Was ist der unterschied zwischen einer bu und einer erwerbsunfähigkeit

Was möchten Sie über die Erwerbsunfähigkeits­versicherung genauer wissen?

Wer aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann, muss mit drastischen Einkommenseinbußen rechnen. Diese gesetzliche Absicherung über die Rentenversicherung liegt bei vielen unter dem Hartz-IV-Niveau. Eine private Vorsorge zur Arbeitskraftabsicherung ist daher dringend empfehlenswert.

Wenn es um die Absicherung der Arbeitskraft geht, ist die Berufsunfähigkeits­versicherung die erste Wahl.

Zum Angebot

Darum ist die Erwerbsunfähigkeits­versicherung sinnvoll

Eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung (kurz EU-Versicherung) schützt Versicherte für den Fall, dass sie aufgrund schwerer Krankheit erwerbsunfähig werden und nicht mehr arbeiten können. Denn dann fällt das monatliche Einkommen für den Lebensunterhalt weg.

Dies kann beispielsweise passieren, wenn jemand aufgrund einer Verletzung oder durch einen Unfall invalide wird. Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung zahlt dann eine monatliche Rente aus. Damit ist sie eine sinnvolle Ergänzung zur Rente wegen Erwerbsminderung. Sie funktioniert ähnlich wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU-Versicherung). Es gibt jedoch deutliche Unterschiede.

Leistungen: Wann zahlt die Erwerbsunfähigkeits­versicherung?

Die Absicherung gegen das Risiko der Erwerbsunfähigkeit gibt es in mehreren Varianten:

Wer sich nach einer Versicherung der Arbeitskraft umsieht, sollte zuerst die Berufsunfähigkeitsversicherung in Betracht ziehen. Sie ist die beste Absicherung für dieses Risiko. So zahlt sie die monatliche Rente viel früher, nämlich wenn der Versicherte seinen Beruf noch zu 50 Prozent ausüben kann.

Wann ist man erwerbsunfähig?

Im Sinne der Rentenversicherung ist eine Person voll erwerbsunfähig, wenn sie wegen Krankheit, Kräfteverfall oder Behinderung auf Dauer nicht mehr als drei Stunden pro Tag arbeiten kann, egal in welcher Erwerbstätigkeit.

An dieser gesetzlichen Definition von Erwerbsunfähigkeit orientieren sich auch viele Anbieter. Der Grund für die Erwerbsunfähigkeit ist nicht wichtig – ob körperliche Erkrankung, Unfallverletzung oder psychische Erkrankung. Ein ärztliches Gutachten über den Gesundheitszustand reicht aus, um die Erwerbsunfähigkeitsrente zu beantragen.

Was kostet eine Erwerbsunfähigkeits­versicherung?

Die Kosten für die Versicherung hängen von vielen persönlichen Voraussetzungen ab. Daher variieren die Beiträge stark, je nach Versicherer, Alter, Gesundheitszustand und Beruf.

Auch vertragliche Bedingungen wie die Rentenhöhe oder die Vertragslaufzeit spielen in die Kostenberechnung hinein.

Zur groben Orientierung dient das folgende Kostenbeispiel:

  • Unsere Musterkundin ist 25 Jahre und arbeitet als Redakteurin.
  • Sie möchte eine monatliche Erwerbsunfähigkeitsrente in Höhe von 1.000 Euro versichern.
  • Sie ist Nichtraucherin und bester Gesundheit.
  • Die Versicherung soll eine Laufzeit bis zum 67. Lebensjahr haben.

Mit diesen Voraussetzungen erhält sie zwei Angebote

Euro pro Monat

Bis 35 Jahre, danach Beitragserhöhung auf 61 Euro

Euro pro Monat

Kontinuierlicher Beitrag über die gesamte Laufzeit

Eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung ist damit unter bestimmten Voraussetzungen für rund 20 Euro monatlich zu haben.

