Wie fühlt sich Muskelkater im Oberbauch an?

Oberbauchbeschwerden umfassen viele verschiedene Symptome und treten häufig auf. Es können harmlose, aber auch ernste Krankheiten ursächlich sein.

Zuletzt bearbeitet: 23. Okt. 2022Zuletzt revidiert: 18. Okt. 2022


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Was sind Schmerzen oder Unwohlsein im Oberbauch?

In der medizinischen Fachsprache wird für Oberbauchbeschwerden der Begriff Dyspepsie verwendet. Übersetzt bedeutet dies Verdauungsstörung.

Die Dyspepsie ist gekennzeichnet durch Schmerzen im Oberbauch, Völlegefühl, frühes Sättigungsgefühl, Druckgefühl, Sodbrennen, Übelkeit und Erbrechen.

Bei vielen Betroffenen lassen sich trotz sorgfältiger Untersuchungen keine Auffälligkeiten im Magen-Darm-Trakt oder an anderen Organen finden. In diesen Fällen handelt es sich um eine sog. funktionelle Dyspepsie.

Häufigkeit

Rund 20 % der deutschen Bevölkerung leiden an Oberbauchbeschwerden. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer. Häufig nehmen die Beschwerden mit dem Alter ab.

Was kann die Ursache sein?

Nicht-organisch bedingte Beschwerden im Oberbauch (funktionelle Dyspepsie)

  • Bei einer funktionellen Dyspepsie treten die Symptome ohne auffällige Veränderungen des Magens oder anderer Organe im Oberbauch auf („Reizmagen“).
  • Typischerweise sind Menschen unter 50 Jahren davon betroffen, die bereits längere Zeit an Oberbauchbeschwerden, raschem Sättigungsgefühl und Völlegefühl leiden. Zusätzlich können Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, Schlafstörungen und Schwitzen auftreten.
  • 30 % der Patient*innen mit funktioneller Dyspepsie leiden gleichzeitig an einem Reizdarmsyndrom.
  • Stress und/oder psychische Probleme können die Beschwerden verstärken.

Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

  • Oberbauchbeschwerden mit Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen können auch auf einer Magenschleimhautentzündung beruhen.
  • Die Gastritis wird häufig durch eine Infektion mit Helicobacter pylori, Einnahme von Schmerzmitteln (NSAR) oder Alkoholmissbrauch verursacht.

Magengeschwür

  • Am häufigsten treten Magengeschwüre bei Menschen über 50 Jahren, bei Personen, die rauchen oder die bereits zuvor an Magengeschwüren gelitten haben, auf.
  • Typisch sind Oberbauchbeschwerden, die nach Nahrungsaufnahme stärker oder schwächer werden. Häufig treten auch nächtliche Schmerzen auf.
  • Ein erhöhtes Risiko besteht auch bei Personen, die über längere Zeit nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR wie Ibuprofen, Diclofenac) aufgrund chronischer Schmerzen einnehmen.
  • Auch im Zwölffingerdarm (Duodenum) kann sich ein solches Geschwür entwickeln.

Gastroösophageale Refluxkrankheit

  • Die Refluxkrankheit (Sodbrennen) tritt häufiger bei übergewichtigen Personen oder während der Schwangerschaft auf.
  • Typische Symptome sind Sodbrennen, (brennende) Schmerzen hinter dem Brustbein bzw. in der Magengegend, saures Aufstoßen sowie Husten.

Gallensteine

  • Gallensteine kommen mit zunehmendem Alter häufiger vor. Frauen sind dreimal so häufig betroffen wie Männer.
  • Typisch sind mehrere Stunden andauernde kolikartige Schmerzen im rechten Oberbauch. Sie können in den Rücken oder die rechte Schulter ausstrahlen. Oft besteht zudem Übelkeit, gelegentlich Erbrechen.

Krebserkrankungen

  • Selten kann Beschwerden im Oberbauch eine Krebserkrankung im Magen (Magenkarzinom) oder in der Speiseröhre (Ösophaguskarzinom) zugrunde liegen.
  • Dies betrifft hauptsächlich ältere Menschen.
  • Symptome treten häufig erst im fortgeschrittenen Stadium auf. Dazu gehören Schluckbeschwerden, Appetitlosigkeit, Erbrechen und ungewollter Gewichtsverlust.

Herzerkrankungen

  • Schmerzen im Bereich des Oberbauchs können auch Folge von Durchblutungsstörungen des Herzmuskels sein (Angina pectoris bei koronarer Herzkrankheit).
  • Typisch ist eine Verstärkung nach Anstrengung und Besserung der Beschwerden in Ruhe.
  • Auch Atembeschwerden können auftreten.

Zwerchfellbruch

  • Beim Zwerchfellbruch (Hiatushernie) verlagern sich Anteile des Magens durch die Lücke im Zwerchfell nach oben, durch die normalerweise nur die Speiseröhre nach unten zieht. Das führt bei kleinen Brüchen zu mäßigen, anhaltenden Beschwerden.
  • Bei größeren entstehen sehr schwere Schmerzen – dies ist ein Notfall! In der Regel ist eine Operation notwendig.  

Wann sollten Sie ärztlichen Rat suchen?

Wenn Sie sich hinsichtlich der Ursache unsicher sind und/oder starke Beschwerden haben, sollten Sie ärztlichen Rat suchen.

