Zu viele e coli-bakterien im darm was tun

„Laktobazillen und Bifidobakterien bilden eine regelrechte Barriere im Darm, die die Entstehung eines „Leaky Guts“ verhindert“, erklärte Rusch. Sie besetzen Rezeptoren, dichten die Schleimhaut ab und verhindern, dass sich fakultative Pathogene, die auch zur Mikrobiota gehören, ausbreiten können. „Dieses Phänomen der Kolonisationsresistenz wurde bereits vor über 30 Jahren beschrieben“, so Rusch.

Stabilisierung des enterischen Nervensystems

Eine weitere wichtige Funktion der Darm-Mikrobiota ist die Stabilisierung des enterischen Nervensystems – dem Nervengeflecht, das die Darmwand durchzieht. Das enterische Nervensystem funktioniert völlig autonom, braucht also keine Signale vom zentralen Nervensystem. „Die Wechselwirkungen zwischen Darm und Hirn kennt man in der Erfahrungsheilkunde schon sehr lange; beispielsweise, dass sich ein kranker Darm in einer instabilen Psyche äußert und umgekehrt“, berichtete Rusch. „Die Mikrobiomforschung nimmt nun all diese Aspekte unter die Lupe und findet Erklärungen dafür.“

Viele Erkenntnisse zur Darm-Hirn-Achse resultieren aus Mausmodellen, die sich zum Beispiel gut für die Depressionsforschung eignen. Beim Schwimmtest untersuchen Wissenschaftler, wie lange Mäuse in einem Becherglas mit Wasser schwimmen, bis sie aufgeben. „Man weiß, dass keimfreie Tiere viel schneller aufgeben als mit Laktobazillen besiedelte Tiere“, so Rusch, und weiter: „Laktobazillen machen die Tiere weniger ängstlich und durchhaltefähiger.“ Bei Angsttests, bei denen sich Mäuse entweder auf freien Flächen aufhalten oder in geschützte Unterschlüpfe zurückziehen können, zeigen sich besiedelte Tiere weitaus mutiger als ihre sterilen Artgenossen.

„Hier spielt die Gamma-Amino-Buttersäure (GABA), die die Laktobazillen produzieren, eine wesentliche Rolle“, erklärte Rusch. GABA ist ein körpereigenes Beruhigungsmittel, das angstlösend wirkt. Mut sei also auch eine Frage des Mikrobioms – nicht ausschließlich, aber ein Teilaspekt. Bei der Kommunikation zwischen Darm und Hirn spielt der Nervus vagus eine wichtige Rolle. Am Informationsaustausch über den Nervus vagus sind neben Neutrotransmittern, Cytokinen und Hormonen auch neuroaktive Substanzen beteiligt, die die Darmbakterien ausscheiden.2 „Und schon wieder sind wir bei den kurzkettigen Fettsäuren: Essigsäure, Propionsäure und Buttersäure“, so Rusch.

Falsche Ernährung und schädigende Stoffe können Dysbiose auslösen

Doch ähnlich wie die Darmschleimhaut unterliegt auch die Mikrobiota schädigenden Einflüssen. Antibiotika, Laxantien, pathogene Mikroorganismen, die entzündliche Veränderungen an der Schleimhaut hervorrufen, und Stress beeinflussen die Zusammensetzung der Mikrobiota. Aber auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle für die Darmflora: „Zu viel, zu fett, zu wenige Ballaststoffe, zu viel Eiweiß und Zucker – all diese Faktoren können eine Dysbiose auslösen“, so Rusch. Eine Dysbiose hat extreme Auswirkungen auf die Gesundheit und ist mitbeteiligt an der Entstehung zahlreicher Erkrankungen. Allergien, unklare Darmbeschwerden und eine erhöhte Infektanfälligkeit sind nur eine kleine Auswahl der Krankheitsbilder, die mit einer Fehlbesiedlung des Darms in Verbindung stehen.

Die Mikrobiota-Diagnostik konzentriert sich auf Schlüsselorganismen, die wichtige Funktionen für die Gesundheit des Menschen übernehmen und sich therapeutisch beeinflussen lassen.

