Kaninchen signalisieren ihr Befinden mit ihren Ohren, der Körperhaltung, mit Lauten und mit Düften. Die Welt der Geruchskommunikation bleibt uns verschlossen, doch die anderen Signale können wir lernen zu verstehen. Show von Ursula Glauser 09.10.2013 956Ohren aufrecht, Ohröffnung nach vorn, Läufe stehen eng beieinander: freundliches Interesse. Die Häsin links ist wütend (ihre Ohren sind zurückgelegt), die Häsin rechts beleidigt. Sie drehen sich voneinander weg. Grund dafür ist der helle Angorarammler im Hintergrund. (Bild: Bilder: Ursula Glauser) Ohren zurückgelegt, Ohröffnung nach hinten, breiter Stand: Dieses Tier ist aggressiv. Langer Hals, intensives Ohrenspiel: Die Kaninchen zeigen vorsichtige Neugierde. Zwei Jungtiere beim Fototermin: Zunächst mit angelegten Ohren, noch ängstlich... ... nach kurzer Zeit werden sie neugierig und stellen die Ohren senkrecht. Die beiden Angoras sind nicht ohne Grund in verschiedenen Gehegen untergebracht. Beim Treffen am Zaun zeigen beide aggressives Verhalten mit zurückgelgten Ohren. Die Ohren sind aneinandergelegt, die Spitzen überkreuzen. Angorarammler Nelson findet Tellington TTouch ganz wunderbar. Essensgong: Die Mutterhäsin hat vor der Nestboxe mit den Hinterläufen geklopft, die Jungen sind erwacht und streben der Mutter entgegen. Hier fordert das Angorakaninchen links das andere auf, ihm doch ein bisschen die Nase zu lecken. Was dieses auch prompt macht, wie die Zunge zeigt. Ein beleidigtes Tier, das betont am Boden riecht, um dem Gegenüber klarzumachen, dass es weit Interessanteres gibt. Tierhaltung hat viele Facetten. Eine der faszinierendsten ist, die Sprache der Tiere zu verstehen. Kaninchen sind leise Tiere, sie sprechen weit mehr über Ohren- und Körperhaltung als über Laute. Wer die wichtigsten «Vokabeln» ihrer Sprache kennt, kommt seinen Tieren näher. Zur Kommunikation braucht das Kaninchen natürlich ein Gegenüber. Man beobachtet also eine Kaninchengruppe oder beginnt selber mit seinem Lieblingskaninchen einen «Schwatz». Allein schon die Körperstellung des Langohrs drückt einiges aus. Sitzen oder Liegen ist eine Frage der Sicherheit. Aus dem Sitzen kann ein Kaninchen sehr schnell fliehen, nicht jedoch aus liegender Stellung. Ein Kaninchen liegt deshalb nur, wenn es sich sicher fühlt. Deshalb sitzen rangtiefe Tiere in Gruppenhaltung meistens. Die Beinstellung verrät Freundlichkeit oder Aggression: Ein freundliches Kaninchen hält die Vorderläufe nahe beisammen, ein kampflustiges Langohr steht hingegen breitbeinig da. Zur Besänftigung angriffslustiger Artgenossen setzen defensive Kaninchen auf die Fellpflege: Ein Tier, das sich intensiv putzt, signalisiert damit, dass es nicht in Kampfstimmung ist. Die Ohren des Kaninchens sind auch ein aussagekräftiges Stimmungsbarometer Ein lustiges Bild gibt ein Langohr ab, das sich neugierig und vorsichtig zugleich etwas Unbekanntem nähert: Es reckt den Hals dem Objekt des Interesses entgegen, bleibt aber mit den Läufen schön auf Distanz, damit es bei Gefahr sofort Fersengeld geben kann. Die Ohren sind dauernd in Bewegung, sie zeigen deutlich den inneren Zwiespalt und nehmen als feine Antennen gleichzeitig alle Geräusche wahr. Auch Kaninchen könnten gekränkt, eingeschnappt oder beleidigt sein [IMG 2-12] Die Stellung der Ohröffnung ist ebenfalls aussagekräftig: Offen nach vorn gerichtete Ohren zeigen freundliche Neugier. Dreht das Kaninchen die Ohröffnung seitwärts, haben wir uns in seinen Augen zweifelhaft benommen. Kaninchen sind in Gruppen lebende Individualisten mit strikten Regeln, die es einzuhalten gilt. Wer einen Fauxpas begeht, bekommt dies vom Langohr sogleich signalisiert. Je nach Schweregrad der Verfehlung reagiert das Kaninchen differenziert. Auf einen kleinen Tritt ins Fettnäpfchen hin fixiert das Kaninchen zuerst sein Gegenüber und beschnüffelt dann betont intensiv seine Umgebung: «Du bist nicht so wichtig», soll das wohl etwa heissen. Ein stärker gekränktes Kaninchen dreht seinen Körper seitwärts