Was tun bei Diabetes mellitus Typ 2?

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Was tun bei Diabetes mellitus Typ 2?

Wenn Sie die Diagnose Diabetes Typ 2 erhalten, sind Sie möglicherweise erst einmal geschockt und verunsichert. Sie sollten jedoch wissen, dass Diabetes Typ 2 zwar nicht heilbar, aber gut behandelbar ist, sodass Sie ein weitgehend beschwerdefreies Leben mit Diabetes führen können. Eine wichtige Voraussetzung ist dabei, dass Sie die Erkrankung und die Behandlung annehmen und zum Experten Ihrer Erkrankung werden. Denn erst wenn Sie umfassend informiert und aufgeklärt sind, können Sie selbst entscheiden, welche Behandlungsmaßnahmen Sie eigenverantwortlich und motiviert mittragen können und wollen.

Ein wichtiger Beitrag wird es sein, Ihren Lebensstil in einem Ausmaß zu ändern, welches Sie auch wirklich einhalten können. Dies kann bedeuten, dass Sie sich von lieb gewonnenen Gewohnheiten verabschieden müssen, die sich über viele Jahre im Alltag eingeschlichen haben. Hierzu gehören in erster Linie Ess- und Trinkgewohnheiten sowie das Maß an Bewegung. Denn durch Gewichtsverlust und vermehrte körperliche Bewegung ist es durchaus möglich, die Unempfindlichkeit der Körperzellen (lnsulinresistenz) gegenüber lnsulin zumindest teilweise aufzuheben. lst das Vollbild Diabetes, also das typische, vollständige Krankheitsbild, erreicht, können Sie durch eine konsequent eingehaltene Therapie das Auftreten von Folgeerkrankungen hinauszögern oder abmildern. Diese Gewohnheiten zu ändern ist eine Aufgabe, die nur durch Ihre eigene Überzeugung, Geduld, Übung und in kleinen Schritten zu bewältigen ist.
Erfahren Sie hier die sechs Schritte, um ein neues Leben zu beginnen:

Schritt 1: Verantwortung übernehmen

Im ersten Schritt sollten Sie erkennen, dass in erster Linie Sie selbst dafür verantwortlich sind, wie sich die Erkrankung weiterentwickelt. Nicht der Arzt oder Ihre Angehörigen sorgen dafür, dass sich Ihre Blutzuckerwerte verbessern oder Ihr Gewicht reduziert, sondern nur Ihre persönliche Entscheidung, etwas dafür oder dagegen zu tun, sowie Ihr daraus abgeleitetes Handeln.

Schritt 2: Sich bewusst werden

Ein neues Leben zu beginnen heißt auch, dass Sie sich bewusst machen, welche Gewohnheiten maßgeblich zu Ihrer Erkrankung beitragen. In diesem Zusammenhang sollten Sie sich aber auch fragen, ob seelische Belastungen, Ängste oder Stress Sie anfällig dafür machen, vermehrt bei kalorienreichen Nahrungs- oder Genussmitteln (wie z. B. Alkohol, Süßigkeiten) zuzugreifen. Vielleicht wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, sich mit dem, was Ihre Seele bedrückt, auseinanderzusetzen und nach Lösungen zu suchen.

Schritt 3: Sich selbst vertrauen

Gewohnheiten ändern zu wollen hat sehr viel mit Selbstvertrauen zu tun. Was und wie viel trauen Sie sich wirklich zu, verändern zu können? Hierbei kommt es darauf an, dass Sie sich möglichst realistische Ziele setzen, die Sie auch tatsächlich erreichen können. Wenn Sie zum Beispiel dauerhaft abnehmen wollen, sollte nicht Ihr weit entferntes Idealgewicht das Ziel sein, sondern Teilziele angestrebt werden. Es kommt darauf an, dass Sie sich Ihr neues Ess- und Trinkverhalten in dem Maße angewöhnen, wie Sie es sich zutrauen.

