Was machen zecken wenn sie vollgesaugt sind

Der Holzbock ist die Zeckenart, die in Deutschland am weitesten verbreitet ist. Er saugt in seinem Leben drei Mal. Jede Blutmahlzeit leitet eine neue Phase ein, die jeweils ein gutes Jahr dauert. Eine Zecke wird also mit drei Stichen rund drei Jahre alt.

Von Christiane Gorse

Neuer Abschnitt

  • Phase 1: Die Larven
  • Phase 2: Die Nymphen
  • Phase 3: Die adulten Zecken
  • Zecken als Überlebenskünstler

Phase 1: Die Larven

Das Zeckenweibchen legt im Herbst an einer geeigneten Stelle am Boden rund 2000 Eier ab. Die Eier überwintern, bis im Frühjahr mikroskopisch kleine, geschlechtslose Larven schlüpfen. Sie haben sechs Beine und sind zunächst farblos.

Erst nach einigen Tagen werden sie dunkelbraun. Ihre Wirte sind Kleinnager wie Mäuse, Eichhörnchen oder Igel. Haben die Zecken sich eine Blutmahlzeit geholt, häuten sie sich zum ersten Mal.

Phase 2: Die Nymphen

Es schlüpfen die Nymphen. Auch sie sind geschlechtslos, haben aber acht Beine und sind mit etwa einem Millimeter Körpergröße auch erkennbar.

Sie sind schon weitaus mobiler als die Larven und klettern an Gräsern und Sträuchern etwa einen halben Meter hoch. Auch ihr Stechapparat ist schon größer, dadurch können sie auch größere Wirte anfallen, etwa Rehe und auch Menschen. Auch diese Blutmahlzeit leitet eine Häutung ein.

Phase 3: Die adulten Zecken

Dann ist die Zecke geschlechtsreif. Nach der Paarung muss das Weibchen noch einmal saugen, damit es Eier ablegen kann. Damit genug Nahrung für diese Prozedur da ist, muss das Weibchen bis zu zehn Tage lang Blut aufnehmen.

In dieser Zeit schwillt das Körpergewicht der Zecke auf das 200-Fache an. Nach dem Stich lässt sich die Zecke fallen, legt ihre 2000 Eier und stirbt.

Was machen zecken wenn sie vollgesaugt sind

Nach der letzten Mahlzeit legen die Weibchen die Eier ab

Zecken als Überlebenskünstler

Von den 2000 Eiern erreichen im Schnitt nur zwei Zecken die Geschlechtsreife. Die anderen sterben vorher. Zwar ist die Zecke ein wahrer Hungerkünstler und kann gut ein Jahr auf einen Wirt warten. Wenn sie aber keinen geeigneten findet, verhungert sie.

Die zweite Ursache dafür, dass nur wenige Zecken den gesamten Zyklus erleben, ist die Trockenheit – der Hauptfeind der Zecke. Denn um zu überleben, braucht sie Feuchtigkeit und Wärme.

Das erklärt auch ihren bevorzugten Lebensraum: Waldränder. Hier fällt warmes Sonnenlicht hin, doch gleichzeitig kann sich die Zecke ins feuchte Unterholz zurückziehen, wenn es ihr zu heiß und trocken wird.

Der Mensch wird vor allem von Nymphen angefallen, denn zahlenmäßig kommen sie häufiger vor als erwachsene Zecken.

Nach einem Zeckenbiss sollten Sie den Parasiten schnell entfernen. Doch wie entsorgt man ihn richtig, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen? Mit diesen Mitteln geht's.

Jetzt im Frühjahr beginnt wieder ihre Zeit. Im hohen Gras und an Sträuchern lauern die kleinen Parasiten ihren Opfern auf: Wanderern, Joggern, aber auch Hunden, die beim Waldspaziergang mit Herrchen oder Frauchen im Unterholz herumstreunen. In ihrer Gier nach Blut heften sich Zecken an der Haut ihres Wirtes fest, um sie förmlich auszusaugen. Dabei ist das gar nicht einmal das Problem. 