weg, schaut einen aber noch an. Die Ohren sind zurückgelegt, aber mit der Ohrenöffnung noch nach vorn gerichtet: «Das war nicht nett.» Der nächste Schritt auf der Beleidigtenskala ist noch deutlicher: Das Kaninchen hoppelt ein paar Schritte ausser Reichweite, schaut aber über die Schulter zurück, ob man sich vielleicht entschuldigen möchte. Falls man nicht reagiert, hoppelt es weiter, wobei es die Läufe auf besondere Art nach hinten schnellt, sodass ein schleifendes Geräusch entsteht: «Das ist inakzeptabel.» Dieses auffallende Weghoppeln lässt sich oft beobachten, nachdem man das Tier herumgetragen hat. Als letzte Stufe dreht einem das Langohr völlig den Rücken zu, legt die Ohren resigniert auf den Rücken und signalisiert damit, dass man ein hoffnungsloser Fall ist. Kaninchen drücken aber nicht nur Ärger und Enttäuschung bildhaft aus, sondern auch Freude und Übermut. Mit Freudensprüngen wird Glücklichsein gezeigt: Das Kaninchen springt hoch in die Luft, schlenkert die Hinterbeine übermütig auf eine Seite, Vorderläufe auf die andere. Davon gibt es auch eine abgekürzte Variante, das Kopfschnellen, bei dem nur Kopf und Schulterpartie rasch zur Seite gedreht und gleich wieder zurück in die Ausgangsposition zurückgebracht wird. Geraten die Kaninchen in panische Situationen, kann es auch laut werden Knurren ist auch bei Kaninchen eine Drohung. Rhythmisches Mahlen mit den Zähnen ein Zeichen grosser Behaglichkeit, ähnlich dem Schnurren einer Katze. Knirscht das Kaninchen hingegen mit den Zähnen, hat es starke Schmerzen. Auch hier bringt die Gesamtheit der Körpersignale Klarheit: Ein wohlig-gemütliches Kaninchen ist entspannt. Ein schmerzgeplagtes Kaninchen sitzt zusammengekauert oder unnatürlich aufrecht, die Augen angstvoll aufgerissen. In höchster Panik stossen Kaninchen einen gellenden Schrei aus. Dies geschieht, wenn sie von einem Raubtier oder auch ohne Vorwarnung von einer Hand gepackt werden. Möglicherweise ist der Räuber ja so verblüfft, dass er loslässt und das Langohr entkommen kann. Sicher aber sind in weitem Umkreis alle anderen Kaninchen gewarnt. Im Zusammenleben der Geschlechter gibt es ebenfalls einige spezielle Lautäusserungen: Ein Rammler, der sich bei einer Zibbe einschmeicheln will, umhoppelt sie leise brummelnd. Hat er mit seiner Werbung Erfolg, stösst er unmittelbar nach dem Deckakt einen knurrenden Laut aus und fällt ruckartig von der Häsin herunter. Tragende Zibben stossen jammernde Quietsch-Laute aus, wenn ein Rammler sie bedrängt. Dieser Artikel wurde automatisch auf unsere neue Website übertragen. Es kann daher sein, dass Darstellungsfehler auftreten. Diese können Sie uns mit folgendem Formular melden. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Wann klopfen Kaninchen mit den Hinterläufen?Klopfen mit den Hinterläufen: Ein typisches Verhalten von Kaninchen ist das Klopfen bzw. Stampfen mit den Hinterläufen. Freilebende Kaninchen warnen dadurch ihre Artgenossen vor Fressfeinden wie Füchsen oder Raubvögeln.
Wie drücken Kaninchen Freude aus?Zuneigung drücken Kaninchen aus, indem sie sich gegenseitig abschlecken, z.B. an den Augen. Das gleiche Verhalten zeigen sie auch oft gegenüber von Menschen, die sie mögen oder um das Salz von der Hand zu schlecken. Mit dieser Unterwerfungsgeste bitten die Kaninchen um das Beschlecken des anderen Kaninchens.
Wie zeigt man einem Kaninchen dass man es liebt?Das Ablecken der Hand ist ein typisches Verhalten, mit dem ein Kaninchen Zuneigung zeigt. Besonders zutrauliche Kaninchen fordern die Aufmerksamkeit ihres Besitzers durch Anstupsen und an der Hose zupfen ein. Kaninchen brauchen Beschäftigung und sollten nicht nur alleine in ihrem Käfig sitzen.
Warum stellen sich Kaninchen auf die Hinterpfoten?Die entspannt nach hinten gelegten Pfoten zeigen an, dass Ihr Kaninchen sich relativ sicher fühlt, senkt es dazu noch den Kopf und legt es sogar die Ohren an, dann ist es völlig entspannt.
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