Schritt 4: Sich selbst überwinden

Nicht nur Wollen, sondern Tun ist wichtig. Sich zu überwinden, z. B. abends nach der Arbeit Joggingschuhe anzuziehen und im Wald eine Runde zu laufen, ist am Anfang oftmals recht schwer. Hier ist es wichtig, dass Sie sich aus Überzeugung und mit Willen so lange selbst motivieren, bis die abendliche Jogging- oder Spazierrunde zu einer lieb gewonnenen Gewohnheit geworden ist. Das Gleiche gilt für den Verzicht auf „Dickmacher“. Auch hier heißt es: so lange üben, bis eine ausgewogene Ernährung bei Ihnen selbstverständlich geworden ist. Ihr Körper wird es Ihnen danken.

Schritt 5: Thema Rauchen und Blutdruck

Das Risiko, Folgeerkrankungen zu erleiden, wird durch Rauchen und/oder hohen Blutdruck drastisch erhöht. Die Gifte im Rauch wirken unmittelbar auf alle Blutgefäße, die ohnehin schon durch den Diabetes in Mitleidenschaft gezogen werden. Beides zusammen ist eine gefährliche Mixtur, die in Durchblutungsstörungen der Füße und Hände, Schlaganfall und Herzinfarkt münden kann. Der Verzicht auf das Rauchen wird vielfältig belohnt:

  • Ihr Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt und Krebserkrankungen sinkt
  • Ihr Geschmackssinn wird neu belebt, Speisen und Getränke schmecken plötzlich wieder besser
  • Ihr körperliches Wohlbefinden und Ihre Leistungsfähigkeit melden sich zurück. Ihr Alltag wird lebendiger.

Ähnlich wie das Rauchen schädigt auch ein zu hoher Blutdruck die Gefäße: sie verengen sich, versteifen und werden brüchig. Ihre Gesundheit sollte es Ihnen wert sein, dass Sie Ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren und gegebenenfalls behandeln lassen.

Schritt 6: Durch Wissen punkten – Patientenschulung

Wenn es Ihr Ziel ist, die empfohlene Therapie mitzutragen und wirksam zu unterstützen, können Sie das nötige Wissen im Rahmen einer geprüften Diabetesschulung erwerben. Hier erfahren Sie alle wichtigen Informationen zum Thema Diabetes einschließlich Tipps für den Alltag, sodass Sie den Diabetes gut kontrollieren und Folgeschäden vermeiden können. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wo und wann für Sie eine Schulung möglich ist.

Check-Ups

Unter dem Motto „Gefahr erkannt – Gefahr gebannt“ sollten Sie sich regelmäßig von Ihrem Haus- und Augenarzt untersuchen lassen; falls noch keine Folgeerkrankungen vorliegen, sollte eine Untersuchung mindestens einmal im Jahr stattfinden. Sind aber bereits erste Symptome (z. B. nachlassende Sehkraft, Kribbeln in den Füßen) spürbar, sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen, wie oft die jeweiligen Untersuchungen bei Ihnen künftig notwendig werden.
Lassen Sie in regelmäßigen Abständen

  • Ihre Augen untersuchen (Augenarzt)
  • die Eiweißausscheidung im Urin bestimmen (Hausarzt)
  • Ihre Füße überprüfen (Hausarzt)
  • eine körperliche Untersuchung durchführen, einschließlich Blutdruckmessung und Bestimmung der Blutfettwerte (Hausarzt)

Was sollte man bei Diabetes Typ 2 nicht essen?

Fettreiche Lebensmittel in großen Mengen sollten Sie vermeiden, wie etwa fettes Fleisch und Wurst, fette Backwaren, fette Fertigprodukte, Fast Food, Sahne, Chips und Schokolade. Bevorzugen Sie pflanzliche Öle und Fette, zum Beispiel Raps- und Olivenöl, Nüsse und Samen.

Was sollten Diabetiker abends nicht essen?

Ernährungsplan Diabetes: Das Abendessen Das Abendessen unterscheidet sich nicht wesentlich vom Mittagessen. Gemüse und sättigende Proteine mit gesunden Fetten bilden auch hier die Basis. Wer schnell Probleme bei blähenden Lebensmitteln bekommt, sollte diese am Abend nicht in großen Mengen verzehren.