Hat man in der Frühschwangerschaft Durchfall?

Wenn Sie unter Durchfall in der Schwangerschaft leiden, sollten Sie keinesfalls selbst zu Medikamenten greifen. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten.

Gegen einen vermehrten Flüssigkeitsverlust kann eine Elektrolytersatzlösung helfen, die Ihnen Ihr Arzt bei Bedarf verschreiben wird. Natürliche Arzneimittel wie Kohletabletten, Apfelpektin und Kaolin gelten während der Schwangerschaft als nicht bedenklich. Pektine werden freigesetzt, sobald Sie ein Stück Apfel im Mund zu Mus zerkauen. Kaolin ist eine Ton- oder Porzellanerde, die bindend wirkt und Wasser aufnimmt.

So lästig der Durchfall auch sein mag: Anders als andere Verdauungsprobleme während der Schwangerschaft wie Verstopfung, Übelkeit oder Blähungen hat er seltener hormonelle Ursachen. Trotzdem ist es nichts Ungewöhnliches, wenn Du gerade im ersten Trimester damit zu tun hast. Grund dafür ist, dass der gesamte Verdauungstrakt während der Schwangerschaft sensibler reagiert als sonst. Ein schlauer Schutzmechanismus Deines Darms, denn so hält er unerwünschte Eindringlinge von Dir und Deinem Baby fern.

Ein weiterer möglicher Auslöser für den Durchfall ist die Ernährungsumstellung, die viele Schwangere vornehmen, um ihr Kind gut zu versorgen. Vielleicht hast auch Du begonnen, mehr Obst, Gemüse und Vollkornprodukte zu Dir zu nehmen, sobald Du wusstest, dass Du ein Baby erwartest. Die vermehrte Zufuhr an Vital- und Ballaststoffen, die in diesen Lebensmitteln enthalten sind, regen die Verdauung kräftig an. Auch wenn es also sein kann, dass Du zu Beginn Deiner Schwangerschaft durch eine veränderte Ernährung an Durchfall leidest, solltest Du einen gesunden und ausgewogenen Speiseplan dennoch beibehalten. Nach wenigen Tagen hat sich der Magen-Darm-Trakt meist schon an die neue Nährstoffmenge gewöhnt und der Spuk ist wieder vorbei.

Auch Aufregung kann ein Grund für Durchfall sein – einigen werdenden Mamas schlägt in der Frühschwangerschaft die Nervosität regelrecht auf den Magen. Eine weitere mögliche Ursache sind Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel: Viele Schwangere nehmen beispielsweise zusätzliches Magnesium ein, was zu einem weicheren Stuhlgang führen und so Durchfall begünstigen kann.

Tritt der Durchfall gegen Ende der Schwangerschaft auf, dient er eventuell schon als Vorbote der nahenden Geburt: Übungswehen oder beginnende Geburtswehen regen häufig die Darmtätigkeit an.

Darüber hinaus kann Durchfall natürlich die gleichen Auslöser haben wie außerhalb der Schwangerschaft, etwa Nahrungsmittelunverträglichkeiten, eine Lebensmittelvergiftung, Stress oder Infektionen. Wenn Du unter grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen oder Übelkeit leidest und den Verdacht hast, dass eine Salmonelleninfektion Infektion oder ein Magen-Darm-Virus Grund für den Durchfall sein könnten, solltest Du auf jeden Fall Deine Ärztin/Deinen Arzt kontaktieren. In sehr seltenen Fällen kann dann eine Listeriose der Auslöser für die Verdauungsstörung sein. Diese ist nicht nur für Dich unangenehm, sondern kann sich auch auf Dein Kind übertragen und ihm unter Umständen gefährlich werden. Welche Lebensmittel eine Listeriose auslösen können und worauf Du achten solltest, um sie zu vermeiden, erfährst Du in unserem Artikel „Die richtige Ernährung in der Schwangerschaft“.

Nicht sehr häu­fig bei Schwan­ge­ren - aber sehr läs­tig und im Ex­trem­fall ge­fähr­lich. Und mög­li­cher­wei­se ein Zei­chen für den Ge­burts­be­ginn.

