Der regenwald großer unterschied zu früher jetzt

Vor ca. 15 Jahren umfasste der tropische Regenwald eine Fläche mit der Größe von ca.16 Mio. Quadratkilometer. Da aber täglich etwa die Fläche des US-Bundesstaates Kansas abgeholzt wird, nimmt seine Größe rasend ab. Wird nicht bald etwas unternommen, ist er schon in nicht all zu ferner Zeit von unserem Planeten verschwunden.

Von einigen südasiatischen Regenwäldern nimmt man an, dass sie seit über 60 Mio. Jahre bestehen und im Laufe der Entwicklungsgeschichte unzählige Formen durchlebt haben. Auch von den Vorfahren des Menschen nimmt man an, dass sie ihren Ursprung in den Tropenwäldern hatten.

Die Abholzung des Regenwaldes:

Das Holz des Urwaldes ist wegen seiner Schönheit eines der begehrtesten , wenn nicht das begehrteste Holz der Welt. Täglich werden, wie in der Einleitung schon erwähnt, riesige Flächen des Urwaldes in Süd - und Mittelamerika, Afrika und in Asien gerodet. Ende der 80er Jahre wurden jährlich 360 Millionen m³ Tropenholz gewonnen. Die wichtigsten Importländer waren: klar an der Spitze Japan, gefolgt von China, den USA und Länder in Europa.

Aber nicht nur durch die Abholzung der Bäume ist der Regenwald bedroht. Oft werden große Flächen abgebrannt um Ackerland zu gewinnen.

In den ersten Jahren werden auf dem (noch) nährstoffreichen Boden gute Erträge gemacht. Da aber der größte Teil der Nährstoffe in den Bäumen zu finden ist, welche mit ihren Wurzeln auch den Boden "zusammenhalten", sind auch die Nährstoffe im Boden schon nach wenigen Jahren vom Regen weggeschwemmt.

Und so ist, wo vor wenigen Jahren noch große Urwaldbäume zum Himmel ragten, nur noch eine öde Sandwüste zu sehen.

Oft entstehen auch große Löcher in die sonst so dichte Fläche des tropischen Regenwaldes durch den "selektiven" Holzeinschlag, bei dem nur die besten und größten Bäume gefällt werden. Dies währe nicht so schlimm, wenn auf die Holzfäller nicht die Pflanzer folgen würden. Die Pflanzer brennen nun auch den Rest des Waldes ab um neue Plantagen zu errichten. Die Plantagen werden jedoch schon nach wenigen Jahren wieder verlassen, da sie keine guten Erträge mehr bringen. Auf diese Art und Weise wurden schon ganze Gebiete des tropischen Regenwald zerstört.

Doch nicht nur der tropische Regenwald ist bedroht. Der ganze Urwald der Erde ist dem Untergang schon sehr nahe. Zu ihm zählen z.B. auch die Wälder von Russland oder Alaska. Auf der Graphik (unten) ist deutlich zu sehen, dass bereits 80 % der ursprünglichen Fläche der Urwälder abgeholzt wurden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Heilmittel aus dem tropischen Regenwald

Der ungeheure Pflanzenreichtum der tropischen Regenwälder ist eine noch nicht erforschte Fundgrube für viele Kultur - und Medizinpflanzen.

Es gibt abgelegene Dschungelgebiete in denen bis heute noch wilde Kaffee -, Tee - und

Kakaosorten, Bananen, Maniok, Yamswurzeln, Ölpalmen, Papaya und Naturgummi wachsen.

Viele heilend wirkende Pflanzen des tropischen Regenwaldes hat sich der Menschen zu

Nutzen gemacht. Dazu gehören z.B. Rauwolfia ( gegen hohen Blutdruck und Schizophrenie ), die Rosige Immergrün ( hilft bei Leukämie ) und die mexikanische Kletterpflanze Capeza de negro ( ermöglichte die Entwicklung der ,,Pille" ).

Tiere im Regenwald: Es gibt sie, man bekommt sie jedoch nur selten zu Gesicht - Warum?

