Mula bandha bedeutung

Im traditionellen Hatha Yoga werden die Bandhas gesetzt, um Prana unsere Lebensenergie zu lenken und entsprechend frei im System zirkulieren lassen zu können. Wer das Setzen der Bandhas beherrscht, kann den Energiefluss im Körper steuern und sich wie durch Wunder in der eigenen Praxis beflügeln. Bandha is magic!

Übersetzt bedeutet Bandha so viel wie halten oder festigen.

Auf energetischer Ebene ermöglicht uns Mula Bandha also das “Halten von Prana” im eigenen System. Im Hatha Yoga fügen wir uns Energie durch den Atem zu. Indem wir die Energieverschlüsse dicht machen, kann uns Prana nicht entweichen und zirkuliert entlang der Nadis (Energiekanäle) durch unser System. Was für eine Party!

Mula Bandha das Wurzelchakra

Mula Bandha ist der Wurzelverschluss im Yoga und gibt der Wirbelsäule eine stabile Basis.

Da Mula Bandha im Bereich des Beckenbodens lokalisiert ist wird es auch als Wurzelverschluss benannt. Dort unten schlummert nach Vorstellung der Yogis die schlafende Schlange Kundalini, der wir durch das Setzen von Mula Bandha einen kleinen aufweckenden Schub versetzen, um sie durch bestimmte Übungen schließlich weiter hoch zu wirbeln.

Auf dem Weg durch den Hauptenergiekanal Sushumna, der sich entlang der Wirbelsäule erstreckt, durchquert Kundalini verschiedene Energiezentren namens Chakren.

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Der Pionier BKS Iyengar war sogar der Überzeugung, dass Pranayama, die Atemkontrollübungen im Yoga ohne das Setzen der entsprechenden Energieverschlüsse, tödlich sein können. Bisher habe ich noch niemanden kennengelernt, der von derartigen Todesfällen berichten konnte – bei extremen Pranayama Übungen (die wir im normalen Yogastunden der westlichen Welt gewöhnlicherweise nicht praktizieren) ist es aber ratsam einen erfahrenen Lehrer aufzusuchen.

Powerzentrum Beckenboden

Auf physischer Ebene allerdings bewirkt die Muskelkontraktion, die wir durch das Setzen der Bandhas herbeirufen, die Stabilität des Beckens und der Wirbelsäule in den Asanas.

Der Beckenboden hält durch seine komplexen Muskelschichten Schambein, Beckenschaufel und Kreuzbein zusammen und trägt daher auch zur Aufrichtung des Beckens bei, welches wiederum unmittelbar mit der Wirbelsäule verbunden ist und somit den unteren Rücken unterstützt. Eine gut funktionierende Beckenbodenmuskulatur trägt also zur besseren Aufrichtung in den Asana bei, leistet dem unteren Rücken Unterstützung bei den im Yoga beliebten Rückbeugen (z.B. Cobra) und kann bei richtiger Anwendung wie ein Lift wirken, der uns durch die Praxis auf der Matte trägt.

Nach vielen Jahren der Pilates Praxis kann ich sagen: Der Zugang zum Beckenboden ist der Schlüssel zu einer sicheren Praxis und schafft ein völlig neues Gefühl von Unbeschwertheit in der Bewegung – sei es beim Halten der einzelnen Asana oder beim Flowen durch die Vinyasas.

Da wir es beim Aktivieren der Beckenboden Muskulatur mit den tiefsten Muskelschichten in unserem Körper zu tun haben, brauch es ein wenig um dort hinzugelangen und schließlich dort anzukommen zu können. Regelmäßiges Üben und ständiges Erinnern in der eigenen Praxis helfen uns den Zugang zu unserem beflügelndem Wurzelverschluss zu finden und ihn auf allen Ebenen nutzen zu können!

Übungen zum Aktivieren von Mula Bandha

Komme in eine Rückenlage. Stelle die Füße auf und schiebe dir einen Yogaklotz oder eine zusammengerollte Decke zwischen die Knie. Atme ein und hebe die Arme dabei lang über den Kopf. Spüre wie sich die Rumpfseiten in die Länge ziehen. Senke die Arme beim Ausatmen nun wieder neben den Körper und halte dabei Klotz oder Decke zwischen deinen Knien nur so gut fest, dass du einen kleinen Lift aus der unteren Bauchmuskulatur verspürst, weniger die Pobacken zusammenkneifst.

