Gebärmutterspiegelung im gleichen zyklus schwanger

Bei Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch werden besonders häufig Operationen wie die Gebärmutterspiegelung durchgeführt – nur wenige Frauen profitieren allerdings davon.

Gebärmutterspiegelung im gleichen zyklus schwanger

Im Rahmen der Kinderwunschabklärung wird Frauen häufig zu einer operativen Abklärung der Gebärmutter, einer sogenannten Hysteroskopie bzw. Gebärmutterspiegelung geraten. Dieser kurze Eingriff in Vollnarkose ermöglicht eine direkte optische Beurteilung der Gebärmutterhöhle. Gleichzeitig können Auffälligkeiten behoben werden und so ein möglicher Grund für das Ausbleiben einer Schwangerschaft korrigiert werden.

Der Eingriff passiert in einer kurzen Narkose und oft können Patientinnen das Krankenhaus noch am selben Tag verlassen. Viele Studien haben bereits untersucht, ob eine Gebärmutterspiegelung und damit die genauere Untersuchung der Gebärmutter zu höheren Schwangerschaftsraten führt.

Eine Studie konnte hierbei zeigen, dass die Routinemäßig durchgeführte Gebärmutterspiegelung vor der ersten IVF-Behandlung zu keinerlei Vorteil für die Patientinnen führte wenn im Ultraschall keine Auffälligkeiten sichtbar waren (Smit et al., 2016). Eine andere Studie, die die selbe Fragestellung bei Frauen mit wiederholten negativen IVF Versuchen untersuchte, konnte ebenfalls keinen Vorteil finden wenn diese Frauen eine Gebärmutterspiegelung hatten im Vergleich zu Frauen die keine hatten (El-Toukhy et al., 2016).

Das bedeutet, dass Frauen mit einem unauffälligem Ultraschall und ohne Voroperationen der Gebärmutter von einer Hysteroskopie  nicht profitieren. Die Ergebnisse einer ganz aktuelle Studie zeigen, dass sogar bei Frauen mit einem Septum, also einer Trennwand in der Gebärmutter die Entfernung dieses Septums mittels Gebärmutterspiegelung nicht zu einer Erhöhung der Schwangerschaftsraten oder zu einer Erniedrigung von Früh- und Fehlgeburten führt (Rikken et al., 2020). Deshalb empfehlen wir unseren Patientinnen nur eine Gebärmutterspiegelung durchführen zu lassen wenn im Ultraschall eine Auffälligkeit wie beispielsweise Myome (Muskelknoten in der Gebärmutter), eine besonders niedrig aufgebaute Schleimhaut vorliegt oder wenn bereits mehrere Operationen (z.B. Kaiserschnitte) durchgeführt wurden.

Alternativ zur Hysteroskopie kann auch ohne Narkose und Spitalsaufenthalt eine Biopsie der Gebärmutterschleimhaut (eine sogenannte Pipelle) bei uns im Institut durchgeführt werden. Die entnommene Probe kann dann auf eine erhöhte Zahl an Immunzellen, einer Entzündung oder einem abweichenden Mikrobiom untersucht werden und so ein möglicher Grund für die fehlende Einnistung eines Embryos gefunden werden.

EL-TOUKHY, T., CAMPO, R., KHALAF, Y., TABANELLI, C., GIANAROLI, L., GORDTS, S. S., GORDTS, S., MESTDAGH, G., MARDESIC, T., VOBORIL, J., MARCHINO, G. L., BENEDETTO, C., AL-SHAWAF, T., SABATINI, L., SEED, P. T., GERGOLET, M., GRIMBIZIS, G., HARB, H. & COOMARASAMY, A. 2016. Hysteroscopy in recurrent in-vitro fertilisation failure (TROPHY): a multicentre, randomised controlled trial. Lancet, 387, 2614-2621.
RIKKEN, J. F. W., VERHORSTERT, K. W. J., EMANUEL, M. H., BONGERS, M. Y., SPINDER, T., KUCHENBECKER, W., JANSEN, F. W., VAN DER STEEG, J. W., JANSSEN, C. A. H., KAPITEIJN, K., SCHOLS, W. A., TORRENGA, B., TORRANCE, H. L., VERHOEVE, H. R., HUIRNE, J. A. F., HOEK, A., NIEBOER, T. E., VAN ROOIJ, I. A. J., CLARK, T. J., ROBINSON, L., STEPHENSON, M. D., MOL, B. W. J., VAN DER VEEN, F., VAN WELY, M. & GODDIJN, M. 2020. Septum resection in women with a septate uterus: a cohort study. Hum Reprod.
SMIT, J. G., KASIUS, J. C., EIJKEMANS, M. J. C., KOKS, C. A. M., VAN GOLDE, R., NAP, A. W., SCHEFFER, G. J., MANGER, P. A. P., HOEK, A., SCHOOT, B. C., VAN HEUSDEN, A. M., KUCHENBECKER, W. K. H., PERQUIN, D. A. M., FLEISCHER, K., KAAIJK, E. M., SLUIJMER, A., FRIEDERICH, J., DYKGRAAF, R. H. M., VAN HOOFF, M., LOUWE, L. A., KWEE, J., DE KONING, C. H., JANSSEN, I., MOL, F., MOL, B. W. J., BROEKMANS, F. J. M. & TORRANCE, H. L. 2016. Hysteroscopy before in-vitro fertilisation (inSIGHT): a multicentre, randomised controlled trial. Lancet, 387, 2622-2629.

