Was ist aus dem Reliquienkreuz aus Bares für Rares geworden?

Ein Kreuz bei Bares für Rares enthält mehr, als es zunächst den Anschein hat. Doch was befindet sich in dem Kreuz?

Köln - Bei der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" kommt am Dienstag ein besonderes Kreuz unter den Hammer. Das Besondere: Im ausgehöhlten Holz des Kreuzes stecken mehrere kleine Reliquien.

Was ist aus dem Reliquienkreuz aus Bares für Rares geworden?
Das Reliquien-Kreuz enthält im Hohlkörper kleine Reliquien. Ihre genaue Bedeutung bleibt bei "Bares für Rares" verborgen.  © ZDF/BaresfürRares/screenshot

Die Eigentümerin Rosemarie (56) zeigt dem Experten Colmar Schulte-Goltz ihr kleines hölzernes Eigentum.

Der Experte von "Bares für Rares" ist gleich ganz angetan, als er das Kreuz in die Finger nimmt.

"Das ist ein sehr schönes Reliquien-Kreuz, das sie da mitgebracht haben. Also von vorne nur ein Kreuz. Und wenn man es dann aufzieht, dann kann man sehen, was das Kreuz eigentlich so besonders macht."

Was ist aus dem Reliquienkreuz aus Bares für Rares geworden?

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Denn auf der Rückseite befindet sich ein kleiner Deckel. Als der Experte diesen öffnet, kommen mehrere kleine eingewickelte Reliquien zum Vorschein.

Das große Fragezeichen für die Besitzerin: "Was es damit auf sich hat und was sie zu bedeuten haben."

Auch Horst Lichter ordnet das Stück wohlwollend ein: "Ein sehr schönes Kreuz."

Kurz zur Erklärung: Bei Reliquien handelt es sich um Überreste oder Gegenstände von Heiligen der Kirche, die lange aufbewahrt und dadurch häufig selten und wertvoll geworden sind. Die Kirche, Klöster und andere Einrichtungen verkauften sie früher auch, um Geld von Gläubigen zu erhalten.

Experte erklärt Reliquien-Kreuz bei "Bares für Rares"

Was ist aus dem Reliquienkreuz aus Bares für Rares geworden?
Der Experte versucht das Geheimnis der Reliquie zu lösen.  © ZDF/BaresfürRares/screenshot

Während die Vorderseite des Kreuzes mit religiösen Figuren beschnitzt ist, zeigt die Rückseite den Reliquien-Kasten samt Inhalt.

Das Nussholz-Kreuz verbirgt somit ein Geheimnis, deren Inhalt aber auch der Experte nicht lüften kann.

"Er (der Kasten) hat jetzt ganz viele kleine Dinge darin." So stecken laut Colmar Schulte-Goltz in den ohnehin schon kleinen Verpackungen die eigentlichen Reliquien.

Was ist aus dem Reliquienkreuz aus Bares für Rares geworden?

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Unter anderem findet er kleine Seidenfäden, die mit Gold umhüllt sind. Dazu kommen Papierzettel, die möglicherweise mehr verraten könnten, aber teils verblasst sind.

"Ich könnte es nicht sagen. Im Einzelnen werden wir es nicht mehr herausbekommen" sagt der Experte.

Bei den Händlern von "Bares für Rares" kommt das Kreuz dennoch gut an! Sie zahlen am Ende einige Hundert Euro.

Das ZDF zeigt die Folge am Mittwoch um 15.05 Uhr. Wahlweise steht die Folge auch in der ZDF-Mediathek zum Abruf bereit.

Für Susanne Steiger war es, als hätte sie die berühmte Nadel im Heuhaufen gefunden: Für 42.000 Euro kaufte sie in der ZDF-Sendung „Bares für Rares“ ein antikes Kreuz, das über und über mit Diamanten besetzt ist. Allein der Materialwert liegt zwischen 15.000 bis 17.000 Euro, hatte die Kunsthistorikerin Heide Rezepa-Zabel in der Spezial-Sendung geschätzt.

Aber das allein macht seinen Wert noch nicht aus: In dem Kreuz sollen drei Splitter aus dem Kreuz eingearbeitet sein, an dem Jesus gestorben ist. Der Wert des Kreuzes liege demnach bei bis zu 80.000 Euro. Dass Reliquien nach Kirchenrecht gar nicht verkauft werden dürfen, darauf weist nun das Internetportal der katholischen Kirche in Deutschland hin.

