Wie viele Stunden darf man arbeiten wenn man schwanger ist?

a) Grundsatz

Wie bei Krankheit oder Unfall muss der Arbeitgeber einer schwangeren Arbeitnehmerin den Lohn während einer beschränkten Dauer zahlen, wenn sie wegen ihrer Schwangerschaft nicht arbeiten kann (Art. 324a Abs. 3 OR).

Die Schwangerschaft als solche gibt keinen Anspruch auf Lohn ohne Arbeitsleistung: Nur wenn die schwangere Arbeitnehmerin aus gesundheit­lichen Gründen, namentlich aus solchen die mit ihrem Zustand zusammenhängen, an der Arbeit verhindert ist, kann sie Leistungen gestützt auf Art. 324a OR verlangen.

Die unten beschriebene Lohnfortzahlung folgt nicht denselben Regeln wie jene bei Verbot der Verrichtung gefährlicher oder beschwerlicher Tätig­keiten oder bei Abend-­ und/oder Nachtarbeit.

b) Naturallohn

Besteht ein Teil des Lohnes in Naturallohn (Verpflegung beispielsweise) und entfällt dieser, weil die Arbeitnehmerin abwesend ist, so ist dafür eine angemessene Vergütung zu entrichten (Art. 324a Abs. 1 und 3 OR).

c) Voraussetzungen

Wenn die Arbeitnehmerin in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis steht, muss dieses mindestens 3 Monate gedauert haben oder eine Kündigungsfrist von mehr als 3 Monaten vereinbart worden sein, damit ein Anspruch auf Lohnfortzahlung besteht.

Wenn die Arbeitnehmerin einen befristeten Vertrag abgeschlossen hat, muss eine Vertragsdauer von mindestens 3 Monaten vereinbart worden sein, damit eine Lohnfortzahlungspflicht besteht.

d) Arztzeugnis

Um ihren Lohn zu bekommen, hat die Arbeitnehmerin auf Verlangen des Arbeitgebers beispielsweise durch ein Arztzeugnis nachzuweisen, dass gesundheitliche Gründe sie an der Arbeitsleistung hindern.

Diese gesundheitlichen Gründe können von der Schwangerschaft herrühren oder auch vollkommen unabhängig davon sein (wie zum Beispiel eine Grippe).

e) Dauer der Lohnfortzahlungspflicht

Wenn keine Versicherung für den Verdienstausfall bei Krankheit besteht, richtet sich die Dauer der Lohnfortzahlung nach der Anzahl Dienstjahre beim selben Arbeitgeber.

Das Dienstjahr stimmt nicht unbedingt mit dem Kalenderjahr überein.

Im ersten Dienstjahr ist der Lohn für insgesamt wenigstens drei Wochen zu entrichten. In den folgenden Dienstjahren sieht das Gesetz eine «angemessene längere Zeit» dauernde Lohnfortzahlung vor, die jedoch nicht genau bestimmt wird (Art. 324a Abs. 2 OR).

f) Abschluss einer Versicherung für den Verdienstausfall (Taggeldversicherung)

Über die Lohnzahlung bei der Arbeitsverhinderung kann eine abweichende, schriftliche Regelung getroffen werden. Die der Arbeitnehmerin zustehenden Leistungen müssen aber im Verhältnis zu den oben beschriebenen mindestens gleichwertig sein (Art. 324a Abs. 4 OR).

Es handelt sich dabei meist um eine vom Arbeitgeber abgeschlossene Taggeldversicherung. Deren Leistungen gelten beispielsweise dann als gleichwertig, wenn sie im Krankheitsfall nach höchstens drei Karenztagen während 720 Tagen (innert 900 aufeinanderfolgenden Tagen) 80% des Lohnes abdecken, und der Arbeitgeber mindestens die Hälfte der Versicherungsprämien bezahlt.

Eine private, von der Arbeitnehmerin allein bezahlte Taggeldversicherung entlastet den Arbeitgeber nicht von der Lohnzahlung nach OR.

Mutterschutz: So verändern sich Ihre Arbeitszeiten während der Schwangerschaft

Wie viele Stunden darf man arbeiten wenn man schwanger ist?

Endlich schwanger – die Freude ist groß. Ab wann dürfen Sie im Job kürzertreten? Wir zeigen, wie Ihre Arbeitszeiten jetzt aussehen.

Sie bekommen ein Baby – wunderbar! Sie haben einen festen Job – auch wunderbar. Bedeutet jedoch, dass Sie Ihrem Arbeitgeber das frohe Ereignis mitteilen sollten. „Sobald die Schwangerschaft sicher ist, sollte die Frau ihren Arbeitgeber darüber und über den voraussichtlichen Geburtstermin informieren“, rät Maria Vogl, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Arbeitsagentur Weilheim. „Denn nur wenn der von der Schwangerschaft weiß, kann er gegebenenfalls Schutzbestimmungen für die Schwangere einhalten.“ Und nur dann können Ihre Arbeitszeiten bei Bedarf angepasst werden.

