Zu viel kalium im blut was bedeutet das

Zu hohe oder zu niedrige Kalium-Laborwerte? Erfahren Sie hier, was das bedeutet.

Kalium ist ein positiv geladenes Ion (Kationen). Die Körperzellen benötigen den Mineralstoff, um zu funktionieren. So reguliert Kalium zum Beispiel den Flüssigkeitsgehalt der Zelle. Es dient außerdem zur Reizweiterleitung in den Nerven oder Steuerung der Kontraktionen in den Muskeln. Eine Störung im Kaliumhaushalt äußert sich beispielsweise durch Herzrhythmusstörungen, Muskelzucken, Muskelschwäche, Verstopfung oder Gefühlsstörungen.

Kurzfassung

  • Kalium reguliert beispielsweise den pH-Wert und den Blutdruck.
  • Erwachsene benötigen täglich etwa 2 Gramm. Zu viel, aber auch zu wenig Kalium im Körper kann gefährlich werden.
  • Medikamente wirken zu hohen Kalium-Werten entgegen, kaliumreiche Ernährung hilft gegen zu niedrige Werte.

Was bewirkt Kalium im Körper?

Kalium trägt unter anderem zur Regulation des pH-Wertes und des Blutdrucks bei. Gesunde Erwachsene brauchen pro Tag etwa 2 Gramm Kalium. Die Nieren und der Darm scheiden Kalium wieder aus. Sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss von Kalium kann gefährlich werden.

Zu viel kalium im blut was bedeutet das

Welche Werte sind normal?

Der Kalium-Wert gehört zu nahezu jeder Blutuntersuchung. Laborwerte werden in mmol/l (Millimol pro Liter) gemessen:

AlterKalium-Normwert im Serum (mmol/l)

0 bis 7 Lebenstage

3,2–5,5

8 bis 31 Lebenstage

3,4–6,0

1 bis 6 Monate

3,5–5,6

6 Monate bis 1 Jahr

3,5–6,1

Erwachsene

3,8–5,2

Welche Ursache haben zu niedrige Kalium-Werte?

Zu niedrige Kalium-Werte (Hypokaliämie) entstehen üblicherweise durch zu starke Ausscheidungen des Mineralstoffs. Dafür gibt es unter anderem folgende Ursachen:

  • Akute Nierenschwäche mit gesteigerter Urinausscheidung
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Entwässerungsmittel (Diuretika)
  • Zu hoher pH-Wert des Blutes
  • Vitamin B-Therapie bei Blutarmut

Welche Ursache haben zu hohe Kalium-Werte?

Ein erhöhter Kalium-Wert (Hyperkaliämie) wird meist von verringerter Urinausscheidung verursacht. Dafür gibt es folgende Gründe:

  • Akutes oder chronisches Nierenversagen
  • Verschiedene Medikamente wie Blutdrucksenker oder Antibiotika
  • Verletzungen oder Operationen

Welche Therapie ist möglich?

Eine Hyperkaliämie erfordert häufig eine medikamentöse Senkung der Kalium-Werte und eine Dialyse. Dabei helfen intravenöse Gaben von Kaliumchlorid sowie eine kaliumreiche Ernährung. Reich an Kalium sind Lebensmittel wie beispielsweise Pilze, Bananen, Bohnen, Chilis, Käse, Spinat und Kartoffeln.

Quellen

  • https://www.aerzteblatt.de/archiv/37332/Symptomatische-Hyperkaliaemie-Was-notfallmaessig-zu-tun-ist
  • https://www.internisten-im-netz.de/mediathek/blutbild-erklaerung/kalium.html
  • https://www.apotheken-umschau.de/laborwerte/kalium

Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie unsere Fachärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.

Ein ausgeglichener Kaliumwert ist wichtig für einen reibungslosen Stoffwechsel (©fotolia - kasto)

Der menschliche Körper enthält etwa 130 Gramm Kalium. Es ist der wichtigste Mineralstoff im Innern der Zellen. Kalium schafft die Voraussetzungen dafür, dass Informationen von Zelle zu Zelle weitergeleitet werden können. Erst dadurch können unsere Organe, das Herz, das Nervensystem, die Skelettmuskulatur, die Darmmuskulatur und auch die Haut gesteuert werden und ihre Funktion erfüllen. Zudem ist Kalium an der Aktivierung von Enzymen beteiligt, an der Bildung von Eiweißen, am Kohlenhydratstoffwechsel und an der Energiebildung.

Der tägliche Kaliumbedarf beträgt beim Erwachsenen ca. 2 g und wird über die Nahrung gedeckt.


Was sagt der Kalium-Wert über Ihre Gesundheit aus?