Über günstige Beiträge dürfen sich Verbraucher freuen, die sich schon in jungen Jahren für eine Arbeitskraftversicherung entscheiden, ob für die Berufsunfähigkeitsversicherung oder die Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Denn je jünger und gesünder der Versicherungsnehmer ist, desto niedriger die Kosten für die Versicherung.

Jetzt Angebot anfordern

Beim Vergleich von mehreren Angeboten sollten Interessierte auf den Unterschied zwischen Netto- und Bruttoprämie achten: Die Nettoprämie ist der Betrag, der monatlich zu zahlen ist. Erwirtschaftet der Versicherer weniger Überschüsse, kann er diesen Betrag bis zum Bruttobetrag anheben. Mit einem Blick darauf können sich Interessenten vor hohen Beitragserhöhungen schützen.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt, wenn der Versicherte seinen aktuellen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nur noch zu 50 Prozent ausüben kann. Das heißt, er kann statt acht Stunden pro Tag nur noch maximal vier Stunden täglich arbeiten.

Eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung zahlt hingegen erst, wenn der Versicherte weniger als drei Stunden pro Tag arbeiten kann, in jeder beruflichen Tätigkeit. Die Versicherungsleistung erfolgt also deutlich später. Dem Betroffenen geht es gesundheitlich deutlich schlechter.

Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung bietet einen niedrigeren Schutz als die Berufsunfähigkeitsversicherung. Doch für Menschen in körperlich fordernden Berufen und mit Vorerkrankungen ist die BU-Versicherung häufig viel zu teuer. Mitunter werden sie aufgrund des hohen Risikos gar nicht versichert. Dann ist die Erwerbsunfähigkeitsversicherung eine mögliche Alternative, um wenigstens einen Teilschutz zu erhalten.

Wichtig: Ist eine Person erwerbsunfähig, kann sie sowohl die gesetzliche Erwerbsminderungsrente beziehen als auch die Rente der privaten Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Bei der privaten Versicherung können Verbraucher jedoch bei Vertragsabschluss selbst bestimmen, wie hoch die monatliche Rentenzahlung sein soll.

Für wen ist die Erwerbsunfähigkeits­versicherung sinnvoll?

Auch wenn sie kein gleichwertiger Ersatz für die Berufsunfähigkeitsversicherung ist, kann eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung zum Beispiel für folgende Personen sinnvoll sein:

Für beide Personengruppen kann die BU-Versicherung entweder sehr teuer werden, wegen Leistungsausschlüssen einen geringeren Schutz bieten oder sie gelten als nicht mehr versicherbar.

Tipp: Bei Personen in risikoreichen Berufen kann die EU-Versicherung eine Ergänzung zu einer Grundfähigkeitsversicherung sein, da sie auch die Erwerbsunfähigkeit wegen psychischer Krankheiten versichert.

Worauf sollten Sie beim Vertragsabschluss achten?

Beim Prüfen der Angebote und der Entscheidung für einen Vertrag spielen die Versicherungsbedingungen eine wesentliche Rolle. Hier kann es auf Kleinigkeiten ankommen.

Anbieter mit hoher Finanzkraft sind die bessere Wahl

Sollte der Fall einer Erwerbsunfähigkeit eintreten, kann es durchaus sein, dass die Versicherung die Erwerbsunfähigkeitsrente bis zum Ende des Berufslebens zahlen muss. Der Versicherer sollte diese Leistung garantieren können. Außerdem ist die EU-Versicherung langfristig angelegt. Beim Abschluss sollten Versicherungsnehmer sicher sein, dass es das Unternehmen in 20 oder 30 Jahren noch geben wird.

Wie hoch sollte die EU-Rente sein?

Die Höhe der monatlichen Auszahlung legt der Versicherungsnehmer selbst fest, wenn er den Vertrag abschließt. Üblich sind Summen von etwa 1.000 Euro bis 2.000 Euro.

