Wie lange hat man Zeit eine Wunde zu kleben?

Die betroffene Körperstelle und die dortige Dicke der Haut sowie die Tiefe der Verletzung entscheiden darüber, ob es zur Blutung kommt, die Stelle schmerzt, von selbst verheilen kann oder ob diese ärztlich versorgt werden muss.

Die menschliche Haut besteht aus mehreren Schichten unterschiedlicher Dicke. Während sie beispielsweise im Gesicht recht dünn ist, weisen Handflächen und Fußsohlen dickere Hautschichten auf. Das liegt daran, dass unsere Hände und Füße ständig beansprucht und belastet werden. Ein oberflächlicher Schnitt macht uns daher an den Fingern nicht so viel aus wie etwa auf der Wange.

Die oberste Schicht ist die Oberhaut – auch Epidermis genannt. An den stark beanspruchten Körperstellen wie Handinnenflächen und Fußsohlen ist diese Hautschicht mehrere Millimeter dick und wird umgangssprachlich als Hornhaut bezeichnet.

Darunter befindet sich die Dermis, die Lederhaut. Sie enthält Muskeln zur Temperaturregelung des Körpers, die etwa das Zittern bei Kälte verursachen. In dieser Hautschicht verlaufen aber auch kleinere Blutgefäße. In der sich darunter befindlichen Unterhaut (Subcutis) liegen größere Blutgefäße vor.

Direkt nach Auftreten der Schnittwunde kommt es zum ersten Wundschmerz. In vielen Fällen schmerzt die Verletzung aufgrund des Wundschocks jedoch verzögert, also nach der Erstversorgung. Oft handelt es sich dabei um einen brennenden Schmerz, der durch Reizung von Nerven ausgelöst wurde, nach erfolgreicher Behandlung aber schon bald wieder abklingt. Ein pochender Schmerz verweist auf möglicherweise verletzte Blutgefäße.

Der Wundschmerz sollte je nach Ausprägung und Tiefe der Verletzung schon nach wenigen Tagen nachlassen. Ist dies nicht der Fall oder entsteht zusätzlich eine Rötung oder Schwellung im Wundbereich, könnte es sich um eine Infektion handeln, die ärztlich versorgt werden muss.

Ist die Verletzung eher oberflächlicher Natur und wird sie sorgfältig behandelt, dauert es nur wenige Tage, bis die Schnittwunde verheilt ist. Schon nach kurzer Zeit setzt anstelle des Schmerzes ein Juckreiz ein – ein gutes Zeichen, dass die Hauterneuerung an der betroffenen Stelle im Gange ist.

Tiefere Schnittverletzungen, die einer ärztlichen Behandlung bedürfen, können natürlich mehr Zeit für den Heilungsprozess in Anspruch nehmen. Das Gleiche gilt, wenn sich die Wunde entzündet hat – in diesem Fall hängt es vom Entzündungsgrad und der Nachbehandlung ab.

Wie schnell die Wunde verheilt, hängt von ihrer Tiefe und Versorgung ab: Oberflächliche Schnittwunden heilen deutlich schneller als tiefe, klaffende Verletzungen, die genäht werden müssen. Auch eine gute Reinigung und Erstversorgung kann den Heilungsverlauf positiv beeinflussen, nachlässige Behandlung und Infektionen der Wunde verzögern ihn wiederum. Die meisten Schnittwunden sind jedoch nach ein bis zwei Wochen abgeheilt und nahezu nicht mehr sichtbar.

Healthlink BC - Cuts: When Stiches Are Needed: https://www.healthlinkbc.ca/health-topics/sid42906 (online, letzer Abruf: 24.10.2019)

Healthline - Do I Need Stitches? How to Tell If You Need Medical Care- https://www.healthline.com/health/when-to-get-stitches#get-help (online, letzer Abruf: 24.10.2019)

Der grösste Vorteil der Wundversorgung mittels Gewebekleber ist deren Schmerzlosigkeit. Ungefähr 20% der so Behandelten berichten von einem Wärmegefühl, niemand jedoch von Schmerzen (1).

