Wem spielten max und moritz 2 streiche

HANDENBERG / INNSBRUCK. Jürgen Huber und seine Tochter haben neue Geschichten erfunden und ein Buch veröffentlicht.

Wer kennt sie nicht, die Witwe Bolte, der, als sie im Keller Sauerkraut holt, die Brathühner aus der Pfanne geangelt werden? Oder den armen Onkel Fritz, der in seinem Bett nach Maikäfern jagen muss? Ganz recht, die Rede ist von Wilhelm Buschs Meisterwerk „Max und Moritz“, das seit 150 Jahren Jung und Alt im deutschsprachigen Raum begeistert.

Auch der gebürtige Handenberger Jürgen Huber hat seinen beiden Kindern die Streiche oft vor dem Schlafengehen erzählt. Die Begeisterung ging irgendwann so weit, dass das muntere Trio begann, eigene Streiche zu erfinden. Aus den phantasievollen Gute-Nacht-Geschichten ist nun ein Buch entstanden: „Max und Moritz: Frühe Streiche“ heißt das Werk, für das Jürgen Huber tatkräftig von seiner elfjährigen Tochter Mey unterstützt wurde.

Nur die Ohren lang ziehen

„Es war wirklich eine sehr lustige Reise“, sagt Jürgen Huber über den Entstehungsprozess des Buches. Das gilt nicht nur für ihn und seine Tochter: Auch Grafiker Paul alias „Pauercomics“, der die „Frühen Streiche“ reich bebildert hat, sowie Bekannte und Verwandte, die das Buch vor Veröffentlichung Korrektur lasen, haben die Lektüre sehr genossen. Die Begeisterung liegt laut Huber, der als Professor für Finanzwirtschaft in Innsbruck tätig ist, daran, dass so gut wie jeder mit diesen Geschichten aufgewachsen ist: „Es geht um Lausbuben, die durchaus freche Streiche spielen. Das gefällt den Kindern.“ Dafür werden Max und Moritz dann schon mal an den Ohren gezogen. Ein Ende wie bei Wilhelm Busch, wo die beiden zu Entenfutter zermahlen werden, droht den Burschen bei Vater und Tochter Huber aber nicht. Generell würde sich heute kein Autor mehr trauen, so etwas in ein Kinderbuch zu schreiben. „Man darf aber nicht vergessen, dass der Tod vor 150 Jahren viel präsenter war als heute. Man muss sich nur die Grimm’schen Märchen ansehen. Auch von Max und Moritz erfahren wir wenig. Sind sie Freunde oder Brüder? Wo sind ihre Eltern?“, überlegt Jürgen Huber. Im Vordergrund des Buches solle aber nicht die Interpretation, sondern der Genuss stehen.

Dass das Werk gute Unterhaltung für Groß und Klein garantiert, verdeutlicht der Lieblingsstreich von Vater und Tochter, den die Lausbuben dem Fischer Mäder spielen: „Doch Max und Moritz, diese beiden, mögen Fisch nun gar nicht leiden.“ Wie schnell doch ein Loch in ein Boot gebohrt ist... Der Einfallsreichtum von Jürgen Huber und seinen Kindern Mey und Kenay ist mit dem Erscheinen der „Frühen Streiche“ noch nicht versiegt. Geschichten, die Max und Moritz in der Schule erleben, sind eine Idee für weitere Projekte. Aber auch Eigenkreationen wie die „Kürbiszwillinge“ Lena und Tim oder drei gefräßige kleine Igel bieten reichlich Stoff. Ganz nach dem Motto: „Dieses war ein früher Streich, doch der nächste folgt sogleich.“

Buch „Max und Moritz: Frühe Streiche“ von Jürgen und Mey Huber, erhältlich im Buchhandel.

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Max und Moritz sind die beiden schelmischen Protagonisten der gleichnamigen Bildergeschichte von Wilhelm Busch aus dem Jahr 1865. Sie sind zwei freche Jungen, die ihren erwachsenen Verwandten und Bekannten liebend gerne Streiche spielen, die sich in ihrer Härte teils gravierend unterscheiden. Während der fünfte Streich lediglich daraus besteht, ihren Onkel im Bett mit Maikäfern zu ärgern, sorgen sie im dritten Streich durch Ansägen einer Brücke dafür, dass der Schneider ins Wasser fällt und dabei fast ertrinkt.

Die beiden Buben gehören zu den bekanntesten Schurken der deutschen Literatur. Viele Reime der Bildergeschichte wie „Aber wehe, wehe, wehe! / Wenn ich auf das Ende sehe!“, „Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich“ und „Gott sei Dank! Nun ist’s vorbei / Mit der Übeltäterei!“ sind zu geflügelten Worten im deutschen Sprachgebrauch geworden. Die Geschichte ist eines der meistverkauften Kinderbücher, wurde in 300 Sprachen und Dialekte übertragen und dreimal verfilmt.