Wiederhole die Bewegung deiner Arme einige Male und versuche dich mit jeder Ausatmung mehr in die tieferen Muskeln deines Beckens hineinzuspüren, den Po dabei möglichst entspannt zu lassen.

Während die Arme weitermachen, hebe nun ausatmend den Po von der Matte. Bleibe in deinem beständigen Atemryhtmus und versuche durch das Aktivieren deines Beckenbodens das Becken mit jeder Ausatmung etwas höher zu heben.

Eine der häufigsten Anweisungen, die Sie in Yoga-Kursen hören, ist die Aktivierung von Mula Bandha. Aber was ist Mula Bandha und wie aktiviert man es?

Yoga zu praktizieren kann viele Vorteile haben, da es sich positiv auf das Gleichgewicht, die Flexibilität und einen ruhigeren Geist auswirkt.

Besonders eine Übung namens Mula Bandha kann sogar dazu beitragen, Ihren Beckenboden zu stärken und die Blasenkontrolle zu verbessern.

Mula bedeutet in Sankrita Wurzel, während Bandha Bindung bedeutet. Yogameister behaupten, dass Mula Bandha während der gesamten Übung aktiv sein sollte, daher zur Routine jeder Yoga-Übung werden sollte.

Was ist Bandha?

Bandha ist ein Sanskrit-Begriff, der oft mit Schloss übersetzt wird. Es bedeutet das Sammeln und Kanalisieren von Lebensenergie an bestimmten Stellen innerhalb des Körpers.

Mit Hilfe von Bandha wird die Flamme des inneren Feuers (agni) genau dorthin gebracht, wo sich die Unreinheit (apana) konzentriert, damit das Feuer eine bessere Wirkung hat.

Bandha intensiviert den Prozess der Reinigung des Körpers von Unreinheiten.

Durch das Üben von Bandhas werden psychische Knoten freigesetzt, die den freien Fluss der Lebensenergie durch den Sushumna Nadi – Energiekanal – verhindern.

Auf diese Weise wird geistige Kraft freigesetzt. Man kann also sagen, dass Bandhas die Tür sind, durch die Energie in den Körper strömt.

Die Meister des Yoga räumten Bandhas neben Asanas, Pranayama, Kriya und Meditation einen bedeutenden Platz ein.

Bandhas können zunächst unabhängig, während der Übung und Vervollkommnung, und dann mit Asanas, Pranayama und Mudras durchgeführt werden.

Wenn Bandhas mit Asanas ausgeführt werden, wird die Stabilität der Position verbessert.

Wenn Bandhas mit Pranayama durchgeführt werden, wird die Energiedissipation verhindert und diese Energie wird an die gewünschten Stellen des Körpers geleitet.

Wenn Bandhas mit Mudras durchgeführt werden, treten im Laufe der Lebensenergie (Prana) im Körper subtile Veränderungen auf.

Regelmäßiges Aufführen von Bandhas hat eine verjüngende Wirkung. Die Muskelkontraktion wirkt sich tief auf das Nerven-, Atmungs-, Hormon- und Energiesystem aus.

Es gibt drei Hauptbandhas, die für Pranayama wichtig sind:

1. Jalandhara-Bandha,
2. Uddiyana-Bandha
3. Mula-Bandha.

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Jalandhara-Bandha

Der Erste, der perfektioniert wird, ist der Jalandhara-Bandha. Jala bedeutet Netz, Gitter oder Falle.

Bei Jalandhara-Bandhas werden Hals und Rachen zusammengezogen und das Kinn in den Raum zwischen Schlüsselbein und Brustbein gelegt.

Jalandhara-Bandha wird durch die Durchführung von Sarvangasana (Schulterstand) perfektioniert, denn dort wird das Kinn gegen das Brustbein gedrückt.

Es reguliert den Fluss von Blut und Lebensenergie zum Herzen, zu den Drüsen im Nacken und Kopf sowie zum Gehirn.

Wird Pranayama ohne Jalandhara Bandha praktiziert, ist der Druck sofort im Bereich des Herzens, der Augäpfel, der Ohrhöhle zu spüren und es kommt zu Schwindel.

