Welche Laufräder passen auf mein Fahrrad?

Das ist eine Frage der Prioritäten. Ein sehr leichtes Rennrad-Laufrad zum Beispiel besteht aus möglichst wenig Material, aber damit lässt sich keine voluminöse, aerodynamisch günstige Form herstellen - und sehr stabil ist es dann auch nicht. Ein aerodynamisch gutes Laufrad hingegen kann auch stabil sein - aber dann ist es nicht mehr besonders leicht. Diese Gegensätze auszugleichen gelingt am ehesten mit Laufrädern aus Carbon, doch deren Fertigung ist aufwendig, gute Laufräder sind teuer. Viele, vor allem preiswerte Carbonfelgen mit Felgenbremsen bremsen schlechter als Alu-Felgen und können bei Dauerbremsungen durch die Reibungshitze kaputtgehen. Nachweislich haltbare Carbonlaufräder kosten mindestens 2000 Euro pro Satz. Aluminium spielt seine Stärken aus, wenn man bei den Eigenschaften keine Bestnoten erwartet: So können gute Alu-Laufräder relativ leicht sein, relativ stabil, relativ preiswert - und aerodynamisch halt relativ schlecht. Trotzdem kann man damit relativ viel Spaß haben.

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Welche Laufräder passen auf mein Fahrrad?
Foto: Robert Kühnen

Carbon vs. Aluminium beim Rennrad-Laufrad: Nachweislich haltbare Carbonlaufräder kosten mindestens 2000 Euro pro Satz.

Lager bei Rennrad-Laufrädern

Üblich sind heute wartungs- und einstellungsfreie Rillenkugellager. Große Lager sind immer tragfähiger und robuster als kleine. Rillenkugellager sind genormt und austauschbar, es gibt sie auch in rostfreier und/oder aufwendig abgedichteter Ausführung. Konuslager mit losen Kugeln gibt es bei modernen Rennrad-Laufrädern nur noch selten - zum Beispiel bei Shimano. Nachteil: Wenn die Laufflächen kaputt sind, ist die ganze Nabe hin. Keramiklager können noch eine Winzigkeit leichter laufen und theoretisch länger halten, sind aber sehr teuer.

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Die meisten Laufräder rollen heute mit gedichteten Rillenkugellagern - Normteile, die sich einfach und kostengünstig austauschen lassen.

Drahtreifen, Schlauchreifen oder Tubeless?

Klassischer Standard beim Rennrad sind Drahtreifen, englisch “Clincher”: In den Mantel kommt ein Schlauch und beides auf eine Hakenfelge, in deren Bett ein Felgenband liegen muss. Profis fuhren lange Zeit überwiegend Schlauchreifen, das hat sich aber mittlerweile geändert, wie Sie hier lesen können: Beim Schlauchreifen ist der Schlauch im Mantel eingenäht, der Reifen wird auf die Felge geklebt. Vorteile: Beim Plattfuß springt der Pneu nicht gleich von der Felge, außerdem sind Schlauchreifenfelgen auch leichter und robuster als Drahtreifenfelgen. Dafür rollen Drahtreifen leichter, sind pannensicherer, einfacher in der Handhabung und meistens auch günstiger.

Tubeless-Reifen wiederum sehen aus wie klassische Draht-Pneus, können aber ohne Schlauch gefahren werden. Stattdessen benötigen sie anders geformte Felgen; diese sollten keine (Speichen-)Löcher im Felgenbett haben, damit man kein Dichtband braucht (umständlich), dafür aber eine umlaufende Vertiefung in der Mitte, um die Reifen leichter montieren zu können. Eingefüllte Dichtmilch macht die Pneus pannensicherer. Außerdem rollen sie einen Tick leichter und können mit weniger Druck gefahren werden, was sie besser federn lässt.

Welche Laufräder passen auf mein Fahrrad?
Foto: TOUR

Verschiedene Reifentypen im Schnittbild: Schlauchreifen (englisch Tubular) haben bessere Notlaufeigenschaften, doch die Montage ist aufwendig.

