Typische Symptome der Nervenkrankheit Polyneuropathie sind Kribbeln, Brennen und Taubheit, die anfangs an beiden Füßen und Beinen auftreten. Als Auslöser kommen mehr als 600 mögliche Ursachen infrage. Show
Ihren Ursprung haben die Gefühlsstörungen in den langen Nerven, die Muskeln, Haut und Organe mit dem Gehirn verbinden. Schäden an den Nerven führen dazu, dass die Weiterleitung von Informationen zwischen Gehirn, Rückenmark und dem Rest des Körpers gestört ist. Mit der Zeit werden die Beschwerden, die meist in den Zehen beginnen, stärker und können sich bis zur Körpermitte ausbreiten. Ursachen der PolyneuropathieDie Polyneuropathie gehört zu den häufigsten neurologischen Krankheiten. Als Auslöser kommen mehr als 600 mögliche Ursachen infrage:
Trotz aller diagnostischen Fortschritte bleibt die Ursache in jedem fünften Fall unklar ("idiopathische Neuropathie"). Ärzte können dann nur die Symptome behandeln. Unabhängig von der Ursache gilt: Je früher eine Polyneuropathie erkannt und behandelt wird, umso besser.
Weitere Informationen 5 Min Polyneuropathie: wenn die Nerven verrückt spielenTypische Symptome der Nervenkrankheit Polyneuropathie sind Kribbeln, Brennen und Taubheit, die anfangs an beiden Füßen und Beinen auftreten. 5 Min Symptome unterscheiden sich je nach NervenstörungJe nachdem, welche Nerven betroffen sind, können bei der Polyneuropathie unterschiedliche Beschwerden im Vordergrund stehen. Einige Beschwerden entstehen durch den Ausfall der Nerven, andere durch ein krankhaftes Überreagieren der Nerven. Empfindungsnerven (sensible Nerven)Problem: Das Gefühl in der Haut geht allmählich verloren. Füße und Beine fühlen sich pelzig oder taub an. Nerven, die die Muskeln steuern (motorische Nerven)Problem: Leiten die motorischen Nerven elektrische Impulse nicht mehr richtig weiter, fallen Muskeln aus. Nerven, die einzelne Organe versorgen (autonome Nerven)Störungen der autonomen Nerven können unterschiedliche Folgen haben, je nachdem, welches Organ betroffen ist:
Neuropathische Schmerzen durch NervenschädenEtwa die Hälfte der Neuropathien geht mit Schmerzen einher. Bei neuropathischen Schmerzen werden durch den Nervenschaden einerseits ständig ohne eigentliche Ursache falsche Schmerzimpulse ans Gehirn weitergeleitet. Zusätzlich sind die normalen Mechanismen zur Schmerzhemmung beeinträchtigt. Weil neuropathische Schmerzen ganz anders entstehen als klassische Wundschmerzen oder Rückenschmerzen, müssen sie auch anders behandelt werden. Untersuchungen zur Diagnose der PolyneuropathieBeim Verdacht auf Polyneuropathie versuchen Neurologen mit einer Reihe von Tests, die Ursache und das Ausmaß der Erkrankung herauszufinden:
Ursachen wie Diabetes oder Alkoholmissbrauch behandelnBei der Behandlung der Polyneuropathie geht es darum, die wahrscheinliche Ursache zu bekämpfen. Gelingt dies, stehen die Heilungschancen gut:
Weitere Therapien bei PolyneuropathieBei anderen Formen der Polyneuropathie ist die Behandlung schwieriger. Zum Beispiel wird die entzündliche Polyneuropathie mangels eindeutiger Ursache mit Kortison und Schmerzmitteln behandelt, um die Symptome zu lindern. Mögliche Therapien:
Die Therapien müssen dauerhaft durchgeführt werden. Eine Pause beeinträchtigt schnell den Behandlungserfolg. Viele der ambulanten Leistungen müssen Erkrankte selbst bezahlen. Gegen die fortschreitende Gangunsicherheit wirkt Gleichgewichtstraining in der Physiotherapie. So können gefährliche Stürze verhindert werden und das Fortschreiten der Gangstörung wird eingedämmt. Akupunktur bei PolyneuropathieDass Akupunktur Nerven schützen kann, zeigt eine Studie an Krebskranken nach einer Chemotherapie: Obwohl einige Krebsmedikamente bei fast allen Betroffenen zu einer Polyneuropathie als Nebenwirkung führen, gelang es Ärzten in der Studie, bei zwei Dritteln der Probanden mit Akupunktur die Schädigung der Nerven zu verhindern. Wie die gezielten Reize der Akupunktur die Nerven beleben, ist noch ungeklärt. Mit einer Wärmeleitkamera lässt sich zeigen, dass die behandelten Regionen während einer Akupunktur besser durchblutet sind. Bei einer Polyneuropathie kann eine Akupunktur allerdings nur wirksam sein, wenn die Nerven noch in einem Maße intakt sind, dass der Betroffene die Nadeln spürt. Tipps zur unterstützenden Selbstbehandlung
Expertinnen und Experten zum ThemaPriv.-Doz. Prof. Dr. Janne Gierthmühlen, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (Kiel)Funktionsoberärztin Sektion für Neurologische Schmerzforschung und -therapie Dr. Dorothee Staiger, Klinikum ItzehoeHausärztlich niedergelassene Fachärztin für Innere Medizin/Diabetologin DDG, Ernährungsmedizinerin DAEM/DGEM Dr. Wolfram Kluge, Klinikum ItzehoeLeitender Arzt der Schmerzambulanz, Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie Dr. Ardeshir Ardeshiri, Klinikum ItzehoeLeitender Arzt der Sektion Wirbelsäulenchirurgie Amir Mostofizadeh, Facharzt für Allgemeinmedizin, DortmundKaiserstraße 112 Prof. Dr. Min-Suk Yoon, Evangelisches Krankenhaus HattingenChefarzt der Klinik für Neurologie
Weitere Informationen Ist Kribbeln im Fuß gefährlich?Hinweise sollten nicht ignoriert werden Kribbeln in den Füßen ist ein Warnsignal. Wenn beide Füße kribbeln oder schmerzen, dann kann das gefährlich werden: Dahinter steckt oftmals eine Folgeerkrankung des Diabetes. Dr. Nadine Mattes, Diabetologin aus Stuttgart, weiß, warum davon besonders die Füße betroffen sind.
Woher kommt das Kribbeln in den Füßen?Durchblutungsstörungen, Nährstoffmangel, Ischialgie, Restless Legs, Nervenschäden oder muskuläre Fehlspannungen wie beim Piriformis-Syndrom – viele mögliche Ursachen können das sogenannte Ameisenlaufen als Symptom im Beinbereich auslösen.
Was kann man gegen Kribbeln in den Füßen tun?Bei der Elektrotherapie werden die Nerven durch Impulse aus einem speziellen Schrittmacher so stimuliert, dass Erkrankte statt Schmerzen ein leichtes Kribbeln spüren. Bei Schmerzen und Empfindungsstörungen in den Füßen haben sich Akupunktur und Fußreflexzonenmassage mit scharfen Salben (Capsaicin) bewährt.
|