Wer ist cdu chef

Nach seiner Nominierung für den CDU-Parteivorsitz zeigt sich Friedrich Merz im Interview mit Bayern 2 zufrieden: "Ich reibe mir die Augen und denke, es ist jetzt gelungen. Es hat ein tolles Ergebnis gegeben und vor allem eine unglaublich große Beteiligung. Das ist ein Gefühl großer Dankbarkeit. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass es so klar wird."

  • Zum Artikel: "Im dritten Anlauf an die Spitze - Friedrich Merz wird CDU-Chef"

Merz will die Frauen fördern

Merz hat schon konkrete Pläne und will die CDU zu einer modernen Volkspartei machen. Das bedeute, die digitalen Formate auszubauen, das Thema Vereinbarkeit Beruf und Familie, "auch in der CDU-Bundesgeschäftsstelle", voranzubringen und die Frauen in der Partei zu fördern.

"Wir müssen mehr tun. [...] Das ist eine Aufgabe für eine längere Zeit. Christina Stumpp wird den Auftrag bekommen, insbesondere den Kontakt zur Basis und zur kommunalen Ebene der CDU so zu intensivieren, dass wir auch Führungskräfte heranwachsen lassen", so der designierte CDU-Chef. Welche Frauen er in das Führungsgremium der CDU berufen will, gab er nicht bekannt.

Kritische Nachbetrachtung des Wahlkampfes

"So etwas wie in diesem Jahr, das darf sich nicht wiederholen. Wir haben selbst dazu beigetragen, dass wir diese Bundestagswahl so verloren haben. Und jetzt gucken wir nach vorne, wir haben eine ganze Reihe von Landtagswahlen im nächsten Jahr und wir haben 2023 die Landtagswahlen in Bayern. Und wir haben ein überragendes Interesse daran, dass wir diese Wahlen gewinnen. Und daran werden wir gemeinsam arbeiten."

"Freundschaftliches Miteinander" zur CSU

Friedrich Merz betonte, dass er auf eine gute Zusammenarbeit mit der Schwesterpartei CSU setze und sprach sich für ein mindestens einmal jährlich stattfindendes fest verabredetes Treffen der beiden Parteipräsidien aus. Daneben hält er auch das persönliche Verhältnis zum CSU-Chef für mitentscheidend: "Die beiden Vorsitzenden müssen ein gutes, auch freundschaftliches Miteinander haben. Da werde ich Zeit investieren und tue das aus Überzeugung." Für dieses Wochenende sei ein Gespräch mit Markus Söder bereits verabredet, so Merz.

Hohe Akzeptanz in der Basis

Beim ersten Mitgliederentscheid in der Parteigeschichte hat der Ex-Unionsfraktionschef 62,1 Prozent erhalten. Merz soll nun auf dem Bundesparteitag am 21. und 22. Januar zum Parteivorsitzenden bestimmt werden.

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Die CDU hat den Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Bei einem digitalen Bundesparteitag stimmten am Samstag 915 von 983 Delegierten für den 66-Jährigen, 16 enthielten sich. Die CDU errechnete daraus eine Zustimmung von 94,62 Prozent.

Der Bundestagsabgeordnete Mario Czaja wurde zum künftigen Generalsekretär bestimmt. Auf den 46 Jahre alten Berliner entfielen am Samstag in einer digitalen Abstimmung 875 von 964 abgegebenen Stimmen, 22 Delegierte enthielten sich. Die CDU wertete damit 942 Stimmen als gültig und errechnete daraus eine Zustimmung von 92,89 Prozent. Das Votum muss formal per Briefwahl bestätigt werden. Deren Ergebnis soll am 31. Januar verkündet werden.

"Ein Großstadtkind" aus dem Ostteil Berlins

Der künftige CDU-Chef Friedrich Merz hatte zuvor für den früheren Berliner Sozialsenator geworben. Czaja sei "ein Großstadtkind" aus dem Ostteil Berlins und habe jetzt einen Wahlkreis gewonnen, den zuvor 30 Jahre lang die Linkspartei gehalten habe.

Kretschmer mit dem besten Ergebnis als Vize

Der CDU-Parteitag hat auch die Riege der stellvertretenden Vorsitzenden neu bestimmt. Das beste Ergebnis der fünf Vizes erhielt bei der digitalen Wahl am Samstag der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer mit 883 von 953 abgegebenen Stimmen. Für den Wirtschaftspolitiker Carsten Linnemann aus Nordrhein-Westfalen stimmten 782 Delegierte. Die niedersächsische Bundestagsabgeordnete Silvia Breher bekam 781, der Abgeordnete Andreas Jung aus Baden-Württemberg 768 Stimmen. Die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien erhielt 675 Stimmen.

