Auch die österreichische Raiffeisenbank, die 390 Filialen in der Ukraine betreibt, ist bemüht, die Bargeldausgabe weiter zu ermöglichen. Deren Sprecher Christof Danz beschreibt die widrige Situation der Mitarbeitenden: "Menschen arbeiten aus den schwierigsten Orten heraus, um das System aufrecht zu erhalten." In gemeinsamen Videokonferenzen sei ihre Angst zu spüren, aber auch die große Motivation, weiter zu machen. Wo sich Mitarbeitende befinden, sei geheim. Denn auch sie können zum Ziel werden, das sei "Teil der Kriegsführung". Show
Unser MDR-Ostblogger Denis Trubetskoy floh vor wenigen Tagen aus Kiew. Ihm war es möglich, während der Flucht noch Bargeld abzuheben. "Umgerechnet kann man etwas weniger als 1.000 Euro abheben. Es gibt aber Orte, wo es gar nicht mehr geht". Besonders im ländlichen Raum sei es nicht einfach, an Bargeld zu kommen, sagt er. Geld aus dem Ausland zu empfangen, funktioniere jedoch weiterhin. Das berichten auch andere Korrespondenten. MDR-Ostblogger Denis Trubetskoy konnte bei der Flucht aus Kiew noch Bargeld abheben. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK Die Situation könnte sich jedoch weiter zuspitzen und der Betrieb von Banken und Geldautomaten eingestellt werden. Doch was passiert dann? "Ein Zusammenbruch der kritischen Infrastruktur dürfte im schlimmsten Falle in einer Tauschwirtschaft und im Devisenhandel auf dem Schwarzmarkt führen", sagt der Finanzmarktexperte Michael Koetter vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Halle. Außerdem, fügt er hinzu, würde eine Verknappung der Geldmenge die Preise in die Höhe treiben. Ja, mit dem Krieg gegen die Ukraine ist die Inflation gestiegen. Da Russland ein wichtiger Lieferant für Erdgas, Erdöl und Kohle war, haben der Krieg, die verhängten Sanktionen und russische Lieferstopps zu Lieferengpässen und steigenden Energiepreisen geführt. Diese ziehen höhere Kosten für die Wirtschaft und steigende Verbraucherpreise nach sich. Für den Oktober hat das Statistische Bundesamt für Deutschland eine Inflation von 10,4 % ermittelt. Noch zum Jahresbeginn lagen verschiedene Prognosen bei einer Inflationsrate für Deutschland von 3,6 %. Was passiert mit meinem Sparguthaben bei steigender Inflation?Ihre Spareinlagen werden bei zunehmender Inflation weniger wert. Legen Sie z. B. 10.000 € für 1 Jahr auf einem Festgeldkonto an, erhalten Sie dafür ca. 1 % Zinsen, das macht einen Zinsertrag von 100 €. Beträgt im gleichen Zeitraum die Inflation 8 %, ist Ihre Spareinlage 800 € weniger wert als zum Jahresbeginn. Diesen Verlust können Sie durch den Zinsertrag nicht ausgleichen. Die einzige Möglichkeit ist das Ausweichen auf Geldanlagen mit möglichst hohen Verzinsungen. Was dafür infrage kommt, erläutern wir auf unserer Seite Anlagetipps. Weitere Themen zu Geldanlage Tagesgeld Vergleich Festgeld Vergleich Angebote Geldanlage Aktuelle Zinsen Geld anlegen mehr zu Geldanlage Was passiert mit meinem Geld bei der Sberbank oder der VTB Direkt?Ihr Geld bei den europäischen Ablegern russischer Banken ist durch die Einlagensicherung bis zu einer Summe von 100.000 € pro Kunde geschützt. Zum Glück, denn die Sanktionen gegen russische Banken betreffen auch deutsche Anleger. Mit zum Teil attraktiven Zinsen hatten die europäischen Ableger der beiden Großbanken Sberbank und VTB in den letzten Jahren hierzulande Sparer