Wie viele Stunden darf man arbeiten wenn man schwanger ist?
Wichtig: Sie sind nicht verpflichtet, Ihrem Arbeitgeber eine ärztliche Bescheinigung über die Schwangerschaft vorzulegen. Besteht Ihr Chef auf ein Schriftstück – und Sie kommen dem Wunsch nach – hat er dafür die Kosten zu tragen.

Inhalt:

  • Arbeitszeiten während der Schwangerschaft: Was Sie wissen sollten
  • Für wen gilt das Mutterschutzgesetz?
  • Wann dürfen Sie ganz pausieren?
  • Was ist mit dem Gehalt während Mutterschutzfrist oder Beschäftigungsverbot?
  • Kann eine Frau wegen ihrer Schwangerschaft gekündigt werden?
  • Hallo, ich interessiere mich für den Job und bin schwanger …
  • herMoney-Tipp

Wie viele Stunden darf man arbeiten wenn man schwanger ist?

Arbeitszeiten während der Schwangerschaft: Was Sie wissen sollten

Generell gilt, wenn Sie ein Baby bekommen, dürfen Sie in den letzten sechs Wochen vor der Geburt und acht Wochen nach der Geburt nicht arbeiten. Haben Sie eine Frühgeburt oder erwarten Zwillinge, haben Sie zwölf Wochen Pause nach der Geburt.

Für die Arbeitszeiten während der Schwangerschaft gilt: Keine Nachtschichten mehr, denn arbeiten zwischen 20.00 Uhr und 6.00 Uhr sowie Sonn- und Feiertagsarbeit ist Schwangeren nicht erlaubt. Und auch nicht mehr als achteinhalb Stunden täglich. Arbeiten Sie Teilzeit? Dann dürfen Sie keine Überstunden leisten, die Ihre vertraglich vereinbarte Wochenarbeitszeit (im Durchschnitt eines Monats) übersteigen.

Doch keine Regel ohne Ausnahme: Fühlen Sie sich pudelwohl und möchten weiterarbeiten wie gewohnt, können Sie sich das eventuell genehmigen lassen – allerdings nur über ein behördliches Genehmigungsverfahren. Zudem müssen ein Arzt und Ihr Arbeitgeber zustimmen. Das gilt seit 2018 auch für Schwangere, die in der Gastronomie arbeiten.

Übrigens sind nicht nur die Arbeitszeiten während der Schwangerschaft geregelt: Schwangere dürfen maximal vier Stunden am Tag stehen und nicht ständig mehr als fünf Kilo heben. Das ist zum Beispiel für Frauen relevant, die im Einzelhandel, in der Pflege, bei einer Bäckerei oder im Hotel arbeiten. Hier muss es möglich sein, sich zwischendurch zu bewegen oder hinzusetzen.

Für wen gilt das Mutterschutzgesetz?

Den Schutz einer Schwangeren und den ihres ungeborenen Kindes am Arbeitsplatz regelt hierzulande das Mutterschutzgesetz (MuSchG). Dabei verschafft der Mutterschutz schwangeren und stillenden Frauen erstens den wichtigen Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. Zweitens verhindert er, dass Frauen aufgrund einer Schwangerschaft oder Stillzeit Nachteile im Berufsleben haben. Und drittens erhält er manch einer Frau die selbstbestimmte Entscheidung über die eigene Erwerbstätigkeit.

Das Gesetz gilt für schwangere oder stillende

  • Angestellte
  • geringfügig Beschäftigte
  • Auszubildende
  • Heimarbeiterinnen
  • Hausangestellte
  • unter bestimmten Voraussetzungen auch Schülerinnen und Studentinnen

Für Beamtinnen, Richterinnen oder Frauen bei der Bundeswehr zählt das Mutterschutzgesetz in dieser Form nicht. Für diese Berufsgruppen gilt die sogenannte Mutterschutz- und die Elternzeitverordnung. Für Soldatinnen die „Mutterschutzverordnung für Soldatinnen“. Last but not least: Selbstständige Schwangere und Hausfrauen haben keinerlei gesetzlichen Mutterschutz.

Wann dürfen Sie ganz pausieren?

Verkünden Sie offiziell Ihre Schwangerschaft, ist Ihr Chef also in der Pflicht – so es ihm möglich ist – entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um Ihnen einen sicheren Arbeitsplatz zu schaffen. Ist das absolut nicht machbar, kann er Ihnen alternativ eine andere Arbeit im Betrieb zuteilen, die ungefährlich ist.

Ist Ihre Arbeit letztendlich überhaupt nicht für Schwangere geeignet und gibt es keinen Ersatz-Einsatzbereich im Betrieb, wird man Ihnen ein (un-)befristetes Beschäftigungsverbot aussprechen. Und das sollten Sie akzeptieren. Denn: „Ein Beschäftigungsverbot seitens des Arbeitgebers wird in der Regel ausgesprochen, um die Schwangere und das ungeborene Leben vor Gefährdungen zu schützen“, erklärt Vogl.

Das Thema Beschäftigungsverbot betrifft meist Frauen, die in einer Kita, in der Pflege oder im Krankenhaus arbeiten. Diese Jobs sind nämlich wegen der hohen Infektionsgefahr und der körperlichen Anstrengung für Schwangere nicht geeignet. Weitere Auskünfte erteilen die Gewerbeaufsichtsämter.

