Achtung: Ein Kaninchen, das länger als 1 Tag nichts mehr frisst, ist immer ein Notfall und gehört umgehend in die Hände eines Tierarztes! Ein akutes Magen-/Darmversagen kann sogar in weniger als 24 h zum Tode führen. Auch bitte keine Selbstmedikationen vornehmen und im Zweifelsfalle immer sofort den Tierarzt aufsuchen! Show
AbszesseDie meisten Abszesse entstehen durch Bisswunden oder Zahnerkrankungen (Zahnspitzen, Zahnfehlstellung), allenfalls auch durch Kaninchenschnupfen. Bisswunden Therapie Kieferabszess Symptome Therapie AllergienAtmungsbedingte Allergie Symptome Hinweis Lokale Allergien Therapie AugenerkrankungGerötete, zugekniffene Augenlider, eitriger Ausfluss (milchig-wässrig) und dadurch verklebtes Fell deuten auf eine Augenentzündung hin. Am häufigsten sind bakterielle Bindehautentzündungen (=Konjunktivitis) oder durch Verletzungen entstandene Hornhautentzündungen (=Keratitis), bei dem ein Fremdkörper wie Heuhalme die Ursache sein kann. Bei einer Verletzung kann eine Trübung am Auge entstehen durch eine akute Schwellung der Hornhaut, welche wieder zurückgeht. Hat die Hornhaut aber einen weissen Fleck, dann muss unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden. Zudem ist abzuklären ob die Ursache von einer Zahnerkrankung oder Kaninchenschnupfen herrühren könnten. Auch Kaninchen können an grünem Star (=erhöhter Augendruck mit Aussenwölbung des Auges) oder an grauem Star (=Trübung der Linse) erkranken. Letzteres kann altersbedingt, durch Diabetes oder Encephalitozoonose (E.c.) hervorgerufen werden. Therapie Hinweis: Augen nicht mit Kamille auswaschen! Dies trocknet das Auge aus und die Schwebestoffe von Kamillenaufgüssen reizt die Augen zusätzlich und schädigt ihnen mehr als sie helfen. Stattdessen lieber Kochsalzlösung, warmes Wasser, Euphrasia-, Oculoheel oder andere antibiotikafreie Augentropfen zum Auswaschen benützen! Bei Augenerkrankungen sollte möglichst rasch ein Tierarzt aufgesucht werden! Weitere Infos bei Kaninchenberatung Blasen-, NierenerkrankungMeistens spielen mehrere Faktoren zusammen, die zu Blasensteinbildung oder Blasenschlamm führen können, wie:
Symptome Therapie BlutungenBlutungen können z.B. durch Bisswunden, ausgerissene oder zu tief geschnittene Krallen entstehen. Es empfiehlt sich, das Fell an der verletzten Stelle zu scheren, auch unter dem Aspekt eine mögliche Infektionsquelle so zu beseitigen. Desinfektion z.B. mittels Betadine und Einsatz von blutstillender Watte. Nur bei zu tief geschnittener Kralle kann Bienenwachs eingesetzt werden: Anwendung siehe unter Krallen. Wundsalbe wie Bepanthen für die Erstversorgung, später Flammazine (trocknet die Haut nicht aus!), können verwendet werden. Schutzverbände sind weniger zu empfehlen, da sich darunter unbemerkt Infektionen entwickeln könnten. Auch unter späteren Verkrustungen können Eiteransammlungen entstehen, die zu einem Abszess führen! Sollte die Wunde grossflächig sein oder eitert sie, dann ist ein Tierarzt aufzusuchen. Brüche (Bewegungsapparat)Zu Brüchen, Verstauchungen, Rückenverletzungen kann es kommen, wenn das Kaninchen irgendwo hängen bleibt (z.B. an Gitterkäfigen!), gefallen ist oder sich ‚versprungen’ hat. Ebenso kann es auch bei älteren Kaninchen zu Spondylose (degenerative Veränderung im Wirbelbereich) kommen. Symptome Therapie Hinweis: Verbände sollten nur vom Tierarzt angefertigt werden, da ein richtiges fixieren der gebrochenen Gliedmassen nur unter Narkose möglich ist. Das Tier sollte sich möglichst nicht mehr bewegen können, darum ist ein sehr kleiner Käfig oder eine kleine Transportbox für den Transport am Idealsten. Aus einer geschlossener Fraktur darf kein offener Bruch entstehen (d.h. aufpassen, dass keine Knochen freigelegt werden!). DurchfallDurchfall tritt meist als Sekundärerkrankung auf, d.h. man sollte nach der eigentlichen Grunderkrankung suchen wie Fütterung, Zahnerkrankung, Parasitenbefall (wie Würmer oder Kokzidien), Infektionen durch Bakterien oder Hefe, oder Vergiftung. Auch jede Krankheit kann in Betracht gezogen werden, bei der meist wegen Schmerzen zuwenig/unregelmässig gefressen wird und der Nahrungsbrei zu gären beginnt. Häufigster Grund ist aber ein Fütterungsfehler zuviel Kohlenhydrate (‚Körnli’ = Getreide) oder gar Süsses (Drops, etc.), zuwenig Rohfasern (Heu, Frischfutter), zu kaltes oder angewelktes Futter, zuviel Gras (v.a. wenn das Tier noch nicht daran gewöhnt ist), Fasten. Symptome Bei Blinddarmkot handelt es sich nicht um Durchfall! Langfristiges