Viele Urlauber die im tropischen Regenwald Ferien verbringen, glauben, dort nur so über die wilden Tiere "zu stolpern". Da aber viele Tiere des tropischen Regenwaldes nachtaktiv sind und sich tagsüber auf Bäumen oder in Höhlen aufhalten, sieht man diese nur, wenn man ganz genau in die hohen Bäume späht oder das Unterholz leise und sehr aufmerksam beobachtet. Außerdem ist im Regenwald die Sichtweite, wegen der wenigen Sonneneinstrahlung, sehr gering. Und so sehen die Tiere den Besucher schon viel früher und können sich so aus dem Staube machen, ehe sie der Mensch zu Gesicht bekommt.

So ist es nicht erstaunlich, wenn so ein mancher Tourist ein wenig enttäuscht von seinem Urlaub aus dem tropischen Regenwald zurückkehrt.

Menschen im Regenwald - früher und heute:

Jahrtausende hat der Mensch im Einklang mit der Natur im Regenwald gelebt, ohne ihm größere Schäden zuzufügen. Die Ureinwohner lebten eine gewisse Zeit in kleinen Waldlichtungen und zogen dann weiter, damit sich dieser Teil des Waldes wieder erholen konnte. Sie lebten hauptsächlich von Sammelprodukten, wie Früchten, Nüssen; Pilzen, Blättern und Pflanzenfasern.

Auf kleinen Flächen zogen sie manchmal für drei bis vier Jahre lang Maniok, Yamswurzeln und Bananenstauden. Wegen der geringen Größe der Felder konnte der Wald diese nach 20 bis 30 Jahre wieder in seinen Besitz nehmen.

Wird der tropische Regenwald aber weiter vernichtet, wird nicht nur ein gewaltiges Ökosystem zerstört, sondern auch viele Pflanzen und der Lebensraum vieler Tiere und Ureinwohner des tropischen Regenwaldes. Doch den großen Holzgemeinschaften und den Bauern scheint dies aus - Profitgier - egal zu sein...

Versuchsfeld der Evolution:

Tropische Regenwälder sind ein unerschöpfliches Reservoir von genetischem Material - solange sie intakt bleiben. Auf einem einzigen Hektar Regenwald in Costa Rica wurden 269 verschiedene Vogelarten gezählt, in Peru gar 410. In Südostasien leben etwa 220 verschiedene Säugetiere.

Da Regenwaldtiere standorttreu sind, haben viele von ihnen ein sehr eingeschränktes geographisches Verbreitungsgebiet.

Dazu kommt noch, dass viele Tiere von einander abhängig sind. Raubkatzen zum Beispiel benötigen Wildschweine als Nahrung. Werden diese ausgerottet, so fehlt den Raubkatzen eine Nahrungsquelle und sie müssen sich neue suchen oder sie verhungern. Rodet man aber die Raubkatzen aus, so gäbe es plötzlich zu viele Wildschweine und es würde nicht mehr genügend Weidefläche für sie vorhanden sein.

Wird also eine Tierart ausgerottet, so können auch andere vom Aussterben bedroht werden, obwohl der Mensch sie gar nicht gejagt hat.

Unterschied zwischen dem tropischen Regenwald und dem Wald der gemäßigten Zone

- 1. Unterschied: Im tropischen Regenwald können die Bäume bis zu 60m hoch werden. Im Wald der gemäßigten Zone erreichen Bäume jedoch höchstens eine Größe von 30m.
- 2. Unterschied: Im tropischen Regenwald gibt es, da er um den Äquator liegt, keine Jahreszeiten. Der herbstliche Laubfall, wie er bei uns üblich ist, bleibt somit aus. Es kann sogar vorkommen, dass bei einem Baum die Blätter fallen und bei dem, der gleich daneben steht, die Blätter 5 Wochen später fallen.
- 3. Unterschied: Im tropischen Regenwald sind die Nährstoffe im Baum gespeichert, während sie im Wald bei uns größtenteils im Boden vorkommen.
- 4. Unterschied: Das Kronendach des Waldes in der gemäßigten Zone ist nicht so dicht wie das des tropischen Regenwaldes. Darum kann im tropischen Regenwald selbst zur Mittagszeit nur wenig Licht bis auf den Waldboden vordringt.

