Wie schreibt man mit freundlichen grüßen

Ausgabe: Der Sprachdienst 3/2013

Wie schreibt man mit freundlichen grüßen
CC-Lizenz

[F] Ich muss als Mitarbeiter meiner Firma auf einen Brief reagieren, der unsachlich und unhöflich formuliert ist. In diesem Kontext empfinde ich es als unangemessen, die Grußformel »Mit freundlichen Grüßen« zu verwenden. Auch möchte ich nicht »Hochachtungsvoll« schreiben, da ich dem Adressaten gegenüber nicht meine Hochachtung zum Ausdruck bringen will. Welche Möglichkeiten habe ich?

[A] Die Grußformel in Briefen ist formal in der DIN-Norm 5008 geregelt; dort heißt es, dass sie mit einer Leerzeile zum Brieftext abgesetzt wird. Die Standardformel in geschäftlicher Korrespondenz lautet »Mit freundlichen Grüßen«. Üblich sind daneben auch die Formulierungen »Mit freundlichem Gruß«, »Mit verbindlichen Grüßen « und »Freundliche Grüße«, wobei das scheinbar lässigere »Freundliche Grüße« nicht nur als neutral bewertet wird. Der Karriere-Experte Jochen Mai schrieb dazu beispielsweise in der »Abendzeitung« (01.02.2009): »Lässt man in einer gängigen Formel etwas weg, kann das dem Empfänger signalisieren: »Du bist mir nicht mal drei Worte wert – für dich reichen auch zwei.« – Mit »Hochachtungsvoll« können Sie beispielsweise Verärgerung, Ironie oder Ablehnung zum Ausdruck bringen; diese Grußformel wirkt in jedem Fall distanzierter. Sie wurde früher in Ausnahmefällen als Ausweichmöglichkeit verwendet, wenn der Schreiber das Gefühl hatte, ein freundlicher Gruß sei nicht angebracht. Heute wird »Hochachtungsvoll « zwar noch in Schreiben an hohe Amtsträger benutzt (vgl. den »Ratgeber für Anschriften und Anreden «, hg. vom Bundesministerium des Innern, abrufbar unter http://protokollinland.de), kommt sonst aber nur noch selten vor, da die Wendung von vielen als veraltet und konservativ empfunden wird (vgl. »Duden, Briefe schreiben – leicht gemacht«. 2. Aufl., Mannheim 2008, S. 39, Duden, »Briefe gut und richtig schreiben!«, 4. Aufl., Mannheim 2006, S. 47). Die Verwendung von »Hochachtungsvoll« ist also nicht zu empfehlen.

Nach DIN 5008 ist es möglich, die Grußformel abzuwandeln. Dementsprechend finden sich bei Briefen mit unangenehmem Inhalt Formeln wie »Es grüßt Sie …«, »In Hoffnung auf eine klärende/schnelle/positive Antwort«, »In Erwartung einer Klärung« oder auch »Mit Bitte um baldige Antwort/Bearbeitung«. Vereinzelt wird eine Formulierung wie »Mit noch freundlichen Grüßen« verwendet; gelegentlich verzichtet der Schreiber ganz auf die Grußformel und platziert lediglich seine Unterschrift unter dem letzten Satz. Diese beiden Varianten scheinen mir aber nicht ratsam. Der Fall »Grußformel bei Briefen mit unangenehmem Inhalt« wird in der DIN 5008 jedoch ebenso wenig behandelt wie der Fall, dass der Schreiber dem Inhalt seines Schreibens entsprechend in der Grußformel seiner Verärgerung Ausdruck verleihen möchte. Ein Blick in Musterbriefsammlungen zeigt, dass in geschäftlicher Korrespondenz auch bei Mahnungen, Kündigungen, Beschwerden und anderen eher unangenehmen Inhalten in der Regel die Form gewahrt wird und dass sich mangelnde Hochachtung vor dem Adressaten weder in der Anrede noch in der Grußformel auswirkt. »Sehr geehrte/r …« und »Mit freundlichen Grüßen« werden selbst dann verwendet, wenn der Schreiber persönlich genau das Gegenteil denken mag. Dies ist zum einen ein Ausdruck von Professionalität. Zum anderen wird »Mit freundlichen Grüßen« in aller Regel als neutrale, unpersönliche und nichtssagende Floskel verstanden, mit der keine eigene Wertung zum Ausdruck gebracht wird. Sie machen also nichts falsch, wenn Sie diese Formel in Ihrem Brief verwenden.