Vorgehen Therapie Achtung: bei akutem, schweren Durchfall sollte innerhalb von 24h ein Arzt aufgesucht werden! Encephalitozoonose (E.c, Schiefhalskrankheit)Rund die Hälfte aller Heim-Kaninchen sind mit dem Parasit Enzephalitozoon cuniculi (E.c.) infiziert ohne Symptome zu zeigen und besitzen dagegen (unwirksame) Antikörper. Durch ein geschwächtes Immunsystem (wie Stress oder eine andere Erkrankung) kann sich der Parasit vermehren und zu einer akuten Erkrankung führen, indem er v.a. Gehirn, zentrales Nervensystem und Niere befällt. Symptome Ansteckung Nachweis Therapie Weitere Behandlungen ist nötig mit einem liquorgängigen Antibiotika (-> vorbeugend gegen sekundäre bakterielle Gehirnentzündung), Dexamethason (-> Kortison reduziert die Entzündungserscheinungen im Gehirn), Vitamin B-Komplex für die Regeneration von Nervenzellen, evtl. Infusionen und Zwangsfütterung, Physiotherapie. Es kann zu bleibenden Schäden kommen. Auch Kaninchen mit einer leichten Behinderung wie Kopfschiefhaltung können durchaus noch ein lebenswertes Leben führen und müssen deswegen nicht gleich eingeschläfert werden. Achtung: dies ist immer ein Notfall und es sollte unverzüglich ein Tierarzt aufgesucht werden! ErstickenEin Erstickungsanfall kann bei gierigen Verschlucken der Nahrung (v.a. bei Pellets!) hervorgerufen werden. Symptome Sofort-Massnahme Achtung: Überlebt das Tier ist umgehend ein Tierarzt aufzusuchen, da die Gefahr einer Aspirations-Lungenentzündung relativ hoch ist. Entfernung des Fremdkörpers aus der Luftröhre. Es besteht eine erhebliche Verletzungsgefahr bei Anwendung des Heimlich-Griffes! FellwechselKaninchen haaren im Frühling und im Herbst besonders stark, wenn das Sommer- oder Winterfell gebildet wird. Kahle Stellen sollten dabei aber nicht vorhanden sein; falls doch, dann sollte an Hautpilz- oder Parasitenbefall gedacht werden. Bei starkem Fellwechsel kann es durch eine Ansammlung vom Haarballen im Darm zu Verstopfungen und Aufgasungen kommen, was zu einem ernsthaften Problem führen kann. Vorbeugung Anzeichen Therapie Dosierung Maltpaste: ca. 1-2 cm langer Strang alle 2-3 Tage. Evtl. kann auch frisch gepresster Ananassaft (10 ml/Tag) verabreicht werden, dies kann verdaaungsfördernd wirken. Es ist fraglich, ob es wirklich gegen Haarballen hilft, da das Enzym Bromelin bereits im Magen verdaut wird und die Konzentration des Enzymes im Darm zu gering ausfällt, um genügend Wirkung zu zeigen. Anderst verhält es sich bei rezeptflichtigen, stark konzentrierten Bromelinhaltigen Tabletten (Traumanase, Bromelain POS), welche magenresistent sind und bei akuter Verstopfung vom Tierarzt verabreicht werden. HautpilzPilzbefall kommt v.a. bei geschwächtem Immunsystem (z.B. Stress, andere Krankheit), Hygienemangel, schlechte Ernährung vor. Es kann auch auf Menschen oder umgekehrt übertragen werden. Symptome Nachweis Therapie HitzschlagKaninchen ertragen die Hitze sehr schlecht, da sie keine Schweissdrüsen besitzen. Bei längerer direkten Sonneneinstrahlung oder hohen Temperaturen kann es zu Hitzschlag kommen. Darum sollten Tiere auch niemals in einem Käfig auf den Balkon oder in den Garten ohne Schatten gestellt werden, wo sie keine Chance haben, der prallen Sonne auszuweichen! Keine kleine Unterschlüpfe/Häuschen in Aussenhaltung mit zuwenig Luftzirkulation, da sich die Hitze darin stauen kann! Vorbeugung Symptome Therapie Achtung: es sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden! ImpfungEmpfohlen wird die jährliche Impfung gegen RHD (Chinaseuche) sowohl bei Innen- wie auch bei Aussenhaltung. Die Impfung gegen Myxomatose ist in der Schweiz verboten (Stand 2011). Von Impfung gegen Kaninchenschnupfen ist definitiv abzuraten. KaninchenschnupfenInfektiöser, chronischer Kaninchenschnupfen ist leider nicht wie beim Menschen als harmlos zu betrachten, da er hoch ansteckend und nicht heilbar ist. Der Haupterreger ist Pasteurella multocida. Es werden oft Begleitkeime wie Bordetella bronchiseptica, Staphylococcus sp., Steptococcus sp., Pseudomonas sp. oder Mycoplasmen gefunden. Die Ansteckung erfolgt via Tröpfcheninfektion von Kaninchen zu Kaninchen. Eine Übertragung vom Menschen oder andere Tiere (z.B. Katzen) ist nicht auszuschliessen, auch wenn es nicht ganz erwiesen ist. Obwohl nur ein kleinerer Teil der Kaninchen daran erkrankt, ist davon ausgehen, dass ein hoher Anteil symptomlose Träger der Bakterien sind – ähnlich wie bei der Encepahlitozoonose – und somit natürlich in der Lage sind andere Tiere