Beim Kauf von Toilettenpapier kann man nichts mehr falsch machen. Unter den sanften und sicheren 18 getesteten WC-Papieren sind auch 9 Recyclingprodukte. Show
In unserem Test WC-Papier finden Sie:
Die Testtabelle informiert Sie über: Rollen pro Packung, Abrisse pro Rolle, Blattgröße, Länge in m, Gewicht, Herstellungsland, Festigkeit in trockenem Zustand, Aufnahme von Feuchtigkeit, Wiederauflösbarkeit, Aussehen, Weichheit, Reißfestigkeit, Saugfähigkeit, Lagenzusammenhalt, Abtrennen der Blätter. - Wie wir getestet haben, beschreiben wir in einem eigenen Artikel: WC-Papier im Labor: So testen wir - Stunde der Wahrheit - Nachfolgend unser Testbericht: Klopapier im KONSUMENT-TestAus unserer Leserpost wissen wir: Viele Konsumenten ärgern sich seit Längerem über Klopapier, besser gesagt: über die Sparmaßnahmen der Hersteller. „Auch bei Toilettenpapier wurde getrickst. Das Format der einzelnen Abrissblätter wurde still und leise immer kleiner“, schrieb uns erbost einer unserer langjährigen Leser und schickte auch gleich ein eindrucksvolles Beweisfoto mit. Einer anderen Leserin fiel auf, dass sie auf ihrem WC in immer kürzeren Abständen Klopapier nachlegen musste, weil die Rolle schon wieder leer war. Alles nur Zufall oder Einbildung von überkritischen Verbrauchern? Vermessen und durchgezähltWir gingen der Sache nach. Unseren letzten sehr umfangreichen Test zu WC-Papier veröffentlichten wir in Konsument 9/1991: Unglaubliche 60 (!) Klosettpapiere hatten wir uns damals vorgenommen. Sie wurden nicht nur technisch und praktisch geprüft, sondern vor Untersuchungsbeginn auch ganz genau vermessen und durchgezählt. Bei jedem Produkt hielten wir fest, welche Größe die einzelnen Blätter hatten und wie viele Abrisse sich auf jeder Klopapierrolle befanden. Deutlich kleinerEine echte – ähm – Arbeit, aber sie hat sich gelohnt. Denn nach Abschluss unseres aktuellen Tests wissen wir: Ja, das Toilettenpapier ist in den vergangenen 25 Jahren kleiner geworden, und das nicht zu knapp. Und wir müssen tatsächlich öfter am stillen Örtchen Papier nachlegen, weil die Abrisse, also die Papierblätter pro Rolle, deutlich weniger geworden sind. Versteckte Preiserhöhung könnte man das nennen – gut, dass sie aufmerksamen Konsumenten aufgefallen ist! Cosy, Danke, Hakle und ZewaNatürlich haben wir penibel ausgerechnet, wie groß die Abweichungen zu früher sind. Dafür zogen wir zum Vergleich bekannte Marken wie Cosy, Danke, Hakle und Zewa heran, die es auch heute noch zu kaufen gibt. Inhalt
Gespart wird von den Papiererzeugern aber nicht nur bei der Fläche, sondern auch bei der Anzahl der Abrisse pro Rolle. Wurden bei unserem letzten Test 1991 mit wenigen Ausnahmen noch 200 bis 250 Blatt pro Rolle verkauft, sind es nun deutlich weniger. Die frühere Untergrenze von 200 Abrissen ist inzwischen zur Obergrenze geworden! Die meisten unserer untersuchten Papiere liegen bei 150 bis maximal 200 Blatt pro Rolle. Ganz klar, dass man mit dieser Menge deutlich schneller durch ist als früher und daher ständig Papier nachlegen muss. Wenn man schon immer weniger für sein Geld bekommt, passt dann wenigstens die Qualität? Um diese Frage beantworten zu können, kauften wir für unseren aktuellen Test 18 Toilettenpapiere ein. Aus dem breiten Angebot wählten wir dreilagige Papiere ohne Duft. Das erfreuliche Ergebnis gleich vorweg: Den Klopapierkauf kann man ganz entspannt angehen. Alle unsere untersuchten Produkte schnitten mindestens gut ab. Und wie die fünf Besten im Test zeigen, brauchen sich die Eigenmarken vor den meist teureren Markenprodukten nicht zu verstecken. Toilettenpapier von Spar, Müller und Billa lieferte genauso tadellose Ergebnisse wie Produkte von Hakle und Zewa. Klopapier ist ein Produkt, das praktisch jeder braucht. Über 90 Prozent der österreichischen Privathaushalte, sagen die Marktforscher, kaufen diesen Artikel. (Womit sich der Rest den Allerwertesten wischt, bleibt ein Geheimnis.) Alle fünf Wochen landen im Supermarkt eine oder mehrere Packungen WC-Papier im Einkaufswagen. Dafür werden im Schnitt 3,60 Euro ausgegeben, also rund 30 Euro pro Kopf und Jahr. Das wertmäßige Marktvolumen von Toilettenpapier lag 2017 bei 250 Mio. Euro. Nach wie vor ist trockenes WC-Papier das Standardprodukt auf den heimischen Klos. Feuchtes Toilettenpapier steigt zwar in der Beliebtheit, wird aber derzeit nur von 41 Prozent der österreichischen Haushalte gekauft. Zum Leidwesen der Klopapierhersteller haben die Kunden eine hohe Preissensibilität. Kaum jemand will fürs Papier am stillen Örtchen viel Geld ausgeben. Und