Welche Krankheit steckt hinter starkem Schwitzen nachts?

Sofern er nur manchmal auftritt, ist Nachtschweiß ungefährlich. Wer allerdings zwei- bis dreimal wöchentlich wegen schweißgetränkter Bettwäsche aufwacht, sollte sich untersuchen lassen Foto: Istock/Adene Sanchez

Schwitzen in der Nacht ist ein Phänomen, welches nicht nur im Sommer auftritt. Der sogenannte Nachtschweiß kann viele Ursachen haben und sollte in bestimmten Fällen ärztlich abgeklärt werden. Welche 7 Anzeichen auf Nachtschweiß hindeuten und wann Schwitzen in der Nacht gefährlich werden kann, erfahren Sie hier.

Ist Nachtschweiß gefährlich?

Wer hin und wieder nachts wach wird, weil ihm zu heiß ist und er leicht schwitzt, muss sich keine Sorgen machen. Das ist völlig normal und in der Regel kein Grund zur Beunruhigung. Anders sieht es aus, wenn wir öfter – das heißt mindestens zwei- bis dreimal pro Woche – wach werden, weil der Pyjama oder die Bettwäsche völlig nassgeschwitzt sind. Denn: Ein solcher sogenannter Nachtschweiß kann auf verschiedene gesundheitliche Probleme hindeuten und sollte daher ärztlich abgeklärt werden.

Hormonell bedingter Nachtschweiß

In den Wechseljahren ist Nachtschweiß ein häufiges Symptom: Eine US-Studie zeigte, dass rund 36 Prozent der Frauen in den Wechseljahren häufig, also mindestens zwei- bis dreimal pro Woche, unter Nachtschweiß litten – der durch den Konsum von Alkohol noch verschlimmert wurde. Demnach reichte bereits ein Drink am Tag, um die Häufigkeit von Nachtschweiß zu erhöhen. Das Risiko stieg laut der Studie außerdem bereits in der sogenannten Perimenopause, also rund ein bis zwei Jahre vor den Wechseljahren, deutlich an.

Diese sieben möglichen Ursachen sollten Sie neben der Menopause außerdem kennen:

1. Erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen bei Nachtschweiß

Eine Studie aus dem Jahr 2014 belegt, dass Frauen mittleren Alters, die häufig Nachtschweiß erleben, ein erhöhtes Risiko für eine Herzerkrankung haben. Außerdem wurde festgestellt, dass Frauen mit einem erhöhten BMI, hohem Blutdruck oder Diabetes häufiger unter Nachtschweiß litten.

2. Schwitzen in der Nacht: Bin ich krank?

Vermehrtes Schwitzen in der Nacht kann ein Anzeichen auf eine Erkrankung sein. Denn: Das Immunsystem läuft während der Bekämpfung einer Krankheit auf Hochtouren. Nachtschweiß kann eines der Symptome für die harte Arbeit des Immunsystems sein –auch noch Tage oder sogar Wochen, nachdem die letzten Krankheitsanzeichen wie beispielsweise Fieber und Husten nach einer Erkältung abgeklungen sind.

3. Nachtschweiß und Schilddrüsenerkrankungen

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion produziert die Schilddrüse mehr Hormone, als der Körper benötigt. Zu den Symptomen des Hormonungleichgewichts zählen beispielsweise Reizbarkeit, unruhiger Schlaf – und Nachtschweiß. Wer diese Anzeichen bei sich feststellt, sollte beim Arzt einen Test machen lassen. Durch eine medikamentöse Behandlung kann das Gleichgewicht des Hormonhaushalts wieder hergestellt werden.

4. Medikamente beeinflussen das Schwitzen nachts

Bei vielen Medikamenten ist Nachtschweiß eine typische Nebenwirkung. Besonders häufig kommt das bei Antidepressiva vor sowie bei Arzneimitteln, die in den Hormonhaushalt eingreifen (beispielsweise Krebsmedikamente). Betroffene sollten daher mögliche Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel kontrollieren und gegebenenfalls auf ein anderes Medikament ausweichen.

5. Nachtschweiß bei Autoimmunerkrankung

Bei einer sogenannten Autoimmunerkrankung richtet sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper. Einige dieser Krankheiten, beispielsweise Systemischer Lupus erythematodes oder auch rheumatoide Arthritis, können Nachtschweiß verursachen.

6. Vermehrtes Schwitzen liegt in den Genen

Eine Studie konnte einen Zusammenhang zwischen Symptomen wie Nachtschweiß und Hitzewallungen mit der Mutation einer bestimmten Genvariation bei Frauen zeigen. Diese beeinflusst die Hormonsteuerung des Gehirns und hat Einfluss auf eine eventuelle Unfruchtbarkeit und eine verspätete Pubertät. Zwar sei es laut Studienautorin Carolyn Crandall zu früh, um spezifische gesundheitliche Probleme auf die Genmutation zurückzuführen, weitere Forschung in dieser Richtung sei aber bereits in Arbeit.

7. Nachtschweiß bei Krebserkrankungen

Es gibt einige Krebsarten, beispielsweise Lymphdrüsenkrebs, die Nachtschweiß verursachen. Dabei ist der Nachtschweiß oft nur eines von mehreren Anzeichen, die zusammen auftreten. Wer beispielsweise auch unter plötzlichem starken Gewichtsverlust, andauernder Müdigkeit und vergrößerten Lymphknoten leidet, sollte sich von seinem Arzt unbedingt auf Lymphdrüsenkrebs untersuchen lassen.

Schwitzen in der Nacht ist unangenehm, hat aber in der Regel einen harmlosen Ursprung. Welche genau infrage kommen, zeigen diese 7 Anzeichen bei Nachtschweiß.

Wann ist nächtliches Schwitzen gefährlich?

Nachtschweiß sollte jedenfalls vom Arzt abgeklärt werden, wenn: Sie nachts häufig und sehr stark schwitzen. Das nächtliche Schwitzen länger als drei bis vier Wochen bestehen bleibt. Weitere Beschwerden wie Schmerzen, Fieber, ungewollter Gewichtsverlust oder Abgeschlagenheit hinzukommen.

Bei welchen Krankheiten schwitzt man stark?

Verantwortlich sind häufig Hormon- und Stoffwechselerkrankungen, etwa eine Schilddrüsenüberfunktion, Infektionen, Nervenstörungen, Krebsleiden oder psychische Erkrankungen wie Angststörungen.

Was kann nächtliches Schwitzen bedeuten?

Nachtschweiß hat in vielen Fällen harmlose Ursachen – zum Beispiel hohe Temperaturen im Schlafzimmer oder ein (zu) üppiges bzw. scharfes Abendessen. Mitunter lassen sich aber auch körperliche Auslöser finden, etwa hormonelle Schwankungen aufgrund einer Schilddrüsenüberfunktion oder während der Schwangerschaft.

Bei welchen Krebsarten schwitzt man nachts?

Vor allem Krebsarten wie Leukämie oder Lymphome können zu starkem Schwitzen in der Nacht führen. In der Regel treten dann aber auch weitere Symptome auf. Dazu zählen insbesondere eine Gewichtsabnahme und Fieberschübe.

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