anzustecken. Begünstigende Faktoren sind Stress, andere Erkrankung (und dadurch geschwächtes Immunsystem), Hygiene, Durchzug, Ernährung (Vitamin-, Mineralienmangel). Symptome Nachweis Therapie Bei Zylexis handelt es sich um einen sogenannten Paramunitätsinducer. Mittels inaktiviertem Parapoxvirus wird das körpereigene Immunsystem aktiviert um einen unspezifischen Schutz gegen mögliche Erreger zu haben. Injektionen werden zuerst 3 x verabreicht innert 10 Tage (Tag 1/3/10) und kann je nach Bedarf und Symptomen (alle 2 Wochen bis ca. 6 Monaten) aufgefrischt werden. Langfristig gesehen ist die Stärkung des Immunsystems als erste Priorität einzustufen, damit das Kaninchen die Bakterien einigermassen in Schach halten kann. Unterstützend helfen können Kräuter, homöopathische Mittel oder Echinacin- Präparate. Letzteres sollte allerdings nur schwach dosiert und über kurze Zeit verabreicht werden, da es leicht giftig wirkt und den Körper bei stark geschwächtem Zustand kontraproduktiv unterstützt. Folgende Kräuter können eingesetzt werden: Spitzwegerich, Salbei, Kamille, Pfefferminze , Thymian, Schafgarbe, Berufkraut, wilde Möhre, Fenchel(kraut), Malve, Fichtensprossen, Hibiskus, Wiesenschaumkraut, Schlüsselblume- und Sonnenblumenblüten. Vitamin C haltige Nahrung stärkt das Immunsystem: u.a. Ringelblume, Giersch, Löwenzahn, Brennessel. Impfung KastrationMännliche Tiere gehören zwingend kastriert, da sie sich untereinander ab oder spätestens nach der Pubertät meist nicht mehr vertragen und es zu schweren Kämpfen mit Todesfolgen kommen kann. Auch im Zusammenleben mit einer Häsin sollte der Rammler kastriert sein, da die dauernde Rammelbereitschaft die Häsin zu sehr stresst und eine anhaltende Schwangerschaft die Gesundheit stark gefährdet. Am besten ist eine Frühkastration zwischen der 8.-12. Lebenswoche, also vor dem Eintreten der Geschlechtsreife, weil dann keine Quarantänezeit eingehalten werden muss. Bei erwachsenen, schon geschlechtsreifen Tieren sollte eine 6-wöchige Quarantäne eingehalten werden, um 100 % sicher zu sein, dass keine Zeugung mehr möglich ist. Kastrationskosten betragen ca. Fr. 80.- (Stand 2010). Der Eingriff selber ist relativ klein und dank Inhalationsnarkose kann auch das Narkose-Risiko verringert werden, so dass sich das Kaninchen in der Regel sehr schnell davon erholt. Das Tier sollte noch einige Tage auf saubere Tücher gehalten werden, damit kein Schmutz/Heu in die Naht eindringen kann. Hinweis: bei geschlechtsreifen Rammler sollte eine 6-wöchige Quarantänezeit eingehalten werden um sicherzustellen, dass kein Zeugung mehr möglich ist! Bei Weiblichen Tieren ist eine Kastration wesentlich aufwendiger und umstrittener, da es sich um eine Operation handelt, bei der Gebärmutter und Eileiter entfernt werden. Es wurde festgestellt, dass ältere Häsinnen sehr oft an Gebärmutterkrebs erkranken, daher ist eine Kastration als prophylaktische Massnahme empfehlenswert! Gerade häufige Scheinträchtigkeit ist ein Anzeichen dafür, dass hormonell etwas nicht mehr stimmt und eine einhergehende Wesensveränderung lässt vermuten, dass an der Gebärmutter Veränderungen oder gar Krebs am entstehen ist. Werden die Nähte inwendig vernäht, dann braucht das Kaninchen keinen Body-Schutz, die das Aufbeissen der Nähte verhindert. Die Nähte lösen sich von selber auf. Auch hier sollte das Tier sollte noch einige Tage auf saubere Tücher gehalten werden, damit kein Schmutz/Heu in die Naht eindringen kann. Kastrationskosten betragen ca. Fr. 280.- (bis max. Fr. 500.-, abhängig Ort, Aufwand oder stationären Behandlung / Stand 2010). MagenüberladungDas Verdauungssystem von Kaninchen ist sehr störanfällig, da sie einen ‚Stopfmagen’ besitzen mit sehr schwacher Muskulatur und der Nahrungsbrei nur durch konstantes Zuführen neuer Nahrung weitergeschoben wird. Für eine gute Verdauung ist ein hoher Anteil von Rohfasern (Heu) sehr wichtig; allzu sättigendes Futter (wie ‚Körnli’/Getreide) sollte vermieden werden, da die Fresspausen dazwischen zu gross werden. Der Magenbrei verfestigt sich mit der Zeit und kann nicht mehr weitertransportiert werden. Ein Erbrechen ist dabei nicht möglich: also alles was reingeht sollte auch wieder hinten rauskommen! Ursache Der Magen quillt auf und ist stark vergrössert; es kommt zu Fehlgärungen und Aufgasung, weil Kaninchen bei Übelkeit weder Erbrechen können oder den Nahrungsbrei weitertransportieren können. Übergewicht und Bewegungsmangel sind dabei begünstigende Faktoren. Symptome