Wann ist die erde der sonne am nächsten

Die Entfernung zur Sonne schwankt im Jahresverlauf. Perihel und Aphel beschreiben den sonnenfernsten und -nächsten Punkt der Erdumlaufbahn. Am geringsten ist die Distanz ausgerechnet im Januar.

Wann ist die erde der sonne am nächsten

Wann ist die erde der sonne am nächsten

Perihel und Aphel.

©timeanddate.de

Perihel und Aphel

Die Umlaufbahn der Erde um die Sonne ist nicht kreisrund, sondern elliptisch (oval). Dies bedeutet, dass sich die Entfernung zwischen Erde und Sonne ständig ändert.

  • Perihel: Punkt der Umlaufbahn, an dem die Erde der Sonne am nächsten ist.
  • Aphel: Punkt der Umlaufbahn, an dem die Erde am weitesten von der Sonne entfernt ist.

Was bedeutet Perigäum und Apogäum?

Kommende Daten

Perihel in Toronto, Ontario, Kanada:
Mittwoch, 4. Januar 2023, 11:17 EST (Stadt ändern)

Entfernung Erde–Sonne (jeweils Mittelpunkt): 147 098 925 km (91 403 034 mi)

JahrPerihelEntfernungAphelEntfernung
20224. Januar 2022 01:52 147 105 052 km 4. Juli 2022 03:10 152 098 455 km
20234. Januar 2023 11:17 147 098 925 km 6. Juli 2023 16:06 152 093 251 km
20242. Januar 2024 19:38 147 100 632 km 5. Juli 2024 01:06 152 099 968 km
20254. Januar 2025 08:28 147 103 686 km 3. Juli 2025 15:54 152 087 738 km
20263. Januar 2026 12:15 147 099 894 km 6. Juli 2026 13:30 152 087 774 km
* Ortszeit in Toronto.

Entfernung zur Sonne an einem Datum Ihrer Wahl

Orbit verformt sich

Die Umlaufbahn der Erde verformt sich im Rhythmus von etwa 100 000 Jahren durch die Einwirkung anderer Planeten von einem nahezu perfekten Kreis zur Ellipse. Momentan ist ihre Abweichung von einem Kreis (Exzentrizität) mit 0,0167 recht gering – mit bloßem Auge ist eine solche Ellipse nicht von einem Kreis zu unterscheiden.

Wegen der enormen Ausmaße des Orbits bedeutet diese relativ geringe Abweichung dennoch, dass die Entfernung zwischen Erde und Sonne im Jahresverlauf um etwa 5 Millionen Kilometer schwankt.

Längengrade und Breitengrade erklärt

Entfernung am größten im Sommer

Entgegen weit verbreitetem Glauben hat die Entfernung zur Sonne nur sehr geringe Auswirkungen auf die Jahreszeiten. Vielmehr entstehen Frühling, Sommer, Herbst und Winter durch die Neigung der Erdachse und den dadurch bedingten schwankenden Einfallswinkel des Sonnenlichts im Jahresverlauf.

Trotzdem scheinen Perihel und Aphel zeitlich mit den Sonnenwenden zusammenzuhängen: Den sonnenfernsten Punkt erreicht die Erde etwa zwei Wochen nach der Sonnenwende im Juni – also mitten im Sommer der Nordhalbkugel. Am kleinsten ist die Entfernung zur Sonne etwa zwei Wochen nach der Sonnenwende im Dezember.

Elliptische Erdumlaufbahn macht Sonnenuhren ungenau

Wie schnell ist die Erde?

Termin schwankt

Diese zeitliche Übereinstimmung ist jedoch Zufall, und sie ändert sich über die Jahrhunderte durch die allmähliche Verformung der Erdumlaufbahn. Im Jahr 1246 erreichte die Erde das Perihel am Tag der Sonnenwende im Dezember. Seitdem haben sich die Daten von Perihel und Aphel alle 58 Jahre um etwa einen Tag verschoben. Es wird erwartet, dass das Perihel im Jahr 6430 auf den Tag der Tagundnachtgleich im März fällt.

Zusätzlich zu diesen langfristigen Veränderungen können die Daten von Perihel und Aphel jedes Jahr um bis zu zwei Tage schwanken.