Mit freundlichen Grüßen: Fehler bei der Geschäftskorrespondenz vermeiden

Immer wieder hört man, dass die Grußformel „Mit freundlichen Grüßen“ veraltet langweilig sei und der schlaue Briefeschreiber auf modernere Abschiedssätze zurückgreift. Alternativen zur gängigen Grußformel „Mit freundlichen Grüßen“ sind beispielsweise:

  • Herzliche Grüße
  • Freundliche Grüße
  • Viele Grüße

Immer wieder gerne verwendet werden auch Grußformeln in der Geschäftskorrespondenz mit einer Ortsangabe. Der Vorteil: Es lässt den ganzen Brief ein wenig persönlicher wirken und bleibt dabei gleichzeitig seriös. Eine Grußformel wie: „Herzliche Grüße aus Bonn“ ist durchaus als seriös zu bezeichnen und mal etwas anderes als „Mit freundlichen Grüßen“.

Fehler bei „Mit freundlichen Grüßen“

Mit der neuen deutschen Rechtschreibung stellt sich auch bei dieser Grußformel die Frage: Wie heißt es denn nun richtig? Grüße oder Grüsse? Und muss ich ein Komma hinter den Satz setzen oder gar einen Doppelpunkt? Wie schaut es mit dem Singular aus, wird „Mit freundlichem Gruß“ auch akzeptiert? Grundsätzlich gilt laut Duden, dass die Grußformel mit einem „ß“ geschrieben wird und auch ein Komma nach dem Satz der deutschen Norm entspricht. Auch die singuläre Form „Mit freundlichem Gruß“ wird allgemein akzeptiert.

Ein kurzes und knappes „MfG“ sollte in der Geschäftskorrespondenz jedoch genauso wie das viel belächelte LOL vermieden werden. Unter Kollegen in E-Mail-Form mag das „MfG“ noch in Ordnung sein, bei offizieller Korrespondenz sollten Sie aber unbedingt auf das ausgeschriebene „Mit freundlichen Grüßen“ zurückgreifen. Außerdem wirkt das kurze „MfG“ so, als seien Sie in Zeitdruck und manchmal lohnt es sich, einem Kunden mit seinen ausgeschriebenen Grüßen doch ein wenig mehr Zeit zu schenken.

Bildnachweis: styleuneed / stock.adobe.com

PS: Qualitätsmanagement ist uns wichtig!

Bitte teilen Sie uns mit, wie Ihnen unser Beitrag gefällt. Klicken Sie hierzu auf die unten abgebildeten Sternchen (5 Sternchen = sehr gut):

PPS: Ihnen hat der Beitrag besonders gut gefallen?

Unterstützen Sie unser Ratgeberportal:

Wie schreibt man heute mit freundlichen Grüßen?

Moderne Grußformeln kommen besser an sekretaria empfiehlt: Das Wort “verbleiben” ist mittlerweile stark veraltet. Schreiben Sie stattdessen besser “Freundliche Grüße”, “Herzliche Grüße”, “Beste Grüße” oder “Viele Grüße”.

Wann schreibe ich mit freundlichen Grüßen?

Ein Ratgeber für die richtiger Grußformel: Im Geschäftsbrief, einem Bewerbungsschreiben oder einer E-Mail: „Mit freundlichen Grüßen“ ist die Standard-Grußformel am Ende. Definiert wird dies in einer DIN-Norm. Doch es gibt Alternativen.

Wie schreibt man mit freundlichen Grüßen groß oder klein?

Die Grußformel „Mit freundlichen Grüßen“ besteht zwar nur aus drei kleinen Worten, trotzdem werden hier häufig Fehler gemacht. 1.: mit freundlichen Grüßen – das „mit“ wird großgeschrieben und nicht klein! „Mit“ 2.: Grüssen – ein doppeltes „s“ ist nicht korrekt – schreiben Sie das Wort Grüßen mit „ß“.

Was schreibt man am Ende einer E

Mit freundlichen Grüßen - die gängigste Formel. Noch etwas freundlicher und einen Schlag formeller. Herzliche Grüße - das ist eine schöne Verabschiedung, besonders nach einer Dankesmail. Wir wünschen/ Ich wünsche Ihnen alles Gute - Eine starke Wahl.