Therapie Bei allfälliger Verstopfung hilft hochwertiges Speiseöl (kaltpepresstes Raps- oder Leinöl, evtl. Paraffinöl), dadurch wird der Darminhalt rutschiger und die Verstopfung kann sich besser lösen. Rodikolan-Tropfen besteht aus verschiedenen Pflanzenölen und wirkt zusätzlich krampflösend. Wärmelampe bei Untertemperatur, Infusionen zur Stabilisierung des Kreislaufes. Notoperationen haben eine schlechtere Prognose und sind die letzte Wahl. Sehr vorsichtige Zwangsfütterung mit stark verdünnten Critical Care, falls das Kaninchen nichts mehr frisst und doch noch Kot absetzt. Niemals Zwangsfüttern bei kompletten Darm-Verschluss, sonst kann dies tödlich enden. Hier ist also besondere Vorsicht geboten und eine Zwangsfütterung sollte immer nur mit Rücksprache des Tierarztes erfolgen! Sobald die Magenüberladung behoben ist, ist beim Aufpäppeln grundsätzlich jedes Futter erlaubt, welches nicht bläht. Hauptsache es frisst wieder von alleine; also möglichst grosse Auswahl an Lieblingsfutter bereit stellen. Fenchel und Kräuter (getrocknet/frisch) wie Basilikum, Dill, Kamille, Liebstöckel, Melisse, Oregano, Peterlie, Pfefferminze, Thymian wirken appetit-/verdaaungsanregend und/oder direkt gegen Blähungen. Stabilisierung der Darmflora mit Bene Bac/Omniflora über Tage/Wochen, da der Gärungsprozess die Darmflora beschädigt hat. Weiterhin sollten allfällige Ursachen behoben werden: Zahnkorrektur, Futterumstellung, Kotuntersuchung (Parasitenbefall durch Würmer, Hefen, Kokzidien?), Fellwechsel Achtung: Eine Magenüberladung ist immer ein NOTFALL und es sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden wegen akuter Lebensgefahr! MyxomatoseÜbertragung des Leporipoxvirus von Tier zu Tier, Insekten (Mücken, Kaninchenfloh, Milben, Zecken, Läuse, Fliegen), Grünfutter. Es kommt v.a. im Frühling bis Herbst vor. Die Inkubationszeit beträgt 3 – 10 Tage. Die Krankheit ist in der Schweiz meldepflichtig! Vorkommen Vorbeugung Symptome Therapie NachwuchsNatürlich sind junge Häsli herzig zum Anschauen und wessen Herz kann dem schon
widerstehen?
Durch den Deckakt wird der Eisprung überhaupt ausgelöst. Häsinnen können also jederzeit sofort ‚aufnehmen’ und das auch wenn sie erst gerade geboren haben! Die Mütter sollten vor und nach der Geburt zugefüttert werden, da sie einen höheren Mineral-, Eiweiss- und Vitaminbedarf haben. Tragzeit ist zwischen 28-33 Tage und erst kurz vor der Geburt wird ein Nest gebaut aus Stroh, Heu und Fell. Anzahl der Jungen variiert in der Regel zwischen 4-10; sie kommen nackt und blind auf die Welt. Die Väter sollten noch vor der Geburt entfernt und kastriert werden, da sie die Jungen töten und auch die Mutter bereits wieder decken können. Jungtiere müssen täglich kontrolliert (oder gewogen) werden um nachzuschauen, ob die Bäuchlein schön prall gefüllt sind. Treten faltige Bäuche auf, dann sollte mit Katzenaufzuchtsmilch und Spritze zugefüttert werden. Die Mutter muss genügend Rückzugsmöglichkeiten haben. Um die 4. Woche herum verlassen die Kleinen langsam ihr Nest und erkunden die Umgebung. Sie versuchen sich an fester Nahrung wie Heu. Ab der 6.-8. Woche werden sie nicht mehr gesäugt. Da sie danach sehr viel an Sozialverhalten von der Mutter erlernen, sollten sie auch nicht vor der 10.-12. Lebenswoche (besser 12. Woche!) getrennt werden. Es empfiehlt sich die Rammler Frühkastrieren zu lassen, da sie bereits ab der 12. Woche geschlechtsreif werden. Fotos der Geschlechterbestimmung siehe unter Kastration; allerdings ist eine Geschlechterbestimmung bei Jungtieren wesentlich schwieriger als bei Erwachsenen. Eine Frühkastration wird zwischen der 8.-12. Woche durchgeführt. Damit entfällt auch eine Kastrationsquarantäne von 6 Wochen, die bei Geschlechtsreifen Tieren eingehalten werden muss. Unkastrierte Rammler vertragen sich nach dem Eintreten der Pubertät irgendwann nicht mehr und es kann zu tödlichen Rangordnungskämpfen kommen. Kaninchen kennen keine Familienbanden: es gibt also keine Garantie, dass sich Geschwister auch noch nach der Pubertät verstehen werden. Jungtiere sollten möglichst nicht mit erwachsenen Tieren vergesellschaftet werden, da sie sich nicht wehren können und eine sehr dünne Babyhaut besitzen, was zu bösen Verletzungen führen kann. Sollten Sie den Nachwuchs nicht selber behalten können, dann möchten wir Ihnen ans Herz legen, die Kleinen nicht an Einzelhaltung und nur in ein Gehege mit genügend Auslauf- und Beschäftigungsmöglichkeiten abzugeben. Verlangen Sie eine Schutzgebühr, denn nur so haben Sie die Gewissheit, dass sich der Besitzer auch bei Krankheiten genügend um das Tier kümmert. Hinweis: Frühkastration bereits zwischen der 8.