für Tagesgeld und Festgeld gewinnen können. Kunden der Sberbank Europe können aufatmenDie Sberbank Europe AG, die in Wien ansässig ist, bezahlt die gesamten Spareinlagen ihrer Kunden zurück. Das betrifft auch Summen, die über den Höchstbetrag von 100.000 €, der in der europäischen Einlagensicherung garantiert ist, hinausgehen. Möglich ist dies, weil das Geldhaus den Großteil seines Asset-Portfolios verkaufen darf. Eine Insolvenz wird dadurch vermieden, und die Sberbank Europe AG kann geordnet abgewickelt werden. Aus Deutschland hatten knapp 35.000 Privatkunden ihr Geld bei der Online-Tochter Sberbank Direct angelegt. VTB Bank Europe löst sich aufDie VTB Europe sieht aufgrund der bestehenden Sanktionspakete und durch die Anordnungen der Bafin keine Alternative zu einer faktischen Abwicklung der Bank. Dies geht aus einem am 12. September 2022 veröffentlichten Geschäftsbericht hervor. Viele Kunden hätten bereits ihre Gelder abgezogen, heißt es weiter. Die Bank erwartet für das zweite Halbjahr eine Fortsetzung dieses Trends. Bereits zuvor war davon auszugehen, dass die VTB Bank Europe SE sich auflösen muss, nachdem die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) die Rückführung ihrer Geschäftstätigkeit angeordnet hatte. Dies berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Ein Fall für die Einlagensicherungssystem wird die in Frankfurt ansässige VTB Bank Europe allerdings nicht: Bafin und Bundesbank halten die Liquiditäts- und Vermögenslage für geordnet. Die VTB Bank Europe nimmt keine neuen Einlagen mehr an, bereits vorhandene Gelder werden jedoch weiterhin verzinst. Die Kunden können laut Bafin frei über ihr Geld verfügen und Schuldner ihre Kredite bedienen. Die VTB Bank Europe war eine Tochtergesellschaft der zweitgrößten Bank Russlands. Im Rahmen der europäischen Sanktionen gegen die russische VTB Bank wurde der Muttergesellschaft die Kontrolle über die Tochter in Frankfurt entzogen. Zusammen mit der Baader Bank betreibt die europäische VTB zudem den Robo-Advisor VTB Invest. Wie Mitte März bekannt wurde, wird dieses automatisch verwaltete ETF-Portfolio eingestellt. Die Anleger sollen ihre Einlagen verkaufen und woanders ein neues Depot eröffnen. In einem Schreiben empfiehlt die Bank ihren Kunden den DJE-Online-Vermögensverwalter Solidvest. Dort müsste jedoch ebenfalls ein neues Depot eröffnet werden. Da beide Vermögensverwalter mit der Baader Bank als Depotbank arbeiten, dürfte der Prozess immerhin schnell und unkompliziert vonstatten gehen. Wer Geld in den Robo-Berater VTB Invest gesteckt hat, muss sich keine Sorgen machen, dass bei einer Insolvenz der Wert seines Depots verloren geht. Das Kapital des Kunden wird als Sondervermögen getrennt vom Vermögen der Bank oder Investmentgesellschaft verwaltet, sodass voller Anlegerschutz besteht. Was passiert mit meinem Kredit bei der Sberbank?Die Sberbank aus Österreich musste infolge der Sanktionen gegen Russland Insolvenz anmelden. Haben Sie dort einen Ratenkredit abgeschlossen, dann läuft Ihr Vertrag weiter. Der Insolvenzverwalter wickelt die bisherigen Geschäfte ab und wird offene Forderungen voraussichtlich an andere Banken verkaufen. Das war auch bei der Insolvenz der Wirecard AG 2020 der Fall. Für Sie als Kreditnehmer ändert sich also nicht viel. Die wichtigen Rahmendaten Ihres Kredites wie die Höhe der