Schlüsselorganismen der Mikrobiota-Diagnostik

Förderliche Bakterien:

Immunflora:

  • E. coli
  • Enterococcus

Protektivflora:

  • Bifidobacterium
  • Lactobacillus
  • Bacteroides

Mukonutritivflora:

  • Faecalibacterium prausnitzii
  • Akkermansia muciniphila

Bakterien, die Probleme bereiten können:

Proteolytische Flora:

  • E. coli Biovare
  • Proteus
  • Klebsiella
  • Pseudomonas
  • Enterobacter
  • Citrobacter
  • Clostridium

Pilze:

  • Candida sp.
  • Pathogenitätsfaktoren
  • Schimmelpilze

Schleimhaut- und Verdauungsdiagnostik

Auf die Mikrobiota-Untersuchung kann eine Schleimhaut- und Verdauungsdiagnostik aufbauen. Dabei werden Verdauungsrückstände, die Pankreas-Elastase, Gallensäuren, Mukosa-Abwehrmarker wie sIgA, Entzündungsmarker wie Calprotectin und Laktoferrin und Permeabilitätsmarker wie α1-Antitrypsin und Zonulin erfasst.

„Zu wenig sIgA finden wir zum Beispiel, wenn eine Abwehrschwäche vorliegt“, berichtete Rusch, und weiter: „Zu viel sIgA finden wir sehr häufig bei Nahrungsmittelallergien, gerade vom Typ IgG 1 - 3.“ α1-Antitrypsin und Zonulin weisen auf eine durchlässige Darmwand - ein „Leaky Gut“ - hin.

Fallbeispiel aus der Praxis

Am Beispiel eines Patienten aus ihrer Praxis erläuterte Rusch die praktische Anwendung der Mikrobiota-Untersuchung und der Schleimhaut- und Verdauungsdiagnostik.

F. D., Jahrgang 1949, stellte sich mit folgenden Beschwerden vor:

  • Divertikulose, rezidive Divertikulitis
  • Spasmen im Unterbauch, nicht immer vorhanden; aber wenn, dann stark ausgeprägt
  • Meteorismus
  • depressive Verstimmung

Die Anamnese zeigte: F. D. kämpfte mit rezidivierenden Gastritiden, hatte sich bereits mehrere Helicobacter pylori-Infektionen zugezogen und litt unter häufigen Atemwegsinfekten und Sodbrennen.

F. D. ist schlank und ernährt sich bewusst: Kaffee und Geschmacksverstärker lehnt er grundsätzlich ab, wegen der Divertikulitis verzichtet er auf Körner, Saaten und Vollkornprodukte. „Bei Patienten mit chronischen Erkrankungen frage ich auch stets nach ihrem seelischen Befinden“, berichtete Rusch. Als sie das bei F. D. tat, stiegen dem Mann Tränen in die Augen und er erzählte von einer depressiven Phase, die ihn nun schon seit über einem Jahr begleite.

Als ersten diagnostischen Schritt veranlasste Rusch eine Mikrobiota-Diagnostik (KyberKompaktPRO) mit folgendem Ergebnis:

Was verursachen coli

Die Bedeutung von Escherichia coli als Verursacher von Infektionen des Menschen ist schon seit den 1920er Jahren bekannt. So spielen E. coli als häufigste Verursacher von bakteriellen Harnwegsinfektionen eine wichtige Rolle. Zudem sind sie als Erreger von Blutvergiftungen und Krankenhausinfektionen gefürchtet.

Welches Medikament bei Escherichia coli?

"Mutaflor“ enthält den Wirkstoff Escherichia coli Stamm Nissle 1917, ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten Magen-Darm-Mittel. Escherichia coli ist ein Mittel zur Behandlung von Darmerkrankungen. Das in Escherichia coli als Wirkstoff enthaltene Bakterium Escherichia coli (E.

Wann sterben E. coli

Bei welchen Temperaturen sterben diese Mikroorganismen ab? Allgemein kann man davon ausgehen, dass diese Bakterien bei einer Erhitzung auf +72 °C für mindestens zwei Minuten oder bei einem gleich wirksamen Prozess abgetötet werden.

Sind E. coli

Escherichia coli-Bakterien (E. coli) kommen im menschlichen Darm vor und sind per se nicht schädlich für den Menschen. Gelangen E. coli-Bakterien über das Trinkwasser in den Körper, verursachen sie oft keine Symptome und werden problemlos wieder ausgeschieden.