-12. Woche. Narkose, OperationInhalationsnarkose ist der reinen Injektionsnarkose vorzuziehen, da diese besser dosiert werden können und die Aufwachsphase und somit Auskühlungsphase viel kürzer ist. Damit die Kaninchen die Operationsnähte nicht aufbeissen, ist ein sogenannter Body oder allenfalls Trichter einsetzbar. Noch besser ist aber eine neuere Technik bei Kastrationen, bei der die Nähte inwendig unter der Haut gemacht werden, so dass sich diese Problematik schon gar nicht stellt, und die sich auch von selbst wieder nach einer gewissen Zeit auflösen. Es ist darauf zu achten, dass kein Dreck, Streu oder Heu in die Wunde kommen kann. Somit wird das Kaninchen für einige Tage auf Handtücher oder Küchenrollen-Papier gehalten. Die Naht sollte auch täglich auf Rötungen und Eiter beobachtet werden. Hinweis: ein Kaninchen darf NIE nüchtern vor einer Operation sein! Ein Kaninchen muss immer vorher gefressen haben, sonst kann die Verdauung zum Erliegen kommen. OhrenentzündungBakterielle Infektionen können auch als Folge von Kaninchenschnupfen, Bissverletzungen oder durch Milbenbefall (Ohrräude) ausgelöst werden. Symptome Therapie Päppeln, ZwangsernährungFrisst ein Kaninchen nach einer Operation oder krankheitshalber wegen Schmerzen sehr wenig oder gar nichts, dann sollte gepäppelt werden, da der Nahrungsnachschub gewährleistet sein muss. Dies ist lebensnotwendig, da Kaninchen einen Stopfmagen besitzt und den Nahrungsbrei mittels Muskulatur nicht weiterbefördert werden kann. Es kommt zu Gärungsprozessen, die sogar innerhalb von 24 h tödlich enden können. Der Idealfall ist natürlich, dass das Kaninchen sein Lieblingsfutter, Päppelbrei etc. freiwillig frisst. Ist dem nicht so, dann muss mittels Spritze nachgeholfen werden. Dabei wird die Spritze von der Seite her hinter den Nagezähnen ins Maul eingeführt. Achtung: bei akuter Verstopfung darf nicht zwangsgefüttert werden; erst wenn sich die Verstopfung gelöst hat und das Kaninchen wieder kötteln kann! Ansonsten kommt es zur gefährlichen Magenüberladung. Als Päppelbrei eignet sich u.a.:
Zwangsfütterungen sollten ca. alle 3 h gemacht werden und zwar 1/20 des Körpergewichtes pro Tag (bei einem 2 kg Kaninchen also ca. 100 g täglich) und zwar mind. in 4-6 Mahlzeiten. Dabei nicht zuviel auf einmal füttern, da es sonst zur gefährlichen Magenüberladung kommen kann! Die Darmflora sollte mit Bene-Bac (Omniflora oder Kot gesunder Kaninchen) gleichzeitig unterstützt werden, da sie bei geringer Nahrungsaufnahme schnell aus dem Gleichgewicht kommt. Kranke Tiere fressen meist gerne frische Kräuter, Löwenzahn, Fenchelgrün, Petersilie und besonders Dill, welches appetitanregend ist. Gemüse kann fein geraspelt werden. Natürlich darf auch nie das Heu fehlen, welches für eine funktionierende Verdauung am wichtigsten ist. Hat ein Kaninchen über längerer Zeit krankheitshalber zuviel abgenommen, dann kann versucht werden auch mit Getreidefütterung (möglichst ‚Biologisches’ wie Bio-Haferflocken) wieder an Gewicht zuzulegen. Allerdings ist dabei zu beachten, dass zuviel Getreide langfristig die normale Darmflora stark beeinträchtigt und zu Verdauungsstörungen führt. ParasitenMan unterscheidet zwischen Haut- und Magen-/Darmparasiten. HautparasitenDie Ansteckung erfolgt durch andere Tiere. Man unterscheidet zwischen Ohrräude, Raub-, Grab-, Pelz- und Herbstgrasmilbe. Eine geringe Anzahl von
Hautparasiten ist wahrscheinlich immer vorhanden, die aber im Normalfall keine Probleme bereiten. Raubmilben Symptome Therapie Magen-, DarmparasitenEine Ansteckung durch Würmer und Kokzidien erfolgt von Tier zu Tier oder durch verunreinigtes Futter (Grünfutter, Heu). Daher sollte Grünfutter von draussen nicht dort gesammelt werden, wo sich viele Katzen, Hunde oder Nagetiere aufhalten. Grünfutter und Gemüse sollte jeweils gewaschen werden und so gereicht werden, dass sie nicht mit Kot oder Urin der Kaninchen verunreinigt werden. Das Kaninchenklo sollte regelmässig gereinigt werden. Nachweis Allgemeine Therapie / Desinfektion Um eine weitere Ansteckung zu vermeiden, sollte eine strikte Hygiene über den Zeitraum der Behandlung eingehalten werden. Dazu gehört Desinfektion des Geheges (inklusive Abtragen der Erde zwischen 3-5 cm bei Aussenhaltung) und allen Einrichtungsgegenständen (auch Napf), sowie tägliche Klokisten-Reinigung. Für