Viele Vorgänge im Körper nehmen Einfluss auf die Höhe des Kalium-Blutspiegels. So wird z. B. bei sehr anstrengender körperlicher Arbeit Kalium aus den Zellen ans Blut abgegeben; der Kalium-Blutspiegel steigt. Auch Veränderungen des Blut-pH-Wertes werden vom Körper mit Hilfe von Kalium kontrolliert. Daneben ändert sich auch in Folge mancher Erkrankungen der Kaliumspiegel: Nierenerkrankungen beispielsweise führen zu erhöhten Werten, starker Durchfall und Erbrechen erzeugen einen Kaliumverlust. Und schließlich kann der Kalium-Blutspiegel auch auf einige Medikamente mit einer Erhöhung oder Erniedrigung reagieren. Auch Störungen im Säure-Basen-Haushalt verursachen Veränderungen des Kaliumspiegels.

Gerade weil der Kaliumspiegel von so vielen Faktoren beeinflusst wird, bietet es sich an, ihn als Kontrollwert zu nutzen.

Abweichungen des Kaliumspiegels können akut lebensbedrohlich sein und bedürfen rascher medizinischer Behandlung.


Wer sollte seinen Kaliumspiegel regelmäßig kontrollieren lassen?

Menschen, die Herzglykoside einnehmen (z.B. gegen Herzschwäche) oder Entwässerungsmittel, sollten ihren Kaliumspiegel regelmäßig kontrollieren lassen.

Ein hoher Kaliumspiegel verringert nämlich die Wirkung der Herzglykoside, während sie durch einen zu geringen Kaliumspiegel verstärkt wird. Bei den Entwässerungsmitteln liegt es anders. Sie schwemmen mit der Flüssigkeit auch viel Kalium aus, was dann u. U. zu einem Kaliummangel im Körper führen kann.


Diese Kaliumwerte gelten als normal

Der normale Blutwert für Kalium bei Erwachsenen im Serum liegt zwischen 3,5 und 5,1 mmol/l. Geringfügig andere werte können sich durch die Art des Analysegerätes ergeben.

Erhöhte Kaliumwerte können zum Beispiel verursacht werden durch Verbrennungen, Nierenerkrankungen, Medikamente und Bluttransfusionen. Typische Anzeichen bei Betroffenen sind: Lethargie, Muskelschwäche bis Lähmung und Herzrhythmusstörungen.

Erniedrigte Kaliumwerte können die Folge langfristiger kaliumarmer Ernährung, einem Übermaß an Alkohol oder Nahrungsverwertungsstörungen sein, beispielsweise infolge Durchfall, Erbrechen oder Erkrankungen. Auch eine Leberzirrhose und einige Arzneimittel (z. B. wassertreibende Mittel, Abführmittel, Insulin in der Zuckerbehandlung, die Pille, Aterenol, Astonin H und Isoproterenol) können bei längerfristigem Einsatz für verringerte Kaliumwerte verantwortlich sein. In solchen Fällen bestimmt man den Kalium-Blutspiegel, um die Therapie zu überwachen. Auch übermäßiger Genuss von Lakritze kann zu einem erniedrigten Kaliumspiegel führen, weil Lakritze die Kaliumausscheidung erhöht.

Typische Anzeichen eines erniedrigten Kaliumwertes bei Betroffenen sind: Schwäche (Leistungsschwäche, Muskelschwäche), Herzrhythmusstörungen mit erhöhtem Puls, Darmverstopfung, vermehrtes Wasserlassen, Störung des Säure-Basen-Haushaltes mit einem Anstieg des Blut-pH-Wertes


Wenn Sie einen Kaliummangel ausgleichen wollen...

empfiehlt sich eine Ernährung. Essen Sie dann vermehrt kaliumreiche Lebensmittel wie zum Beispiel Kohl, Bananen, Tomaten, Kartoffeln, Vollkornprodukte und trinken Sie kaliumreiche Mineralwässer.

Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose, und ersetzt den Arztbesuch nicht. Er spiegelt die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig die der jameda GmbH wider.

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Ist hoher Kaliumwert gefährlich?

Der Normbereich des Serum-Kaliumspiegels liegt für Erwachsene bei 3,6-5,0 mmol/l. Ein Serum-Kaliumspiegel über 5,0 mmol/l ist zeitnah kontrollbedürftig. Ein Spiegel über 6,0 mmol/l ist bedrohlich, dann muss der Arzt eine rasche Kaliumsenkung einleiten.

Was kann passieren wenn man zuviel Kalium im Blut hat?

Ein hoher Kaliumspiegel hat viele Ursachen, u. a. Nierenerkrankungen, Medikamente, welche die Nierenfunktion beeinträchtigen, und der Konsum von zu viel Kalium-Ergänzungsmitteln. Normalerweise muss ein Kaliumüberschuss schwerwiegend sein, bevor er zu Symptomen führt, vorwiegend zu Herzrhythmusstörungen.