Schon seit dem Mittelalter versucht die Kirche, gegen den Handel mit Reliquien vorzugehen. Nicht etwa, weil sie besonders kostbar sind. Ihr Wert liegt darin, dass sie in Verbindung mit einem Heiligen standen. Schon in der Bibel wird von wundersamen Wirkungen der heiligen Gegenstände erzählt: Es soll Spontanheilungen und sogar Auferstehungen von den Toten gegeben haben.

Wegen dieser Wirkung waren die Reliquien besonders im Mittelalter begehrt: „Es entstand eine regelrechte Reliquienfrömmigkeit“, erzählt Joachim Oepen, Archivar des Erzbistums Köln. Und da die Reliquien so gefragt waren, blühte bereits damals der Handel mit ihnen - es war ein gewinnbringendes Geschäft. Als der byzantinische Kaiser Balduin II in Geldnot war, soll er kurzerhand die Dornenkrone Christi an den französischen König Ludwig IX verkauft haben. Seitdem wird die Krone in der Sainte-Chapelle in Paris aufbewahrt.

Was ist aus dem Reliquienkreuz aus Bares für Rares geworden?

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Unzählige Reliquienfälschungen entstanden im Laufe der Zeit. Die Kirche hat den Verkauf von Reliquien verboten. „Im Mittelalter dürfte damals noch das Ehrfurchtsdenken eine Rolle gespielt haben“, sagt Joachim Oepen. „Heute spielen auch ethische Bedenken eine Rolle.“ Denn oftmals handelt es sich bei den Reliquien um die Überreste von Verstorbenen. „Und die zu veräußern, würde auch im außerkirchlichen Raum kritisch gesehen“. In dem konkreten Fall sieht er keine moralischen Bedenken. Zwar heiße es im Kirchenrecht explizit, dass keine Reliquien verkauft werden dürfen. Aber: „Die Kirche hat es viele Jahrhunderte nicht anders gemacht. Im Mittelalter sagten sie, naja, wenn ich es nicht verkaufen kann, kann ich sie verschenken.“

Oftmals wurde so die eigentliche Reliquie verschenkt, aber das Reliquiar, also die Verwahrung, in der die Reliquie eingefasst war, wurde verkauft. „Das hatte natürlich einen hohen Material- und Kunstwert.“ Und auch wenn der Verkauf nach Kirchenrecht verboten ist, auf den Handel kann es keinen Einfluss nehmen. Denn dort gilt das staatliche Recht.

Noch heute ist eine Faszination für Reliquien da. Es werden Wallfahrten und Pilgerreisen unternommen: Gläubige wollen damit nicht nur des Heiligen gedenken, sondern erhoffen sich auch Segen oder ein Wunder zu erleben.

Und was passiert nun mit der ersteigerten Reliquie aus Bares für Rares? Susanne Steiger hat erzählt, dass sie derzeit keinen weiteren Verkauf plant. Sie möchte das Kreuz als Leihgabe an ein Museum der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Was wurde aus dem Jesuskreuz bei Bares für Rares?

Teuerster Verkauf bei „Bares für Rares“ aller Zeiten: Ein Splitter vom Kreuz Jesu. Die Händler starteten damals mit etwa 10 000 Euro. Über den Tisch ging das Kreuz am Ende aber für 42 000 Euro. Händlerin Susanne Steiger sicherte es sich und machte damit den bis heute teuersten „Bares für Rares“-Deal.

Was ist mit dem Kreuz von Jesus passiert?

1187: nach Aussage mittelalterlicher Quellen geriet das Heilige Kreuz – also vermutlich jenes, das 628 nach Jerusalem zurückgebracht worden war – bei der Schlacht von Hattin in die Hände der muslimischen Ayyubiden und ist seither verschollen.

Was hat Susanne Steiger mit dem Kreuz gemacht?

Das hat Susanne Steiger heute mit dem Kreuz gemacht Die Schmuck-Expertin konnte sich 2019 gegen ihre Kollegen durchsetzen und eine echte Reliquie in ihren Besitz bringen.

Was war das teuerste was jemals bei Bares für Rares verkauft wurde?

Sie schätzt den Wert des unglaublichen Stückes auf 60.000 bis 80.000 Euro. Im Händlerraum dann harte Verhandlungen, bis Susanne Steiger das Objekt erhält. Sie zahlt 42.000 Euro, macht das Kreuz damit zum teuerstenBares für Rares“-Objekt aller Zeiten.