die Desinfektion eignet sich am besten Dampfreiniger, ca. 80° C heisses Wasser oder Backofen. Chemikalien sollten vermieden werden, da sie einerseits giftig sind für die Tiere und andererseits auch gegen Wurmeier wirksam sein müssen. Hygiene-Massnahmen sind schwierig vollständig zu realisieren, da man auf kalten Böden keine so hohen Temperaturen erreicht oder die Einwirkunsdauer nicht genügend lang sind, um tatsächlich alles eliminieren zu können. OhrräudeMilbenbefall im Ohr (v.a. Innenohr), dass sich über Kopf, Nacken und Schulter ausbreiten kann. Symptome Therapie Flöhe, Läuse, HaarlingeSie sind eher selten bei Kaninchen. Entweder entstehen sie aufgrund eines massiven Hygieneproblemes oder das Immunsystem ist extrem geschwächt. Flöhe stammen meist von Katzen oder Hunden und können auch RHD oder Myxomatose übertragen. Läuse sind v.a. beim Rücken oder Flanke anzutreffen. Haarlinge sind kleine weisse oder schwarze Würmchen, die sich am liebsten beim Kopf, hintere Rückenpartie oder beim After ansiedeln. Symptome Therapie Achtung: niemals Frontline verwenden bei Milben-/Flohbefall, da es tödlich für Kaninchen ist! Fliegenmaden (Myasis)Fliegen legen ihre Eier im Urin- oder Kotverschmiertem Fell, oder in Bisswunden ab. Die geschlüpften Maden ernähren sich vom Gewebe. Befall v.a. auch bei stark geschwächten Tieren mit einer anderen Grunderkrankung. Es kann zum Tode führen. Symptome Therapie BandwürmerSie kommen bei Kaninchen eher selten vor. Symptome Nachweis Therapie Graphidium strigosum, Trichostrongylus retortaeformisDie Wurmart Graphidium kommt v.a. im Magen vor, während Trichostrongylus sich im Dünndarm aufhält. Symptome Nachweis Therapie Allgemeine Infos zum Nachweis, Therapie und Desinfektion siehe unter Magen-, Darmparasiten. Passalurus ambiguus (Oxyuren‚ "Pfriemenschwänze")Diese häufigste Wurmerkrankung wird oft zufällig als 5 mm lange weisse ‚Fäden’ auf frischen Kotkugeln entdeckt. Die Würmer legen ihre Eier nahe der Rektal-, Analregion ab. Symptome Nachweis Therapie Kokzidien (Eimeria sp.)Kokzidien sind einzellige Parasiten und kommen unter den Parasiten am häufigsten vor. Gesunde Kaninchen können asymptomatische Träger sein; d.h. eine geringe Zahl kann im Darm vorkommen, ohne dass die Tiere daran erkranken. Darum ist bei geringem Befall mit dem Tierarzt abzusprechen, ob eine Behandlung nötig ist oder nicht. Durch verschiedene Faktoren wie falsche Ernährung (Getreide-Fütterung, minderwertiges Heu), Stress verursacht durch Umzug (vom Züchter zum Zoohandel und zum neuen Besitzer) oder Rangordnungskämpfe, Hygienemangel, eine Zweiterkrankung schwächen das Immunsystem und es kommt zur explosionsartigen Vermehrung der Kokzidien. Das Tier hat Durchfall und magert ab. Die Sterblichkeitsrate bei Darm-Kokzidiose ist bei Jungtieren (6 Wochen bis 5 Monate) bis zu 100%. Sie versterben sehr schnell und ‚quasi‘ über Nacht innerhalb von 24 h. Jungtiere aus Zoohandlungen sind öfters befallen, da sie sich gegenseitig anstecken. Bei älteren Tieren unterdrückt das Immunsystem oft die massive Vermehrung der Parasiten - solange keine zusätzliche Krankheit auftritt. Das Kaninchen hat sich damit arrangiert und weist keine Symptome auf. Die Leber-Kokzidiose befällt Tiere allen Altersgruppen. Symptome Nachweis Therapie Hinweis: es empfiehlt sich bestimmte Hygienemassnahmen zu treffen, um die komplette Umgebung (inkl. Napf und Toilette) möglichst kokzidienfrei zu machen. Am besten erreicht man dies durch Hitze zwischen 60-100°C (z.B. mit Dampfreiniger, kochendes Wasser, Backofen), da so die meisten Oozysten abgetötet werden. Allerdings sind die Massnahmen wohl eher begrenzt wirksam, da man auf kalten Böden keine so hohen Temperaturen erreicht oder die Einwirkunsdauer nicht genügend lang sind, um tatsächlich alles eliminieren zu können. Chemische Mittel sind infolge ihrer Giftigkeit nicht empfehlenswert, zudem muss es gezielt ein Mittel gegen Kokzidien sein, da es sonst nicht wirkt. Bei Aussengehege sollte die Erde- wenn möglich - zwischen 3-5 cm abgetragen werden. Achtung: Beim Kauf von Jungtieren empfiehlt es sich immer eine Kotuntersuchung auf Kokzidien zu machen! Auch bei Neuzugängen ist es sinnvoll diese vorher zu testen, bevor eine Zusammenführung mit den eigenen Tieren gemacht wird. RHD (Chinaseuche)Übertrager der Rabbit Haemorrhagic Disease ist der Calicivirus. Die Ansteckung erfolgt von Kaninchen zu Kaninchen, über Insekten (Mücken, Kaninchenfloh, Milben, Zecken, Läuse, Fliegen) oder Grünfutter (v.a. ‚Gepflücktes’). Es ist sehr ansteckend und tritt das ganze Jahr über auf, auch wenn gehäuft im Sommer. Inkubationszeit beträgt 1-3 Tage. Symptome Vorbeugung Vorkommen Therapie Scheinträchtigkeit, HitzeDabei handelt es sich um eine hormonelle Störung. Eine normale Scheinträchtigkeit dauert 14-18 Tage an und findet 1-2 x pro Jahr statt. Symptome V.a. Häsinnen die wiederholt oder länger im Jahr scheinträchtig sind, sollten kastriert werden, da sie im Alter öfters an Gebärmutterkrebs erkranken. Dadurch entfällt auch der dauernde Stress der Scheinträchtigkeit für die Häsin und auch die Aggressivität gegenüber Partnertier und/oder Halter kann sich legen. Therapie Trommelsucht, Tympanie (Aufgasung)Wird der Nahrungsbrei im Magen nicht mehr weitertransportiert, kommt es zu Fehlgärungen im Magen oder Darm. Durch die Ausdehnung wird die Funktion der Lunge und des Herzes stark eingeschränkt und es kann zu lebensbedrohlichen Zuständen kommen. Die Blähung/Aufgasung am Bauch ist gut zu ertasten. Ursache Symptome Therapie Bei Haarballen-Verstopfung hilft hochwertiges Speiseöl (kaltpepresstes Raps- oder Leinöl, evtl. Paraffinöl). Dadurch wird der Darminhalt rutschiger und die Verstopfung kann sich besser lösen. Rodikolan-Tropfen besteht aus verschiedenen Pflanzenölen und wirkt zusätzlich krampflösend. Wärmelampe bei Untertemperatur, Infusionen zur Stabilisierung des Kreislaufes und Sauerstoffzufuhr bei schweren Fällen dringend nötig. Möglich ist eine prophylaktische Antibiotika-Therapie, da oft eine bakterielle Infektion folgt. Eventuell Prednisolon, Behandlung mit MCP (nur über kurze Zeit!) oder Gasentfernung mittels Sonde. Notoperationen haben eine schlechtere Prognose und sind die letzte Wahl. Vorsichtige Zwangsfütterung mit Critical Care, falls das Kaninchen nichts mehr frisst und noch Kot absetzt. Niemals Zwangsfüttern bei kompletten Darm-Verschluss, sonst kommt es zur gefährlichen Magenüberladung! Hinterher beim Aufpäppeln ist grundsätzlich jedes Futter erlaubt, welches nicht bläht. Hauptsache es frisst wieder von alleine; also möglichst grosse Auswahl an Lieblingsfutter bereit stellen. Fenchel und Kräuter (getrocknet/frisch) wie Basilikum, Dill, Estragon, Kamille, Kerbel, Liebstöckel,Majoran, Melisse, Oregano, Peterlie, Pfefferminze, Thymian wirken appetit-/verdaaungsanregend und/oder direkt gegen Blähungen. Stabilisierung der Darmflora mit Bene Bac/Omniflora über Tage/Wochen, da der Gärungsprozess die Darmflora beschädigt hat. Achtung: schwere Aufgasung ist immer ein NOTFALL und es sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden, da akute Lebensgefahr besteht! VergiftungMeistens durch Giftpflanzen (Zimmer- , Garten- oder Wildpflanzen) ausgelöst. Symptome Therapie Giftdatenbank: VerstopfungKaninchen köttelt nicht mehr oder setzt nur wenig kleine, harte, tropfenförmige Köttel ab. Bei schwereren Fällen frisst es nicht mehr und sitzt apathisch (teilnahmslos) da; ist aufgepflustert und hat einen gekrümmten Rücken und versucht so Kot abzusetzen. Ursache Symptome Therapie Durch vorsichtige Gabe von hochwertigem Speiseöl (kaltpepresstes Raps- oder Leinöl, evtl. Paraffinöl) wird der Darminhalt oder Haarballen rutschiger und die Verstopfung kann sich besser lösen. Rodikolan-Tropfen besteht aus verschiedenen Pflanzenölen und wirkt zusätzlich krampflösend. Bei leichteren Verstopfungen kann Maltpaste oder Bezopet helfen. Gegen Haarballen kann der Tierarzt auch rezeptflichtigen, stark konzentrierten Bromelinhaltigen Tabletten (Traumanase, Bromelain POS) zusätzlich verordnen, die den Abgang der Haarballen erleichtern. Dosierung Maltpaste/Bezopet: ca. 1-2 cm langer Strang alle 2-3
Tage. Falls Schmerzen vorhanden sind, dann ist ein Schmerzmittel (Metacam für Katzen 0.5mg/ml) sinnvoll, da die Darmtätigkeit zum erliegen kommen kann. Sollten diese Massnahmen nicht innert 12 h wirken, dann ist sofort ein Tierarzt aufzusuchen! Vorsichtige Zwangsfütterung mit Critical Care, falls das Kaninchen nichts mehr frisst und immer noch Kot abgesetzt wird. Niemals Zwangsfüttern bei kompletten Darm-Verschluss, sonst kommt es zur gefährlichen Magenüberladung! Ist zusätzlich noch eine Aufgasung/Blähung vorhanden, dann siehe unter Tympanie. Bei einer Verstopfung kommt es früher oder später meist zu Blähungen, da im Darm immer Gärungsprozesse stattfinden und die Gase dann nicht mehr entweichen können. Darum empfiehlt es sich prophylaktisch ein Mittel wie Flatulex/Sab Simplex dagegen einzusetzten, welches die