Wie viel Sauerstoff braucht man pro Stunde?

Die Anwendung erfolgt über mindestens 16 Stunden am Tag, dabei immer nachts, weil im Schlaf der Sauerstoffpartialdruck im Blut weiter absinkt. Die Sauerstoffmenge wird so bemessen, dass der Sauerstoffpartialdruck größer ist als 65 mm Hg (8,7 kPa) oder besser noch der altersentsprechenden Norm entspricht. Die Anwendung erfolgt in der Regel über eine nicht abgedichtete Nasensonde, in Sonderfällen über einen direkt in die Luftröhre eingelegten Katheter.

Welche Geräte zur Sauerstoffversorgung gibt es?

Die bequemste und günstigste Möglichkeit der Sauerstoffversorgung ist ein Sauerstoffkonzentrator, der zur Funktion nur eine Steckdose benötigt. Durch das hohe Gewicht kommt er aber nur bei immobilen Patienten in Frage, die ihre Wohnung krankheitsbedingt nicht mehr verlassen können. Bei Patienten, die gelegentlich ihre Wohnung verlassen, muss zusätzlich eine mobile Druckgasflasche mit oder ohne Sauerstoffspareinrichtung verordnet werden. Bei mobilen Patienten, insbesondere wenn
der Sauerstoffmangel unter Belastung besonders ausgeprägt ist oder wenn mehr als 4 l Sauerstoff pro Minute benötigt werden, muss ein Flüssigsauerstoffsystem mit mobilem Tank verordnet werden. Die häufig noch verordneten großen Druckgasflaschen sind durch ihr Gewicht zu unhandlich und stellen außerdem die teuerste Möglichkeit der Sauerstoffversorgung dar.

Gibt es unerwünschte Wirkungen der Sauerstofftherapie?

Sauerstoff ist ein natürliches Gas, das in der Atemluft immer vorhanden ist. Bei Sauerstoffflüssen von mehr als 2 l pro Minute kann es zu einer Austrocknung der Nasenschleimhäute kommen. Dies kann durch Vorschalten eines Gasbefeuchters und durch Pflege der Schleimhäute mit entsprechenden Salben vermieden werden. Bei der Gabe über einen Luftröhrenkatheter kann es zur Bildung von Schleimpfröpfen in der Luftröhre kommen, hier ist eine sorgfältige Pflege des Katheters und ein häufiger Wechsel notwendig.

Bei manchen Patienten sinkt der Atemantrieb, wenn der Sauerstoffmangel im Blut ausgeglichen wird. Deshalb muss durch Testatmung über mehrere Stunden, evtl. auch nachts, die Gefahr eines Atemstillstandes ausgeschlossen werden. Diese Gefahr besteht nur bei der erstmaligen Gabe von Sauerstoff oder bei Erhöhung der Dosis. Eine Erhöhung des Kohlendioxidpartialdrucks im Blut (Hyperkapnie) stellt keine Kontraindikation zur Sauerstofflangzeittherapie dar, diese Patienten profitieren im Gegenteil durch eine Entlastung ihrer Atemmuskulatur ganz besonders von der Sauerstofftherapie. Bei diesen Patienten ist manchmal zusätzlich ein Beatmungsgerät z.B. nachts anzuwenden, um die überlastete Atemmuskulatur weiter zu entlasten.

Welche Gefahren bestehen bei der Anwendung von Sauerstoff?

Sauerstoff kann Feuer ganz erheblich anfachen, deshalb besteht in der Nähe von Sauerstoffquellen absolutes Rauchverbot. Besondere Vorsichtsmaßnahmen sind bei Flüssig-Sauerstoff anzuwenden, da brennbare Stoffe bei Kontakt mit flüssigem Sauerstoff und offenem Feuer explodieren können. Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch besteht diese Gefahr jedoch nicht.

In vielen Gesprächen werde ich deshalb gefragt, wie es sich mit dem Sauerstoffverbrauch in einem Panikraum verhält. Um diese Frage zu klären, betrachten wir nachfolgend, wofür unsere Sicherheitsräume ausgelegt sind und wie es sich mit dem menschlichen Luftverbrauch verhält.

