Erzieher lehrer streik berlin 2022 wer ist betroffen

Erzieher lehrer streik berlin 2022 wer ist betroffen
Erzieher demonstrieren für bessere Löhne (Archivbild) Foto: nie htf

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Die Gewerkschaft Verdi hat im Tarifkonflikt der Sozial- und Erziehungsberufe die Beschäftigten für Anfang kommender Woche bundesweit zu Warnstreiks aufgerufen.

Betroffen sind etwa Kitas, Schulhorte, aber auch die Behindertenhilfe. Damit soll der Druck auf die kommunalen Arbeitgeber vor der dritten Verhandlungsrunde am 16. und 17. Mai in Potsdam erhöht werden, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag in Berlin mit. Die Tarifverhandlungen für die rund 330.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst waren am 22. März ergebnislos vertagt worden.

In den vergangenen Wochen hatte es bereits zahlreiche regionale Arbeitsniederlegungen gegeben. „Die Enttäuschung über die Haltung der Arbeitgeberseite, die ein konkretes Angebot bisher verweigert hat, ist massiv“, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle. Am Montag (2.5.) sollen daher die Beschäftigten der Sozialarbeit, am Mittwoch (4.5.) die in Kitas und dem schulischen Ganztag und am Donnerstag (5.5.) die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Behindertenhilfe in den Streik gehen.


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Bis zum Jahr 2025 fehlten allein in den Kitas rund 300.000 Fachkräfte, sagte Behle mit Bezug auf Berechnungen des Deutschen Jugendinstituts. In der Sozialarbeit und in der Behindertenhilfe sei die Situation nicht besser. Während der Corona-Pandemie habe sich der Fachkräftemangel noch weiter zugespitzt: „Der Arbeitsdruck wird in den sozialen Berufen immer stärker.“

Verdi führt die Verhandlungen gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb, auf der anderen Seite des Verhandlungstisches sitzen Vertreter der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände. Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten neben einer besseren Bezahlung auch attraktivere Arbeitsbedingungen – beispielsweise mehr Zeit für die Vor- und Nachbereitung von Erziehungsarbeit. Die Tarifpartner hatten die Verhandlungen im Februar nach knapp zweijähriger Pandemiepause wieder aufgenommen.

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dpa

Themen: Kita Nachrichten Warnstreik

Bildung

Tausende Berliner Lehrer im Warnstreik

Aktualisiert: 12.11.2021, 11:18 | Lesedauer: 4 Minuten

Zahlreiche Lehrer und Erzieher in Berlin haben am Donnerstag einen Warnstreik begonnen. Die GEW fordert fünf Prozent mehr Gehalt.

Berlin. Mehrere Tausend Beschäftigte an Kitas, Schulen und Jugendämtern in Berlin haben am Donnerstag bei einem ganztägigen Warnstreik die Arbeit niedergelegt. Dazu aufgerufen hatte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Am Vormittag zogen nach Angaben der Polizei rund 6000 Demonstranten und Demonstrantinnen vom Hansaplatz in Mitte Richtung Brandenburger Tor, viele darunter mit Trillerpfeifen und zum Teil mit Trommeln. Auf Plakaten war „Systemrelevant & todgespart“ zu lesen oder „Ohne Erzieherinnen keine Ganztagsschule“. Ein Kind hielt ein Schild hoch: „Kinder brauchen Knete – meine Mama auch.“

„Wir hätten den Eltern, den Kindern und den Jugendlichen gerne erspart, dass erneut Unterricht ausfällt und Schulen und Kitas geschlossen sind“, sagte GEW-Vorstandsmitglied Udo Mertens. „Aber es sind die Arbeitgeber, die diese Streiks provozieren, indem sie den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes sogar einen Inflationsausgleich verweigern.“

Bereits seit 8. Oktober verhandeln die Gewerkschaften mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL). Sie fordern für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Landes Berlin fünf Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 150 Euro monatlich. Außerdem sollen Auszubildende und Praktikanten monatlich 100 Euro mehr bekommen. Die TdL wies die Forderungen bisher als unrealistisch zurück. Ende November soll weiterverhandelt werden. „Wertschätzung für die wichtige Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher, Lehrkräfte und Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter zeigt sich auch in der Bezahlung“, so Anne Albers, Leiterin des Vorstandsbereichs Tarifpolitik bei der Berliner GEW.

Morgenpost von Christine Richter

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Verdi-Warnstreik bei Berliner AWO: Demo am Montag, dem 15.11.

Seit Mittwoch sind die rund 2000 Beschäftigten der Arbeiterwohlfahrt Tarifgemeinschaft Berlin im Landesverband Berlin e. V., die Kreisverbände Berlin-Mitte e. V., Südwest e. V., Spandau e. V., Südost e. V., Spree-Wuhle e. V. und die AWO pro:mensch gGmbH zu einer achttägigen Arbeitsniederlegung aufgerufen. Der Streik wird bis zum Freitag, dem 19. November 2021 fortgeführt, Nachtschichten werden nicht bestreikt. Vom Streik sind Bildungseinrichtungen und Kitas der AWO betroffen.