Biografie

Der erste Streich von Max und Moritz bestand darin, die Hühner von Witwe Bolte zu töten. Dazu schnitten sie etwas Brot in vier gleich große Stücke und verknoteten diese mithilfe von Fäden. Danach verließen sie den Tatort. Der Hahn und die drei Hühner bemerkten kurz darauf die Brotstücke, schluckten diese herunter und verknoteten sich dadurch miteinander, wodurch sie sich am Ende an einem Ast des nahe stehenden Apfelbaums verhedderten und erhängten.

Witwe Bolte, die den Lärm der Tiere gehört hatte, erschien im Hof, machte die Tiere vom Ast ab und verschwand weinend wieder in ihr Haus. Da sie die Hühner nun nicht mehr als Quelle für Eier gebrauchen konnte, beschloss sie, die vier Tiere zu braten. Max und Moritz rochen den Geruch der Hähnchen und kletterten mit einer Angel ausgerüstet aufs Dach. Dort schauten sie durch den Kamin nach unten, wo sie die schmorenden Vögel sahen. Als Bolte in den Keller ging, um Sauerkohl zu holen, angelten die Buben schnell alle vier Hähnchen durch den Kamin und verschwanden ohne Angel vom Dach. Während sie die Hühner aßen, wurde Boltes Hund Spitz fälschlicherweise für den Diebstahl bestraft.

In ihrem dritten Streich hatten es Max und Moritz auf einen der beliebtesten Dorfbewohner abgesehen, Schneider Böck, der in einem Haus an einem Bach lebte, das durch einen Steg erreichbar war. Die beiden Jungen nahmen sich eine große Säge und sägten den Steg bis fast zur Hälfte an. Danach versteckten sie sich hinter ein paar Büschen und begannen den Schneider, der bei der Arbeit saß, mit dem Satz "He, heraus! Du Ziegen-Böck! Schneider, Schneider, meck, meck, meck!!" zu provozieren. Böck reagierte darauf, indem er mit einer Schneiderelle aus seinem Haus herauslief. Als er jedoch die Brücke überqueren wollte, brach diese entzwei. Böck fiel in den Bach und wurde nur dadurch gerettet, dass ihn ein Gänsepaar herauszog. Trotz der Rettung litt der Schneider danach an schrecklichen Magenkrämpfen, die nur dadurch kuriert wurden, dass seine Frau ihm das Bügeleisen auf den Bauch drückte.

Der nächste Streich galt Lehrer Lämpel, den Max und Moritz nicht leiden konnten. Als der Lehrer in der Sonntagsmesse Orgel spielte, schlichen sich die Buben in sein Haus und füllten seine Meerschaumpfeife, die Lämpel abends immer zu Rauchen pflegte, mit Schwarzpulver und verschwanden nur knapp, bevor Lämpel nach Hause kam. Als dieser nach Hause kam, setzte er sich mit einem Heißgetränk in einen Sessels an seinem Ofen und begann, seine Pfeife anzuzünden. Kurz darauf zündete aber das Schwarzpulver und hatte eine riesige Explosion zur Folge. Lämpel überlebte zwar, seine Pfeife war jedoch völlig zerstört, seine Möbel lagen kreuz und quer und er selbst erlitt schwere Brandverletzungen an "Nase, Hand, Gesicht und Ohren".

Der fünfte Streich war nicht so schwerwiegend wie die vorherigen Streiche von Max und Moritz. Um ihren Onkel Fritz zu ärgern, sammelten die beiden Jungen Maikäfer von den Bäumen und steckten sie in eine Papiertüte, die sie dann unter die Bettdecke ihres Onkels legten. Als dieser dann später zu Bett ging und schnell einschlief, krabbelten die Käfer aus der Tüte und über die Bettdecke. Ein Käfer berührte mit seinen Beinen die Nase des Onkels, der dadurch geweckt wurde und angeekelt aufschrie. Daraufhin stürzte er aus dem Bett und tötete alle Insekten, bevor er beruhigt wieder einschlief.

Im sechsten Streich wollten Max und Moritz dem Bäcker eins auswischen. Da dieser die Backstube zugeschlossen hatte, stiegen sie durch den Kamin ein. Dadurch wurden sie vollkommen mit Ruß, und nach dem Fall in eine Mehlkiste vollkommen mit weißem Mehl bedeckt. Davon ließen sich die Jungen aber nicht beeindrucken und versuchten stattdessen, mit einem Stuhl an die Brezeln zu gelangen, die sich auf einem Regal befanden. Der Stuhl brach jedoch und beide fielen in eine Kiste mit Kuchenteig, der an ihnen kleben blieb. Sie wollten schnell verschwinden, wurden aber vom Bäcker bemerkt, der Max und Moritz mit mehr Teig zu Broten formte und in den Ofen schob. Als die Brote braun waren, zog der Bäcker Max und Moritz aus dem Ofen heraus und dachte, die beiden wären durch die Hitze des Ofens getötet worden. Dies stellte sich jedoch als falsch heraus, da sich die Buben kurz darauf durch das Abknabbern ihres Brotgehäuses befreiten und schnell aus der Bäckerei liefen.