Unser menschlicher Körper benötigt laufend Sauerstoff (O2), um die lebenswichtigen Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Die äußere Atmung transportiert das O2 bis zur Lunge, wo es dann über die innere Atmung mit dem Blutkreislauf zu den Zellen befördert wird. Hier wird das Gas „verbrannt“ und Energie für die lebenswichtigen Körperfunktionen gewonnen. Ohne Sauerstoffzufuhr, kommt dieser Kreislauf zum Erliegen und es tritt Bewusstlosigkeit und der Hirntot innerhalb weniger Minuten ein.

Ein Panikraum dient dazu, einer unmittelbaren Gefahr für einen zeitlich begrenzten Zeitraum auszuweichen. Dieser Zeitraum beträgt in der Praxis maximal 30 Minuten, da innerhalb dieser Zeit mit einer Intervention durch Polizei oder Sicherheitsdienste zu rechnen ist.

Unser Sauerstoffverbrauch hängt natürlich von vielen Faktoren ab. Dennoch betrachten wir den idealisierten Fall eines Erwachsenen ohne größere Anstrengungen. Hier wissen wir, dass durchschnittlich 8,5 Liter Luft pro Minute eingeatmet werden. Von diesen 8,5 Litern setzten wir jedoch nur ca. 5 % Sauerstoff für die o. g. Funktionen um. Also haben wir einen Verbrauch von 0,426 l/(min x Person).

Bei einem Raum von 1,5 m x 3 m Grundfläche und einer Höhe von 2,4 m, beträgt das Volumen an Luft 10,8 m³. Mit 21 % Sauerstoffanteil in der Luft ergibt das 2,268 m³ bzw. 2268 Liter Sauerstoff innerhalb des Raumes.

Halten sich jetzt vier Personen in dem Panikraum auf, kommen wir auf einen Gesamtverbrauch von 1,704 l/min. [Personen x 0,426 l/(min x Person)].

Rein mathematisch reichen die 2268 Liter Sauerstoff also für 1331 Minuten. Das sind über 22 Stunden. Mit dem Verbrauch des Sauerstoffes steigt bedingt durch das Ausatmen jedoch auch der Anteil an Kohlendioxid (CO2). Dieses behindert in zu hoher Konzentration die Sauerstoffaufnahme und führt dann zu Kopfschmerzen und Bewusstlosigkeit. Bei der genannten Raumgröße tritt das etwa nach 8 Stunden ein. Sollte man sich also für längere Zeit in einem Raum ohne Frischluftzufuhr aufhalten, empfiehlt es sich, in aufrechter Position zu atmen, da das CO2 schwerer ist als Luft und sich am Boden sammelt.

Fazit

Für den ausgelegten Zweck, 30 Minuten eine Rückzugsmöglichkeit zu bieten, ist also keine Frischluftzufuhr nötig. Selbst nach 4 Stunden wird man den Raum körperlich unbeschadet verlassen können. Wenn Sie weitere Details benötigen, fragen Sie uns einfach an.

Wie viel Atemluft pro Stunde?

So eingestellt sorgen Raumluftanlagen stets für die hygienisch notwendige Luftwechselrate: 30 Kubikmeter frische Luft pro Person pro Stunde wurde von Lüftungsexperten als idealer Wohlfühl- und Gesundheitswert, ganz an der Praxis orientiert, errechnet.

Wie viel Sauerstoff pro Nacht?

Anstrengende Tätigkeiten erfordern eine grössere Menge Sauerstoff, denn die Muskelzellen können ohne Zufuhr von frischem Sauerstoff nicht arbeiten. Die benötigte Luftmenge kann daher stark variieren. So benötigen wir zum Beispiel lediglich ca. 4.7 Liter Luft pro Minute, wenn wir schlafen.

Wie viel Sauerstoff braucht der Mensch zum atmen?

Bei normaler Atmung werden pro Atemzug etwa 0.5 Liter Luft ein- und wieder ausgeatmet. Holen wir besonders tief Luft und atmen dann möglichst vollständig aus, kann sich diese Luftmenge auf rund 2 Liter erhöhen (Ergänzungsluft).

Wie viel Sauerstoff braucht man zum Überleben?

Ein ruhender Mensch benötigt ca. 20-30 m³ Frischluft pro Stunde. Der hygienische Mindestluftwechsel liegt bei 0,5-1, das heißt, die Rauluft sollte alle zwei Stunden komplett ausgetauscht werden.