Auf den Link geklickt und der Bildschirm wird schwarz… so geht es gerade einigen Verbraucher:innen, die eigentlich nur wissen wollten, wann ihr Paket ankommt. Die Verbraucherzentrale Bremen gibt Tipps, wie die Installation der Schadsoftware vermieden werden kann und was im Schadensfall zu tun ist. Show
Gefährliche SMS
Off Auf den Link geklickt und der Bildschirm wird schwarz… so geht es gerade einigen Verbraucher:innen, die eigentlich nur wissen wollten, wann ihr Paket ankommt. Die Verbraucherzentrale Bremen gibt Tipps, wie die Installation der Schadsoftware vermieden werden kann und was im Schadensfall zu tun ist.
Welche Nachrichten sind im Umlauf?Aktuell werden vor allem Nachrichten mit folgendem Inhalt verschickt:
Was passiert, wenn auf den Link geklickt wird?Klicken Verbraucher:innen auf den Link, wird der Handybildschirm nur kurz schwarz und scheinbar passiert nichts weiter. Doch im Hintergrund wird eine Schadsoftware installiert, die die gefährliche SMS von der Nummer des Telefons an unzählige weitere Nummern verschickt. „Diese Schadsoftware ermöglicht es den Angreifern auch das Handy auszuspähen und zu kontrollieren.“, sagt Nicole Mertgen-Sauer. So können Verbraucher:innen sich vorab schützen
Zu spät: Der Link wurde geklickt und nun?„Das Wichtigste zuerst: Ruhe bewahren“, betont Nicole Mertgen-Sauer und weiter: “Dann sollten Sie auf jeden Fall das Smarthone in den Flugmodus versetzen, so wird der Versand weiterer SMS-Nachrichten verhindert.“ Danach am besten einen Virenscanner für das Handy herunterladen und das Smartphone auf Virenbefall überprüfen. Zusätzlich sollten die zuletzt installierten und unbekannten Apps deinstalliert werden. Wenn all diese Maßnahmen nicht helfen empfiehlt Nicole Mertgen-Sauer: „Das Smartphone sollte dann auf Werkseinstellungen zurückgesetzt werden. Leider gehen damit dann auch alle Fotos, Videos und anderen Daten verloren.“ Allen betroffenen Verbraucher:innen wird darüber hinaus empfohlen, eine Anzeige bei der Polizei aufzugeben. Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt. Ein Geburtstagsgeschenk hier, ein paar neue Schuhe dort und zwischendurch andere Dinge des täglichen Bedarfs – vieles bestellen wir schnell im Internet. Doch Achtung, fiese Paket-SMS können eine Menge Geld kosten. Hüten Sie sich vor Smishing! © iStock.com/Wavebreakmedia Das Wichtigste in Kürze
Stand: 08.02.2022 Immer mehr Menschen bestellen Waren online. Betrüger machen sich diesen Umstand zunutze. Uns erreichen immer wieder Anfragen von Ratsuchenden, die angeblich per SMS Informationen zu einer Lieferung erhalten haben. Doch die vermeintliche Paketzustellung ist nur Mittel zum Zweck, um persönliche Daten zu klauen und das Telefon zu übernehmen. Manche Opfer eines solchen Smishing-Angriffs haben Rechnungen von bis zu 700 Euro für automatisch verschickte SMS erhalten. Doch das muss man nicht hinnehmen! SMS im Sekundentakt versendet„Wir konnten heute ein Paket nicht zustellen. Bitte besuchen Sie...“ oder „Ihr Paket hat Verspätung. Jetzt Lieferung bestätigen...