Die meisten Tage sind länger als 24 Stunden

Themen: Sonne, Jahreszeiten, Erde, Sonnensystem, Astronomie

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Wann ist die erde der sonne am nächsten

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Wie sehr uns die Sonne wärmt, hängt davon ab, wie die Erde zur Sonne steht. Dass die Erde sich auf ihrer elliptischen Umlaufbahn mal der Sonne annähert, mal von ihr entfernt, spielt dabei kaum eine Rolle: Den entferntesten Punkt von der Sonne (das Aphel der elliptischen Umlaufbahn), erreicht die Erde Anfang Juli - Hochsommer in Bayern! Rund 152 Millionen Kilometer ist die Sonne jetzt entfernt, ihr Licht braucht acht Minuten und 27 Sekunden bis zu uns. Anfang Januar dagegen erreicht uns das Sonnenlicht 17 Sekunden früher, denn wir sind um fünf Millionen Kilometer näher an der Sonne. Doch in diesem so genannten Perihel, dem sonnennächsten Punkt unserer Umlaufbahn mit nur 147 Millionen Kilometern Abstand, herrscht in Bayern tiefster Winter. Die Jahreszeiten entstehen nicht durch die Entfernung der Erde zur Sonne, sondern durch die Neigung der Erdachse zur Ekliptik - und sie sind um so ausgeprägter, je weiter man vom Äquator entfernt ist.

Winterpunkt - der Tiefstand der Sonne

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Sonnenstand mittags im Winterpunkt

In Bayerns Winter ist die Nordhalbkugel der Erde von der Sonne abgewandt. Deren scheinbare Bahn über den Himmel verläuft so flach, dass sie auch mittags nur 18,5 Grad über den Horizont steigt. Der tiefste Punkt der Sonne, den sie am 21. oder 22. Dezember erreicht, ist die Wintersonnenwende. Die Sonne steht 23,5 Grad (genau: 23°27') südlich des Himmelsäquators im Winterpunkt - man sagt, sie habe eine Deklination von -23,5 Grad. Nur 8,5 Stunden Sonnenlicht gibt es jetzt - der kürzeste Tag im Jahr. Tiefer Sonnenstand und kurze Tage bringen den kalten Winter zu uns. Auf der Südhalbkugel ist jetzt Sommer, die Sonne erreicht dort ihren höchsten Stand im Jahr.

Frühlingspunkt - zwölf Stunden genau von Ost nach West 

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Sonnenstand mittags im Frühlingspunkt

Von der Wintersonnenwende an steigt die Sonne täglich höher, die Tage werden länger, bis im Frühlingspunkt der Sonne die Tagundnachtgleiche erreicht ist. Die Sonne geht um 6.00 Uhr auf und um 18.00 Uhr unter. Diesen Punkt, auch Frühlingsäquinoktium oder Widderpunkt genannt, durchläuft die Sonne immer um den 21. März - Frühlingsbeginn! Die Sonne befindet sich genau auf dem Himmelsäquator - an einem der beiden Punkte, an dem die Ekliptik diesen schneidet. Die Sonne geht an diesem Tag genau im Osten auf, steht mittags senkrecht über dem Äquator und geht exakt im Westen unter - immer auf der Linie des Himmelsäquators. Wäre die Erdachse nicht geneigt, verliefe die Sonne jeden Tag auf dieser Linie. Doch von jetzt an wird sie täglich ein Stück weiter nördlich des Äquators stehen und auf- und untergehen (im Hochsommer sogar fast im Nordosten bzw. -westen). Das heißt, sie steigt täglich höher am Horizont - und damit steigen auch die Temperaturen. Vor über 2.000 Jahren lag der Frühlingpunkt übrigens tatsächlich im Sternbild Widder, inzwischen ist liegt er westlich davon im Sternbild Fische. Denn die Erde taumelt.

Sommersonnenwende - hoch und heiß 

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Sonnenstand mittags zur Sommersonnenwende

Der Sommerpunkt ist das Pendant zum Winterpunkt: Am 21. oder 22. Juni erreicht die Sonne ihren höchsten Stand - 23,5 Grad nördlich des Himmelsäquators. Dadurch klettert sie in Bayern mittags 65,5 Grad über den Horizont. Es ist der längste Tag des Jahres, südlich des Äquators hingegen der kürzeste. Lange Tage und steil einfallende Sonnenstrahlen erwärmen unsere Gefilde maximal - es ist Sommer, während auf der Südhalbkugel Winter herrscht. Am Südpol geht die Sonne gar nicht auf, am Nordpol geht sie dafür nicht unter. Im Sommer- und Winterpunkt hat sich die Sonne am weitesten vom Himmelsäquator entfernt - es sind die Wendepunkte ihrer Bahn.

