Wie oft pupst ein mensch im Leben

Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen ...

Nach dem Genuss bestimmter Nahrungsmittel müssen viele Menschen häufiger pupsen. Leidet man aber ständig unter Blähungen, kann das ein Anzeichen für eine Krankheit sein. Doch wie viel Pupsen ist eigentlich stinknormal? Und ab wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Prof. Dr. Peter Layer (70) ist Chefarzt und Direktor am Israelitischen Krankenhaus in Hamburg. In BILD erklärt er, was beim Luftlassen im menschlichen Körper passiert.

Wie entstehen Blähungen?

Prof. Layer: „Viele Blähungen entstehen durch die Vergärung von unverdaubaren Kohlenhydraten, insbesondere auch von manchen Zuckerarten (Fruchtzucker, Milchzucker). Je nach Veranlagung können diese bei manchen Menschen starke Blähungen auslösen. Der Grund: Es kann immer nur eine gewisse Menge an Fruchtzucker aufgenommen werden, der „Überschuss“ wird von Bakterien „vergoren“ und verursacht Gase.“

Wie viel Luft pressen wir bei Blähungen hinaus?

Wer richtige Blähungen hat, hat sich sicher schon mal gefragt, wie viel Luft man da eigentlich raus pustet. Prof. Layer sagt: „Abhängig von der Ernährung sind es ein bis drei Liter Gase am Tag. Vegetarier produzieren unter Umständen mehr (bis zu sieben Liter täglich).“

Wie viel Luft kann der Magen-Darm-Bereich verkraften?

Prof. Layer: „Die Gesamtmenge variiert je nach Ernährung. Besonders viele Blähungen verursachen zum Beispiel Hülsenfrüchte. Durch eine Portion Bohnen oder Linsen kann ein Liter oder mehr zusätzliches Gas produziert werden.“

Und: „Regulär sind weniger als 200 Milliliter im Darm. Diese Menge kann sich nach blähenden Mahlzeiten bis auf das Drei- bis Fünffache erhöhen. Allerdings werden diese Mengen dann meist schnell abtransportiert. Im Dünndarm sind Blähungen deutlich unangenehmer, die Passage der Gase durch den Dünndarm dauert meist nur 20 bis 40 min. Im Dickdarm kann die Luft bis ca. eine Stunde lang stehen.“ Bei Reizdarmpatienten kann die Luft allerdings deutlich länger „stehen“.

Ab wann sind Blähungen gefährlich?

Prof. Layer: „Gefährlich ist es nur, wenn das Gas nicht entweichen kann. Beispielsweise bei Darmlähmungen oder einem Darmverschluss durch einen Tumor. Dabei ist jedoch nicht das Gas selbst gefährlich, sondern der Verschluss des Darmes.“

Wie oft pupst ein mensch im Leben

Prof. Layer ist u.a. als Leitlinienkoordinator für die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie tätig

Foto: Israelitisches Krankenhaus Hamburg

Wie oft am Tag pupsen wir?

Prof. Layer: „Zwischen zehn und 25-mal. Das heißt im Mittel circa einmal alle ein bis zwei Stunden. Normalerweise finden die meisten Gasabgänge unbemerkt statt.“

Warum riechen Blähungen?

Prof. Layer: „Die Zusammensetzung der Gase ist abhängig von der Darmflora und der Ernährung. Am häufigsten produzieren wir Wasserstoff und CO₂, mitunter auch Methan. All diese Gase sind geruchslos. Eine Reihe von Schwefelverbindungen aus der Nahrung sorgen dann für üble Gerüche. Eine Diätumstellung kann daher helfen, um den Aufbau einer gesunden Darmflora zu fördern.“ Aber: Eine Ernährungsumstellung sollte immer mit einem Arzt abgesprochen werden.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Prof. Layer: „Sind Blähungen besonders häufig und übel riechend, muss sowohl nach der Ursache geforscht als auch eine Behandlung eingeleitet werden. Daher sollte in diesen besonderen Fällen ein Gastroenterologe zurate gezogen werden. Ebenso, wenn zunehmend Schwierigkeiten und Schmerzen beim Abgang der Gase auftreten.“

Gibt es günstige Übungen, um Blähungen einfacher abzulassen?

Prof. Layer: „Bei Magenbeschwerden hilft es, den Oberkörper beim Aufstoßen aufzurichten und zu strecken, gegebenenfalls etwas nach vorne zu neigen. So kann die Speiseröhre entspannen. Bei Blähungen helfen Bewegung, Bauchmuskeltraining sowie die Stabilisierung der Bauchmuskeln. Joggen, aber auch schon regelmäßige zügige Spaziergänge helfen. Gas ist für den Darm generell schwer zu transportieren. Daher muss der Darm besonders aktiviert werden. Auch eine Bauchwandmassage kann helfen.“

Wie bekomme ich Blähungen wieder weg? Gibt es Hausmittel?

Prof. Layer: „An erster Stelle hilft regelmäßige Bewegung. Hilfreich sind oft auch manche Tees (Fenchel, Anis, Kümmel), entblähende Mittel oder auch spezielle Probiotika, wie sie beim Reizdarm eingesetzt werden.“

Kann man beeinflussen, ob man leise oder laut pupst?

Prof. Layer: „Sofern der Schließmuskel kontrolliert werden kann, kann auch das Geräusch beeinflusst werden.“

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15 Pupse am Tag sind normal und gesund – im Durchschnitt

Erstellt: 22.05.2022Aktualisiert: 22.05.2022, 09:26 Uhr

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Blähungen und die damit verbundenen Gase, die wir ablassen, sind nahezu jedem unangenehm. Dabei ist es ein gesundes Zeichen, dass der Darm gut arbeitet.

