Vater von Michel aus Lönneberga heute

Darsteller in TV-Serie

Wo steckt „Michel aus Lönneberga“?

Für Jan Ohlsson war seine Filmrolle als Lausbub „Michel aus Lönneberga“ Segen und Fluch zugleich.

Vater von Michel aus Lönneberga heute

© Montage: ORF,KK

Als Neunjähriger der Kinderstar Michel, heute ein IT-Manager: Jan Ohlsson (59) aus Uppsala

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Vater von Michel aus Lönneberga heute

Michael Tschida Stv. Ressortleiter Kultur, TV & Medienredaktion

Stv. Ressortleiter Kultur, TV & Medienredaktion

09. November 2021,
20:03 Uhr


Kommt Weihnachten, kommt „Michel aus Lönneberga“: Man muss kein Prophet sein, um die beliebte schwedische Kinderserie als alljährlichen Fixstarter im TV-Programm im Dezember zu vermuten.

Astrid Lindgren (1907–2002) kam der freche Lausbub aus Småland in den Sinn, weil ihr dreijähriger Enkelsohn, den sie beaufsichtigte, aus Leibeskräften brüllte. Daraufhin fragte sie ihn, ob er denn wissen wolle, was Michel schon wieder angestellt hat. Aus den gut funktionierenden „Beruhigungsgeschichten“ wurden ab 1963 die drei Romane „Michel in der Suppenschüssel“, „Michel muss mehr Männchen machen“ und „Michel bringt die Welt in Ordnung“, die in 52 Sprachen übersetzt, 30 Millionen Mal verkauft und eben auch verfilmt wurden.

Vorbild für die Romanfigur war der heute als Bildhauer, Filmemacher und Zirkusdirektor tätige Torbjörn Berg (62), Sohn von Björn Berg (1923–2008), der Lindgren die Zeichnungen für ihre Bücher lieferte. Aber was wurde eigentlich aus der Filmfigur Michel? „Die Rolle des kleinen Michel war für Jan Ohlsson Segen und Fluch zugleich“, konnte die Zeitschrift „Gala“ recherchieren. Zu stark wurde der Blondschopf mit dem Michel verknüpft, nach der dreiteiligen TV-Serie in den frühen 1970er-Jahren blieben Rollenangebote für den damals Neunjährigen aus. Zwar spielte Ohlsson Ende der 70er mit „Terror of Frankenstein“ (1977) und dem Krimi „Dante – Beware of the Shark“ (1978) noch in weiteren Filmen mit, doch danach hängte der Kinderstar die Schauspielerei endgültig an den Nagel und schlug einen völlig anderen Weg ein.

Jan Ohlsson, heute 59, arbeitet laut „Gala“ als IT-Manager in einer Computerfirma. Der zweifache Vater lebt mit seiner Frau Anna Lindvall Ohlsson zurückgezogen von der medialen Öffentlichkeit in der schwedischen Studentenstadt Uppsala.

Michael Tschida, Stv. Ressortleiter Kultur, TV & Medienredaktion

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Neben Michels Mutter Alma Svensson übernahm die Schwedin eine weitere Rolle in einer Astrid-Lindgren-Verfilmung. In "Rasmus und der Vagabund" (1981) verkörperte sie die Leiterin eines Waisenhauses. Zuletzt war Storm in einer Folge der schwedischen Krimireihe "Mankells Wallander" aus dem Jahr 2005 zu sehen.


Todesfälle 2014

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Von 1971 bis 1973 entstanden unter der Regie von Olle Hellbom die drei "Immer dieser Michel"-Spielfilme "Michel in der Suppenschüssel", "Michel muß mehr Männchen machen" und "Michel bringt die Welt in Ordnung", die auf Lindgrens gleichnamigen Romanen basieren. Die Autorin selbst schrieb die Drehbücher für die Adaptionen. Die Hauptfigur wurde von Jan Ohlsson gespielt.

Vor fünfzig Jahren erblickte die Figur des Michel aus Lönneberga das Licht der Welt. In den Romanen fällt auf: Seinem Vater ist der Junge nicht sehr verbunden. Das ist typisch für das Werk der Astrid Lindgren.

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Einmal ist Michel aus Lönneberga dem Tod ganz nah. Am Ende jener Winternacht hat er sein Pferd vor eine Kutsche gespannt und durch den Schneesturm gejagt, der seinen Heimathof Katthult von der Außenwelt abgeschnitten hat. Jetzt ist im dichten Schnee kein Fortkommen mehr.

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Tilman Spreckelsen

Redakteur im Feuilleton.