Herbstanfang - Abschied der Sonne

Um den 23. September ist Herbstanfang - Tagundnachtgleiche. Wie ein halbes Jahr zuvor geht die Sonne um 6.00 Uhr genau im Osten auf und um 18.00 Uhr genau im Westen unter (ohne Berücksichtigung der Sommerzeit). Sie befindet sich genau auf dem Schnittpunkt der Ekliptik mit dem Himmelsäquator im Herbstäquinoktium, dem Herbstpunkt, und wechselt auf die südliche Seite des Himmelsäquators: Tagtäglich steht sie jetzt weiter unter dem Äquator - und scheint bis zur Wintersonnenwende täglich ein wenig flacher auf Europa. Die Punkte des Auf- und Untergangs wandern immer weiter nach Süden, bis die Sonne im Winter fast im Südosten bzw. Südwesten den Horizont überschreitet. Der Herbstpunkt wird auch Waagepunkt genannt. Aber auch er ist im Verlauf der letzten zwei Jahrtausende gewandert: Heute liegt er nicht mehr im Sternbild Waage, sondern in der Jungfrau. Übrigens richten sich die Tierkreiszeichen der Horoskope weiterhin nach der früheren Lage der Sternbilder zu Herbst- und Frühlingspunkt. Erreicht die Sonne astronomisch das Sternbild Jungfrau, tritt sie in der Astrologie dagegen gerade ins Sternzeichen Waage.

Die Wendekreise

Wendekreise heißen die beiden Breitengrade nördlich und südlich des Äquators, über denen die Sonne zum Zeitpunkt der Sommer- und Wintersonnenwende im Zenit steht: 23,5 Grad vom Äquator entfernt. Auch am Himmel gibt es die zwei Wendekreise, 23,5 Grad nördlich und südlich des Himmelsäquators. Hier ändert die Sonne ihre Richtung: Bis zur Sommersonnenwende steigt sie jeden Tag höher, bis sie den nördlichen Wendekreis erreicht. Danach steht sie mittags täglich wieder ein Stück südlicher, kreuzt zum Herbstbeginn den Himmelsäquator und erreicht zur Wintersonnenwende genau den südlichen Wendekreis. Der nördliche Wendekreis wird auch "Wendekreis des Krebses" genannt, da der Sommerpunkt früher im Sternbild Krebs lag. Umgekehrt heißt der südliche Wendekreis "Wendekreis des Steinbocks" nach dem früheren Sternbild des Winterpunkts.

Polarkreise

Die Polarkreise sind um den gleichen Winkel (23,5 Grad) von den Polen entfernt, wie die Wendekreise vom Äquator: auf 66,5 Grad Nord oder Süd (90°-23,5°). Hier geht die Sonne zum Zeitpunkt der Sommer- bzw. Wintersonnenwende nicht unter (Polarnacht).

Wann ist die Sonne am weitesten weg von der Erde?

Den fernsten Punkt von der Sonne hat sie am 6. Juli erreicht, danach nähert sich die Erde der Sonne wieder, und am 3. Januar ist sie ihr am nächsten. Obwohl wir der Sonne dann besonders nah sind, ist bei uns tiefster Winter – aber eben nur auf der Nordhalbkugel.

Warum ist die Sonne im Winter näher an der Erde?

Im Sommer, wenn die Nordhalbkugel der Erde zur Sonne hingekippt ist, sind wir näher am „Bauch“. Die Sonnenstrahlen treffen daher in steilerem Winkel auf die Erde auf und die Sonne steht höher am Himmel. Im Winter dagegen ist die Nordhalbkugel von der Sonne weg gekippt und wir sind weiter vom „Bauch“ entfernt.

Sind wir im Sommer näher an der Sonne?

Eine beliebte, aber leider falsche Antwort auf diese Frage lautet: Weil die Erde der Sonne im Sommer näher ist. Tatsächlich ist die Sonne in unserem Sommer sogar weiter von der Erde entfernt als im Winter. Im Juli beträgt der Abstand 152,1 Millionen Kilometer, während es im Januar 147,1 Millionen Kilometer sind.

Wann wird die Erde von der Sonne?

In etwa fünf bis sieben Milliarden Jahren wird sie sich auf spektakuläre Weise verwandeln. Ihr Durchmesser nimmt zu, die Leuchtkraft steigt. Die sonnennächsten Planeten Merkur, Venus und Erde werden dabei zerstört.