Das Kleben einer Wunde benötigt deutlich weniger Zeit als ein klassischer Wundverschluss mit Nähten (1,2,6,10). Die Sedierung, welche während des Nähens von Wunden bei Kleinkindern oft notwendig ist, erübrigt sich beim Kleben von Wunden. 

Diese zwei Punkte machen die Methode besonders geeignet für die Anwendung bei  Kleinkindern.

Das Risiko für eine Wundinfektion liegt unter 3% und ist mit Gewebekleber nicht höher als mit anderen Methoden für den Wundverschluss (6). Obwohl Schwimmen und Baden nicht empfohlen werden, bietet der Gewebekleber einen gewissen Schutz gegenüber einer kurzfristigen Exposition mit Wasser. Die Klebeschicht wirkt auch als leichte mechanische Barriere an Stellen, an denen das Anbringen eines Verbandes schwierig oder unmöglich ist (z.B. im Gesicht oder an den Händen).

Das kosmetische Resultat ist mit demjenigen nach Naht oder Anwendung von Steri-Strip® vergleichbar (1,2,6,9,12). In verschiedenen, randomisierten Studien wurde dieses – mittels Fotos verblindet – von plastischen Chirurgen, anderen Ärzten oder von den Behandelten selber beurteilt. Dabei schnitten mit Gewebekleber versorgte Wunden gleich gut ab wie genähte Wunden und beide Varianten ergaben das bessere Ergebnis als die Verwendung von Steri-Strip® (10,11).

Die Materialkosten sind beim Kleben von Wunden zwar hoch, doch wenn man die Einsparungen hinsichtlich Zeitbedarf und sterilen Instrumenten, sowie das Wegfallen eines Folgetermins zur Fadenentfernung in die Berechnungen einbezieht, sind die Gesamtkosten wahrscheinlich vergleichbar (13).

Die Zufriedenheit der Behandelten mit geklebten Wunden ist höher als mit genähten. Als Gründe dafür werden die Schmerzlosigkeit der Anwendung, die einfachere Wundpflege und das Wegfallen der Fadenentfernung genannt.

Nicht zuletzt fällt bei einer Wundversorgung mit Gewebeklebern auch das Risiko einer Nadelstichverletzung weg.

Wie lange nach Wunde kleben?

Nach drei bis 14 Tagen können die Fäden endlich gezogen werden, wohingegen die Filmschicht des Wundklebers nach einiger Zeit von selbst abfällt. Unabhängig von der gewählten Wundverschlusstechnik kann es bis zu ein Jahr lang dauern, bevor letztendlich eine Aussage über das kosmetische Ergebnis gemacht werden kann.

Wie lange hat man Zeit um eine Wunde zu Nähen?

Das Nähen einer Wunde sollte immer innerhalb der ersten sechs Stunden nach der Verletzung passieren. Ansonsten geht man von einer zu starken Verkeimung der Wunde aus und lässt sie offen abheilen. Die Heilung dauert dann länger und kann mit einer größeren Narbenbildung einhergehen.

Wann muss man eine Wunde kleben?

Kleine Platzwunden, bei denen die Wundränder nicht mehr als 5 mm voneinander abstehen, lassen sich ohne Hilfe eines Arztes verschließen. Nachdem der Blutfluss aufgehört hat, schieben Sie die beiden Ränder vorsichtig mit Daumen und Zeigefinger zusammen. Dann kleben Sie ein Klammerpflaster auf die Wunde .

Wann Wunde kleben oder Nähen?

Der grösste Vorteil der Wundversorgung mittels Gewebekleber ist deren Schmerzlosigkeit. Ungefähr 20% der so Behandelten berichten von einem Wärmegefühl, niemand jedoch von Schmerzen (1). Das Kleben einer Wunde benötigt deutlich weniger Zeit als ein klassischer Wundverschluss mit Nähten (1,2,6,10).