Was tun wenn die arbeit nicht gefällt

Der Beruf spielt eine wichtige Rolle in der allgemeinen Lebenszufriedenheit. Wenn der Job nicht erfüllend ist oder gar unglücklich macht, stellen sich Betroffene früher oder später die Frage: Sollte ich den Job wechseln oder bleiben? Wir geben Ihnen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Entscheidungsprozess.

Was tun wenn die arbeit nicht gefällt

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Jeder erlebt in seinem Job mal gute und mal schlechte Phasen, in denen die Motivation und der Glückspegel schwanken. Doch was ist, wenn die eigene Unzufriedenheit zu einem Dauerzustand wird? Wenn der bloße Gedanke an die Arbeit Stress erzeugt und die Stimmung in Sekundenschnelle in den Keller sinken lässt? 

Betroffene sehen in solch einer Situation oft nur zwei Optionen: sich entweder aus Bequemlichkeit mit der Situation zu arrangieren oder nach einer anderen Stelle umzusehen. Bevor man sich allerdings auf Jobsuche macht, sollten Sie der Unzufriedenheit auf den Grund gehen und nach Lösungen suchen. Das empfehlen Arbeitspsychologen. 

Das sind die häufigsten Gründe für berufliche Unzufriedenheit

Berufliche Unzufriedenheit stellt sich besonders häufig ein, wenn man eine neue Stelle antritt: Man hegt die größten Hoffnungen, hat sich den Arbeitsalltag in den schönsten Farben ausgemalt, um dann mit einer anderen Realität konfrontiert zu werden. Je größer die Erwartungshaltung, desto wahrscheinlicher ist es, dass man unglücklich in seinem Job ist. 

Das heißt aber nicht, dass das Problem in den eigenen überzogenen Ansprüchen liegt. Oft ist es die Arbeit selbst oder es sind Rahmenfaktoren, die zur Unzufriedenheit im Job führen: 

  • Fehlende Wertschätzung für Leistungen
  • Überlastung, Überforderung
  • Unterforderung
  • Ständiger Stress und Termindruck
  • Monotone, als langweilig empfundene Arbeit
  • Forderung nach ständiger Erreichbarkeit
  • (Zu) hohe Leistungsanforderungen
  • Schlechtes Arbeitsklima: Streit unter Kollegen oder Mobbing
  • Probleme mit dem Vorgesetzten
  • Schlechte Bezahlung
  • Fehlende Perspektive: keine Weiterbildungsmöglichkeiten oder keine Aufstiegschancen

Ob die Gründe für die berufliche Unzufriedenheit objektiv nachvollziehbar sind, spielt keine Rolle – das subjektive Empfinden ist entscheidend. So kann bei manchen eine fehlende Wertschätzung die berufliche Zufriedenheit nachhaltig dämpfen, während andere auf lobende Worte vom Vorgesetzten verzichten können.

Die Gründe für die Unzufriedenheit im Job können aber auch an der eigenen Einstellung und der Arbeitsweise liegen. So etwa, wenn Probleme mit dem Zeitmanagement und der Selbstorganisation den Stresspegel erhöhen. Oder wenn konstruktive Kritik negativ aufgenommen wird, anstatt sie als Chance für die eigene Weiterentwicklung zu sehen. 

Es kommt auch häufig vor, dass Betroffene zwar eine Unzufriedenheit empfinden, aber gar nicht genau sagen können, woher sie rührt. Dann kann es helfen, mit der folgenden Checkliste Hinweise darauf zu bekommen, ob die berufliche Situation zu der Unzufriedenheit beiträgt oder ganz für sie verantwortlich ist. 

Diese Anzeichen können darauf hindeuten, dass sie unglücklich im Job sind: 

  1. Sie kommen morgens nur schwer aus dem Bett.
  2. Sie leiden regelmäßig unter körperlichen und psychischen Beschwerden, typischerweise unter Kopf- und Bauchschmerzen.
  3. Sie verspüren eine chronische Langeweile und Leere – nichts an der Arbeit scheint Sie mehr zu begeistern oder zu motivieren.
  4. Sie können bei der Arbeit nur schwer Ihre Aufmerksamkeit aufrechterhalten und machen viele Flüchtigkeitsfehler.
  5. Es fällt Ihnen schwer, abzuschalten, weil Ihnen der Job keine Ruhe lässt.
  6. Sie jammern und meckern viel über Ihren Job.

