Was tun wenn kind keine luft bekommt

Ein Ratgeber mit Bildern

Wenn Ihr Baby plötzlich keine Luft mehr bekommt, nicht mehr weinen kann, husten oder sprechen, dann könnte es sich verschluckt haben: Dabei blockiert etwas die Luftröhre und erschwert das Atmen und Husten - macht es aber nicht unmöglich. (Beim Ersticken ist die Luftröhre komplett verstopft.)

Wenn Sie wissen, wie Sie schnell und effektiv die Luftwege wieder freibekommen, und wie Sie Ihr Kind notfalls wiederbeleben, dann könnte das sein Leben retten. (Wenn Ihr Kind würgt, aber immer noch husten kann, dann lassen Sie es husten - das ist immer noch die beste Methode, die Atemwege zu befreien.)

Ersticken

Was tun wenn kind keine luft bekommt

Jonathan Dimes für BabyCenter

Entfernen Sie die Blockade Setzen Sie sich auf einen Stuhl, und halten Sie das Baby mit dem Gesicht nach unten auf Ihrem Schoß. Sein Oberkörper sollte über Ihrem Knie hängen, und Sie unterstützen sein Gesicht mit einer Hand. Schlagen Sie mit der Handinnenseite der anderen Hand dem Kind viermal sanft, aber fest auf die Rückenmitte. Machen Sie das nicht mit so viel Kraft, wie wenn Sie es bei einem Erwachsenen tun würden, aber denken Sie immer daran, dass Sie eine Blockade im Körper lösen wollen.

Zum Entfernen von Fremdkörpern wird neuerdings auch wieder der Heimlich-Handgriff empfohlen. Dabei übt man wiederholten Druck auf den Oberbauch aus.

Wiederbelebung

Das Problem schnell erkennen
Wenn ein Kind am Ersticken ist, rufen Sie sofort den Notarzt unter 112 an (sonst vergeht zu viel Zeit, wenn man es erst selbst versucht und dann merkt, dass es nicht klappt). Folgen Sie dem oben genannten Rat, und entfernen Sie die Blockade im der Luftröhre. Wenn das Kind danach immer noch Probleme beim Atmen hat oder aus anderen Gründen nicht ansprechbar ist, dann fassen sie fest an beiden Oberarmen, um eine Reaktion zu erhalten.

Machen Sie die Atemwege frei.

Knien Sie sich im rechten Winkel zu Babys Brust. Mit einer Hand halten Sie die Stirn des Kindes, mit der anderen unterstützen Sie Nacken und Rücken. Dann drücken Sie den Kopf sanft nach hinten, um die Atemwege zu befreien. Manchmal reicht das, damit sich die Atmung normalisiert. Achten Sie darauf, ob Sie die Ein- und Ausatmung hören oder ob es sonstige Anzeichen für die Atmung gibt.
Wenn das Kind nicht atmet oder die Lippen des Babys blau werden, dann müssen Sie sofort mit der Wiederbelebung beginnen.

Was tun wenn kind keine luft bekommt

Jonathan Dimes für BabyCenter

Drücken Sie auf die Brust, und pusten Sie sanft
Suchen Sie die Mitte des Brustbeins. Stellen Sie sich dafür eine Linie zwischen den Brustwarzen vor. Tasten Sie nach der Mitte dieser imaginären Linie, und gehen Sie einen Fingerbreit unterhalb dieses Punktes. Jetzt halten Sie mit Zeige- und Mittelfinger einer Hand diesen Punkt und drücken die Brust - je nach Alter - zwei bis vier Zentimeter ein. Machen Sie das dreißig Mal schnell hintereinander. Danach zwei Beatmungen und wieder Herzdruckmassage.

Was tun wenn kind keine luft bekommt

Jonathan Dimes für BabyCenter

Wenn der Kopf Ihres Babys sich immer noch nicht bewegt, dann halten Sie Ihrem Kind die Nase zu und bedecken Sie seinen Mund mit Ihrem. Oder Sie legen Ihren Mund über die Nase und den Mund Ihres Babys, weil beides ja noch sehr klein ist. Beatmen Sie es mit zwei sanften Atemzügen. Wenn das Baby nicht reagiert, klopfen Sie ihm wieder auf den Rücken.

