbruch bei 2 Prozent. Es steigt auf 5 Prozent, wenn erst 36 Stunden nach den ersten Anzeichen behandelt wird. Doch mit welchen Symptomen geht ein Blinddarmdurchbruch einher und wie gefährlich ist diese Situation wirklich?

Worin besteht der unterschied zwischen blinddarmreizung und blinddarmentzündung

Blinddarmdruchbruch

Wie kommt es zu einem Blinddarmdurchbruch?

Die genaue Ursache einer Blinddarmentzündung ist immer noch nicht bekannt. In der Regel befinden sich im Darm sehr viele Bakterien (Mikrobiom). Das ist lebensnotwendig und wichtig.

Wenn es dazu kommt, dass die Öffnung des Blinddarms blockiert wird, dann werden Bakterien eingeschlossen, die sich schnell vermehren können. Das führt vermutlich zu einer Blinddarmentzündung.

Wenn die Bilddarmentzündung nicht rechtzeitig behandlet wird, bilden die Bakterien als Reaktion auf die Infektion Eiter.

Der Blinddarm kann dann so stark anschwellen, dass ein Teil des Blinddarms nicht mehr mit Blut versorgt werden kann. Er stirbt ab.

Das abgestorbene Gewebe ist schwach und durch den Druck ensteht ein Loch in der Darmwand. Die Bakterien kommen in die Bauchhöhle hinein und können von dort aus zu einer Blutvergiftung führen. Eine lebensbedrohliche Situation.

Anzeichen und Symptome eines Blinddarmdurchbruchs

Wenn der Blinddarm stark entzündet ist und die Entzündung immer weiter fortschreitet, besteht das Risiko eines Blinddarmdurchbruchs. Beim Wurmfortsatz, der im Zusammenhang mit einer Entzündung umgangssprachlich als Blinddarm bezeichnet wird, handelt es sich um ein kleines Anhängsel des eigentlichen Blinddarms. Dieses ist nur an einer Seite durch einen schmalen Übergang mit dem Blinddarm verbunden.

Eine Blinddarmentzündung äußert sich durch:

  • Schmerzen, die im Ober- und Mittelbauch beginnen können, anschließend nach rechts wandern
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Bauchschmerzen, die beim Gehen, Springen, Husten oder Niesen zunehmen
  • Verminderter Appetit
  • Verstopfung oder Durchfall
  • Aufgeblähter Bauch

Diese Symptome sind aber sehr unspezifisch und können auch bei anderen Erkrankungen auftreten, wie einer Magengrippe. Hinzu kommt, dass die Anzeichen einer Blinddarmentzündung nur bei etwa der Hälfte Betroffenen auftreten.

Wird die Entzündung nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, besteht die Gefahr, dass es zu einer Perforation (Durchbruch) kommen kann. Wenn der Blinddarm reißt, kann der Inhalt des Darms sich ungehindert in der Bauchhöhle ausbreiten. Meist kommt es dann für einige Stunden zu einer Verbesserung der Beschwerden, weil der geschwollene und prall gefüllte Wurmfortsatz durch das Aufplatzen entlastet wird.

Der ausgetretene Eiter und Darminhalt führt jedoch bald dazu, dass die Patienten über zum Teil unerträgliche Schmerzen klagen, die binnen kurzer Zeit immer schlimmer werden. Es kommt zu einer Bauchfellentzündung (Perotonitis). Die Symptome ähneln dann einer Blinddarmentzündung. Der Unterschied ist allerdings, dass

  • die Schmerzen sich im gesamten Bauch ausbreiten
  • die Bauchschmerzen stärker und konstanter sind
  • das Fieber höher ist
  • zusätzlich Schüttelfrost, Schwäche oder Verwirrung auftreten können

Durch die Entzündung des Bauchfells sind die Bauchmuskeln stark angespannt und fühlen sich hart an.

Blinddarmdurchbruch ist lebensgefährlich

Sofern es zu einem Blinddarmdurchbruch kommt, haben Keime freie Fahrt. Sie können sich ungehindert im Bauch der Patienten ausbreiten und eine sogenannte Bauchfellentzündung (Peritonitis) entsteht. Somit besteht akute Lebensgefahr. Die Verabreichung von Antibiotika und eine Operation sind zwingend erforderlich. Dennoch ist die Sterblichkeitsrate von Blinddarmentzündungen hierzulande relativ gering. Das liegt daran, dass es häufig zu keinem Blinddarmdurchbruch kommt, da die Blinddarmentzündung in den meisten Fällen rechtzeitig behandelt werden kann (zum Beispiel operativ).

Darüber hinaus sind meist jüngere Patienten (Kinder und Jugendliche) von einem Blinddarmdurchbruch betroffen. Bei ihnen stehen die Heilungschancen sehr gut. Ein Blinddarmdurchbruch bei älteren Patienten (zum Beispiel bei Senioren mit einem geschwächten Immunsystem) stellt ein größeres Problem dar. Zum Glück ist diese Personengruppe nicht so oft betroffen von akuten Blinddarmentzündungen, die dann zu einem Blinddarmdurchbruch führen könnten.

Die Sterblichkeitsrate nach einem Blinddarmdurchbruch beträgt 5,1 von 1000 Personen.

Komplikationen bei einem Blinddarmdurchbruch

Eine akute Blinddarmentzündung sollte so früh wie möglich behandelt werden, damit ein Blinddarmdurchbruch vermieden werden kann. Die Heilungschancen sind bei der Appendizitis gut. Die Prognose verschlechtert sich bei einem Durchbruch deutlich. Bei einem Blinddarmdurchbruch und der erforderlichen Operation kann es zu diesen Komplikationen und Spätfolgen kommen:

  • Bauchfellentzündung (Peritonitis)
  • Bildung von Abszessen (Eiterherden) im Bauchraum
  • Narbenbildung, die im schlimmsten Fall zu einem Darmverschluss führen kann
  • chronische Entzündungen und eine beeinträchtige Darmtätigkeit
  • komplette Darmlähmung
  • Sensibilitätsstörung
  • schlechte Wundheilung
  • chronische Schmerzen
  • Nachblutungen
  • Infektionen
  • Verletzungen der weiteren Organe im Bauch

Insbesondere aufgrund der drohenden Bauchfellentzündung ist eine Behandlung beim Verdacht auf eine akute Blinddarmentzündung rasch erforderlich.

Was ist der Unterschied zwischen blinddarmreizung und Blinddarmentzündung?

Um zu diagnostizieren, ob es sich um eine Blinddarmreizung oder Blinddarmentzündung handelt, muss eine Blutuntersuchung und eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden. Sind die weißen Blutkörperchen und der CRP-Wert erhöht, deuten diese Werte auf eine Entzündung hin.

Was bedeutet blinddarmreizung?

Bei einer Blinddarmentzündung (Appendizitis) ist der Wurmfortsatz des Blinddarms entzündet. Häufige Symptome sind Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Fieber. Wenn sich die Entzündung im Bauch ausbreitet, kann sie lebensbedrohlich werden.

Wie äußern sich Blinddarmreizungen?

Symptome, die auf eine Blinddarmentzündung hinweisen können sind starke Bauchschmerzen, vor allem im rechten Unterbauch, Fieber, Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit.

Was macht man bei einer blinddarmreizung?

Zur Behandlung einer Blinddarmentzündung ist in der Regel eine Operation erforderlich: Dabei entfernt der Chirurg den entzündeten Wurmfortsatz (Appendektomie). Mediziner behandeln eine Blinddarmentzündung heute nur noch selten ohne Operation, also alleine durch Verzicht auf Nahrung, Bettruhe und Antibiotika.