Am kommenden Montag, dem 15. November 2021, findet ab 10 Uhr eine zentrale AWO-Streikversammlung vor dem Rathaus Spandau statt. Ab 11 Uhr wird dort eine Kundgebung abgehalten, eine Demo zum AWO-Kreisverbandsbüro Spandau (Rodensteinstraße 11, 13593 Berlin) wird gegen 11.30 Uhr beginnen.

Für den kommenden Dienstag, den 16. November 2021, weitet die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) ihre Warnstreiks auf eine Vielzahl öffentlicher Kitas und Bezirksämter sowie Schulen im gesamten Stadtgebiet aus. Die Gewerkschaft hat alle Tarifbeschäftigten, Auszubildenden und Dual-Studierenden zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen: die Kita-Eigenbetriebe SüdOst, NordOst und NordWest, an den staatlichen Schulen des Landes Berlin (außer Lehrer/innen) sowie der Bezirksämter Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Mitte, Charlottenburg-Wilmersdorf, Treptow-Köpenick, Spandau, Steglitz-Zehlendorf, Reinickendorf.

Angleichung an Tarifvertrag der Länder gefordert

Auch an diesem Tag muss wieder mit Einschränkungen in den Ämtern und Schulen sowie mit Schließungen von Kindertagesstätten gerechnet werden. In den betroffenen Kindereinrichtungen wird mit Elternbriefen über eventuelle Betreuungseinschränkungen informiert. Bei der Arbeiterwohlfahrt Berlin (AWO) hatten zahlreiche Beschäftigte bereits am Mittwoch, den 10. November, mit einem insgesamt achttägigen Warnstreik begonnen.

„Zahlreiche Einrichtungen, zu denen auch Kitas gehören, sind geschlossen“, teilte die Gewerkschaft Verdi mit. „Wir wollen mit dem Streik erreichen, dass die Arbeitgeber ihr Angebot nachbessern und somit eine möglichst schnelle Angleichung an den Tarifvertrag der Länder möglich wird.“ Einige Hundert Beschäftigte beteiligten sich laut Verdi an der zentralen Demonstration vom AWO-Hauptgebäude im Berliner Ortsteil Wedding bis zum Max-Josef-Metzger-Platz gegenüber dem Kurt-Schumacher-Haus. Die Gewerkschaft fordert eine schrittweise Anhebung der Entgelte auf das Niveau des Länder-Tarifvertrags. In einem ersten Schritt soll die Bezahlung noch in diesem Jahr auf mindestens 98 Prozent dieses Tarifniveaus angehoben werden. Nach Angaben der Gewerkschaft erhielten Awo-Erzieher zwischen 150 und 400 Euro pro Monat weniger als ihre Kollegen im öffentlichen Dienst. In anderen Berufsgruppen betrage die Differenz zum Tarifvertrag der Länder (TV-L) zum Teil bis zu 700 Euro.

„Wir werden alles daran setzen, den Streik abzuwehren und eine Notbetreuung aufrechtzuerhalten“, teilte AWO-Landesgeschäftsführer Oliver Bürgel auf Anfrage mit. „Statt zum Streik aufzurufen, fordern wir Verdi auf, an den Verhandlungstisch zurückzukommen, um einen baldigen Abschluss der Verhandlungen zu erreichen.“ Bereits im September hatte die Gewerkschaft zu mehrtägigen Warnstreiks aufgerufen.

( mit dpa )

Wer hat das Recht zu streiken?

Laut Grundgesetz, dürfen alle Vereinigungen „zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen streiken. (Grundgesetz, Artikel 9, Absatz 3). Dabei ist das Streikrecht nicht abhängig davon, ob ein Arbeitnehmer einer Gewerkschaft angehört oder nicht.

Wann streiken Lehrer in Berlin?

Der letzte Warnstreik fand am 28. September statt. An diesem Tag beteiligten sich nach GEW-Angaben 3.500 Schulbeschäftigte an dem Ausstand. Die Kommentarfunktion wurde am 18.10.2022 um 20:35 Uhr geschlossen.

Warum streiken Lehrer Berlin?

Ziel des Streiks: Der Abschluss eines Tarifvertrages zum Gesundheitsschutz, in dem die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich geregelt wird. Es ist bereits der fünfte Warnstreik zu diesem Thema seit 2021.

Wie bekomme ich mein streikgeld gew?

Wie komme ich an mein Streikgeld? Voraussetzung ist, sich an jedem Streiktag im Streikbüro in eine Liste einzutragen und damit seine Teilnahme am Streik zu dokumentieren. Nur, wer sich in die Liste eingetragen hat, bekommt Streikgeld.