Klimabeschreibung Tropen - Mitteleuropa

Auf dem unteren Diagram ist zusehen, dass in Djolu ( Zaire, auf Bild A) deutlich mehr Niederschlag als in Bern fällt.

In Djolu fällt in mindestens 9 Monaten wenigstens 100 mm Regen. Die allgemeine Jahresniederschlagsmenge liegt über 1600 mm. In Djolu gibt es auch nicht so große Temperaturschwankungen wie in Bern, die Durchschnittstemperaturen sind immer gleichbleibend zwischen 24° und 28° Grad. In Mitteleuropa ist es im Winter viel kälter als im Sommer. Solche Temperaturschwankungen gibt es rund um den Äquator nicht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ein Paradies auf Wüstenboden:

Die meisten Wälder wachsen auf kargen, gelben bis roten, stark versauerten und ausgewachsenen Erden. Sie speichert das Wasser und gibt es langsam an die Atmosphäre ab. Diese Wälder ernähren sich kaum vom Boden her: Die Nährstoffe bewegen sich in einem steten Kreislauf zwischen Pflanzen und Tieren.

Im Tropenwald ist es anders. 90 % aller Nährstoffe sind in den Pflanzen gespeichert. Wird der tropische Regenwald gerodet gehen nicht nur diese Nährstoffe für immer verloren, es werden auch riesige Mengen von Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre frei gesetzt. Seit einigen Jahren steigt der CO2 Gehalt stetig an. Neben der Verbrennung fossiler Brennstoffe trägt die Brandrodung von Tropenwäldern am meisten dazu bei. Die mögliche Folge: Klimaveränderungen.

Was können wir zur Erhaltung der tropischen Regenwäldern beitragen?

Jeder einzelne kann mit kleineren oder auch größeren Spenden an Organisationen, welche für die Tropenwälder kämpfen ( WWF, Greenpeace, etc.), einen kleinen Beitrag zur Erhaltung der tropischen Regenwälder beitragen.

Es sind bis heute nur 2 % des gesamten tropischen Regenwaldes unter Naturschutz. Will man den Regenwald effizient schützen, so muss man weitere Nationalparks errichten um so die Zukunft der Tropenwälder zu sichern.

Außerdem sollten die ausgelichteten Flächen genutzt werden, anstelle immer wieder große Teile zu roden auf denen nach wenigen Jahren sowieso nichts mehr wächst. Es sollten nur noch Möbel gekauft werden, die nicht aus Tropenholz hergestellt sind.

Wie war der Regenwald früher?

Die Weltkarte zeigt die ursprüngliche Verbreitung der tropischen Regenwälder vor 2.000 Jahren, diese Fläche ist hellgrün. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts gab es noch riesige tropische Regenwaldgebiete rund um den Äquator. Erst ab den 1960er Jahren begann die großflächige, industrielle Abholzung.

Wie groß war der tropische Regenwald früher?

Im Jahre 1950 wurde die Ausdehnung der tropischen Regenwälder auf 16 bis 17 Millionen km² geschätzt, also etwa 11 % der Landfläche der Erde. Im Jahre 1982 zeigte die Auswertung von Geländeuntersuchungen, Luftaufnahmen und Satellitenbildern, dass nur noch 9,5 Millionen km² übrig waren.

Wie hat sich in den letzten Jahren das Klima im tropischen Regenwald geändert?

Wird der Wald zerstört, gelangt das gespeicherte Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre und trägt zum Klimawandel bei. Der Schutz der Tropenwälder sichert nicht nur die Lebensgrundlage vieler Menschen und den Lebensraum zahlreicher Pflanzen und Tiere, sondern verringert auch CO2-Emissionen.

Wie viel Regenwald wurde 2022 abgeholzt?

Die Abholzung dort könnte dieses Jahr die Rekorde vom letzten Jahr noch einmal übersteigen: Allein zwischen Januar und Juni 2022 wurden im brasilianischen Amazonas-Regenwald insgesamt 398.800 Hektar Wald vernichtet.