Jalandhara Bandha ist in allen drei Prozessen des Pranayama notwendig, die Puraka (Einatmen), Rechaka (Ausatmen) und Kumbhaka (Atemanhalten) genannt werden.

Durch Drücken des Kinns wird die Luftröhre geschlossen und auf verschiedene Organe komprimiert, einschließlich der im Rachen befindlichen Sinusrezeptoren.

Rezeptoren sind druckempfindlich und daher verlangsamt die Kompression, die sie während des Jalandhara-Bandha erhalten, das Herz und bringt Frieden in den Geist.

Durch die Ausübung des Jalandhara-Bandha werden die Schilddrüse und die Nebenschilddrüsen massiert und ihre Funktion verbessert.

Uddiyana Bandha

Uddiyana bedeutet heben, fliegen. Beim Uddiyana-Bandha ragt das Zwerchfell in die Brust und die Bauchorgane klammern sich an die Wirbelsäule.

Es wird gesagt, dass Uddiyana Bandha das Beste aller Bandhas ist und die Person, die es praktiziert, wieder jung wird.

Es sollte nur während des Bahya Kumbhaka (Anhalten des Atems nach dem Ausatmen) durchgeführt werden, während des Intervalls zwischen einer vollständigen Ausatmung und einer erneuten Einatmung bei angehaltenem Atem.

Uddiyana Bandhu sollte während des Antara Kumbhaka nicht durchgeführt werden.

Dies ist die Zeitspanne zwischen vollständiger Einatmung und Beginn der Ausatmung bei angehaltenem Atem, da sonst Druck auf Herz und Zwerchfell sowie Schwellungen der Augen auftreten.

Es ist ein Allheilmittel für alle Magen- und Bauchbeschwerden: Verstopfung, Verdauungsstörungen, Würmer, Diabetes.

Das Verdauungsfeuer wird angeregt, was sich positiv auf alle gesünderen Bauchorgane auswirkt. Leber, Bauchspeicheldrüse, Nieren, Milz, Herzmuskel werden massiert, das Solarplexuschakra wird stimuliert.

Menschen mit Herzproblemen, Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren sowie schwangeren Frauen sollten Uddiyana Bandhu nicht praktizieren.

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Mula Bandha

Mula bedeutet Wurzel, Quelle oder Ursache.

Mula Bandha ist der Bereich zwischen Anus und Hoden bei Männern – das Perineum, während es bei Frauen der Bereich um den Gebärmutterhals ist.

Mula Bandha sollte zuerst in Antara Kumbhaki (Anhalten des Atems nach dem Einatmen) und dann nach dem Ausatmen geübt werden.

Bei Mula Bandha wird der Bereich des Unterbauches zwischen Anus und Nabel zusammengezogen, zur Wirbelsäule gezogen und zum Zwerchfell angehoben.

Durch das Zusammenziehen dieses Bereichs erhebt sich das Apana Vayu (Prana im Unterbauch), das sich normalerweise nach unten bewegt, und vereint sich mit Prana Vayu, dessen Zentrum in der Brust liegt.

Es dient dazu, Ihre absteigende Energie – Apana, die sich nach unten bewegt – zu stoppen und in Richtung Bauch umzuleiten.

Mula Bandha wird in Asanas verwendet, um Energie zu kontrollieren und Stabilität zu erreichen.

Das Üben der Kontraktionen des analen Schließmuskels (Ashwini Mudra) hilft, das Mula-Bandha zu perfektionieren.

Mula Bandha stimuliert zuerst das Wurzelchakra, und wenn die Technik perfektioniert wird, erweist sich ihre Wirkung als viel effektiver als die physische Muskelkontraktion.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Mula Bandha in erster Linie ein energetischer und mentaler (eher als physischer) Prozess ist.

Mula Bandha symbolisiert auch das ultimative Ziel des Yoga, die Quelle (Mula) aller Schöpfung zu finden und zu erfahren.

Wann sollte Mula Bandha geübt werden?

Diese Übung sollte praktiziert werden, wenn unser erstes Chakra blockiert ist.

Das erste Chakra wird Muladhara oder Wurzelchakra genannt und befindet sich ganz unten oder an der Wurzel unserer Wirbelsäule im Bereich des Steißbeins.

