Was kann man nehmen wenn man Antibiotika nicht verträgt?

Um während einer Antibiotika-Therapie Resistenzen und Nebenwirkungen vorzubeugen, ist vor allem wichtig zu wissen:

  • Antibiotika wirken nur gegen Bakterien. Viele Infektionen werden aber durch Viren ausgelöst und sind nicht durch Antibiotika behandelbar – beispielsweise Atemwegserkrankungen wie Husten, Schnupfen, Bronchitis oder Grippe.
  • Der übermäßige, unsachgemäße Gebrauch von Antibiotika führt zu unerwünschten Wirkungen und längerfristig zu abnehmender Wirksamkeit der Mittel.

Was genau ist eine Antibiotika-Resistenz? Informationen zu $CMS_IF( ! tt_headline.isEmpty)$$CMS_VALUE(tt_headline.toText(false).convert2)$$CMS_END_IF$

Der lateinische Begriff Resistenz bedeutet „Widerstand“. In der Medizin werden Bakterien als resistent bezeichnet, die gegenüber äußeren Einflüssen besonders widerstandsfähig sind. Ein Beispiel: Gelangen mit der Nahrung Krankheitserreger in den Magen, tötet die Magensäure die meisten von ihnen ab. Manche Bakterien sind jedoch von einer Schleimhülle umgeben, die sie vor der Säure schützt. Sie sind gegen die Magensäure resistent.

Bei der Antibiotika-Resistenz ist das Prinzip ähnlich: Die Bakterien haben eine neue Eigenschaft erworben, die sie vor dem Antibiotikum schützt. Einige Bakterienarten können zum Beispiel einen Stoff bilden, der bestimmte Antibiotika unwirksam macht. Ist ein Bakterium in der Lage, sich gegen mehrere Antibiotika zu schützen, spricht man auch von einem multiresistenten Erreger.

Wie entstehen Resistenzen? Informationen zu $CMS_IF( ! tt_headline.isEmpty)$$CMS_VALUE(tt_headline.toText(false).convert2)$$CMS_END_IF$

Viele Bakterien, die heute resistent sind, waren in der Vergangenheit noch empfindlich gegenüber Antibiotika. Die Medikamente konnten bestimmte Bakterienarten unschädlich machen und deshalb Infektionen wirksam stoppen. Mit der Zeit und durch zufällige Einflüsse kann sich bei Bakterien aber das Erbgut verändern und es können neue Eigenschaften entstehen. Zum Beispiel kann eine Bakterienart einen Schutz gegen Antibiotika entwickeln. Dann sind die Bakterien resistent geworden. Diese Eigenschaft kann auch von einer Bakterienart auf die andere übertragen werden.

Werden Antibiotika sehr häufig eingesetzt, kann sich ein resistent gewordener Erreger besonders gut vermehren, da seine Antibiotika-empfindlichen Artgenossen ja gehemmt werden. Infiziert sich nun ein Mensch mit dem resistenten Erreger, helfen Antibiotika nicht mehr.

Was wird gegen Antibiotika-Resistenzen unternommen? Informationen zu $CMS_IF( ! tt_headline.isEmpty)$$CMS_VALUE(tt_headline.toText(false).convert2)$$CMS_END_IF$

Antibiotika sind in Deutschland verschreibungspflichtig. Für einen umsichtigen und angemessenen Einsatz sind also vor allem Ärztinnen und Ärzte verantwortlich. Sie sollten zunächst prüfen, ob ein Mensch tatsächlich an einer bakteriellen Infektion erkrankt ist. Wenn ja, ist es wichtig, dass sie das Antibiotikum in der richtigen Dosierung und ausreichend lange verschreiben. Außerdem wählen sie am besten gezielt das Antibiotikum aus, das die jeweiligen Erreger am besten bekämpft.

Hygienevorschriften sollen zusätzlich verhindern, dass sich die resistenten Erreger weiter ausbreiten und vermeidbare Infektionen auftreten. Diese Maßnahmen sind vor allem im Krankenhaus wichtig. Da dort relativ häufig Antibiotika angewendet werden, bilden sich schnell resistente Keime. Um sich vor ihnen zu schützen und die Verbreitung der Keime zu verhindern, hilft zum Beispiel das Tragen von Einmalhandschuhen, medizinischen Mund-Nasen-Bedeckungen und Kitteln sowie die Händedesinfektion gegen eine Verbreitung der Keime. Dies gilt vor allem, wenn man Kontakt mit einem Menschen hat, der an einer Infektion mit resistenten Bakterien erkrankt ist.

Antibiotika werden auch in der Tiermedizin und Landwirtschaft eingesetzt. Deswegen müssen sich auch Tierärztinnen und -ärzte an die Regeln für einen sinnvollen Umgang mit Antibiotika halten.

Was kann ich selbst tun, um Antibiotika-Resistenzen vorzubeugen? Informationen zu $CMS_IF( ! tt_headline.isEmpty)$$CMS_VALUE(tt_headline.toText(false).convert2)$$CMS_END_IF$

Wer Antibiotika mit Bedacht einnimmt, trägt dazu bei, Resistenzen zu vermeiden – und ist zugleich besser vor Nebenwirkungen geschützt.

Wichtig ist vor allem, Antibiotika nicht zu überschätzen: Es kommt immer wieder vor, dass Patientinnen und Patienten Antibiotika bei Krankheiten erwarten, bei denen ihr Einsatz keinen Vorteil bringt.