Vielmehr sind Zecken als Überträger gefährlicher Krankheiten wie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) oder Borreliose bekannt und zu Recht gefürchtet.

Zecken schnell entfernen und unschädlich machen

Besonders viele Fälle von FSME-Infektionen wurden in den letzten Jahren aus weiten Teilen Bayerns und Baden-Württembergs gemeldet, aber auch aus Südhessen und dem südöstlichen Thüringen. Jedes Jahr gibt das Robert Koch-Institut eine aktuelle Risikoeinschätzung in Deutschland sowie eine Karte der FSME-Risikogebiete heraus, um die Bevölkerung vor den Gefahren eines Zeckenbisses zu schützen.

Doch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen: Gänzlich sicher sind Mensch und Tier vor den Blutsaugern nicht. Das A und O bei einem Zeckenbiss ist, dass der Parasit möglichst schnell entfernt wird. Doch dann stellt sich schnell die Frage: Wohin mit dem Blutsauger?

Zecke entsorgen - aber wie geht's richtig?

Dieser Frage haben sich Forscher nun gestellt und in verschiedenen Tests herausgefunden, welche Methoden sich zur richtigen Entsorgung einer entfernten Zecke eignen, denn bei einigen überleben die Plagegeister nämlich und können sich weiter vermehren. Zecken sollten sicher abgetötet werden, ohne dass der Mensch dabei in Kontakt mit den Körperflüssigkeiten der Zecke kommt.

Lesen Sie dazu: Nach Wochen der Corona-Beschränkungen zieht es die Menschen in die Natur. Doch Vorsicht: Im Jahr 2020 ist die Zeckengefahr in Bayern besonders hoch - mit Folgen.

Denn schon durch eine winzige Wunde am Finger könnten Krankheitserreger oder auch Eier, die sich in der Zecke befinden, in den menschlichen Organismus gelangen. Wie also tötet man eine Zecke richtig? Soll man sie zerdrücken oder zerquetschen, verbrennen oder mit bestimmten Flüssigkeiten unschädlich machen? 

Härtetest: Nur brachiale Methoden sind bei Zecken erfolgreich  

Die Ergebnisse der Forscher sind frappierend, denn sie zeigen, wie robust die gefährlichen Plagegeister sind. So konnten weder das Zertreten mit dem Schuhabsatz noch das Zerquetschen mit dem Fingernagel der Zecke etwas anhaben. Aber auch das Herunterspülen der Zecke in der Toilette erwies sich ebenfalls als ungeeignet, da sich zeigte, dass Zecken eine geraume Zeit in Wasser überleben können. Wenn sich ein Zeckenbiss ringförmig rötet, sollten Sie sofort zum Arzt gehen.

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Am wirkungsvollsten erwies sich im Zeckenhärtetest das Zerdrücken der Zecke mit einem festen Gegenstand, zum Beispiel einem Wasserglas. Die Zecke hierzu in ein Stück Papier einklappen und das Glas mit Druck darüberziehen. Den Garaus konnten die Forscher den Zecken auch mit 40-prozentigem Alkohol, Chlorreiniger und Sagrotan machen. Zwei weitere, verhältnismäßig brachiale Methoden: Die Zecke mit dem Feuerzeug anzünden oder ihr mit einem scharfen Messer den Kopf vom Körper abtrennen. 

So erkennen Sie sofort, ob Sie nach einem Zeckenbiss an Borreliose erkrankt sind.

Beim Haustier Zecke aufbewahren

Wer bei seinem Haustier eine Zecke entfernt, sollte diese aufbewahren. Denn zeigt das Tier Symptome, kann der Tierarzt den Parasit untersuchen und herausfinden, ob die Symptome mit Borreliose oder einer durch die Zecke verursachten Krankheit in Zusammenhang stehen. So bleibt dem armen Haustier möglicherweise eine auf Verdacht verordnete Therapie mit hoch dosiertem Antibiotika erspart.

Vorsicht: Dieses Lebensmittel soll mit FSME-Viren verseucht sein. Und wie Sie sich mit einer Zecken-Impfung dagegen wehren können - und wer dafür aufkommt.