Wiederholen Sie die Maßnahme
Falls immer noch keine Reaktion kommt, beginnen Sie erneut den Zyklus mit dem 30-maligen Drücken der Brust und dem zweimaligen Beatmen. Machen Sie das etwa vier bis fünf Mal pro Minute. Die Frequenz der Herzmassage sollte 100 Mal pro Minute betragen. Zählen Sie laut mit, um sicherzugehen. Machen Sie weiter, bis Hilfe kommt oder das Baby wieder zu atmen beginnt. Selbst wenn Ihr Baby sich danach offenbar gut erholt, gehen Sie trotzdem mit Ihm zum Arzt, damit es untersucht wird.

Noch eine Empfehlung: Es gibt spezielle Kurse „Erste Hilfe am Kind“, die für Eltern und alle Verwandten von kleinen Kinder sehr sinnvoll sind. Mehr Infos darüber gibt es zum Beispiel beim DRK

Die Ursachen einer Atemnot bei Kindern reichen von der Nase bis in die Lungenperipherie. Im Säuglings­alter genügt mitunter bereits eine Rhinitis. Um die Dyspnoe und deren Auslöser zu erkennen, ist vor allem eine gute Beobachtungsgabe gefragt.

Notfälle bei Kindern betreffen oft die Atemwege. Deren relative Enge und häufige respiratorische Infekte prädisponieren dafür. Zu den Anzeichen einer Dyspnoe zählen Nasenflügeln, Kurzatmigkeit, Stridor, Giemen, Knisterrasseln und thorakale Einziehungen. Lippenzyanose, Bewusstseinstrübung und Bradykardie gehören zu den Spätzeichen und weisen auf eine Hypoxämie hin, erklärte Dr. med. Carlos Severien-Labayru, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Böblingen.

Größere Kinder sind zwar in der Lage, mitzuteilen, dass sie zu wenig Luft bekommen. Trotzdem lässt sich die Schwere manchmal schlecht einschätzen. Denn die Patienten stützen gerne im Sitzen den Oberkörper ab, um die Atemhilfsmuskulatur zu aktivieren. Eine zentrale Rolle zur Objektivierung spielt deshalb die Pulsoxymetrie: „Jede Praxis, die Kinder behandelt, muss ein solches Gerät haben“, so Dr. Severien-Labayru. Die Therapie richtet sich nach dem vorliegenden Auslöser.

Infektiöse Mononukleose

Entzündete Tonsillen können z.B. bei der infektiösen Mononukleose so geschwollen sein, dass sie die Atemwege blockieren. Diese Kinder leiden vor allem nachts unter Atemnot. Ein Kortisonbolus reicht meistens, um die Schwellung soweit zu beheben, dass die kleinen Patienten nachts besser Luft bekommen.

Pseudokrupp und bakterielle Laryngotracheobronchitis

„Die Diagnose Pseudokrupp kann man oft schon am Telefon stellen, wenn man den bellenden Husten hört“, sagte der Kollege. Fenster öffnen und Einatmen kühler feuchter Luft (Tipp: Kaltwasserhahn der Dusche aufdrehen) schaffen schon Erleichterung. Dazu kommt die Gabe von 100 mg Prednison rektal und bei Bedarf Adrenalin (Dosierung pro 2 ml = 10 Hübe) über den Maskenvernebler.

Eine bakterielle Laryngotracheobronchitis erinnert klinisch an den Pseudokrupp, bessert sich jedoch nicht nach Adrenalin-Gabe. In diesem Fall wirkt nur ein Antibiotikum, das S. aureus abdeckt.

Akute Epiglottitis

Die akute Epiglottitis mit hohem Fieber, röchelnder Atmung, Schluckbeschwerden und Dyspnoe ist zwar selten geworden, kommt aber bei nicht gegen Hämophilus B geimpften Kindern immer noch vor. „Wenn Sie das vermuten, fordern Sie sofort einen Krankenwagen an und begleiten das Kind in die Klinik“, appellierte Dr. Severien-Labayru. Halten Sie zudem die Maskenbeatmung bereit und achten Sie darauf, dass der Patient im Sitzen transportiert wird. Ganz wichtig: Verzichten Sie auf jegliche Interventionen! Also keine Racheninspektion mit dem Spatel durchführen, denn der geschwollene Kehldeckel würde bei Berührung sofort anfangen zu bluten.