so greifen die meisten eher zu den Handelsmarken als zu Markenprodukten. Über 71 Prozent macht in Österreich der Eigenmarkenanteil bei Toilettenpapier inzwischen aus. Auch in unserem Test kommen 10 von 18 Produkten von den großen Playern im Handel. Ganz einfach: Man schickt die Produkte zur technischen Prüfung ins Labor. Klingt vielleicht langweilig, ist aber eine höchst spannende Geschichte. Wie die Profis dort arbeiten, was sie prüfen und warum, das finden Sie in einem kurzen Video in einem eigenen Artikel unter WC-Papier im Labor: So testen wir - Stunde der Wahrheit Für den Praxistest, der mindestens genauso wichtig ist, schickten wir unsere Tester aufs WC. Denn nur auf der Klomuschel bzw. direkt am Ort des Geschehens, nämlich am empfindlichen Po, lässt sich am besten herausfinden, was ein Toilettenpapier tatsächlich kann. Anforderungen gibt es genug:
Klopapier der Marke grobkörniges Schleifpapier ist zum Glück inzwischen Geschichte. Die meisten unserer WC-Papiere schmeichelten den Popos der Tester. Nur bei den beiden etwas kratzigen Produkten von Clever, einem Hofer-Papier (Solo Comfort) und jenem von Müller (Das Zuverlässige) hätten sich viele mehr Weichheit gewünscht. Hakle: zu dünn - durchgefallenDurchgefallen ist dagegen ein Produkt von Hakle (Klassische Sauberkeit). Es ist zwar besonders weich, aber sehr dünn, und reißt daher leicht. Das bereits genannte, im Test letztgereihte Produkt von Müller schwächelte dagegen nach Ansicht der Tester auch bei der Saugfähigkeit. Labor-Test nach ISO-NormDie einen putzten sich den Hintern mit Toilettenpapier, die anderen testeten es im Labor streng nach ISO-Norm. Wie gehen diese weichen und harten Daten zusammen? Überraschend gut, denn die Top-Papiere am Klo lagen auch im Labor ganz vorne. Nur eines von Zewa (Comfort Das Reinweisse) konnte hier nicht ganz mithalten. Drei unserer fünf bestgereihten Produkte werden aus Altpapier hergestellt. Das gilt auch für sechs weitere WC-Papiere. Nicht alle sind aber auf den ersten Blick als Recyclingpapiere erkennbar. So haben wir erst von den Herstellern erfahren, dass auch die Produkte Zewa (Comfort Das Reinweisse) und Cosy (Unser Liebstes) aus Altpapier bestehen. Wer Recyclingpapier möchte, muss also genau schauen. Siegel wie das Österreichische Umweltzeichen und der deutsche Blaue Engel garantieren, dass bei der Herstellung zu 100 Prozent Altpapier verwendet wird. Der Einsatz von problematischen Chemikalien, die Umwelt oder menschliche Gesundheit gefährden können, ist stark eingeschränkt. Beim EU Ecolabel sind die Bestimmungen weniger streng. WC-Papiere mit diesem Siegel können, müssen aber nicht zur Gänze aus Altpapier sein. Altpapier auf der Po-Ebene hatte lange Zeit keinen guten Ruf: Kratzig und unhygienisch, lautete der Vorwurf. Davon kann keine Rede mehr sein. Die meisten unserer Tester bemerkten erst gar keinen Unterschied zwischen recyceltem Toilettenpapier und solchem, das aus Frischfasern hergestellt wurde. Auf unsere Anfrage, woraus genau die von uns untersuchten Klopapiere bestehen, haben nicht alle Firmen geantwortet. Neben unseren neun Recyclingpapiern im Test gibt es ein weiteres Produkt (Hakle Klassische Sauberkeit), das aus einer Mischung von frischen Fasern und Altpapier hergestellt wird. Die restlichen acht bestehen vermutlich alle aus Zellstoff. Zellstoff, besser: Zellulose, ist ein Hauptbestandteil von Holz. Für die Papierherstellung wird es entrindet, zerkleinert und so lange in einer Wasser-Chemikalien-Mischung gekocht, bis die widerstandsfähige Zellulose zurückbleibt. Doch dieser feste, geschmeidige Zellstoff ist unserer Meinung nach viel zu schade, um schon nach einmaligem Gebrauch in den Kanal gespült zu werden. Altpapier hat dagegen schon mehrere Lebenszyklen hinter sich. Und die Herstellung vom Recyclingpapier verbraucht weniger Wasser und Energie. Damit sind Produkte aus Altpapier deutlich ökologischer als solche aus Frischholzfasern. Denken Sie bei Ihrem nächsten Einkauf von Klopapier daran. Tabelle öffnen
Grafik 1 Am Beispiel von Hakle: Die Blattgröße ist über die Jahre deutlich geschrumpft 1991: 13,9 x 9,9 cm 2017: 12,1 x 9,3 cm alle Info-Grafiken: D.Seyser/VKI | Bild: Doris Seyser; VKI Grafik 2 Früher gab es mehr Blätter auf der Rolle. Die frühere Untergrenze von 200 Blättern/Rolle ist nun zur Obergrenze geworden. | Bild: Doris Seyser; VKI Grafik 3 Das Klopapier auf der Rolle ist kürzer geworden. | Bild: Doris Seyser; VKI Grafik 3 Von den 17 getesteten Toilettpapieren kommen 2 aus Deutschland, 2 aus der Slowakei, 1 aus Italien, ... | |