Was tun wenn man bei vollmond nicht schlafen kann

Was tun wenn man bei vollmond nicht schlafen kann

APA - Austria Presse Agentur

Wird unser Schlaf bei Vollmond wirklich schlechter? Und wenn ja, was kann man dagegen tun?

Dein Zimmer ist hell erleuchtet und der Vollmond scheint wie die hellste Lampe der Welt durch dein Fenster – und das mitten in der Nacht, wenn du tief und fest schlafen solltest. Du drehst und wendest dich, aber du schaffst es einfach nicht, ins Land der Träume abzudriften.

Kann es wirklich sein, dass der Vollmond für unsere Insomnie sorgt? 

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Schlaflosigkeit bei Vollmond: Kann das wirklich sein? 

Wie eine Schweizer Studie aus dem Jahr 2013 bereits zeigte, kann es tatsächlich vorkommen, dass unsere Schlafqualität während der Vollmondphasen leidet. Grund dafür soll das Hormon Melatonin sein, das den Schlaf- und Wachrhythmus regelt.

Wie "NetDoktor" erklärt, vermittelt das Hormon dem Körper, wann er schlafen soll. Wenn es dunkel wird, wird dem Körper signalisiert, dass der "Energieverbrauch heruntergesetzt und der Blutdruck gesenkt werden muss". Der Körper braucht in dieser Zeit viel Ruhe, deswegen ist der Melatonin-Spiegel tagsüber auch drei- bis zwölfmal niedriger als in der Nacht. 

Die Schweizer WissenschafterInnen haben in ihrer Untersuchung 2013 zudem herausgefunden, dass der Hormonspiegel während der Vollmondphasen sinkt. Die ProbandInnen wussten nicht, dass Vollmond war und hätten jedoch in diesen Nächten fünf Minuten länger gebraucht, um einzuschlafen. Zudem hätten sie auch 20 Minuten weniger Schlaf ergattert als in anderen Nächten. Für die Studie wurden jedoch nur 33 Personen untersucht, weshalb die Ergebnisse eher skeptisch gesehen werden. 

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Elektromagnetische Felder als Schlafräuber?

Die US-amerikanische Organisation Sleepfoundation berichtet jedoch, dass mehrere Studien darauf hingedeutet haben, dass der Vollmond unseren Schlafzyklus durcheinanderbringen kann. Eine Studie aus dem Jahr 2014 mit über 300 TeilnehmerInnen zeigt, dass die ProbandInnen während Vollmondnächten Schlafprobleme aufwiesen und sich nicht erholt fühlten. 

Mehrere Theorien gehen davon aus, dass der Vollmond unser Schlafverhalten insofern beeinflussen kann, weil und das "grelle" Licht in der Nacht stört. Laut "NASA" könnte sogar die Tatsache, dass der Mond elektromagnetische Schwankungen in der Erde verursacht, einen Einfluss haben. Unsere Erde hat laut den ForscherInnen nämlich einen "Magnetschweif", der durch Sonnenwinde geformt wird.  

Wenn der Mond die Erde jeden Monat umkreist, kommt er während der Vollmondphase an dem Magnetschweif vorbei und wird negativ geladen. Wie das Portal der "NASA" weiter erklärt, kann die magnetische Ladung des Mondes durch einen ausgeklügelten Rückkopplungsprozess das elektromagnetische Feld der Erde beeinflussen.

Die Forschung deutet nun darauf hin, dass der Mensch empfindlich auf schwache geomagnetische Schwankungen reagieren kann. Die genaue biologische Grundlage für diese Veränderungen ist zwar unklar, aber Untersuchungen deuten auf mehrere Mechanismen hin, die mit dem Hormonhaushalt des Körpers und Entzündungen zu tun haben.

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Schlaflosigkeit bei Vollmond: Das hilft!

Diese einfachen Tricks können dir auch bei Vollmondnächten zu besserem Schlaf verhelfen: 

  • Sorge für Dunkelheit: Zwar ist das Mondlicht im Vergleich zum Sonnenlicht nicht sonderlich stark, dennoch kann es in der Nacht stören. Deswegen dunkle dein Schlafzimmer gut ab, um für das perfekte Schlaf-Feeling zu sorgen. 
  • Leg dein Handy weg: Blaues Licht, das von unserem Smartphone ausgestrahlt wird, sorgt dafür, dass wir schlecht schlafen können. Achte besonders in Vollmondnächten darauf, vor dem Schlafgehen das Telefon wegzulegen und deine Augen vor dem blauen Licht zu schonen. 
  • Die richtige Zimmertemperatur: Es sollte in deinem Schlafzimmer nicht zu heiß und nicht zu kalt sein. Laut dem Heizunternehmen Vaillant eigenen sich 21 Grad als perfekte Temperatur, um in das Land der Träume zu huschen. 