Monatsraten und die Kreditzinsen bleiben gleich. Voraussichtlich werden sich Name, Anschrift und Kontodaten für Ihre Überweisungen ändern. Sollte der Fall eintreten, dass Sie eine Ratenzahlung nicht ausführen können, weil z. B. die Bank zeitweise vom Zahlungsverkehr ausgeschlossen ist, empfehlen wir, das Geld beiseitezulegen. Weitere Themen zu Kredit Sofortkredit Kreditzinsen Ratenkredit Vergleich Kreditrechner Kreditwürdigkeit Kredit ohne SCHUFA mehr zu Kredit Wie reagieren die Börsen auf den Ukraine-Krieg?Nach dem Beginn des Krieges mit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine sind die Aktienmärkte weltweit unter Druck geraten. Die westlichen Sanktionen und die Reaktionen Russlands sorgten für weitere Turbulenzen an den Börsen. Welche Kurse sind seit Kriegsbeginn gefallen?Die Kurse russischer Aktien sowie der Rubel stürzten ab. Nach dem Ausschluss russischer Banken vom Zahlungssystem SWIFT fielen auch die Kurse bei europäischen Banken. Die russische Zentralbank setzte den Aktienhandel an der Moskauer Börse zeitweise komplett aus. Schon zuvor hatte sie Wertpapierhändlern verboten, russische Wertpapiere im Besitz von Ausländern zu verkaufen. An der Deutschen Börse können seit dem 2. März russische Anleihen, Aktien und Derivate nicht mehr gehandelt werden. Besitzer von sogenannten Hinterlegungsscheinen auf russische Aktien, z. B. ADRs,haben Schwierigkeiten, diese umzutauschen, und müssen mit Verlusten rechnen. Welche Kurse sind seit Kriegsbeginn gestiegen?Die Anleger setzten mit dem Angriffskrieg Russlands zunächst vermehrt auf konservative Vermögenswerte wie die Krisenwährung Gold und sichere Anleihen. 10-jährige US-Staatsanleihen waren so gefragt, dass die Zinsen sanken. Der Preis für Öl und Gas kletterte in die Höhe. Weizen, der in großem Stil in Russland und der Ukraine angebaut wird, verteuerte sich ebenfalls. Beide Länder deckten zusammen etwa ein Viertel des weltweiten Weizenhandels ab. Auch die Kurse von Unternehmen, die in der Rüstungsindustrie tätig sind, wie Rheinmetall, Hensoldt oder Lockheed Martin stiegen. Dazu trug wohl auch die Ankündigung der EU bei, mehr Waffen an die Ukraine zu liefern. Für Deutschland kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz eine Aufstockung der Wehrausgaben auf jährlich mehr als 2 % des Bruttoinlandsprodukts an. Zudem soll es eine Investition in die Bundeswehr in Form eines Sondervermögens in Höhe von 100 Milliarden € geben. Weitere Themen zu Börse & Co ETF Risiken Nachhaltige ETFs MSCI World ETF Aktien kaufen ETF Vergleich ETF Altersvorsorge Staatsanleihen kaufen Soll ich jetzt meinen Sparplan stoppen?Nein, bloß nicht. Gerade wenn die Kurse niedrig sind, lohnt es sich, weiter mittels breit gestreuter ETFs in die Weltwirtschaft zu investieren. Für das gleiche Geld erhalten Sie jetzt schließlich mehr Fonds-Anteile als vor der Abwärtsbewegung des Marktes. Später werden die Kurse voraussichtlich wieder steigen, wie historische Betrachtungen nahelegen. Selbst wenn zunächst ein anhaltender Bärenmarkt mit niedrigen Kursen folgt, fahren Sie langfristig am besten damit, Ihren ETF-Sparplan weiter regelmäßig auszuführen. Bei einem Anlagehorizont von 15 Jahren oder mehr haben Anleger, die durchgehend auf den MSCI World setzen, bislang immer Gewinn gemacht. Wenn Sie es sich leisten können, stocken Sie Ihren Sparplan jetzt