Es gibt verschiedene Warnsymptome, die auf eine ernste zugrunde liegende Ursache hindeuten. Liegen diese vor, ist eine rasche ärztliche Untersuchung wichtig. Dazu gehören:

  • erstmaliges Auftreten der Beschwerden im Alter über 40 Jahre
  • Symptome verstärken sich im Lauf der Zeit.
  • nächtliche Beschwerden
  • Fieber
  • anhaltendes Erbrechen
  • blutiges Erbrechen (auch schwarzes Blut): Notfall!
  • schwarzer Stuhl (Hinweis auf Magenblutung)
  • unabsichtliche Gewichtsabnahme
  • Schluckbeschwerden.

Untersuchungen

  • In einem ausführlichen Gespräch werden die Beschwerden erfasst.
  • Bei der körperlichen Untersuchung wird der Bauch abgetastet.
  • Organische Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts sollten abgeklärt werden.

Laboruntersuchungen

  • Blutuntersuchungen können Hinweise auf Blutarmut, Entzündungen, Lebererkrankungen u. a. geben.
  • Außerdem wird eine Untersuchung auf Helicobacter pylori empfohlen. Die Bakterien können im Stuhl oder über einen Atemtest nachgewiesen werden
  • Zusätzlich kann ein Test auf Blut im Stuhl durchgeführt werden.

Bildgebende Untersuchungen

  • Eine Ultraschalluntersuchung wird durchgeführt, um Erkrankungen im Bereich der Galle und der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) auszuschließen.
  • Mit einer Spiegelung von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm (Ösophago-Gastro-Duodenoskopie) kann die Schleimhaut auf Veränderungen untersucht werden. Dazu wird das Gastroskop, ein flexibler Schlauch mit einer Kamera und einer Lampe, über die Speiseröhre in den Magen eingeführt.
  • Bei zusätzlichen Reizdarm-Beschwerden kann auch eine Darmspiegelung (Koloskopie) erwogen werden.

Weitere Untersuchungen

  • In einzelnen Fällen sind weitere Untersuchungen zur Abklärung hilfreich, z. B. verschiedene Atemtests zur Diagnose von Kohlenhydratunverträglichkeiten.

Behandlung

  • Die Behandlung richtet sich nach der Ursache für die Beschwerden.
  • Ziel der Behandlung ist, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Medikamente

  • Oberbauchschmerzen und Sodbrennen bei einer funktionellen Dyspepsie können mit sog. Protonenpumpenhemmern behandelt werden. Diese Substanzen unterbinden die Säurebildung im Magen.
  • Auch bestimmte pflanzliche Präparate können lindernd wirken. Verwendet werden u. a. Pfefferminze, Kümmelöl, Bauernsenf, Wermut, Enzian, Angelikawurzel, Kamille und Melisse. Bei Schöllkraut ist Vorsicht geboten, da es leberschädigend wirken kann.
  • Wenn Helicobacter pylori nachgewiesen wurde, wird eine entsprechende antibiotische Therapie empfohlen. Manchmal bleiben die Beschwerden dennoch bestehen.
  • Liegen neben den körperlichen Beschwerden auch depressive Symptome vor, kann eine Therapie mit Antidepressiva erwogen werden.

Was können Sie selbst tun?

  • Vermeiden Sie möglichst Faktoren, die die Beschwerden auslösen oder verstärken.
  • Achten Sie auf einen gesunden Lebensstil und eine ausgewogene Ernährung mit regelmäßigen, nicht so üppigen Mahlzeiten (besonders abends).
  • Vermeiden Sie fette und scharf gewürzte Speisen sowie Alkohol und Kaffee.
  • Auch Sport und Entspannungsübungen können hilfreich sein.

Weitere Informationen

  • Dyspepsie – Informationen für ärztliches Personal

Autorin

  • Martina Bujard, Wissenschaftsjournalistin, Wiesbaden

Literatur

Dieser Artikel basiert auf dem Fachartikel Dyspepsie. Nachfolgend finden Sie die Literaturliste aus diesem Dokument.

Wie fühlt sich ein Bauchmuskelkater an?

Die betroffene Muskulatur wirkt schwach, kraftlos, verhärtet und schmerzt schon bei den kleinsten Bewegungen. Weitere Empfindungen, die mit einem Muskelkater einhergehen können, sind Berührungsempfindlichkeit, Steifheit sowie ein leichtes Anschwellen der betroffenen Muskeln.

Was tun gegen Muskelkater im Oberbauch?

Ein warmes Vollbad hilft gegen einige Beschwerden – so auch bei Muskelkater. Durch die Wärme werden Haut und Muskeln besser durchblutet und die Muskulatur kann besser entspannen. Besser als ein Vollbad sind spezielle Muskelentspannungsbäder.

Kann man einen Muskelkater im Bauch haben?

Brust und Bauch sind seltener betroffen. Die Muskeln fühlen sich schwach an und schmerzen bei Bewegung. Auch eine Verhärtung oder Schwellung kann tastbar sein. In diesem Fall sollte man jedoch abklären, ob es sich nicht um eine Muskelverhärtung (Myogelose) handelt.

Warum fühlt sich mein Bauch an wie Muskelkater?

Häufig hat man einfach nur zu viel gegessen oder Ärger und Stress schlagen sich in Bauchschmerzen nieder. Eine Magen-Darm-Erkrankung oder menstruationsbegleitende Symptome sind ebenso oft Auslöser für die Schmerzen in der Bauchregion. Hinter den Beschwerden können allerdings auch ernste Erkrankungen stecken.