  • Das sagen Wissenschaftler*innen zum Schlaf bei Vollmond
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  • Licht beeinflusst deine Schlafqualität

Vielleicht hast du auch festgestellt, dass du bei Vollmond schlechter schläfst. Vielen Menschen ergeht es so. Sie schlafen schlechter ein und haben einen leichteren Schlaf als sonst. Warum das so ist, dazu bietet die Forschung verschiedene Theorien an. Der nächste Vollmond kommt jedenfalls bestimmt. Wir stellen dir bewährte Tipps vor, mit denen du auch bei Vollmond besser schläfst.

Mögliche Ursachen von Schlafproblemen bei Vollmond

Der Mond fasziniert Menschen schon immer. Frühere Kulturen verehrten ihn. Auch heute wird dem Mond oft eine besondere Kraft zugesprochen. Seine Anziehungskraft ist verantwortlich für die Gezeiten. Er wird in Verbindung gebracht mit der weiblichen Menstruation und anderen Geschehnissen auf der Erde. Manche Menschen planen ihr Leben sogar nach dem Mondkalender.

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Ob der Vollmond Einfluss auf die Schlafqualität hat, darüber sind sich die Wissenschaftler*innen uneins. Eine Forschungsgruppe der Universität Basel und der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel fand 2013 heraus, dass schlechter Schlaf bei Vollmond Tatsache sei. Die Testpersonen ihrer Studie schliefen später ein, ihr Schlaf war 20 Minuten kürzer und ihre Melatoninwerte geringer. Allerdings arbeitete die Studie nur mit 33 Testpersonen. Laut Kritiker*innen eine zu kleine Zahl, um repräsentativ zu sein. Eine Studie des Max-Planck-Institutes für Psychiatrie kam 2014 zu dem gegenteiligen Ergebnis, dass der Mond keinen Einfluss auf den Schlaf habe.

Tatsache ist jedenfalls, dass sehr viele Menschen berichten, bei Vollmond schlecht zu schlafen. Woher kommt das? Manche Forscher, wie Christian Cajochen meinen, das stärkere Licht des Vollmonds und die dadurch geringere Melatoninproduktion seien schuld daran. Andere halten die Schwerkraft des Mondes für eine Ursache. Auch die Theorie, dass die Schlaflosigkeit psychologische Ursachen habe, wird von einigen Wissenschaftler*innen vertreten. Es sei der Glaube an die Macht des Mondes, die manche Menschen schlechter schlafen ließe. Sie vermuten, dass dieser Mondglaube zur selbsterfüllenden Prophezeiung werde: Wenn du erwartest, schlecht zu schlafen, kann sich das auf deinen Schlaf auswirken. Vor allem Menschen, die allgemein Schlafprobleme hätten, seien davon betroffen.