Fremdkörperaspiration

Eine Fremdkörperaspiration kann sich primär mit Atemnot äußern, ohne dass die Ursache sofort klar ist. Mitunter zieht sich die Dyspnoe sogar über Wochen. Denn nicht immer haben die Eltern beobachtet, dass sich das Kind irgendetwas in den Mund gesteckt hat.

Besonders kritisch sind organische Fremdkörper wie Erbsen, Erdnüsse, Kaffeebohnen oder Maiskörner, da sie in den Atemwegen aufquellen. Steckt ein nicht röntgendichter Fremdkörper in der Trachea, zeigt die Bildgebung eine seitengleiche Belüftung beider Lungen. Bei entsprechendem Verdacht eignet sich vielmehr eine starre Bronchoskopie.

Obstruktive Bronchitis, RSV-Infektion und Pneumonie

Bei der obstruktiven Bronchitis ist es wichtig, Patienten mit einem hohen Risiko für Verschlechterung zu erfassen. Das sind Kinder

  • mit einer Sauerstoffsättigung von < 90 % in Ruhe,
  • mit Atelektasen, Überblähung oder Infiltraten im Röntgen,
  • mit positivem RSV-Antigen oder
  • ehemalige Frühgeborene mit bronchopulmonaler Dysplasie.

Ein besonderes Problem bei Neugeborenen stellen RSV-Infektionen dar. Die Kinder können plötzlich durch Apnoe zyanotisch werden (Zyanoseattacken). Geklärt wird die Diagnose mittels Nasopharyngealsekret und Antigen-Schnelltest.

Pneumonien entwickeln sich teils extrem schnell. Meist begleitet von hohem Fieber und Atemnot. Eine rasche Antibiose kann Leben retten.

Asthmaanfall

Was die obstruktive Bronchitis für den Säugling ist, ist der Asthmaanfall für ältere Kinder. Abhilfe schaffen 100 mg Prednison rektal bzw. 1–2 mg/kg KG oral oder i.v. und eine Salbutamol-Inhalationslösung über einen Düsenvernebler. Falls das Kind so schwere Atemnot hat, dass es nicht mehr inhaliert, können unter Monitorkontrolle 5 mg/kg KG Theophyllin langsam über 20 Minuten i.v. verabreicht werden.

Je jünger ein Kind mit Atemnot ist, desto eher sollte man es einweisen, wenn sich die Ursache nicht rasch beheben oder klären lässt, erinnerte Dr. Severien-Labayru. Bei einer Sauerstoffsättigung < 90 % heißt es ohnehin: Ab in die Klinik!

Was machen wenn Kind schlecht Luft bekommt?

Alle unterstützenden Maßnahmen, z.B. beruhigende Gespräche, helfen in dieser Notfallsituation..
Beruhigen Sie das Kind und versuchen Sie selbst, ruhig zu bleiben..
Öffnen Sie beengende Kleidung..
Sorgen Sie für Frischluftzufuhr..
Kind in sitzender Position beim Atmen unterstützen bzw. ... .
Überwachen Sie den Zustand des Kindes..

Was kann man gegen Atemnot in der Nacht tun?

Auch wenn es schwerfällt, sollten betroffene Personen unbedingt versuchen, Ruhe zu bewahren. Angst und Panik können die Luftnot weiter verschlimmern. Nimm eine Körperhaltung ein, die das Atmen erleichtert (wie den Kutschersitz). Auch bewusstes Atmen kann helfen, die Atmung wieder zu normalisieren.

Was tun wenn Luft fehlt?

Was lässt sich dagegen tun?.
Bei akuter Atemnot setzt sich der Betroffene mit aufrechtem Oberkörper hin und stützt die Arme (leicht gebeugt) auf den Oberschenkeln ab. ... .
Für die Betroffenen ist es ratsam, möglichst Ruhe zu bewahren beziehungsweise sich wieder zu beruhigen. ... .
Auch kühle, frische Luft wirkt förderlich..

Was tun gegen Atemnot bei Erkältung?

Regelmäßig trinken: befeuchtet die Atemwege, verflüssigt Sekret und erleichtert das Abhusten. Inhalieren mit Salzwasser: Salz bindet Feuchtigkeit, befeuchtet die Schleimhäute und lindert Entzündungen. Auch meer- oder salzhaltige Nasensprays sind hilfreich. Bewegung im Freien: stärkt das Immunsystem.