Hat man in der Frühschwangerschaft Durchfall?

Von Durch­fall (Di­ar­rhoe) spricht man erst, wenn der Darm mehr als drei­mal pro Tag und dünn­flüs­si­ger als nor­ma­ler­wei­se ent­leert wer­den muss. Da­durch ver­liert der Kör­per Flüs­sig­keit und Mi­ne­ral­sal­ze. Manch­mal ist Durch­fall mit Übel­keit, Er­bre­chen und Darm­krämp­fen ver­bun­den.

In­halt

  • Warum Durchfall?
  • Wichtig für Schwangere: Auf genügend Flüssigkeit achten
  • Die richtige Ernährung bei Durchfall
  • Medikamente für schwere Fälle

War­um Durch­fall?


Durch­fall ge­hört ei­gent­lich nicht zu den ty­pi­schen Schwan­ger­schafts­be­schwer­den und ist in der Schwan­ger­schaft eher sel­ten. Die Schwan­ger­schafts­hor­mo­ne be­wir­ken eher das Ge­gen­teil, näm­lich Ver­stop­fung.

Ur­sa­chen gibt es vie­le. Meis­tens steckt Auf­re­gung oder Stress da­hin­ter. Aber auch harm­lo­se Vi­ren oder Bak­te­ri­en sind häu­fig der Aus­lö­ser für eine kur­ze Durch­fall­epi­so­de (Ma­gen-Darm-Grip­pe). Es kann aber auch ein schwer­wie­gen­de­rer Grund, z.B. eine Sal­mo­nel­len­in­fek­ti­on, eine Nah­rungs­mit­tel­all­er­gie oder ver­dor­be­nes Es­sen da­hin­ter­ste­cken. Des­halb ist eine Ab­klä­rung der Ur­sa­che bei län­ger dau­ern­dem oder fie­ber­haf­tem Durch­fall sehr wich­tig.

Üb­ri­gens: In den letz­ten Schwan­ger­schafts­wo­chen kann Durch­fall ei­nes der ers­ten An­zei­chen für den un­mit­tel­bar be­vor­ste­hen­den We­hen­be­ginn sein!

Wich­tig für Schwan­ge­re: Auf ge­nü­gend Flüs­sig­keit ach­ten


So­lan­ge kein Fie­ber be­steht, sie kei­ne Schmer­zen bei der Darm­ent­lee­rung ha­ben, der Durch­fall nicht blu­tig ist oder Sie zu viel Flüs­sig­keit ver­lie­ren, gibt es kei­nen Grund zur Be­un­ru­hi­gung.  Kurz­fris­tig brau­chen Sie sich um Ihr Baby kei­ne Sor­gen ma­chen: Es wird im­mer noch gut ge­nug er­nährt. Wich­tig ist al­ler­dings, dass Sie nicht zu viel Flüs­sig­keit ver­lie­ren. Da­bei kommt es nicht nur zu Kreis­lauf­stö­run­gen, es ge­hen gleich­zei­tig auch wich­ti­ge Mi­ne­ral­stof­fe ver­lo­ren. 

Die rich­ti­ge Er­näh­rung bei Durch­fall


  • Am ers­ten Tag soll­ten Sie nur viel trin­ken, z.B. Ka­kao mit Was­ser oder Kräu­ter­tees. Schwarz­tee und Cola sind in der Schwan­ger­schaft in grös­se­ren Men­gen nicht emp­feh­lens­wert.

  • Am zwei­ten Tag kom­men ei­ni­ge Schei­ben tro­cke­ner Zwie­back und ei­ni­ge Salz­stan­gen dazu, evtl. et­was war­me Bouil­lon.

  • Ab dem drit­ten Tag ist er­laubt: Ba­na­nen­brei, ge­ras­pel­te Äp­fel (leicht braun wer­den las­sen), Ma­ger­quark, Na­tur­jo­ghurt, ge­trock­ne­te Hei­del­bee­ren, Zart­bit­ter­scho­ko­la­de (ein paar Stü­cke nur, da­mit die Lau­ne wie­der steigt)

  • Ver­mei­den Sie ei­weiss­rei­che, fett­hal­ti­ge, sehr süs­se oder sau­re und ge­ne­rell schwer ver­dau­li­che Nah­rung.