München – Wer macht damit schon gerne auf sich aufmerksam: unliebsame Blähungen, die wir insbesondere nach bestimmtem Essen bemerken und daher Luft bzw. Gase ablassen müssen. Ein Thema, das vielen Menschen selbst dem Partner oder Arzt gegenüber unangenehm ist. Dabei sind Blähungen und das damit verbundene Pupsen, auch Flatulenz genannt, ganz normal, ja sogar gesund. Bei der Verdauung von Nährstoffen entstehen im Darm immer auch Gase, die zum größten Teil ausgeatmet und teilweise eben über den Enddarm und Anus als „Pups“ nach außen befördert werden.

15 Pupse am Tag sind normal und gesund – im Schnitt

Bis zu 2,5 Liter Gase können sich durchschnittlich pro Tag im menschlichen Körper bzw. Darm bilden – ca. ein halber Liter der Gase endet als klassisches Pupsgeräusch, häufig auch mit einem unangenehmen Geruch verbunden. Der Rest wird vom Dickdarm über die Blutbahn zum Ausatmen zu den Lungen befördert.

Blähungen und Flatulenz mit zehn bis 20 Pupsen am Tag gelten unter Medizinern als normal. Letztlich ist pupsen auch wichtig und gesund, um den Darm von den Gasen und damit mehr oder weniger Beschwerden im Bauch zu befreien. „Im Prinzip sind Blähungen ein Zeichen dafür, dass der Darm arbeitet“, äußert Dr. med. Dagmar Mainz, Fachärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie sowie Mitglied im Vorstand des Berufsverbands niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e. V., gegenüber „Focus Online“.

Blähungen: Warum entstehen Gase, die in Pupsen enden?

Die Gasbildung im Körper und das damit verbundene Pupsen zeigt sich in der Regel nach den Mahlzeiten, insbesondere bei bestimmten Lebensmitteln wie Rohkost, Hülsenfrüchten, Kohlgemüse oder Vollkornprodukten. Große Mengen kohlensäurehaltiger Getränke können ebenfalls zur vermehrten Gasbildung im Darm führen. Manche Menschen schlucken bei den Mahlzeiten vermehrt Luft, da sie möglicherweise zu hastig essen oder beim Kauen und Schlucken sprechen.

Dann rumpelt es ordentlich im Darm, wir spüren nach den Mahlzeiten und mit der Verdauung nicht selten den unangenehmen Blähbauch, der dann von häufigem Gas-ablassen begleitet wird.

Wie oft pupst ein mensch im Leben

Wenn es im Darm rumpelt und sich Blähungen breit machen, fühlt sich das nicht nur unangenehm an, es entfleuchen häufig auch unfreiwillig Gase – normal ist im Durchschnitt 15 Mal pro Tag. (Symbolbild) © WavebreakmediaMicroPanthermedia/Imago

Der gefürchtete Gestank entsteht dann, wenn die Darm-Bakterien viele ballaststoff- und schwefelhaltige Nahrungsmittel zerlegen und verdauen müssen. Dabei bilden sich Schwefelwasserstoffe (H2S), die den übel riechenden Gestank verursachen. Blähungen sind Teil der Verdauung und bei der Mehrheit der Menschen nicht ungewöhnlich. Oft reicht es schon, auf das Lebensmittel zu verzichten, das die Blähungen verursacht. Wenn Blähungen öfter als 20 Mal pro Tag auftreten und mit Schmerzen verbunden sind, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

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Blähungen: Was tun bei übermäßigem Pupsen?

Tipps, wie Sie störende Blähungen vermeiden können:

  • Mehrere und kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich nehmen
  • Auf blähende Nahrungsmittel verzichten
  • In Ruhe essen
  • Nahrung gut kauen, bevor sie heruntergeschluckt wird
  • Beim Essen und Kauen möglichst nicht sprechen
  • Fenchel-Anis-Kümmel-Tee vor oder mit den Mahlzeiten trinken
  • Bewegung nach den Mahlzeiten wie ein einfacher Verdauungsspaziergang
  • Wenig Schlaf und Stress vermeiden, sie belasten die Verdauung

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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Wie oft Pupst ein Mann?

Laut Experten ist es völlig normal, wenn man 10 bis 20 Mal am Tag pupst. Bis zu 24 Mal gelten noch als medizinisch unbedenklich. Die Darmwinde verteilen sich dabei nicht gleichmäßig über den Tag hinweg, sondern entstehen vor allem nach der Einnahme von Mahlzeiten.

Wie oft Pupst eine Frau?

"Für Frauen ist das Tabu eklig, stinkig und uncharmant zu sein, viel größer als für Männer." Doch Männer und Frauen müssen eigentlich gleich häufig pupsen. Erwachsene produzieren pro Tag zwischen 0,5 und 1,5 Liter Darmgase – unabhängig vom Geschlecht. Wir müssen täglich acht bis 15 Mal furzen.

Wie oft furzt ein gesunder Mensch?

Blähungen und Flatulenz mit zehn bis 20 Pupsen am Tag gelten unter Medizinern als normal. Letztlich ist pupsen auch wichtig und gesund, um den Darm von den Gasen und damit mehr oder weniger Beschwerden im Bauch zu befreien. „Im Prinzip sind Blähungen ein Zeichen dafür, dass der Darm arbeitet“, äußert Dr.

Wie viel Liter furzt ein Mensch?

Wir furzen nämlich 10 bis 20 mal pro Tag, und setzen dabei 0,5 bis stolze 2 Liter Darmgase frei! Ein normaler Luftballon enthält 14 Liter Luft.