Aufgepasst: Das sind die acht häufigsten Irrtümer über Zecken

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So entfernen Sie eine Zecke richtig: 

Menschen, die sich viel im Freien aufhalten, sollten nie ohne ein Hilfsmittel aus dem Haus gehen, mit dem sie eine Zecke schnell entfernen können. Folgende Methoden zur Zeckenentfernung haben sich bewährt:

  • Zecken entfernen mit der Pinzette: Die Pinzette sollte am vorderen Teil gebogen-spitz sein, damit Sie die Zecke möglichst nah an der Haut an den Mundwerkzeugen anpacken können. Versuchen Sie, den Kopf der Zecke vorsichtig und kontrolliert im senkrechten Winkel zur Haut herauszuziehen, ohne den Hinterleib der Zecke zu zerquetschen. 
  • Zecke aushebeln mit einer Zeckenkarte: Diese spezielle Karte hat eine V-förmige Auslassung, mithilfe derer sich der Blutsauger aushebeln lässt. Und so gehen Sie vor: Schieben Sie die Karte flach auf der Haut an die Zecke heran und versuchen Sie, die Zecke dabei seitlich in die schnabelförmige Auslassung zu führen. Hier nun nicht verweilen, sondern ohne Unterbrechung der Bewegung die Karte weiterführen, wobei die Zecke entfernt wird. 
  • Das Zeckenlasso: Hierbei sollten Sie das Ende der Lassoschlaufe möglichst dicht auf der Haut um die Zecke legen. Im Schluss das Lasso mithilfe des Stempels am oberen Ende des Geräts zuziehen, den Griff senkrecht aufrichten und leicht auf die Haut drücken. Nun die Zecke senkrecht nach oben weg herausziehen. 
  • Zecke mit den Fingern entfernen: Ist kein Hilfswerkzeug greifbar, lässt sich eine Zecke notfalls auch mit Daumen und Zeigefinger entfernen. Hierbei die Zecke möglichst dicht an der Haut gepackt. Dabei sollten Sie ebenfalls darauf achten, dass der Hinterleib nicht zerdrückt wird. Die Zecke nun mit leichten Lockerungsbewegungen nach links und rechts vorsichtig herausziehen.

Auch interessant: Darum sollten Sie sofort zum Arzt, wenn ein Zeckenbiss juckt.

Lesen Sie auch: Mit dieser App wissen Sie jetzt über Zeckenherde Bescheid - und schützen sich garantiert vor FSME-Viren.

Was passiert wenn sich eine Zecke voll gesaugt hat?

Wenn die Zecke nicht entdeckt und entfernt wird, fällt sie von selbst ab, wenn sie sich vollgesaugt hat. Meist geschieht dies nach einigen Tagen, manchmal aber erst nach zwei Wochen. Um die Einstichstelle herum bildet sich – ähnlich wie bei einem Mückenstich – meist eine stark juckende, kleine Rötung.

Wie lange dauert es bis sich eine Zecke Vollgesaugt hat?

Wie lange braucht die Zecke, bis sie voll ist? Das lässt sich nicht pauschal sagen. Der Saugakt nimmt in der Regel bis zu 10 Tage in Anspruch. Erst nachdem die Zecke vollgesogen ist fallen Zecken von alleine ab.

Sind Zecken tot wenn man sie zerdrückt?

Zecken können bis zu 30 Tage unter Wasser überleben – insofern bringt es nichts, wenn man sie (noch lebend) in der Toilette herunterspült. Experten raten von einer weiteren gängigen Methode ab: Zecken zu zerquetschen. Wenn das Tier bereits Eier in sich trägt, können diese durch das Aufplatzen verteilt wurden.

Was passiert mit Zecken wenn sie in der Wohnung abfallen?

Wenn sich die Zecken in Ihrem Badezimmer befinden, wo die Luftfeuchtigkeit meist etwas höher ist, oder sich der Parasit zwischen feuchter Wäsche befindet, dann können sie relativ lange, nämlich mehrere Wochen überleben, ohne dass sie sich dabei nochmals mit Blut vollsaugen müssen.