“ lauten die Texte der Mitteilungen, denen ein Link folgt. Klickt man darauf, wird eine Schadsoftware auf dem Smartphone installiert, die SMS im Sekundentakt verschickt. Ohne SMS-Flatrate kann das teuer werden! Zwar sperren die Anbieter zeitnah die SIM-Karten, doch für alle bis zu diesem Zeitpunkt versandten SMS werden teilweise Entgelte von mehreren hundert Euro berechnet. Manche Telefonunternehmen beharren auf Zahlung von mindestens 100 Euro oder sogar mehr. © Verbraucherzentrale Hamburg Forderungen nicht hinnehmenHaben Sie aufgrund eines Smishing-Angriffs eine hohe Rechnung von Ihrem Mobilfunkanbieter erhalten, sollten Sie diese nicht einfach begleichen, sondern sich wehren. Schließlich wurden die SMS nicht von Ihnen, sondern von der Schadsoftware verschickt. Mit einem Einzelverbindungsnachweis, den Sie bei Ihrem Anbieter anfordern können, lässt sich belegen, dass das Versenden der SMS automatisch im Sekundentakt erfolgte. Wollen Mobilfunkunternehmen die Gebühren der verschickten SMS als Schadensersatz geltend machen, müssen Sie schuldhaft gehandelt haben und der Anbieter muss den entstandenen Schaden nachweisen. Die Berechnung des Schadens kann sich angesichts zahlreicher Flatrate-Modelle am Markt jedoch nicht an dem vereinbarten Entgelt pro SMS (in der Regel zwischen 0,09 und 0,19 Euro) bemessen, meinen wir. MusterbriefSie wissen nicht, wie Sie ein Schreiben an Ihren Telefonanbieter formulieren sollen? Dann nutzen Sie unseren kostenlosen Musterbrief. Sollten Sie damit nicht weiterkommen, vereinbaren Sie einen Beratungstermin mit unseren Juristinnen und Juristen. Zum Musterbrief Paketdienstleister vor den Karren gespanntDoch nicht nur unspezifische Paket-SMS sind ein Problem. In den letzten Monaten waren es vor allem gefälschte Nachrichten von Paketdienstleistern, die für viel Ärger sorgten. Betrüger lockten via E-Mail und SMS beispielsweise mit gefälschten DHL-Links und Texten wie diesen: „Hаllo, wir informieren Sie darüber, daѕs Ihr Pakеt unser Lager verlaѕѕen hat. Leider sind wir niсht in dеr Lage, Ihre Liеferung innerhalb des voraussichtlichen Zеitraums abzusсhließen, da uns einе falѕchе Adrеsѕe vorliegt. Bitte korrigieren Siе Ihre Adrеssе.“ Wer auf den Link in einer solchen Meldung klickte, gelangte auf eine Internetseite, die oft wie die offizielle Seite des Paketdienstleisters DHL daherkam. Hier wurde man aufgefordert, einen kleinen Betrag zu bezahlen, weil die Adresse auf dem Paket nicht stimmte oder Zollgebühren fällig wären. Doch plötzlich lag der Zahlbetrag bei mehreren hundert oder gar tausend Euro. Auch die Verbraucherzentrale erhält Nachrichten, wonach sie angeblich wegen einer falschen Adresse oder Zollgebühren Geld überweisen soll. © Verbraucherzentrale Hamburg Gut zu wissen (adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});Achten Sie unbedingt darauf, welche Links Sie klicken! Seriöse Paketdienstleister nennen den eigenen Namen immer in der Adresse. DHL beispielsweise operiert über „dhl.de", Hermes nutzt „myhermes.de", UPS finden Sie unter „ups.com", GLS ist mit „gls-pakete.de" im Netz vertreten und Sendungen vom DPD können Sie unter „dpd.com" nachverfolgen. Im Frühjahr 2020 waren die Mails und SMS oft mit einer Abofalle verbunden. Wer seine persönlichen Daten in die vorgegebenen Formularfelder der Website eintrug und an die Betrüger übermittelte, musste damit rechnen, dass Fremde sie nutzten. Im schlimmsten Fall wurde Geld vom Konto abgebucht, oder es landeten Wochen später Rechnungen und Inkassoforderungen im Briefkasten. Screenshots einer gefälschten DHL-Website mit Formularen fürs Abgreifen persönlicher Daten und Häkchenfeld für eine Abofalle Unser Rat
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