Bei einigen Tarifen oder Berufsgruppen kann die Versicherungssumme jedoch auf einen Höchstbetrag gedeckelt sein. Interessierte sollten dazu eine Beratung bei einem unabhängigen Versicherungsexperten nutzen, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Gesundheitsfragen – Ehrlich ist am besten

Beim Abschluss einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung müssen Versicherungsnehmer Gesundheitsfragen beantworten. Im Vergleich zur Versicherung der Berufsunfähigkeit ist der Fragenkatalog etwas vereinfachter. Dennoch sollten Versicherungsnehmer genau, ehrlich und gründlich sein bei der Beantwortung. Das betrifft vor allem Sachverhalte, die in Unterlagen dokumentiert und daher nachprüfbar sind.

Im Leistungsfall wird der Anbieter die Angaben noch einmal überprüfen. Sollte sich dabei herausstellen, dass einige Angaben falsch sind, verweigert das Unternehmen am Ende die Zahlung und der Versicherte geht leer aus. Auch bei versehentlichen Auslassungen kennt das Gesetz in diesem Fall keine Gnade.

Tipp: Wer aufgrund von Vorerkrankungen bereits keine Chance auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung hatte, kann vor dem verbindlichen Vertragsabschluss mithilfe einer anonymisierten Risikovoranfrage durch einen Versicherungsberater das Angebot von Versicherungen einholen. Der Vorteil: Sie erhalten eine Info, wie die Versicherer die Vorerkrankung einschätzen. Die persönlichen Daten werden dabei nicht gespeichert.

Weitere Punkte, die im Vertrag stehen sollten

  • Versicherungszeit bis zum Eintritt in die gesetzliche Altersrente
  • Kurzer Prognosezeitraum, ideal 6 Monate
  • Anpassungsmöglichkeiten durch Dynamik und Nachversicherungsgarantie
  • Rückwirkende Leistungen
  • Verzicht auf Anzeigepflicht (zum Beispiel bei Berufswechsel)

Andere mögliche Alternativen mit Teilschutz bei Berufsunfähigkeit

Keine Antwort gefunden? Melden Sie sich bei uns!

Manchmal sind die Fragen eben individueller und spezieller, wie Sie und Ihr Leben. Wir helfen Ihnen gerne bei allem rund ums Thema Berufsunfähigkeitsversicherung.

Weil Sie es uns wert sind

Zufriedende, glückliche finanzen.de Kunden

Was ist besser Berufsunfähigkeit oder Erwerbsunfähigkeit?

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist in der Regel besser als eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU). Während die BU bereits zahlt, wenn du deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst, zahlt die EU erst, wenn du dem Arbeitsmarkt gar nicht mehr zur Verfügung stehst.

Was ist der Unterschied zwischen einer Berufsunfähigkeitsrente und einer Erwerbsminderungsrente?

Eine Berufsunfähigkeitsrente (BU-Rente) erhielt, wer wegen einer Krankheit oder Behinderung seinen Beruf nur noch zu weniger als 50 Prozent ausüben konnte. Eine Erwerbsunfähigkeitsrente (EU-Rente) hingegen gab es, wenn jemand überhaupt nicht mehr in der Lage war zu arbeiten.

Wie viel Geld bekommt man bei Erwerbsunfähigkeit?

Die durchschnittliche Auszahlung (Nettorente) der vollen Erwerbsminderungsrente betrug 2021 für Rentenneuzugänge 917 Euro pro Monat. Bei Bestandsrentnern lag sie im Jahr 2021 durchschnittlich bei 877 Euro im Monat.

Wann gilt man als erwerbsunfähig?

Erwerbsunfähigkeit liegt vor, wenn die versicherte Person (…) voraussichtlich mindestens 6 Monate sowohl außer stande ist, eine übliche Tätigkeit des allgemeinen Arbeitsmarktes für mindestens 3 Stunden täglich auszuüben, als auch außerstande ist, eine selbständige Tätigkeit für mindestens 3 Stunden täglich auszuüben.