Was tun wenn die arbeit nicht gefällt

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Zu hohe Leistungsanforderungen, Zeitdruck und wenig Entscheidungsspielräume können die Unzufriedenheit im Job begünstigen.

Was Sie tun können, um die Situation im Job zu verbessern

Sind Sie unglücklich im Job und spielen häufiger mit dem Gedanken, zu kündigen, sollten Sie in einem ersten Schritt die Gründe für Ihre Unzufriedenheit analysieren. Sie können sich dabei jedoch schnell in einer verzwickten Situation wiederfinden: Vielleicht können Sie sich keine besseren Kollegen vorstellen, aber der Vorgesetzte macht Ihnen das Leben schwer. Oder Sie haben eine ausgeglichene Work-Life-Balance, dafür fordert der Job Sie schon lange nicht mehr. 

Es reicht demnach nicht, eine Negativliste mit all den Dingen anzufertigen, die im Job stören. Vielmehr sollten Sie in einem zweiten Schritt die einzelnen Punkte gewichten. Stellen Sie sich die Frage, mit welchen negativen Aspekten Sie leben können und welche für Sie No-Gos darstellen. Damit Sie diese Frage beantworten können, müssen Sie Ihre Erwartungen und Werte sowie Ihre Motivation und beruflichen Ziele kennen.  

Im Anschluss an die Problemanalyse gilt es, sich proaktiv um eine Veränderung zu bemühen. Überwiegen die negativen Aspekte, ist eine Kündigung nicht die einzige Option, die Sie haben – vorausgesetzt es handelt sich um Dinge, die nicht beständig sind und sich möglicherweise ändern lassen. 

Fragen Sie sich, was Sie selbst tun können, um Ihre Zufriedenheit im Job zu steigern. Loten Sie Ihre Handlungsmöglichkeiten aus: Können Sie eine Weiterbildung machen, um Ihren beruflichen Zielen näher zu kommen, oder Ihre Stundenanzahl für eine bessere Work-Life-Balance reduzieren? Auch klärende Gespräche mit Vorgesetzten und Kollegen können zu einer Besserung der beruflichen Situation beitragen. 

Jobwechsel oder bleiben? Die vier Schritte des Entscheidungsprozesses im Überblick

  1. Werden Sie sich über die Gründe für Ihre berufliche Unzufriedenheit klar.
  2. Gewichten Sie die Gründe nach ihrer Schwere: Was brauchen Sie, um in Ihrem Job glücklich zu sein? Womit können Sie leben und womit nicht?
  3. Analysieren Sie, ob sich die negativen Aspekte ändern lassen.
  4. Suchen Sie nach Lösungen: Finden Sie heraus, was Sie selbst dafür tun können, damit Sie zufriedener in Ihrem Job sind.

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Bei einem Jobwechsel haben Sie auch die Möglichkeit, Ihre Krankenkasse zu wechseln. Die AOK bietet Ihnen zahlreiche Leistungen, wie beispielsweise Bewegungskurse, um Ihre Work-Life-Balance zu verbessern. Informieren Sie sich bei Ihrer AOK über passende Angebote.

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Unzufrieden im Job – wann eine Kündigung unvermeidlich ist

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Was tun wenn man sich auf der Arbeit nicht mehr wohl fühlt?

Versuchen Sie, zur Ruhe zu kommen. Schaffen Sie bestimmte Rituale, die Ihnen den Übergang in den Feierabend leichter machen. Gehen Sie spazieren, treffen Sie sich mit Freunden oder versuchen Sie sich an autogenem Training.

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Sprechen Sie konkret mit Ihrem Vorgesetzten und zeigen Sie, wie wichtig Ihnen die Arbeit, aber auch der Ausgleich dazu ist. Sie möchten beide langfristigen Erfolg und keinen Dauerstress, der zu Unglücklichkeit im Job führt und unter dem die Motivation stark leidet.

Wie lange sollte man mindestens in einem Job bleiben?

Eine ungeschriebene Faustregel für den richtigen Zeitpunkt eines Jobwechsels lautet: Im dritten Lebensjahrzehnt, also im Alter zwischen 20 und 29, sollte man mindestens zwei bis drei Jahre im gleichen Unternehmen bleiben. Im vierten Lebensjahrzehnt mindestens vier Jahre und so weiter.