auf. Doch investieren Sie niemals Geld an der Börse, das Sie für den täglichen Bedarf oder als Rücklage benötigen. Dieses sollten Sie auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto vorhalten, damit es keinen Kursschwankungen unterliegt und Sie jederzeit darauf zugreifen können. Welchen Russland-Anteil haben meine ETFs?Die Quote russischer Aktien in europäischen Exchange Traded Funds (ETFs) ist schon vor dem Krieg in der Ukraine im Großen und Ganzen sehr gering gewesen. Experten schätzen den Anteil der russischen Aktien in hier gehandelten Indexfonds Mitte Februar auf unter 0,5 %. In einigen speziellen ETFs lag der Prozentsatz russischer Positionen aber auch deutlich höher. Wir klären, welche ETFs das waren, und was Anleger jetzt tun sollten. Was ist mit dem Russland-Anteil in ETFs?Indexanbieter wie MSCI, FTSE und S&P haben sich dafür entschieden, Russland-Aktien aus ihren globalen und regionalen Indizes zu entfernen. Russland zählt nun nicht mehr zu den Schwellenländern, sondern wird separat gelistet. Die Änderungen traten für die FTSE-Indizes am 7. März 2022 und für MSCI und S&P am 9. März 2022 in Kraft. Der deutsche Indexanbieter Solactive entfernte russische Positionen zum 10. März 2022 aus seinen Listings. Dieser Beschluss bedeutet, dass ETF-Anbieter, die diese Indizes nachbilden, ihre russischen Positionen ebenfalls abstoßen müssen. Als ETF-Anleger müssen Sie also nicht mehr selbst tätig werden, um russische Aktien aus Ihrem ETF-Depot zu entfernen. In welchen ETFs war der Russland-Anteil besonders hoch?Nicht immer ist die Antwort so einfach wie bei den Fonds, die das Wort „Russland“ bereits im Titel tragen. Hier haben sich die Anleger wohl einmal bewusst für eine Investition in das Land entschieden – etwa mit dem Lyxor MSCI Russia ETF oder dem Xtrackers MSCI Russia Capped Swap ETF, die fast ausschließlich auf russische Wertpapiere setzen. In Sektor-ETFs, die auf den Energie- oder Rohstoffbereich fokussieren, konnten russische Positionen, obwohl sie im Namen nicht genannt sind, ebenfalls eine erhebliche Rolle spielen. Ein vergleichsweise großes Gewicht kommt russischen Aktien auch in ETFs zu, die den Index MSCI Eastern Europe nachbauen. Sie machten hier fast drei Viertel des Wertes aus. Im MSCI Eastern Europe Capped stellten russische Aktien etwas über die Hälfte des Fondswertes. Mit dem MSCI Eastern Europe Ex Russia ETF boten beispielsweise Amundi und Lyxor auch vor dem Krieg bereits ETF-Alternativen ohne den Aggressor an. Die meisten Anbieter von ETFs mit einem Fokus auf Russland, Osteuropa oder BRIC haben die Neuausgabe und Rücknahme von Anteilen ausgesetzt oder russische Positionen auf dem Fonds entfernt. Wofür steht BRIC? Die Abkürzung BRIC steht für Brasilien, Russland, Indien und China. Der Index BRIC 50 umfasst die 50 größten Unternehmen aus diesen Ländern nach Marktkapitalisierung. Der Russland-Anteil betrug hier trotz der geringen geografischen Streuung zuletzt meist nur zwischen 3 und 10 %. Wie viel Russland enthielt ein Emerging-Markets-ETF?In einem klassischen Weltportfolio findet sich häufig eine Variante eines ETFs, der die Schwellenländer repräsentiert, zu denen Russland lange gerechnet wurde. Diese ETFs enthielten vor dem Ukraine-Krieg in der Regel zwischen 1 und 3 % russische Aktien. Der Index MSCI ACWI, der sowohl Positionen aus den Industrie- als auch den Schwellenländern enthält, umfasste einen noch geringeren Anteil russischer Aktien. Im Index FTSE All World betrug der Prozentsatz Russlands 0,3. In Indexfonds, die den MSCI World abbilden, waren nie russischen Positionen enthalten. Wie finde ich den Russland-Anteil meines ETFs heraus?Ihr ETF war nicht dabei? Um herauszufinden, wie es bei Ihrem ETF mit russischen Aktien aussieht, können Sie sich auch selbst informieren. Es gibt zwei Möglichkeiten:
Wie beeinflusst der Ukraine-Krieg meine P2P-Kredite?Mit dem Krieg in der Ukraine und den Sanktionen gegen Russland haben sich die Risiken für P2P-Kredite in beiden Ländern erhöht. Die Gefahr, dass Darlehensnehmer in der Ukraine ihre laufenden Kredite nicht mehr bedienen können, ist erheblich gestiegen. Viele Ukrainer befinden sich auf der Flucht oder kämpfen in der Armee und haben verständlicherweise andere Sorgen, als ihre Schulden abzuzahlen. Auch in Russland haben sich die Umstände verändert: Der Rubel stürzte auf ein Rekordtief, und die Zentralbank hat den Leitzins auf 20 % mehr als verdoppelt. Damit werden Schulden für Russen teurer, was das Ausfallrisiko auch von P2P-Krediten in die Höhe treibt. Als Investor kann es jetzt sinnvoll sein, die Einstellungen für die Länder, in die man Kredite vergeben will, zu ändern, und bestehende Kredite in der Ukraine und Russland aufzulösen oder zu verkaufen. Wer über Bondora investiert, muss nicht tätig werden: Diese Plattform vermittelt an europäische Investoren ausschließlich Kreditnehmer aus Estland, Finnland und Spanien. Geld von privat für privat P2P-Kredite steht für Kredite, die Peer-to-Peer, also von Privatperson zu Privatperson, vergeben werden. Kreditgeber und Kreditnehmer finden sich unkompliziert über Plattformen und Marktplätze wie Bondora, RoboCash, Mintos, PeerBerry, Twino oder Kviku. In letzter Zeit ist diese junge Anlageform beliebt geworden. Viele Investoren lockt trotz des Ausfallrisikos die Aussicht auf eine recht hohe Rendite von zum Teil zweistelligen Zinsen. Welche finanziellen Folgen haben die SWIFT-Sanktionen für Deutschland?Mit dem Ausschluss russischer Banken aus dem Zahlungssystem SWIFT können russische Unternehmen keine Geschäfte mehr über diese Banken mit dem Ausland durchführen. Zum einen können z. B. deutsche Unternehmen bestellte Waren nicht mehr bezahlen, zum anderen werden deutsche Exportgüter nicht mehr von Russland bezahlt. Warenströme werden so unterbrochen. Deutschland liefert hauptsächlich Autos, Maschinen und chemische Erzeugnisse nach Russland. Die betroffenen Wirtschaftszweige könnten Verluste erleiden. Außerdem besteht die Sorge, dass Russland mit einem Lieferstopp von Gas, Erdöl und Kohle auf die Sanktionen reagiert. In diesem Fall würden die Preise für Benzin, die Gaspreise und Strompreise noch weiter steigen. Die Energiekrise würde sich weiter zuspitzen. Darüber hinaus wird befürchtet, dass der Ausschluss aus dem SWIFT-System und die Sanktionen insgesamt zu Problemen mit Geldanlagen bei russischen Banken führen können. Was ist SWIFT?SWIFT ist die Abkürzung für Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication. Dieses System bündelt weltweit über 11.000 Banken und sorgt als technische Infrastruktur für den reibungslosen Ablauf internationaler Überweisungen. Jede Bank, die sich an dem Netzwerk beteiligt, erhält einen Business