Neun Tipps, um auch bei Vollmond gut zu schlafen

  1. Nutze Vorhänge oder Rollos: Das helle Licht des Mondes lässt dich möglicherweise schlecht schlafen. Das Hormon Melatonin regelt den menschlichen Schlaf-Wachrhythmus. Ist es dunkel, steigt seine Konzentration im Blut an. Damit stellt sich der Körper auf Schlafen ein. Licht hemmt die Ausschüttung von Melatonin. Dunkle dein Schlafzimmer mit dichten Vorhängen oder Rollos ab, um den Mondschein draußen zu halten.
  2. Setze eine Schlafmaske auf: Licht signalisiert deinem Körper, dass keine Schlafenszeit ist. Sollten Vorhänge zur Abdunklung nicht möglich sein oder nicht genügen, kannst du deine Augen mit einer Schlafmaske abschirmen. Die gibt es in vielen Variationen, ansprechenden Designs und sogar mit integrierten Kühlpads gegen Augenringe.
  3. Sorge für sanfte Beleuchtung im Schlafzimmer: Auch künstliches Licht unterdrückt die Melatoninproduktion im Körper. Dein Gehirn versteht helles Licht im Schlafzimmer als Signal, wach zu bleiben. Bei Schlafproblemen kann es helfen, wenn du einige Zeit vor dem zu Bett gehen das Licht dimmst.
  4. Schalte Handy und Bildschirme vor dem Schlafen ab: Handy, Tablet, Laptop und Co strahlen Licht aus, das deinen Schlafrhythmus stören kann. Ob das blaue Licht, das diese Bildschirme aussenden, besonders schädlich für Augen und Schlaf ist, ist umstritten. Die Gesellschaft für Augenheilkunde verneint nach einer aktuellen Studie die Gefährlichkeit des blauen Lichts. Sie empfiehlt aber dennoch, das Licht von Bildschirmen vor dem Schlafen runter zu drehen. Bedenke auch, dass die ständige Beschäftigung mit dem Handy dich nicht zur Ruhe kommen lässt. Um entspannen zu können, schalte deine Geräte am besten etwa eine Stunde vor dem Schlafen ab.
  5. Bewege dich, treibe Sport: Wenn du dich tagsüber ausreichend bewegst, bist du abends müde und kannst besser einschlafen. Treibe also regelmäßig Sport. Allerdings nicht kurz bevor du zu Bett gehst, denn das putscht deinen Körper auf und lässt dich schlecht einschlafen. Ein kleiner Spaziergang vor dem Schlafen kann dagegen ein guter Tagesausklang sein. 
  6. Nimm ein heißes Bad: Die Wärme des Badewassers entspannt deine Muskeln und macht dich müde.
  7. Achte auf warme Füße: Damit du gut schlafen kannst, solltest du weder schwitzen noch frieren. Sorge für bequeme, der Jahreszeit angemessene Schlafkleidung. Angenehme Wärme löst beim Menschen ein Gefühl der Geborgenheit aus. Besonders im Winter ist es dabei wichtig, auf warme Füße zu achten, um gut zu schlafen. Neigst du zu kalten Füßen, trage Bettsocken oder benutze eine Wärmflasche.
  8. Probiere eine beschwerte Decke aus: Gerade sind sie groß in Mode: Gewichtsdecken, auch beschwerte Decken genannt. Diese Bettdecken sind mit leichten Gewichten versehen und sollen dir durch ihre Schwere ein beruhigendes, schützendes Gefühl geben. Sie werden auch zu Therapiezwecken eingesetzt. Ob eine solche Decke dir beim Einschlafen hilft, kannst du ausprobieren.
  9. Mach dich nicht verrückt: "Jetzt sind es nur noch sechs Stunden, bis ich wieder aufstehen muss. Morgen bin ich dann so müde. Jetzt sind es nur noch fünf Stunden. Und morgen muss ich ja ..." Dieses Gedankenkarussell bringt nichts. Wenn dich der Vollmond gar nicht schlafen lässt, grüble nicht die ganze Nacht, sondern lenke dich ab. Statt dich Stunde, um Stunde schlaflos herumzuwälzen, lies ein schönes Buch, betrachte die Sterne oder höre Musik.

Fazit

Ob und wie Schlafstörungen durch den Vollmond hervorgerufen werden, darüber kann die Wissenschaft bisher nichts Eindeutiges sagen. Sicher ist aber, dass Licht deinen Schlaf beeinflusst. Sorge also bei Vollmond für ein ausreichend abgedunkeltes Zimmer, um deine Schlafqualität zu erhöhen. Hast du sonst auch Schlafprobleme, können diese sich bei Vollmond verstärken. Sorge mit unseren Einschlaftipps gut für dich. Stress und bestimmte Lebensmittel können ebenso dazu führen, dass du schlecht einschläfst.

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Vorschaubild: © CC0 / Pixabay / kasabubu

Warum kann man bei Vollmond nicht gut schlafen?

Kurzer und schlechter Schlaf bei Vollmond Bei Vollmond fiel die Aktivität in den Hirnarealen, die mit tiefem Schlaf in Verbindung stehen, um 30 Prozent. Ausserdem brauchten die Probanden im Schnitt fünf Minuten länger, um einzuschlafen und schliefen 20 Minuten weniger lang.

Was kann ich machen wenn ich nicht schlafen kann?

Versuchen Sie es mit Entspannungstechniken, Meditation oder autogenem Training um innere Unruhe und Grübeleien zu vermeiden. Hausmittel, wie etwa ein warmes Glas Milch mit Honig oder ein beruhigendes Bad mit pflanzlichen Zusätzen wie Melisse, helfen Ihnen auf natürliche Weise beim Einschlafen.

Wie wirkt sich der Vollmond auf die Psyche aus?

Studien: Hat der Vollmond Auswirkungen auf die Psyche? Viele Menschen klagen darüber, dass sie bei Vollmond weniger gut schlafen können. Die jüngste Studie zu Schlaflosigkeit bei Vollmond stammt aus der Schweiz. Sie belegt eine verzögerte Einschlafzeit bei vollem Mond und weniger lange tiefe Phasen des Schlafes.

Bei welchem Mond kann man nicht schlafen?

Studien zum Zusammenhang zwischen dem Mond und dem menschlichen Schlafverhalten sind immer wieder zu unterschiedlichen Erkenntnissen gelangt: Dass man bei Vollmond schlechter schläft, konnte eine Studie 2014 nicht nachweisen – 2013 hatten Forschende um Christian Cajochen dagegen herausgefunden, dass Menschen bei ...