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Von Blutungsstörungen oder weiteren Problemen mit den weiblichen Geschlechtsorganen sind viele Frauen zwischenzeitlich betroffen. Eine Gebärmutterspiegelung stellt dabei eine wichtige Methode dar, um Veränderungen in der Gebärmutter feststellen zu können. Sie wird jedoch oft erst als weiterführende Untersuchung herangezogen. Zuvor werden Vaginaluntersuchungen oder auch ein Ultraschall durchgeführt.

Die Gebärmutterspiegelung oder Hysteroskopie wird durchgeführt, um die Gebärmutter auf Unregelmäßigkeiten zu untersuchen. Gleichzeitig ist es mit Hilfe von verschiedenen Instrumenten möglich, Veränderungen wie Myome oder Polypen bei der Spiegelung zu beseitigen. Häufig wird die Gebärmutterspiegelung auch von Frauen durchgeführt, die bereits mehrere Fehlgeburten hatten oder einen bisher unerfüllten Kinderwunsch hegen. In beiden Fällen kann der Arzt schauen, welche Ursachen für den entsprechenden Umstand verantwortlich sind. Für die problemlose Durchführung der Untersuchung und für den weiteren Verlauf spielt der Zeitpunkt im Menstruationszyklus eine Rolle.

Wann im Zyklus kann eine Gebärmutterspiegelung durchgeführt werden?

Die Untersuchung sollte bei jeder Patientin zu einem günstigen Zeitpunkt durchgeführt werden. Normalerweise findet die Gebärmutterspiegelung in der ersten Zyklushälfte statt. In diesem Zeitraum kann der Arzt die Beschaffenheit der Gebärmutter am besten erfassen. Die ersten Tage direkt nach Ende der Periode sind für dieses Verfahren optimal.

Es gibt natürlich immer wieder Frauen, die einen unregelmäßigen Zyklus haben. An welchem Zyklustag die Gebärmutterspiegelung dann durchgeführt wird, ist davon abhängig, wann die Blutung am wenigsten stark ausgeprägt ist. Starke Blutungen sind eher ungünstig, weil dann auch die Gebärmutter mit Blut gefüllt ist und eine Beurteilung schwieriger ist.

Die Anfangszeit nach der Monatsblutung ist zudem von Vorteil, weil die Gebärmutterschleimhaut dann noch nicht so stark ausgeprägt ist. Zusätzlich günstig ist bei diesem Zeitpunkt, dass Paare den Zyklus daraufhin noch nutzen können, um schwanger zu werden.

Der Zykluszeitpunkt spielt jedoch aus der Sicht der Frauen nur dann eine besondere Rolle für die Spiegelung, wenn sie schwanger werden möchten. Das gleiche gilt natürlich auch für Betroffene, die bereits mehrere Fehlgeburten hatten und weiterhin versuchen, ein Kind zu bekommen. Wenn Frauen ein Verhütungsmittel wie beispielsweise die Pille nehmen, kann die Gebärmutterspiegelung jederzeit durchgeführt werden. Gleiches gilt natürlich für Patientinnen nach den Wechseljahren.

Was geschieht bei einer Hysteroskopie?

Die Gebärmutterspiegelung wird in örtlicher Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt. In seltenen Fällen wie bei Mini-Hysteroskopien ist es möglich, den Eingriff ohne Narkose vorzunehmen. Bei dem Verfahren wird ein sogenannter Lichtstab in die Scheide eingeführt. Um die Gebärmutter zu entfalten, verwenden Ärzte ein spezielles Gas. Mittels der Untersuchung ist ein guter Einblick in die Gebärmutterhöhle möglich und der Zustand der Schleimhaut kann beurteilt werden.

Normalerweise dauert der Eingriff nur etwa 15 bis 45 Minuten. Nach der OP muss die Patientin allerdings zumeist noch ein bis zwei Tage zur Überwachung in der Klinik bleiben.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit nach einer Gebärmutterspiegelung schwanger zu werden?

In einer kürzlich publizierten Meta-Analyse konnte an 2.062 Patientinnen gezeigt werden, dass nach einer Hysteroskopie im Zyklus vor einer IVF Therapie eine 70% höhere Wahrscheinlichkeit für eine klinische Schwangerschaft besteht. Selbstverständlich ist eine Hysteroskopie bei uns jederzeit möglich.

Wann Gebärmutterspiegelung bei Kinderwunsch?

Deshalb empfehlen wir unseren Patientinnen nur eine Gebärmutterspiegelung durchführen zu lassen wenn im Ultraschall eine Auffälligkeit wie beispielsweise Myome (Muskelknoten in der Gebärmutter), eine besonders niedrig aufgebaute Schleimhaut vorliegt oder wenn bereits mehrere Operationen (z.B. Kaiserschnitte) ...

Wann im Zyklus wird eine Gebärmutterspiegelung gemacht?

Die Gebärmutterspiegelung sollte in der ersten Zyklushälfte, also nach Abklingen der Regelblutung und vor dem Eisprung stattfinden.

In welchem zyklustag sollte man Bauchspiegelung machen lassen?

Idealerweise wird diese Untersuchung zwischen dem 8. -12. Zyklustag durchgeführt.