Was ist mit dem Gehalt während Mutterschutzfrist oder Beschäftigungsverbot?

So viel sei gesagt: Finanziell sind Sie während des Beschäftigungsverbots und der Schutzfristen abgesichert.

  • Bei einem
    Wie viele Stunden darf man arbeiten wenn man schwanger ist?
     Beschäftigungsverbot erhalten Sie Mutterschutzlohn. Dürfen Sie während Ihrer Schwangerschaft nicht arbeiten, erhalten Sie für diesen Zeitraum Ihr Gehalt weiter
  •  bezahlt wie gewohnt ( 18 MuSchG). „Der Arbeitgeber bekommt diese Kosten aber i
    m Rahmen eines Umlageverfahrens wieder in voller Höhe erstattet,“ weiß Vogl.
  • In der Schutzfrist vor und nach der Geburt bekommen Sie Mutterschaftsgeld. Das Mutterschaftsgeld entspricht dem durchschnittlichen Nettogehalt der letzten drei Monate. Achtung, das Geld gibt es nicht automatisch. Sie müssen dazu einen Antrag bei Ihrer Krankenkasse oder dem Bundesversicherungsamt stellen. Schülerinnen und Studentinnen erhalten übrigens kein Mutterschaftsgeld. Logisch, denn sie sind ja nicht in einem Beschäftigungsverhältnis.
  • Möchten Sie die Zeit mit Ihrem Baby genießen und nicht sofort wieder zurück in den Job? Dann haben Sie die Möglichkeit, in Elternzeit zu gehen und Elterngeld zu beantragen.

Kann eine Frau wegen ihrer Schwangerschaft gekündigt werden?

„Ein klares Nein“, sagt Maria Vogl und erklärt weiter, „während der Schwangerschaft und bis vier Monate nach der Geburt darf der Arbeitgeber einer Frau nicht kündigen.“ Das gilt für fristlose, ordentliche, sogenannte Änderungskündigungen und auch für Kündigungen während Ihrer Probezeit. Den Kündigungsschutz haben Sie aber natürlich nur dann als Schwangere, wenn Ihr Chef auch weiß, dass Sie ein Kind erwarten.

Leider gibt es aber auch Gründe, die eine Kündigung je nach Sachlage rechtfertigen. Dazu gehört:

  • die Firma geht pleite
  • der Betrieb wird stillgelegt
  • die verhaltensbedingte Kündigung

Hallo, ich interessiere mich für den Job und bin schwanger …

Sind Frauen verpflichtet ein Bewerbungsgespräch so zu beginnen? „Wieder ein klares Nein!“ sagt Maria Vogl.  „Grundsätzlich darf ein Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch nicht nach einer Schwangerschaft oder der Familienplanung fragen. Aber das wissen Arbeitgeber. Stellt er diese Frage trotzdem, sollte sich die Frau gut überlegen, ob dieser Betrieb der richtige ist.“

herMoney-Tipp:

Für Arztbesuche oder Stillzeiten bekommen Sie bezahlte Pausen. Sie müssen die Zeit nicht aufholen oder Überstunden und Urlaubstage opfern.

Übrigens: Am besten informieren Sie sich frühzeitig über Elterngeld, denn häufig landet weniger Geld auf dem Konto als erhofft. Schwanger

Werbung

Wie viele Stunden darf man arbeiten wenn man schwanger ist?

Wie viel darf eine schwangere tragen?

Die einzige offizielle Angabe dazu steht im Arbeitsschutzgesetz: Regelmäßig Lasten von mehr als fünf Kilogramm Gewicht oder gelegentlich Lasten von mehr als zehn Kilogramm Gewicht heben zu müssen, ist für Schwangere nicht zulässig.

Wann gibt es Beschäftigungsverbot?

Sie erhalten ein ärztliches Beschäftigungsverbot, wenn das Arbeiten Ihre Gesundheit oder die Gesundheit Ihres Kindes gefährdet. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt stellt Ihnen dann ein Attest aus. Darin steht, dass Sie ganz oder teilweise nicht arbeiten dürfen.

Wie gefährlich ist langes Stehen in der Schwangerschaft?

Langes Sitzen und Stehen vermeiden - Durch langes Stehen oder Sitzen erhöht sich der Druck auf den Beckenboden, wodurch Hämorrhoiden verschlimmert werden können. Schlafen Sie möglichst auf der Seite, das reduziert Schmerzen. Wärme oder Kälte - Während einigen schwangeren Frauen Wärme hilft, schwören andere auf Kälte.

Was bedeutet 90 Stunden in der Doppelwoche?

Innerhalb einer Woche darf ein Berufskraftfahrer auf höchstens 56 Stunden Lenkzeit kommen. Die Doppelwoche unterliegt jedoch Regelungen, die verhindern sollen, dass der Betroffene immer wieder eine 56-Stunden-Woche arbeiten muss. Daher ist innerhalb einer Doppelwoche eine Maximalzahl von 90 Stunden erlaubt.