Beim Reiz­darm ra­ten Ex­per­ten, die Er­näh­rungs­ge­wohn­hei­ten zu än­dern. Bei Durch­fäl­len hel­fe es häu­fig, we­ni­ger Fet­te und Milch­pro­duk­te zu es­sen.

Me­di­ka­men­te für schwe­re Fäl­le


  • Auch für Schwan­ge­re er­laubt: Koh­le- und spe­zi­el­le He­f­eta­blet­ten (z.B. Car­bo­le­vu­re®) so­wie Re­gu­la­to­ren der Darm­flo­ra  (z.B. Bio­flo­rin®, Pe­ren­te­rol® und Flo­ro­san®)

  • Und wenn das nicht hilft, darf der Wirk­stoff Lope­ra­mid (z.B. Imo­di­um®) auch in der Schwan­ger­schaft ein­ge­nom­men wer­den.

Hat man in der Frühschwangerschaft Durchfall?

Hei­del­bee­ren­tee

Ge­trock­ne­te Hei­del­bee­ren wir­ken als Tee gut ge­gen Durch­fall.Zum Artikel

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Sind In­fek­tio­nen mit dem Ro­ta­vi­rus ge­fähr­lich für Schwan­ge­re?

Ro­ta­vi­ren sind für Schwan­ge­re re­la­tiv un­ge­fähr­lich. An­ge­bo­re­nen Schä­den beim Baby sind auf­grund von Ro­ta­vi­rus-In­fek­tio­nen nicht be­kannt. Es soll­te je­doch - wie bei al­len Ma­gen-Darm-In­fek­tio­nen mit Er­bre­chen und/oder Durch­fall - auf eine aus­rei­chen­de Flüs­sig­keits­auf­nah­me ge­ach­tet wer­den. …

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Was kann man ge­gen Durch­fall in der Schwan­ger­schaft ein­neh­men? Ich hät­te ger­ne ein harm­lo­ses Mit­tel in un­se­rer Rei­se­apo­the­ke.

Sie kön­nen auf je­den Fall Koh­leta­blet­ten mit­neh­men. Falls Sie an­de­re Me­di­ka­men­te ein­neh­men müs­sen, hal­ten Sie ei­nen Ab­stand von zwei Stun­den nach der Koh­len­ta­blet­ten-Ein­nah­me ein. Auch der Wirk­stoff Lope­ra­mid ist für Schwan­ge­re un­be­denk­lich. Ver­ges­sen Sie bit­te nicht, bei ei­ner Durch­fall­erkran­kung …

Warum Durchfall in der Frühschwangerschaft?

Durchfall in der Frühschwangerschaft Das kann häufig an der Umstellung der Ernährung liegen. Viele Frauen essen bewusster und gesünder, sobald sie wissen, dass sie schwanger sind. An die vermehrte Zufuhr von ballaststoffreicher Nahrung, Obst und Gemüse muss sich das Verdauungssystem erst langsam anpassen.

Wie ist der Stuhlgang in der Frühschwangerschaft?

Manche Beschwerden wie Blähungen oder Verstopfung zeigen sich bereits in der Frühschwangerschaft, andere (beispielsweise Sodbrennen) treten erst gegen Ende der Schwangerschaft verstärkt auf. Zurückzuführen sind diese auf körperliche und hormonelle Veränderungen.

Ist Durchfall in der Frühschwangerschaft schlimm?

Wer schwanger und von Durchfall geplagt ist, sorgt sich natürlich, dass dies dem Baby schaden könnte. Aber keine Sorge. Magen-Darm- oder Noroviren befinden sich ausschließlich im Magen-Darm-Trakt und können nicht über das Blut und die Nabelschnur zum Baby gelangen. Trotzdem ist es wichtig, dass du ausreichend trinkst.