Bei schweren bakteriellen Infektionen wie zum Beispiel Lungen- oder Gehirnhautentzündungen ist die Anwendung eines Antibiotikums notwendig. Anders ist es beispielsweise, wenn ansonsten gesunde Menschen durch Viren verursachte Atemwegsinfektionen wie Erkältungen oder eine Virusgrippe bekommen. Bei normalem Krankheitsverlauf helfen Antibiotika nicht, da sie nur gegen Bakterien wirken. Außerdem können Antibiotika zu Nebenwirkungen wie allergischen Reaktionen, Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit oder Pilzinfektionen führen. Es ist daher wichtig, die Vor- und Nachteile einer Einnahme sorgfältig abzuwägen.

Was ist bei der Anwendung von Antibiotika zu beachten? Informationen zu $CMS_IF( ! tt_headline.isEmpty)$$CMS_VALUE(tt_headline.toText(false).convert2)$$CMS_END_IF$

Antibiotika sollten solange eingenommen werden, wie die Ärztin oder der Arzt sie verordnet haben. Wenn Beschwerden früher abklingen, muss das nicht heißen, dass alle Erreger abgetötet wurden. Übrig gebliebene Keime können dafür sorgen, dass eine Krankheit wieder ausbricht.

Falls doch einmal Tabletten übrig bleiben, sollten sie nicht für eine spätere Anwendung aufgehoben oder anderen Menschen gegeben werden. Medikamentenreste können über den normalen Hausmüll entsorgt oder in einigen Apotheken abgegeben werden. Apotheken sind allerdings nicht dazu verpflichtet, die angebrochenen Packungen abzunehmen. Wichtig ist, Medikamentenreste nicht über den Ausguss oder die Toilette zu entsorgen. Das belastet die Umwelt und trägt ebenfalls zur Resistenzbildung bei.

Medikamente können nur optimal wirken, wenn sie wie vorgesehen angewendet werden. Bei der Einnahme von Antibiotika ist wichtig zu wissen:

  • Darf eine Tablette zur leichteren Einnahme zerteilt werden? Das kommt auf den Wirkstoff an: Bei manchen Antibiotika kann dies die Wirksamkeit beeinträchtigen.
  • Mit welchen Lebensmitteln dürfen sie eingenommen werden? Antibiotika werden in der Regel mit Wasser eingenommen, da die Einnahme mit Säften, Milchprodukten oder Alkohol die Aufnahme mancher Wirkstoffe in den Körper beeinflussen kann. Zu Milchprodukten gehören neben Milch auch Butter, Joghurt, Käse und Quark. Auch nach der Einnahme des Antibiotikums kann es erforderlich sein, bis zu drei Stunden mit dem Verzehr von Milchprodukten zu warten. Grapefruitsaft und Nahrungsergänzungsmittel mit Mineralstoffen wie Kalzium können die Wirkung von Antibiotika ebenfalls hemmen.
  • Wann soll das Antibiotikum eingenommen werden? Manche Mittel sollten immer zur gleichen Tageszeit eingenommen werden – andere vor, während oder nach dem Essen. Wenn ein Medikament zum Beispiel dreimal am Tag eingenommen werden soll, müssen in der Regel feste Abstände eingehalten werden, damit es im Tagesverlauf möglichst gleichmäßig wirkt. Wer ein Antibiotikum alle 8 Stunden einnehmen soll, kann sich als feste Zeiten zum Beispiel 6 – 14 – 22 Uhr merken.
  • Werden gleichzeitig andere Medikamente eingenommen? Da Antibiotika Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln haben können, ist es wichtig, der Ärztin oder dem Arzt mitzuteilen, wenn man noch andere Medikamente einnimmt. Wechselwirkungen sind etwa mit bestimmten Blutverdünnern möglich und mit Mitteln gegen Sodbrennen (Antazida). Manche Antibiotika können die Wirkung der Antibabypille beeinträchtigen.

Ausführliche Informationen zur Anwendung eines Antibiotikums finden Sie im Beipackzettel. Wenn Sie unsicher sind, worauf Sie bei der Einnahme achten sollten, können Sie ärztlichen Rat einholen oder in einer Apotheke nachfragen.

Was kann man als Ersatz für Antibiotika nehmen?

Es gibt zahlreiche Alternativen zu Antibiotika, die derzeit beforscht werden: Bakteriophagentherapie, räuberische Bakterien, Bakteriozine (Proteine, die von Bakterien abgesondert werden und das Wachstum anderer Bakterien hemmen) und kompetetive Verdrängung von Pathogenen.

Welche Antibiotika sind am besten verträglich?

Penizilline, vor allem die mit engem Spektrum, zählen zu den am besten verträglichen Antibiotika überhaupt und können auch in der Schwangerschaft eingenommen werden. Mit ~ 0,8 % verhältnismäßig häufig ist allerdings die Penizillinallergie, die sich meist als Hautausschlag zeigt.

Kann man Antibiotika einfach absetzen Wenn man es nicht verträgt?

Dennoch sollten Patienten Antibiotika nicht in Eigenregie absetzen, sobald sie sich besser fühlen. Vielmehr sollten Antiinfektiva individuell abgestimmt auf die bakterielle Infektion und in enger Absprache mit dem Arzt eingenommen und abgesetzt werden.

Welches Antibiotikum wenn man gegen Penicillin allergisch ist?

Alternativ werden jedoch häufiger Breitspektrumantibiotika verordnet. Verschiedene Studien berichten, dass Patienten mit einer Penicillinallergie in der Anamnese in der Regel ein alternatives Antibiotikum, beispielsweise Fluorchinolone, Clindamycin, Vancomycin oder Makrolide, erhalten.