Versteckte Kosten beim Hauskauf Nicht vergessen!Der Traum von den eigenen vier Wänden wird getrübt, wenn plötzlich unerwartete Kosten auftauchen, mit denen man gar nicht gerechnet hat. Baugenehmigung, Grunderwerbsteuer, Notarkosten - beim Kauf oder Neubau einer Immobilie entstehen nicht unerhebliche Nebenkosten. Planen Sie diese üblichen Nebenkosten unbedingt beim Kauf mit ein, rät unser Finanzexperte Helmut Weigt vom Verband Wohneigentum Rheinland-Pfalz. Show
GrunderwerbssteuerDie fällige Grunderwerbsteuer berechnet sich aus dem notariell beurkundeten Kaufpreis. Dabei werden der Grundstückspreis und der Preis eines bereits bestehenden Gebäudes als Bemessungsgrundlage angesetzt. Auch der Preis eines Neubaus vom Bauträger fällt in diese Bemessungsgrundlage, obwohl das Gebäude noch gar nicht errichtet ist (Ausnahme: Sie kaufen ein unbebautes Grundstück nicht bei dem beauftragten Bauträger). Die Höhe der Grunderwerbsteuer ist abhängig vom jeweiligen Bundesland und liegt zwischen 3,5 % und 6,5 % der Bemessungsgrundlage. NotarkostenJeder Grundstückskauf (bebaut oder unbebaut) muss notariell beurkundet und im Grundbuch eingetragen werden. Auch die für erforderliche Darlehen von den Kreditinstituten verlangten Sicherheiten (Grundschulden) werden in der Regel von Notaren bestellt und ebenfalls im Grundbuch eingetragen. Für diese Notar- und Gerichtskosten sollte man rund 1,25 % des Kaufpreises und rd. 0,75 % des erforderlichen Darlehensbetrages ansetzen. MaklerkostenIst ein Immobilienmakler involviert, kommt seine Courtage hinzu, die ebenfalls regional sehr unterschiedlich ausfällt und zwischen 3,6 % und 7,15 % liegt. Häufig vergessene KostenNeben diesen "üblichen Erwerbsnebenkosten" können aber durchaus weitere Kosten entstehen, die häufig vernachlässigt werden. Beispielhaft sind hier Kosten zu nennen, die zwar nicht direkt mit dem Erwerb oder Bau einer Immobilie zu tun haben, die es aber zuweilen zu berücksichtigen gilt: Renovierungskosten Zinsen während der Bauzeit Durch den Umzug anfallende Kosten
Diese Liste der gern vergessenen Nebenkosten könnte man beliebig fortsetzen. Dem ein oder anderen mag sie kleinlich vorkommen. Doch die Warnung, möglichst alle Kosten zu kalkulieren, hat einen tieferen Sinn: Unser TippHat man für derartige Kosten kein Geld mehr in der Reserve, bleibt nur der Weg zur Bank, um es sich zu besorgen. Und genau das ist der Haken: Da sie wahrscheinlich bereits ein Darlehen für den Kaus oder Bau aufgenommen haben, ist die einzige Bank, die Ihnen noch Geld geben wird, die Bank, die Ihr Haus finanziert und es mit der für sie eingetragenen Grundschuld als Sicherheit für andere Institute "blockiert" hat. Dieser Bank sind Sie im Falle einer nicht zu umgehenden Nachfinanzierung folglich schlicht ausgeliefert. Mit ziemlicher Sicherheit wird Ihnen diese Bank einen deutlich höheren Zinssatz für die erforderliche Nachfinanzierung berechnen, als es Ihrem Geldbeutel lieb ist. Halten Sie also in jedem Fall ausreichende Eigenkapitalreserven vor und denken Sie bei Ihrer Kostenaufstellung möglichst an wirklich alles, was auf Sie zukommt. Grunderwerbsteuer reduzierenDie anfänglich genannte Grunderwerbsteuer kann man nur durch eine Reduzierung der Bemessungsgrundlage schmälern. Manche Steuerberater oder Notare geben hier gerne den gut gemeinten Rat, miterworbenes Zubehör (z. B. eine Einbauküche) im Kaufvertrag auszuweisen, denn darauf fällt dann keine Grunderwerbsteuer an. Aber diese Empfehlung hat zur Folge, dass die finanzierende Bank den Wert der Immobilie entsprechend reduziert, das Verhältnis von Darlehen zu Objektwert damit schlechter wird und deshalb das Risiko der Bank ebenfalls höher bewertet wird. Dieses höhere Risiko der Bank hat dann gegebenenfalls einen höheren Zinssatz zu Folge, womit sich ein relativ geringer Grunderwerbsteuervorteil zu einem möglicherweise sehr viel höheren Finanzierungsnachteil wenden kann. Dieser "Trick" spart bei einer mit 5.000 Euro ausgewiesenen Einbauküche beim höchsten Grunderwerbsteuersatz (6,5 %) gerade mal 325 Euro. Verschlechtert sich hingegen damit der Zinssatz des Darlehens beispielsweise um 0,1 % pro Jahr, zahlen Sie bei einem Darlehen von 100.000 Euro allein im ersten Jahr also rund 100 Euro mehr. Man muss wahrlich kein mathematisches Genie sein, um zu erkennen, dass der Mehraufwand an Zinsen über die gesamte Finanzierungsdauer gesehen diesen vermeintlichen Vorteil völlig zunichtemacht. Fazit:Letztlich bleibt also nur die alte Kaufmannsweisheit: "Der größte Vorteil liegt im Einkauf", was so viel heißt, dass durch geschicktes Verhandeln und einen intensiven Preisvergleich voraussichtlich die höchste Ersparnis zu erzielen ist. Helmut Weigt
Auf was muss ich achten wenn ich ein Haus kaufe?Das sollten Sie beim Hauskauf alles beachten. Ausreichend Budget für den geplanten Hauskauf. ... . Die Lage. ... . Der Zustand der Immobilie. ... . Vor Ort: Hausbesichtigung mit einer Immobilienspezialistin. ... . Kosten für eine Sanierung oder Modernisierung richtig einschätzen. ... . Das sagt der Energieausweis über das Haus aus.. Welche Kosten kommen auf mich zu?Diese regelmäßigen Nebenkosten fallen für Hausbesitzer:innen an:. Grundsteuer.. Strom.. Heizung.. Müllabfuhr.. Straßenreinigung.. Wasser und Abwasser.. Telefon-, Internet- und TV-Anschluss.. Welche Kosten beim Hauskauf in Österreich?Grundsätzlich fallen beim Immobilienkauf folgende Nebenkosten an:. Gebühren Grundbucheintragung (1,1% des Kaufpreises). Grunderwerbsteuer (in der Regel 3,5% des Kaufpreises). Maklergebühren (bis zu 4% des Kaufpreises). Errichtungs- und Abwicklungskosten für den Kaufvertrag (ca. 1-3% des Kaufpreises). Wie hoch sollte das Eigenkapital beim Hauskauf sein?Wenn Sie eine Immobilie kaufen ist unsere Empfehlung: 20 bis 30 Prozent der Gesamtkosten sollten Sie aus eigenen Mitteln aufbringen. Besser sogar noch mehr. Je höher Ihr Eigenkapitalanteil, umso weniger Kredit müssen Sie für Ihre Finanzierung aufnehmen. Und umso weniger kostet die Finanzierung.
|