Wann ist man querschnittslähmung wenn wirbelsäule bricht

Die Stelle der Verletzung ist entscheidend!

Wirbelsäulenbruch: Ist eine Heilung möglich?

Wann ist man querschnittslähmung wenn wirbelsäule bricht

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So ist sie knapp der Lähmung entkommen

Ursula Karven über ihren Genickbruch

6. August 2020 um 20:49 Uhr

Nicht immer kommt es nach einem Wirbelsäulenbruch zur Lähmung

Halswirbelbrüche sind gar nicht so selten

Laut dem Orthopäden Fritz Uwe Niethard sind Halswirbelbrüche gar nicht selten. Allein durch missglückte Kopfsprünge in Schwimmbecken oder Badeseen erleiden jährlich 50 bis 100 Menschen in Deutschland Halswirbelbrüche. Zu den Patienten mit schweren Verletzungen im Hals- und Nackenbereich gehören laut Niethard aber auch Sportler, Fahrrad- und Motorradfahrer. Doch warum gehen manche dieser Unfälle glimpflich aus, während andere Menschen fortan gelähmt sind?

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Gesundheitslexikon

Funktion und Aufbau der Halswirbelsäule

Komplette oder inkomplette Querschnittslähmung

Tatsache ist, dass bei einer Halswirbelverletzung wenige Millimeter einen großen Unterschied ausmachen können. In der Wirbelsäule des Menschen befindet sich der Wirbelkanal. Dieser wiederum umschließt und schützt das Rückenmark und die Nerven, die für die Reizweiterleitung vom Gehirn zu den Muskeln und damit auch für die Bewegung verantwortlich sind. Wird das Rückenmark durch den Bruch eines Wirbelkörpers teilweise oder komplett durchtrennt, so verursacht dies eine Lähmung.

Wird das Rückenmark nur teilweise durchtrennt, handelt es sich um eine "inkomplette Querschnittslähmung", bei der vollständigen Durchtrennung sprechen die Ärzte von einer "kompletten Querschnittslähmung". Je mehr Rückenmark durchtrennt wurde, desto schlimmer die Folgen. Im günstigsten Fall drückt nur ein gebrochener Wirbel auf das Rückenmark, ohne dass es verletzt ist. In dem Fall bildet sich die Lähmung nach der Operation des Bruchs meist wieder zurück.

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Stelle der Verletzung kann entscheidend sein

Die Halswirbelsäule besteht aus sieben Wirbeln. Wenn die unteren, also der sechste und siebte Wirbel gebrochen sind, bleiben laut Niethard noch relativ viele Funktionen übrig.

Generell kann man sagen, dass die Teile des Körpers unterhalb der Verletzungsstelle von der Querschnittslähmung betroffen sind. Bei einer Verletzung der Lendenwirbelsäule sind darum die Beine gelähmt, bei Verletzungen oberhalb des vierten Brustwirbels kann auch das Zwerchfell gelähmt sein, sodass Patienten auf künstliche Beatmung angewiesen sind.

Dies war beispielsweise bei dem US-Schauspieler Christopher Reeve (Superman) der Fall. Die Verletzung der oberen Halswirbel zieht meist auch eine Querschnittslähmung nach sich. Schauspielerin Ursula Karven hatte unglaubliches Glück. Sie hatte dieselbe Verletzung wie Reeve, wie sie im Video oben erzählt, war aber nach ihrem Unfall nicht gelähmt.

Wirbelsäulenbruch: Behandlung und Therapie

Meist gibt eine Computertomographie Auskunft darüber, an welcher Stelle die Wirbelsäule genau gebrochen oder verletzt ist. Doch so schockierend und trostlos die Diagnose "Querschnittslähmung" auch klingt: Sie muss kein unabänderliches Schicksal sein. Eine Querschnittslähmung kann zwar lebenslang andauern, aber sie kann auch nur vorübergehend sein.

Neben einem Unfall kann eine Querschnittslähmung auch andere Ursachen haben. Sie kann auch durch einen Bandscheibenvorfall , Kinderlähmung oder Multiple Sklerose ausgelöst werden. In diesen Fällen ist sie meist behandelbar.

Ist die Querschnittslähmung Folge eines Unfalls, werden die gebrochenen Wirbelkörper in der Regel in einer Operation mit Metall verstärkt und stabilisiert. Ist der Wirbelkörper gesplittet, werden die Knochensplitter aus dem Rückenmark entfernt. Mit Metallstangen wird der Wirbelsäule wieder mehr Halt verliehen. Im Anschluss an den stationären Aufenthalt im Krankenhaus wird die Behandlung dann meist in einer Rehabilitationsklinik fortgesetzt.

Die Rehabilitation dauert oft mehrere Monate. Dabei werden physiotherapeutische und motorische Übungen durchgeführt, durch die der Patient langsam wieder die Bewegung von Fingern, Armen und Beinen erlernt. Allerdings ist ein komplette Heilung nur selten möglich.

Im Video: Genickbruch ohne es zu merken

Dass man auch einen Genickbruch haben kann, ohne ihn zu bemerken, zeigt der Fall von Natalia Osipova. Im Video erzählt sie ihre Geschichte.

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Genickbruch erkennen

Natalia brach sich ihr Genick - ohne es zu merken

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Bei welchem Wirbel ist man Querschnittslähmung?

Die genaue Bezeichnung der Querschnittlähmung richtet sich nach dem letzten funktionsfähigen Rückenmarkssegment. Eine Verletzung unterhalb von L4 bedeutet beispielsweise, dass das Segment des vierten Lendenwirbels mit seinen Spinalnerven noch intakt ist, während alle unterhalb liegenden Segmente geschädigt sind.

Kann man durch einen Bandscheibenvorfall querschnittsgelähmt werden?

Trotz aller Schmerzen und Handicaps ist aber die Angst vor einer Operation ausgesprochen groß. Zu Unrecht, sagt Unterberg, der zunächst einmal mit einem weitverbreiteten Vorurteil aufräumt: Querschnittslähmungen nach Bandscheiben-OPs kommen praktisch nie vor.

Wann tritt eine Querschnittslähmung ein?

Eine Querschnittslähmung wird in den meisten Fällen unfallbedingt durch eine akute Schädigung des Rückenmarks nach einer Wirbelsäulenverletzung hervorgerufen. Nervenfasern werden dadurch unterbrochen, Nervenzellen am Ort der Verletzung sowie in der Umgebung zerstört.

Was ist eine traumatische Querschnittslähmung?

Traumatische bzw. Der Druck auf das Rückenmark führt letztlich zur Schädigung von Nerven mit der Folge einer Lähmung. Selten kommt es zur völligen Unterbrechung der Nervenbahnen. Speziell bei älteren Menschen können es auch Stürze sein, die das Rückenmark quetschen und inkomplette Querschnittlähmungen nach sich ziehen.