Was müssen das für Bäume sein Liedanalyse?

Untersuchungsfelder der Songanalyse - eine Gliederung

  • Eine Songanalyse stützt sich auf unterschiedliche Untersuchungsbereiche, die zunächst getrennt voneinander untersucht und anschließend miteinander in Beziehung gesetzt werden.
  • Zunächst müssen Sie die allgemeinen Informationen über einen Song zusammenführen. Hier sind zunächst die Rahmendaten eines Songs von Interesse. In Ihrem Resümee sollten Sie auf einige dieser Punkte etwas ausführlicher eingehen.
  • Dann beschäftigen Sie sich mit dem Aufbau des Songs. Ihre Songanalyse sollte die Struktur des Songs in Takten berücksichtigen.
  • Untersuchen Sie die Rhythmik des Songs.
  • Analysieren Sie den Text. Nicht nur der Inhalt des Textes, sondern auch die Art und Weise der Interpretation kann aussagekräftig sein.
  • Die Instrumentierung und die Art des Arrangements zeigen die Stilistik eines Songs. Hier entstehen auch Anknüpfungspunkte für Hintergrundinformationen, beispielsweise die Zugehörigkeit zu einer bestimmten kulturellen Szene.

Beispielanalyse eines Popsongs - so könnte sie aussehen

  • Der Song „These Boots are made for walking“ wurde von Lee Hazlewood geschrieben und vor allem in der Version von Nancy Sinatra weltbekannt. Hazlewood schrieb den Song im Jahr 1965 für sie und probte ihn mit einer bekannten Band von Studio- und Sessionmusikern ein, der Wrecking Crew, die für zahlreiche US-Charthits die Instrumentierung übernahmen.
  • Mit folgender Instrumentierung wurde das Arrangement eingespielt: Schlagzeug, elektrischer Bass, Kontrabass, Gitarre und Blasinstrumente und Gesang.
  • Eine Songanalyse des Popklassikers muss den bemerkenswerten Anfang des Songs betonen. Der markante Basslauf am Anfang des Stücks soll mit zwei Bässen eingespielt worden sein, einem elektrischen und einem E-Bass. Der gleitend marschierende Basslauf kündigt den Text des Songs förmlich an.
  • Bei der Songanalyse fällt auf, dass die Struktur des Songs fast klassisch für einen Popsong ist. Die Strophe besteht jeweils aus acht Takten, während der darauf folgende Refrain aus vier Takten besteht, die jeweils drei Mal nacheinander im Viervierteltakt und mit einem tanzbaren Swing gespielt werden. Auffällig ist allerdings, dass bei dem Song „These Boots are made for walking“ kein Doppelrefrain gespielt bzw. gesungen wird.
  • Ein bemerkenswertes Element des Songs ist der markante Anfang, der auch immer wieder, das gesamte Stück hindurch, als Bridge eingesetzt wird, d. h. als Übergang zwischen Refrain und Strophe. Einerseits funktioniert dieser Teil als Bindeglied, zum anderen sorgt er, auch in leichten Variationen, immer wieder für eine Steigerung, die stets erneut auf einen Neuanfang zuläuft, der ebenfalls vom Schlagzeug durch einen speziellen Übergang zur Strophe unterstützt wird.
  • Der Text stellt eine Abrechnung mit einem nicht namentlich genannten, offenbar untreuen Partner oder Ex-Partner dar. Die fortwährenden Liebesbeteuerungen seien vorgeschoben, während der Angesprochene sich schon mit jemand anderem amüsiere. Weitere Vorwürfe sind Unaufrichtigkeit, sich nicht geändert und somit sein Glück verspielt zu haben. Ein weiteres Motiv ist Rache, die in Form der „Box of Matches“ ausgedrückt wird und in der zweiten Strophe des Refrains „One of these days these boots are gonna walk all over you“.
  • „These Boots are made for Walking“, was ins Deutsche übersetzt bedeutet "diese Schuhe sind zum Laufen da" ist ein selbstbewusster Popsong. Der Titel wurde schon zu seiner Veröffentlichung als offensive, antreibende Musik empfunden und verwendet. Zunächst als Anspielung auf einen Bahnarbeiter-Streik in Anspruch genommen, war der Song auch in einigen Kinofilmen Bestandteil des Soundtracks und wird international immer wieder im Radio gespielt, beispielsweise bei Features über die 1960er Jahre oder im gemischten Programm.

Ein Musikstück lässt sich nach verschiedenen Aspekten untersuchen. Das können beispielsweise formale Gesichtspunkte sein.

  • Wenn Sie eine formale Musikanalyse schreiben, dann ist der kompositorische Aufbau des Werkes von Interesse. Dabei sollte die künstlerische Aussage des Komponisten nicht vernachlässigt werden. Denn hinter beinahe jedem musikalischen Werk versteckt sich eine künstlerische Absicht.
  • Auch die Qualität des Musikstückes wird untersucht, wenn Sie eine Musikanalyse schreiben.
  • Eine formale Analyse des Musikstückes macht eine dramaturgische Interpretation des Werkes erst möglich.
  • Wenn Sie eine Musikanalyse schreiben, sollten Sie immer mit einer Grobgliederung beginnen. Erst danach werden die nötigen Feinheiten analysiert. Beim Schreiben einer Musikanalyse besteht nämlich die Gefahr, sich in Details zu verlieren. Sie müssen also Schritt für Schritt vorgehen:
  • Sprechen über Musik - Musikalische Terminologie für Einsteiger

    Geht es Ihnen auch manchmal so? Sie haben ein Konzert besucht und möchten zuhause Ihre …

Beim Schreiben jedes Thema einzeln betrachten

Beginnen Sie beim Schreiben einer Musikanalyse mit dem einfachsten.

  1. Welcher Komponist hat das Stück geschrieben? In welcher Zeit lebte dieser? Durch welchen gesellschaftlichen Einfluss wurde der Komponist im Laufe des Lebens begleitet?
  2. Wer hat den Text verfasst? Sie sollten beim Musikanalyseschreiben auch kurz auf den Textinhalt eingehen.
  3. Welche künstlerischen Entwicklungen haben das Stück geprägt?
  4. Welcher Stilrichtung  (Barock, Romantik, Renaissance…) gehört es an?
  5. Wie heißt das Musikstück? Warum?
  6. In welcher Tonart wurde das Stück geschrieben?
  7. Welcher Takt kommt vorrangig zum Einsatz?
  8. Wie ist das Tempo der Musik?
  9. Für welche Instrumente wurde das Stück geschrieben und warum? Wie ist der Aufbau des Stücks musikalisch umgesetzt worden.
  10. Schließlich sollten Sie beim Musikanalyseschreiben noch erwähnen, welche Gefühle und Empfindungen Sie beim Hören des Stückes verspüren.

Wenn Sie all diese Fragen bearbeitet haben, dann ist das Musikanalyseschreiben fertig. Prüfen Sie am Schluss noch einmal, ob Ihnen nichts entgangen ist.