Wegen der Corona-Pandemie war nur die engste Führungsriege der CDU in der Parteizentrale in Berlin anwesend. Die Delegierten stimmten online ab. Merz war im Dezember in der ersten Mitgliederbefragung der CDU zum Parteivorsitz mit 62,1 Prozent zum Nachfolger des als Kanzlerkandidat gescheiterten Armin Laschet bestimmt worden. Die Wahl auf dem Parteitag galt deshalb als Formsache.

Drei Vorsitzende in drei Jahren

Merz ist der dritte CDU-Vorsitzende innerhalb von gut drei Jahren, nachdem die damalige Kanzlerin Angela Merkel 2018 angekündigt hatte, sich nach 18 Jahren vom Parteivorsitz zurückzuziehen. Bei zwei früheren Anläufen auf den Parteivorsitz hatte der Wirtschaftsexperte im Dezember 2018 gegen Annegret Kramp-Karrenbauer und im Januar 2021 gegen Laschet verloren.

Neben dem Vorsitzenden wollte die CDU als Konsequenz aus dem Desaster bei der Bundestagswahl mit ihrem historisch schlechtesten Ergebnis von 24,1 Prozent auch ihre komplette weitere Führungsspitze neu wählen. Der Bundestagsabgeordnete und frühere Berliner Sozialsenator Mario Czaja soll zum Generalsekretär gewählt werden. Er soll für den Wirtschaftsexperten Merz den Arbeitnehmerflügel abdecken.

"Zieht euch warm an"

Vor der Wahl des neuen Vorsitzenden rief der scheidende CDU-Vorsitzende Laschet seine Partei zu neuem Selbstbewusstsein auf. "Zieht euch warm an, die CDU kommt wieder", sagte Laschet beim digitalen Parteitag in Berlin. Die SPD versuche es so darzustellen, als läge die CDU am Boden und sei zerstört. Dazu sage er: "Vertut euch nicht." Die CDU sei mehr als eine Bundespartei, sie regiere in vielen Bundesländern und wolle auch die anstehenden Landtagswahlen in diesem Jahr gewinnen.

  • Zum Artikel: "Söder und Merz demonstrieren Harmonie"

Eine offene Wunde, die bleiben wird

Laschet unterstützte ausdrücklich seinen designierten Nachfolger Friedrich Merz, der Rückendeckung weit über die unterschiedlichen Flügel hinweg habe und "in dieser Zeit genau der Richtige" sei. Laschet betonte erneut seine Verantwortung für die Wahlniederlage. "Es ist eine offene Wunde, noch immer. Und die Narbe wird bleiben."

Merz: CDU hat die Wahl "zusammen verloren"

Merz wiederum dankte Laschet für dessen "großartigen Einsatz" für die CDU. Es ehre Laschet, dass er persönliche Verantwortung für die Wahlniederlage übernommen habe. Die CDU habe die Wahl aber "zusammen verloren".

Er und Laschet seien bei dessen Wahl zum Parteichef vor einem Jahr Gegner und Wettbewerber gewesen, sagte Merz. Doch daraus sei nie eine persönliche Feindschaft geworden. Er freue sich auf eine weitere Zusammenarbeit mit Laschet im Bundestag.

Wer ist cdu chef

Bildrechte: dpa-Bildfunk/Michael Kappeler

Friedrich Merz (r), neuer CDU-Bundesvorsitzender, gratuliert Mario Czaja, dem neuen CDU-Generalsekretär nach der Wahl beim digitalen Parteitag.

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Wer war der letzte CDU Chef?

Christlich Demokratische Union Deutschlands
Parteivorsitzender
Friedrich Merz
Generalsekretär
Mario Czaja
Stellvertretende Vorsitzende
Silvia Breher Andreas Jung Michael Kretschmer Carsten Linnemann Karin Prien
Bundesgeschäftsführer
Christoph Hoppe
Christlich Demokratische Union Deutschlands - Wikipediade.wikipedia.org › wiki › Christlich_Demokratische_Union_Deutschlandsnull

Wann wird Merz CDU Chef?

Endgültig gewählt wurde der neue Vorsitzende von den 1.001 CDU-Delegierten auf einem Parteitag am 22. Januar 2022, der aufgrund der COVID-19-Pandemie digital stattfand. Merz wurde hier mit 94,6 Prozent der Delegiertenstimmen zum neuen CDU-Vorsitzenden gewählt.

In welcher Partei ist Merz?

Christlich Demokratische Union DeutschlandsFriedrich Merz / Parteinull

Wann ist der nächste Parteitag der CDU?

Parteitag der CDU Deutschlands 2021.