Die Russische Föderation ist mit einer Fläche von 17,1 Mio. km² das größte Land der Erde. Seine Ost-West-Ausdehnung beträgt 9000 km, seine Nord-Süd-Ausdehnung etwa 4000 km. Show InhaltDie vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Erschließung Sibiriens im 19. und 20. Jahrhundert unter transregionalen und globalen Fragestellungen. SchlagwörterSibirien, ostasiatisch-pazifischer Raum, russischer Kolonialismus, Imperialismus, Siedlungsgrenze, Siberia, East Asia-Pacific Rim, Russian colonialism and imperialism, frontier Im Fall Sibiriens ist nicht von einem starren politischen, sondern von einem fluktuierenden kulturellen Grenzbegriff (frontier) auszugehen. Eine geographische Grenze zwischen dem europäischen Russland und Sibirien wurde erst im 18. Jahrhundert von dem russischen Geographen Vasilij N. Tatiščev (1686–1750) entlang des Uralgebirges gezogen. Diese Grenzziehung hat bis heute Gültigkeit. Es ist davon auszugehen, dass bereits die seit dem 16. Jahrhundert nach Sibirien vorstoßenden Kosaken eine Vorstellung vom Ural als Grenze zur unbekannten asiatischen Wildnis und ihren Völkern besaßen. Der Ural bildet auch eine Kulturgrenze. Für die Verbannten des 19. Jahrhunderts und die GULag-Häftlinge des 20. Jahrhunderts markierte der Ural den Übergang in die Welt der Lager. Die Eroberung Sibiriens durch das Russländische Reich. Das Russländische Imperium war in seiner Geschichte stets auf der Suche nach seinen Grenzen im Osten, die im Unterschied zu den Grenzen seiner westlichen, europäischen Regionen weniger nationalstaatlich definiert und fixiert waren. Nach Südosten besaß Sibirien bis in das späte 19. Jahrhundert de facto keine politischen Grenzen, das an Zentralasien und die Mongolei grenzende Südsibirien war ein fluktuierender Grenzraum nomadisierender innerasiatischer Völker, vor allem turkischer Provenienz. Bis ins späte 19. Jahrhundert war in der russischen, aber auch in der westeuropäischen geographischen Terminologie daher nicht von einer politisch-nationalstaatlichen, sondern von einer topographischen Grenze (der sog. Wald-Steppen-Grenze) die Rede. Es handelte sich um eine durch Forts befestigte Steppenlinie zur Abwehr von Überfällen kasachischer und kirgisischer Nomaden. Ein ganz anderer Typ von Grenze fand sich dagegen in Ostsibirien. Hier war eine politische Grenze zwischen dem Zarenreich und dem chinesischen Kaiserreich in den völkerrechtlichen Verträgen von 1689 und 1727 festgelegt worden. Diese Grenze hatte bis Mitte des 19. Jahrhunderts Gültigkeit, wurde dann aber in der Phase des russischen Imperialismus durch die Ungleichen Verträge in den Jahren 1858–1915 zu Ungunsten Chinas revidiert, das insgesamt 1,5 Millionen km2 (darunter das Amur-Gebiet) an das Zarenreich abtreten musste. Wie problematisch sich diese Grenzziehung erwies, zeigten nicht zuletzt die militärischen Grenzzusammenstöße am Ussuri im Jahr 1969. Die Siedlungsstruktur Sibiriens ist durch die koloniale Erschließung geprägt worden. Erste befestigte Siedlungen (russ. ostrogi) wurden im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert von Kosaken und Pelzhändlern gegründet und lagen als Siedlungsinseln innerhalb der Stammesgebiete der nomadisierenden sibirischen Völker. Diese Stützpunkte, aus denen die späteren sibirischen Städte hervorgingen, dienten als Handelsplätze für Pelze und andere Güter und zur Eintreibung der Tribute unter der indigenen Bevölkerung. Aus diesem Grund lagen bis Mitte des 17. Jahrhunderts diese Siedlungspunkte in der Taigazone; Anfang des 18. Jahrhunderts erfolgten Stadtgründungen in der südsibirischen Steppenzone wie Omsk (1716) und Semipalatinsk (1718). Gleichzeitig setzte im 18. Jahrhundert die agrarische Besiedlung vor allem des ertragreichen Westsibirien ein; Bauern aus dem europäischen Russland erhielten vom russischen Staat finanzielle Hilfen und waren von Steuern befreit. Erst ab dem 19. Jahrhundert spielten Verbannung und Strafkolonisation eine entscheidende Rolle. Unter den Verbannten befanden sich politische und religiöse Dissidenten (z. B. Altgläubige) sowie Kriminelle. Dennoch machte der Anteil der Verbannten in der Bevölkerung Sibiriens Mitte des 19. Jahrhunderts gerade einmal neun Prozent aus. Die Bevölkerung Sibiriens bestand zu 90 Prozent aus Bauern. Anwesen in der ehemals überwiegend von Deutschen Bis heute ist die Siedlungsstruktur weitgehend agrarisch geprägt. Erst mit dem Bau der Transsibirischen Eisenbahn in den 1890er Jahren setzte die Industrialisierung ein, die jedoch angesichts der Weite des Landes bis heute rudimentär blieb und auf der Ausbeutung von Rohstoffvorkommen (Kohle, Erdöl, Erdgas, Holz, Gold, Diamanten) beruht. Obwohl administrativ zu Russland gehörig, kam Sibirien der Status einer Binnenkolonie zu. An der Erforschung, Erschließung und Kolonialisierung waren seit dem 18. Jahrhundert Deutsche maßgeblich beteiligt. Ist Sibirien und Russland das Gleiche?Sibirien gehört zu Russland und ist mit einer Größe von mehr als zehn Millionen Quadratkilometern größer als jedes andere Land der Erde. Das Gebiet unterteilt sich in mehrere Vegetationszonen: arktische Kältewüste, Tundra, Taiga und Steppe.
Warum gehört Sibirien zu Russland?Der Kosakenataman Jermak eroberte 1582 das tatarische Khanat Sibir in der Nähe des heutigen Tobolsk und öffnete so den Weg zur Besiedlung großer Teile Westsibiriens. Um 1600 floh der letzte Khan nach Kasachstan und überließ Sibirien damit endgültig den Russen.
Was ist die Hauptstadt von Sibirien?Irkutsk, die Hauptstadt von Sibirien.
Wie hieß früher Russland?Die Sowjetunion, die auch UdSSR genannt wurde, war von 1922 bis 1991 ein Staat in Osteuropa und in Asien. Die Abkürzung UdSSR stand für „Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken“. Neben Russland gehörten Belarus und die Ukraine dazu sowie 12 weitere Staaten.
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