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„Michel kletterte auf den Kutschbock. Dort saß er und weinte leise; der Schnee hüllte ihn ein, er rührte sich nicht. Jetzt war alles aus. Jetzt durfte es so viel schneien, wie es wollte, er kümmerte sich nicht mehr darum. Er schloss die Augen, er wollte schlafen. Hier auf dem Kutschbock konnte er doch sitzen und unter all dem Schnee schlafen - das wäre schön, dachte er.“

Man muss kein passionierter Leser von alpinen oder arktischen Expeditionsberichten sein, um sofort die Lebensgefahr zu erkennen, in der Michel jetzt schwebt. Anders als in Adalbert Stifters Erzählung „Bergkristall“ aber, deren eingeschneite kindliche Protagonisten ganz genau wissen, dass sie nicht schlafen dürfen, und sich mit Kaffee-Extrakt wach halten, ist Michel fatalerweise ganz unbesorgt. Während der Leser um ihn bangt, sieht er an der Schwelle des Todes eine bestimmte Szene vor sich - eine, so kann man annehmen, an die er sich besonders gern erinnert und die ihm den Übergang ins Jenseits daher auch besonders leicht machen wird: „Eigentlich gab es ja gar keinen Schnee und keinen Winter. Eigentlich war es doch Sommer. Er spürte es, denn er und Alfred waren am Katthultsee und badeten. Und dann schwammen sie und schwammen und schwammen zusammen, immer weiter und weiter, hinaus auf den See, und es war herrlich im Wasser, und Michel sagte: ,Du und ich, Alfred!’ Und er wartete darauf, dass Alfred so antworten würde wie immer: ,Ja, du und ich, Michel, bestens, bestens!’“

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Dieses Haus diente in der Verfilmung als Kulisse. : Bild: dpa

Seit Astrid Lindgren vor 50 Jahren, am 23. Mai 1963, in ihrem Tagebuch notierte, sie habe gerade „die ersten kleinen Worte“ für Michel aus Lönneberga geschrieben, hat der Geschichtenzyklus um den fünfjährigen blonden Bauernsohn aus Lindgrens Heimat eine ungeheure Verbreitung gefunden. Die Bücher haben eine Gesamtauflage von 30 Millionen erreicht, davon etwas mehr als drei Millionen in Deutschland (wo man den Jungen, der im Original eigentlich Emil heißt, in Michel umbenannte, um keine Verwechslungen mit Erich Kästners Kinderbuch zu provozieren). Lindgrens Michel-Bücher wurden in 52 Sprachen übersetzt, und die vor 40 Jahren an Originalschauplätzen in der schwedischen Provinz Smaland gedrehte Fernsehserie erfreut sich noch heute größter Beliebtheit.

Das Figurenensemble ist überschaubar - außer Michel und seinen Eltern gibt es auf dem Hof Katthult noch seine kleine Schwester Ida, die Magd Lina und eben den Knecht Alfred, dem sich Michel so eng verbunden weiß, dass er in seiner letzten Minute sein Bild vor Augen sieht.

Wer sich fragt, wo da eigentlich noch Platz für Michels Vater ist, der folgt schon der richtigen Fährte. Denn in den Büchern, die von der ländlichen Idylle auf Katthult erzählen, folgt die Konstellation zwischen Vater und Sohn im Wesentlichen demselben Muster: Der Junge begibt sich neugierig immer wieder in Situationen, die ihm und anderen gefährlich werden könnten oder - weit häufiger - dem Hab und Gut seines Vaters. Er steckt den Kopf in die Suppenschüssel und verursacht deren Zerstörung, er zieht seine Schwester den Fahnenmast hinauf, verschenkt das vorbereitete Weihnachtsfestmahl an die Armenhäusler und verschafft seinem Vater aus den edelsten Motiven heraus massive Brand- und Stichwunden.

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Wie heißt der Vater von Michel?

Michel aus Lönneberga - Astrid Lindgrens Värld : Astrid Lindgrens Värld. Hier in Katthult wohnt Michel mit seinem Vater Anton, seiner Mutter Alma und seiner kleinen Schwester Ida. Der Knecht Alfred wohnt in der Knechtstube und die Magd Lina schläft in der blauen Bank zum Ausziehen in der Küche.

Was macht Alfred aus Lönneberga heute?

Björn Gustafson als Alfred Auch nach dieser Rolle spielte Björn Gustafson in zahlreichen Filmen, zum Beispiel wie Allan Edwall ebenfalls in dem Astrid-Lindgren-Klassiker "Madita". Heute ist der Schauspieler 85 Jahre alt, ist verheiratet und hat drei Kinder.

Wer spielt den Vater von Michel aus Lönneberga?

Allan Edwall wurde in Deutschland vorrangig in der Rolle des Vaters Anton aus der Fernsehserie und den Fernsehfilmen Michel aus Lönneberga (nach Astrid Lindgren) und der Rolle des Paradies-Oskars in Rasmus und der Vagabund bekannt.

Was wurde aus Lena Wisborg heute?

Lena Wisborg arbeitet heute als Schneiderin und Designerin in der Nähe von Stockholm in einem schwedischen Modehaus bzw. Modeunternehmen.