Der siebte Streich war Max und Moritz' letzter Streich. Sie ritzten mit Messern Löcher in die Getreidesäcke des Bauern Mecke, die zur Folge hatten, dass diesem beim Tragen die Getreidekörner aus dem Sack fielen. Der Bauer entdeckte jedoch die bösen Buben, die sich in einem Berg aus Körnern versteckten und packte sie in einen Sack, den er dann verschnürte und zum Müller brachte. Der Müller schüttete die Jungen in den Mahltrichter, wodurch Max und Moritz geschrotet wurden. Ihre letzten Überreste wurden von den zwei Gänsen des Müllers vertilgt.

Über den Tod der Übeltäter waren alle Opfer der Streiche glücklich und keiner im Dorf trauerte um Max und Moritz. Der Zuckerbäcker machte sogar einen schwarzhumorigen Witz und fragte sich scherzhaft: "Warum ist der Mensch so lecker?!" Nur dem Bauer, der für den Tod der beiden verantwortlich war, war das alles egal.

Persönlichkeit

Die beiden Figuren Max und Moritz stehen im scharfen Gegensatz zum Kinderbild des zeitgenössischen Familienromans. Sie sind, wie nahezu alle Kinderfiguren von Wilhelm Busch, aggressiv und bösartig. Darin drückt sich letztlich das pessimistische Menschenbild Wilhelm Buschs aus, das in der von Augustinus beeinflussten protestantischen Ethik des 19. Jahrhunderts wurzelt: Der Mensch ist von Natur aus böse, seiner Laster wird er niemals Herr. Zivilisierung ist das Ziel der Erziehung, kann aber das Triebhafte im Menschen nur oberflächlich überdecken. Sanftmut führt nur zu einer Fortsetzung seiner Missetaten, und Strafe muss sein, auch wenn diese zu unverbesserlichen Lausbuben, dressierten Marionetten oder im Extremfall zu toten Kindern führt.

Beide Figuren fehlte jeglicher Sinn für Moral und Ethik. Weder gingen sie in die Kirche, noch in die Schule und verbrachten lieber ihre Zeit damit, anderen Streiche zu spielen, Früchte von Bäumen zu stehlen und Tiere zu quälen. Sie hatten weder ein Problem damit, die Hühner von Witwe Bolte qualvoll zu töten und ihr dann auch noch vom Herd zu stehlen, noch hatten sie Respekt vor erwachsenen Menschen und terrorisierten diese ebenfalls mit ihren Streichen. Sie kannten ihre Opfer genau und nutzen deren Schwächen aus, um sie sadistisch zu quälen. Beispielsweise wussten sie, dass ihr Lehrer abends immer Pfeife rauchte und schütteten deshalb Schießpulver in die Pfeife, welches dann eine große Explosion verursachte.

Auch zeigten Max und Moritz keinerlei Reue für ihre Taten und waren auch bereit, für ihren Spaß Menschen schwere Verletzungen zuzufügen oder sogar Sterben zu lassen, da Lehrer Lämpel schwere Verbrennungen erlitt und der Schneider fast ertrank. Trotz oder gerade wegen des Schicksals ihrer Opfer waren Max und Moritz keinesfalls reumütig oder betrübt, sondern freuten sich sogar sadistisch darüber, jemanden gequält zu haben.

Trotz ihres Sadismus erlebten Max und Moritz fast keinen ihrer erfolgreichen Streiche mit. Einzig beim Diebstahl von Boltes Hühnern und beim Einsturz der Brücke waren sie Zeugen der Konsequenzen ihrer Taten.

Wie heißen die Streiche von Max und Moritz?

Die Streiche von Max und Moritz.
Streich 1: Witwe Boltes Hühner. ... .
Streich 2: Das war's mit dem Braten. ... .
Streich 3: Meister Böcks unfreiwilliges Bad. ... .
Streich 4: Bei Lehrer Lämpel knallt's. ... .
Streich 5: Käfer für Onkel Fritz. ... .
Streich 6: Zwei merkwürdige Brote. ... .
Streich 7: Endstation Mühle..

Wer wurde 2 mal von Max und Moritz?

Opfer des ersten und zweiten Streiches wird Witwe Bolte, der drei Hühner und ein Hahn gehören.

Was war der erste Streich von Max und Moritz?

Erster Streich Ihrer Hühner waren drei Und ein stolzer Hahn dabei. – Max und Moritz dachten nun: Was ist hier jetzt wohl zu tun? – Ganz geschwinde, eins, zwei, drei, Schneiden sie sich Brot entzwei, In vier Teile, jedes Stück Wie ein kleiner Finger dick.

Was war der dritte Streich von Max und Moritz?

Bald im Dorf hinauf, hinunter, Hiess es: "Böck ist wieder munter!" Dieses war der dritte Streich, Doch der vierte folgt sogleich.