Steckbrief Tinker
Foto: Pavlina Trauskeova/Shutterstock Show
Beschreibung der Pferderasse TinkerDer Tinker hat viele Namen: Irish Tinker, Gypsy Cob, Irish Cob, Gypsy Horse oder Gypsy Vanner. Alle bezeichnen ein ganz besonderes Pferd, bunt gescheckt, kräftig und wild, mit prächtiger Mähne, vollem Schweif und atemberaubend schönen Fesselbehang. Sie wurden früher als Zugpferde verwendet, heute sind sie beliebte Freizeitpferde. Charakter der TinkerTinker sehen wegen ihrem Körperbau und ihrer Mähne wie wilde, unzähmbare Pferde aus. Sie sind jedoch unglaublich geduldige, ausgeglichene und nervenstarke Tiere. Sie lassen sich leicht trainieren und sind außerdem sehr intelligent und neugierig. Obwohl sie sehr kräftig sind und viel wiegen, es es nicht schwer, sie zu führen oder zu reiten. Sie gelten als eine der sanftmütigsten Rassen und sind unglaublich umgänglich und zuverlässig. Das macht die Tinker zu fantastischen Anfängerpferden. Sie werden sogar häufig als Therapiepferde eingesetzt. Foto: Pazargic Liviu/Shutterstock Der FesselbehangEin besonderes Merkmal der Tinker ist die Fesselbehaarung. Sie beginnt bei den Vorderbeinen an den Knien und bei den Hinterbeinen am Sprunggelenk. Die buschigen Haare wehen wunderschön im Wind und legen sich im Stehen über die Hufe. Wozu haben Pferde Fesselbehang?Kaltblutpferde haben meistens lange, dichte Haare an ihren Fesselgelenken. Diese schützen sie vor Feuchtigkeit, weil das Wasser an den Haaren entlang nach unten abtropft und die Fesselbeuge dabei trocken bleibt. Bei Rassen wie z. B. Friesen und Tinkern wurde dieser Fesselbehang (auch Köten genannt) gezielt gezüchtet. Wenn es länger regnet und sehr feucht ist, sollte ein starker Fesselbehang jedoch gekürzt werden, weil die Haare nicht mehr gut trocknen können und sich die Fesselbeuge durch Bakterien entzünden kann (das nennt man Mauke). Tinker bekommen im Winter einen BartJa, das ist wahr! Tinker entwickeln im Winter manchmal Haare auf ihrer Oberlippe. Sie können sogar recht lang werden. Geschichte der TinkerDie Tinker entwickelten sich aus dem Shire Horse, dem Clydesdale, dem Friesen und dem Dales-Pony. Sie besitzen daher die Merkmale von Kaltblut- und Warmblutpferden sowie auch von Ponys. Das fahrende Volk in Großbritannien und Irland kreuzte diese Rassen, um ein kräftiges, ausdauerndes und robustes Zug- und Arbeitspferd zu erhalten, das außerdem einen guten Charakter hat, damit auch ihre Kinder gut mit ihnen umgehen konnten. Bis heute sind die Tinker für ihr besonders freundliches Wesen bekannt. Beliebt waren sie aber nicht immer – und zwar wegen ihren Schecken. Früher bevorzugte man einfarbige Tiere. Die Begeisterung für hübsche Muster und spannende Fellzeichnungen entstand erst später. Foto: critterbiz/Shutterstock Aussehen der TinkerAn Tinkern ist im Grunde alles kräftig und muskulös: der kurze Körper, die Beine, der Hals, der Kopf. Ihr Nase ist breit und nach außen gewölbt, was man auch als Ramsnase oder Ramskopf bezeichnet. Ihre großen Augen sind braun oder blau (was besonders hübsch ist!). Die Hufe sind groß. Fellfarben der TinkerTinker sind meistens gescheckt, aber ihr Fell kann auch andere Farben haben, z. B. Schwarz, Weiß, Kastanie, Windfarben, Falbfarben, Palomino und Cremello. Tinker-„Typen“Tinker teilt man in sogenannte „Sektionen“ ein. Ein kleiner Tinker von 128-148 cm Widerrist gehört zur Sektion C und ein Tinker mit 149-159 cm zählt zur Sektion B. Ab 160 cm beginnt die Sektion A und man nennt die Tinker dann Irish Cob. Schon gewusst?In Deutschland sind die Tinker erst seit dem Jahr 2005 eine anerkannte Rasse. Foto: SunFreez/Shutterstock Wie nennt man Tinker noch?Die Bezeichnung „Tinker“ wird wegen ihrer negativen Bedeutung allerdings nur in Deutschland verwendet. Im englischen Sprachraum heißt er Cob, Irish (Coloured) Cob oder Gypsy Cob (Gypsy = Zigeuner).
Was ist der Unterschied zwischen Tinker und Irish Tinker?Im Jargon wird der Irish Cob als der stämmigere, "klobigere", massigere Typ mit sehr viel Behang genannt, wogegen der Tinker auch schmaler mit etwas weniger Behang sein darf, leicht sportlicher.
Ist das Shire Horse das größte Pferd der Welt?"Gentle Giants"
In ihrer englischen Muttersprache nennt man Shire Horses, die größte Pferderasse der Welt, auch liebevoll „gentle giants“ – sanfte Riesen – denn neben ihrer Körpergröße zeichnen sich diese Pferde vor allem durch ihr überaus gutmütiges Wesen, Freundlichkeit und Menschenbezogenheit aus.
Wie viel Gewicht darf man haben wenn man einen Tinker reitet?Manchmal werden Tinker aufgrund ihrer imposanten Erscheinung als Gewichtsträger angeboten. In den meisten Fällen können sie jedoch nur 50 bis 60 kg tragen und benötigen eine gute Rückenschule.
|