Durch das Wurzelchakra verbinden wir uns tatsächlich stark mit unserem physischen Körper. Es steuert unser Skelett und Immunsystem und beeinflusst die Verdauung.

Wenn wir uns verloren fühlen, unentschlossen sind und Existenzängste haben, ist das ein Zeichen dafür, dass unser Wurzelchakra blockiert ist.

Andere Anzeichen für eine Blockade dieses Chakras sind ein ständiges Gefühl von Müdigkeit, ein Gefühl, nirgendwo hin zu gehören, Intoleranz, Hass, Gier und Ungeduld.

In diesen Fällen müssen wir mit dem Üben von Mula Bandha beginnen, um das Wurzelchakra zu öffnen.

Üben von Mula Bandha

Sie praktizieren sicherlich bereits Mula Bandha, obwohl Sie sich dessen nicht einmal bewusst sind.

Jedes Mal, wenn Sie beispielsweise den Drang zum Wasserlassen haben und nirgendwo können, drücken Sie den Mula-Bandha-Muskel.

Sitzen Sie mit geradem Rücken in jeder für Sie bequemen Pose. Atmen Sie ein und halten Sie den Atem an. 

Spannen Sie die Muskeln des Anus an und halten Sie sie straff, während Sie gleichzeitig den Atem anhalten.  Entspannen Sie dann Ihre Beckenbodenmuskulatur, atmen Sie kurz ein und atmen Sie sanft aus.

Es gibt spezielle Modifikationen der Frauen- und Männerübungen.

Warten Sie, bis sich die Atmung erholt hat, bevor Sie einen neuen Zyklus beginnen. Belasten Sie Ihre Muskeln nicht zu sehr und hetzen Sie nicht – Ihre Aufgabe ist nicht sportlich, sondern energisch.

Es ist besser, ein oder zwei Zyklen gut zu machen, als zu ersticken und müde zu werden oder zu versuchen, zehn zu absolvieren. Bewahren Sie den inneren Frieden, indem Sie Mula Bandha praktizieren.

Widmen Sie dieser Übung täglich 10-15 Minuten, und das Wurzelchakra wird Ihr irdisches Potenzial enthüllen und Harmonie von Energie und körperlicher Erholung bringen.

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Auswirkungen von Mula Bandha

Vorteile

Die Seele ist untrennbar mit dem Körper verbunden und nimmt an seinen Prozessen teil, daher hat Mula Bandha physisch und emotional viele Zwecke:

1. Anregung der Durchblutung und des Stoffwechsels in den Becken- und Verdauungsorganen der Hypophyse und den Nebennieren,

2. Verlangsamung der Herzfrequenz und Reduzierung von Stress;

3. Verbesserung des Fortpflanzungssystems;

4. Verringerung von Beschwerden während der Menstruation bei Frauen;

5. Normalisierung des Zentralnervensystems und ein harmonischer emotionaler Hintergrund, Linderung von Depressionen und Angstzuständen;

6. Beschleunigung und Revitalisierung des Gehirns, kreative Verschiebungen.

Kontraindikationen

Machen Sie kein Mula Bandha, wenn Sie auf dem Höhepunkt einer Krankheit sind, eine hohe Körpertemperatur, hohen Blutdruck und Schwindel haben.

Frauen ist es strengstens untersagt, Mula Bandha während der Menstruation, nach der Schwangerschaft, bei Blutungen und gynäkologischen Erkrankungen mit unbekannter Diagnose, insbesondere bei Tumoren unterschiedlicher Ätiologien, alleine durchzuführen.

Während der Schwangerschaft kann die Technik nur mit einem professionellen Lehrer durchgeführt werden.

Bei Infektionskrankheiten funktioniert Mula Bandha nicht, diese Technik ist wie Yoga im Allgemeinen nur bei Funktionsstörungen anwendbar.

Bei entzündlichen Prozessen kann Mula Bandha erst nach ihrer Beseitigung in einem stabilen Remissionszustand verwendet werden.

In solchen Phasen bewegen sich die Energien des Körpers nicht auf die gleiche Weise wie in einem gesunden Zustand, und die Mula Bandha kann die Disharmonie verstärken, anstatt Körper und Geist zu heilen.

Was ist ein Mula Bandha?

Wann setze ich Mula Bandha?

Wie heißen die 3 Bandhas?