Gasbildung verhindert oder reduziert: Dosierung Flatulex 3 x täglich je 1 ml, zu Beginn auch ca. alle 2 - 4 h. Bei länger andauernder Verstopfung sollte ein Tierarzt aufgesucht werden, da sich der Zustand innert Stunden sehr schnell verschlechtern kann und zum Tode führt! Hinterher beim Aufpäppeln ist grundsätzlich jedes Futter erlaubt, welches nicht bläht. Hauptsache es frisst wieder von alleine; also möglichst grosse Auswahl an Lieblingsfutter bereit stellen. Fenchel und Kräuter (getrocknet/frisch) wie Basilikum, Dill, Kamille, Liebstöckel, Melisse, Oregano, Peterlie, Pfefferminze, Thymian wirken appetit-/verdaaungsanregend und/oder direkt gegen Blähungen. Stabilisierung der Darmflora mit Bene Bac/Omniflora über Tage/Wochen, da der Gärungsprozess die Darmflora beschädigt hat. Wunde Läufe (Pododermatitis)Kaninchen haben an den Hinterläufen häufig kahle Stellen, da das Hauptgewicht vor allem bei sehr geraden und hartem Untergrund auf den ‚Fersen’ ruht. Je nach Schweregrad der Erkrankung sind diese Stellen wund, verschorft oder krankhaft verändert. Man spricht dann von Sohlengeschwür (=Pododermatitis). Ursache Symptome Prävention Therapie Je fortgeschrittener die Krankheit ist, desto schlechter sind die Prognosen! ZahnerkrankungBis zu ¼ aller Hauskaninchen sind von Zahnerkrankungen betroffen. Aufgrund von Überzüchtungen (runder, möglichst kleiner Kopf) werden Zahnfehlstellungen weitervererbt. Häufiger wird dies aber im Laufe eines Kaninchenlebens erworben durch Infektionen an den Zahnwurzeln, Unfälle, Rütteln an Käfigen, und hauptsächlich infolge falscher Ernährung! Die Zähne wachsen pro Monat bis zu knappe 1 cm; mit dem Alter ist dies sogar noch zunehmend. Gerade Trockenfutter mit Getreide (‚Körnli’) sättigt sehr rasch, was zur Folge hat, dass viel weniger Heu aufgenommen wird und dadurch die Zähne nicht mehr genügend abgenützt werden können. Durch überlange Zähne wird der innere Maulbereich verletzt und sie können sogar einwachsen. Es kommt zu Infektionen, die sich zu Abszessen ausweiten können und den ganzen Kieferknochen befallen. Auch wird die Muskulatur bei verminderter Heuaufnahme schwächer und es kommt schneller zu Zahnverschiebungen. Zahnspitzen, Stufengebiss, Zahnfehlstellungen können durch Schmerzen oder erschwertem Kauen dazu führen, dass die Nahrung nicht mehr richtig zerkleinert werden kann. Dies führt zu Fehlgärungen, Absterben der normalen Darmflora, sowie Hefebefall und bakteriellen Infektionen (v.a. mit E.coli) und Durchfall. Symptome Therapie Futterumstellung mit viel und möglichst hochwertigem Heu, frischem Gras und Kräutern, frischen und ungespritzten Ästen. Bestehen Kauschwierigkeiten dann kann das Gemüse kleingeraspelt (kein Mus!) oder mit dem Gemüseschäler in kleine Streifen geschnitten werden. Auf getreidehaltiges Trockenfutter oder Leckerli sollte verzichtet werden. Es sollte eine regelmässige Gewichtskontrolle durchgeführt werden und bei Gewichtsverlust gepäppelt werden, damit das Tier nicht verhungert. Zudem sollte eine Stabilisierung der Darmflora vorgenommen werden (mit Bene-Bac), da durch ungenügendes Kauen oft Magen-/Darmprobleme entstehen wie Trommelsucht und Aufgasung. Bezugsquellen: 'Leitsymptome beim Kaninchen' von Anja
Ewringmann Wie verhalten sich Kaninchen wenn sie Schmerzen haben?Der Rücken ist ein recht aussagekräftiges Signal für Schmerzzustände. Bei Schmerzen setzen sich Kaninchen gekrümmter hin, d.h. der Rücken fällt sehr steil ab, die Hinterbeine werden weiter nach Vorne Richtung Vorderfüßchen geschoben.
Wann leidet ein Kaninchen?Oft leidet das Kaninchen aber an einer oder auch mehreren bereits fortgeschrittenen Krankheiten, hat starke Schmerzen, ist inkontinent, kann sich nicht mehr putzen und nicht mehr richtig bewegen, kann nicht mehr selbständig fressen und muss permanent zwangsernährt werden.
Werden Kaninchen schnell krank?Kaninchen sind sehr wohl anspruchsvoll und auch die kleinen Nager können schnell krank werden und sind auf tierärztliche Hilfe angewiesen. So können sie zum Beispiel auch an den gleichen Erkrankungen leiden wie wir Menschen. Das beginnt bei einem kleinen Schnupfen bis hin zu Diabetes oder Herzbeschwerden.
Warum ist mein Kaninchen so ruhig?wenn Du das Gefühl hast, dass etwas micht stimmt, ein lebhaftest Tier plötzlich auffällig ruhiger ist und nicht frisst. Sind das ernst zu nehmende Anzeichen. Der Kreislauf eines Kaninchen ist sehr fragil und meist ist Eile geboten.
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