Identifier Code (BIC), eine Art SWIFT-Adresse. Mit diesem Code ist jedes Kreditinstitut eindeutig identifizierbar. Diese BIC kennen Sie auch von Ihren Geldkarten. Jeden Tag werden über SWIFT mehr als 40 Millionen Datensätze ausgetauscht, so dass Auslandsüberweisungen auf den richtigen Konten eingehen. Organisiert ist SWIFT als Genossenschaft mit Sitz in Belgien, die 1973 gegründet wurde. Sie wird von den Zentralbanken mehrerer Länder und der Europäischen Zentralbank beaufsichtigt. Warum werden wegen des Ukraine-Krieges Lebensmittel teurer?Die Ukraine und Russland sind wichtige Lieferanten von Getreidesorten wie Weizen, Gerste und Roggen. Exporte aus diesen Ländern liefen bis zum Kriegsbeginn zum großen Teil über das Schwarze Meer. Diese wichtige Handelsroute versorgte ca. 30 % der weltweiten Nachfrage und ist zurzeit fast vollständig unterbrochen. Damit wird Getreide auf dem globalen Markt knapp und teurer. Außerdem hat Russland den Getreide-Export zusätzlich reduziert, um die Ressourcen für den heimischen Markt zu nutzen. Von ausbleibenden Getreidelieferungen sind andere Regionen wie z. B. Nordafrika viel stärker betroffen als Europa und Deutschland. Dort spielen die Lieferungen aus der Ukraine und Russland eine viel größere Rolle bei der Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung. Einen weiteren Grund für die Preissteigerungen bei Lebensmitteln in Deutschland sieht der Bauernverband in Versorgungsengpässen bei Düngemitteln. Deshalb würde neben Getreideprodukten wie Nudeln und Brot auch Fleisch teurer werden. Welche Folgen haben der Krieg und die Sanktionen gegen Russland auf die Energiepreise?Sowohl Öl als auch Gas und Strom werden teurer. Noch am Tag des Kriegsbeginns stiegen die Ölpreise am Rohölmarkt auf mehrjährige Höchststände. In den darauffolgenden Tagen hielt diese Entwicklung an. Auch die Gaspreise verteuerten sich an der Leipziger Energiebörse im zweistelligen Prozentbereich. Russland war lange einer der größten Öl- und Gaslieferanten der Welt. Drosselungen der Menge, Lieferunterbrechungen und -Stopps führten in der Folge zu Energieknappheit sowie zu Unsicherheiten an den Märkten und ließen die Preise steigen. Besonders drastisch gestalten sich die Preissteigerungen, wenn Russland als Reaktion auf die verhängten Sanktionen seinen Gas-Lieferstopp beibehält. Deutschland bemüht sich um Ersatz wie z. B. Flüssiggas aus anderen Ländern und will auch den Verbrauch herunterfahren. Wie teuer Gas und Öl noch werden, lässt sich nicht genau vorhersagen. Die Bundesregierung hat mehrfach Hilfsmaßnahmen für deutsche Haushalte beschlossen, um die Belastungen durch steigende Energiepreise zu mindern. Dazu gehören eine Strompreisbremse und eine Ausweitung der Wohngeld-Berechtigung, mehr Kindergeld, eine 300-€-Einmalzahlung für Arbeitnehmer und Rentner, eine 200-€-Zahlung für Studierende und Auszubildende, von Juni bis August 2022 das 9-€-Ticket und ein Tankrabatt sowie höhere Heizkosten-Zuschüsse und die Abschaffung der EEG-Umlage am 1. Juli 2022. Spartipps In jedem Haushalt gibt es Möglichkeiten, den eigenen Energieverbrauch zu senken. Wir haben für Sie Tipps zusammengestellt, wie Sie im Alltag Strom sparen können. Weitere Themen zu Strom & Gas Stromanbieter wechseln Stromvergleich Stromrechner Gasvergleich Gasanbieter wechseln mehr zu Strom & Gas Wie kann ich für die Ukraine spenden?Angesichts der schlimmen Bilder aus der Ukraine und der Not der geflüchteten Menschen ist die Hilfsbereitschaft groß. Wenn Sie Betroffene unterstützen möchten, sind Geldspenden effektiv, schnell und flexibel. Privatpersonen können z. B. über die Zusammenschlüsse zahlreicher Hilfsorganisationen zu „Bündnis Entwicklung Hilft“ (BEH) und „Aktion Deutschland Hilft“ (ADH) Geld spenden. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite Spendenkonto-Nothilfe. Die Spende in beliebiger Höhe überweisen Sie auf das gemeinsame Konto: BEH und ADH Auch das Deutsche Rote Kreuz und die UNO Flüchtlingshilfe rufen wie viele andere Hilfsorganisationen zu Spenden auf: DRK e. V. UNO-Flüchtlingshilfe e.V. Sachspenden vorher abklärenNeben Geldspenden sind die vom Krieg betroffenen Menschen auch auf Sachspenden angewiesen. Benötigt werden derzeit besonders Bettwäsche und Schlafsäcke, Hygieneartikel und Handtücher, Babynahrung sowie lange haltbare Lebensmittel. Auch Powerbanks und Taschenlampen sind nach Angaben von Hilfsverbänden gefragt. Informieren Sie sich aber vor einer Sachspende über den tatsächlichen, tagesaktuellen Bedarf. Beispielsweise werden Kleidung oder Kuscheltiere vielerorts nicht mehr gebraucht. Erkundigen Sie sich bei lokalen Verbänden wie Caritas oder Diakonie darüber, was akut gesucht wird. Wer Sachspenden tätigen will, kann sich z. B. bei einer zentralen Hotline des Malteser Hilfsdienstes informieren. Die Nummer lautet 0800 - 589 279 94. Selber helfen und Gastgeber werdenWenn Sie ukrainische Flüchtlinge nach ihrer Ankunft in Deutschland vor Ort unterstützen wollen, wenden Sie sich an Ihre Stadt oder Gemeinde oder an dort ansässige Initiativen. Oft sind Menschen gesucht, die übersetzen können oder eine Unterkunft für Geflüchtete zur Verfügung stellen. Als Gastgeber für Geflüchtete können Sie sich auch über die Portale „Unterkunft Ukraine“ oder „Host4Ukraine“ anbieten. Wo Ihre Hilfe gebraucht wird, finden Sie zudem ortsübergreifend über das Portal „HelpTo“ heraus. Sollte ich mein Geld vom Konto holen Krieg?Von Gesetzeswegen sind Anlagen von bis zu 100.000 Euro geschützt. Das bedeutet für Sie, dass Ihr Geld mit großer Sicherheit unter den Schutzschirm fällt. Sollten Sie mehr als 100.000 Euro auf einem Giro- oder Tagesgeldkonto haben, können Sie diese Schwelle zudem umgehen.
Wie sicher ist Geld auf der Bank bei Krieg?seien hoch spekulativ und ebenso riskant. Es drohe möglicherweise der Totalverlust des eingesetzten Geldes, warnt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin).
Was passiert mit dem Geld auf der Bank bei einem Krieg?Menschen heben Bargeld für die Flucht ab
Möglich ist das jedoch nur an Automaten, die noch von den Banken beliefert werden. Viele männliche Bank-Mitarbeiter stehen durch die Mobilmachung nicht mehr zur Verfügung, auch gepanzerte Fahrzeuge für den Geldtransport sind knapp. Sie werden für den Krieg dringender gebraucht.
Ist das Geld noch sicher auf der Bank?Grundsätzlich gilt: Geht eine Bank innerhalb der Europäischen Union (EU) pleite, sind Einlagen wie Guthaben auf dem Girokonto, Tages- und Festgeld bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank gesetzlich abgesichert. Bei Gemeinschaftskonten, zum Beispiel von Eheleuten, erhöht sich der Schutz auf 200.000 Euro.
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