Erst die Speichen machen aus Nabe und Felge ein Laufrad. Es gibt rund und flach geschmiedete. Die besten Runden werden im Mittelteil dünner geschmiedet, das macht sie leicht und langlebig. Doch selbst dünne runde Speichen sind aerodynamisch schlecht. Aero-Räder haben deshalb flach geschmiedete Speichen, und davon möglichst wenige – zwölf im Vorderrad sind das Minimum, darunter wird das Rad instabil. Wenige, dünne Speichen senken aber die Seitensteifigkeit der Laufräder. Je nach Fahrergewicht und Einsatzzweck muss man daher abwägen zwischen Steifigkeit (viele,
dicke Speichen), Aerodynamik und Gewicht.

Freilauf: Rotortypen der Laufräder

Auf dem Rotor der Laufräder werden die Ritzel befestigt. Drei Typen sind gängig: Shimano und SRAM sind miteinander kompatibel; beide verwenden ein flaches Keilwellenprofil, auf dem acht bis elf Ritzel Platz finden. Campagnolo hat ein tiefer eingeschnittenes, nicht kompatibles Profil für neun bis zwölf Ritzel. Noch relativ neu (und überwiegend an Cross- und Gravelbikes zu finden) sind die XD-Rotoren der 1x11-Antriebe von SRAM, auf denen der Ritzelblock als Ganzes verschraubt wird. Bei vielen, vor allem hochwertigen Naben lassen sich die Rotoren bzw. Freilaufkörper wechseln und so an Campagnolo oder SRAM/Shimano anpassen. Günstige Laufräder gibt es manchmal nur mit Shimano-Freilauf.

Felgenbreite bei Laufrädern

Der Trend geht zur breiteren Felge. 19 Millimeter Innen- und 25 Millimeter Außenbreite sind heute üblich. Das Felgenmaß bestimmt deutlich stärker als dessen nominelle Breite, wie breit ein montierter Reifen tatsächlich ist. Auf breiter Felge wird das Luftvolumen größer, der Reifen stützt sich besser ab, das Fahrgefühl wird direkter. Man kann, ohne das Pannenrisiko zu erhöhen, den Luftdruck senken, dann federt der Reifen besser.

Felgenhöhe der Laufräder am Rennrad

Hohe Felgen sind aerodynamisch besser als niedrige. Moderne Aero-Felgen sind aber nicht nur hoch - bis zu 80 Millimeter -, sondern auch bauchig; erst das macht sie richtig schnell. Kräftiger Seitenwind bringt sie aber leicht aus der Spur, deshalb sind 40 bis 50 Millimeter hohe Profile der beste Kompromiss aus Aerodynamik und Alltagstauglichkeit. 30 Millimeter hohe Felgen lassen sich vom Seitenwind kaum beeindrucken; mit einem aerodynamisch geformten Querschnitt sind sie aber dennoch schnell.

Wie finde ich das passende Laufrad?

Mit der ermittelten Schrittlänge und der Faustregel „Schrittlänge minus 2 cm gleich Sattelhöhe“ wirst du bei den meisten Herstellern herausfinden können welches Laufrad passt. Zur Not kannst du auch die Körpergröße heranziehen.

Welches Laufrad für welche Größe?

Voraussetzungen fürs erste Laufrad.

Welche Laufräder passen auf mein Rennrad?

Der Rennrad-Mantel Faustregel: Je dicker, desto komfortabler, je dünner, desto schneller – aber auch wackliger. Meine Meinung: Mit 23 Millimeter hat man einen schönen Kompromiss. Auch der Mantel wird nach ERTRO-Norm bezeichnet: 23 x 622 heißt also 23 Millimeter breit, passt für Radgröße 622.

Welches ist das Laufrad beim Fahrrad?

Als Laufrad bezeichnet man die Gesamtheit eines Vorder- oder Hinterrades beim Fahrrad. Manchmal wird ein Laufrad umgangssprachlich als Felge oder Reifen bezeichnet, obwohl es sich dabei lediglich um Bestandteile des Laufrades handelt.