Was hat die deutsche flagge für eine bedeutung

Die Geschichte der deutschen Flagge begann 1813. Überlieferungen zufolge gehen die Farben auf Uniformen von Widerstandskämpfern gegen Napoleon zurück. Die Soldaten des Lützowschen Freikorps, die in den Befreiungskriegen gegen Napoleon kämpften, trugen schwarze Jacken mit goldenen Knöpfen und roten Samtaufschlägen. Angeblich war das Schwarz ein Symbol für die Schwärze der Knechtschaft, die Farbe Rot spiegelte die blutigen Schlachten wider und Gelb stand für das goldene Licht der Freiheit, für welches die Soldaten tapfer kämpften. Nachdem Napoleons Vorherrschaft 1815 beendet war, kam es zu einer Neuordnung Deutschlands. Ziel der europäischen Monarchen war es, alle nationalen Bewegungen in Europa zu unterbinden, damit die alte vorrevolutionäre monarchische Ordnung aufrechterhalten werden konnte. Anstatt eines deutschen Nationalstaates wurde auf dem Wiener Kongress aus 37 Einzelstaaten und vier freien Städten der Deutsche Bund gegründet, der unter österreichischer Vorherrschaft stand. Liberale, nationale und demokratische Ideen wurden dabei in vielen deutschen Staaten mit polizeilichen Mitteln bekämpft. Dieser lose Zusammenschluss von Einzelstaaten hatte allerdings viele Kritiker, die sich nach einem einheitlichen und freien Deutschland sehnten. Angetrieben von dem Wunsch nach deutscher Einheit und einer demokratischen Verfassung gründeten 1815 Studenten in Jena eine Burschenschaft und wählten als Erinnerung an die Taten des Lützow-Korps die Farben Schwarz, Rot und Gold für ihre Fahne.

Ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte der Deutschlandflagge war schließlich das Hambacher Fest im Mai 1832, bei dem für demokratische und nationale Ziele demonstriert wurde. Bei dieser Veranstaltung, an der rund 30.000 Menschen aller Schichten teilnahmen, wurde zum ersten Mal eine Fahne mit schwarz-rot-goldenen Querbalken gezeigt. Immer mehr wurde diese Farbkombination zu einem Symbol der deutschen Einheit. Die Landesfürsten versuchten zwar, die Fahne zu verbieten. Dies führte aber nur zu noch heftigeren Protesten und Widerständen. Forderungen nach Presse-, Gedanken- und Vereinsfreiheit wurden immer lauter. Um die Ordnung im Land wiederherzustellen, wurde in Frankfurt schließlich ein gesamtdeutsches Parlament eingerichtet. Am 9. März 1848 erklärte die Nationalversammlung die Farben Schwarz, Rot und Gold als Nationalfarben und legte auch die Nationalfahne mit schwarz-rot-goldenen Querstreifen fest. Nur wenig später scheiterte die Revolution allerdings und die Flagge verschwand vorerst wieder. Stattdessen wählte der Norddeutsche Bund und später das Deutsche Reich für seine Fahne eine schwarz-weiß-rot gestreifte Farbkombination. Das Schwarz-Weiß stand für die preußischen Anteile des Bundes, während Rot-Weiß die dem Norddeutschen Bund zugehörigen Hansestädte repräsentierte. Als 1871 das Deutsche Reich unter Bismarck entstand, wurde die schwarz-weiß-rote Flagge bis 1918 die Fahne des Deutschen Reiches.

Zeit des Nationalsozialismus

Mit dem ersten Weltkrieg endete das Deutsche Kaiserreich und auch die Fahne wurde ausgewechselt. In der Verfassung der Weimarer Republik am 14. August 1919 wurde abermals die schwarz-rot-goldene Flagge wieder als offizielles Staatssymbol festgelegt. Jedoch konnte sich Schwarz-Rot-Gold auch diesmal nicht dauerhaft durchsetzen. Schon ab 1919 war die Handelsflagge wieder Schwarz-Weiß-Rot und nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde die Parteifahne der Nationalsozialisten ab 1935 zur Landesflagge. Gemeinsam mit der alten schwarz-rot-weißen Fahne des Deutschen Kaiserreichs galt sie zwischen 1933 und 1945 als Nationalflagge im Dritten Reich.

Die endgültige Anerkennung von Schwarz-Rot-Gold

Zusammen mit dem Zweiten Weltkrieg endete auch die Nazi-Diktatur und die Nationalfarben des Dritten Reichs wurden nach 1945 verboten. Man entschied sich zu jener Flagge zurückzukehren, die schon 1848 und in der Weimarer Republik ein Symbol für Freiheit war. Dieses Mal wurden die Farben Schwarz-Rot-Gold als Nationalfarben sogar im Grundgesetz festgelegt, das am 23. Mai 1949 in Kraft trat. Dort heißt es im Artikel 22: „Die Bundesflagge ist schwarz-rot-gold.“ Auch die DDR übernahm diese Farben als Staatswappen. Um sich aber dennoch von Westdeutschland abzugrenzen, wurde auf der Flagge in der sowjetischen Besatzungszone ein Wappen aus Hammer, Zirkel und Ährenkranz ergänzt. Der Hammer symbolisierte die Arbeiter, der Zirkel die Denker und der Ährenkranz die Bauern. Doch mit dem Ende der DDR verschwand diese Abwandlung wieder und die schwarz-rot-goldene Fahne wurde im gesamten Land anerkannt.

Warum ausgerechnet Schwarz, Rot und Gold auf die Flagge von Deutschland gelangten, ist nicht endgültig geklärt. Oft heißt es, die Farben gingen auf die Uniformen von Widerstandskämpfern gegen Napoleon zu Beginn des 19. Jahrhunderts zurück.

Von Helmut Brasse

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  • Die Deutschlandflagge und ihre Farben
  • Die symbolische Bedeutung der Farben
  • Die Deutschlandflagge in der Geschichte
  • Der dritte Anlauf für Schwarz-Rot-Gold
  • Die Deutschlandflagge heute

Die Deutschlandflagge und ihre Farben

Der französische Herrscher Napoleon hatte das frühere "Heilige Römische Reich Deutscher Nation" zerschlagen und unter seine Kontrolle gebracht. Eine Gruppe von Widerstandskämpfern, die als "Lützower Jäger" bekannt war, trug schwarze Uniformen mit roten Aufschlägen und goldenen Knöpfen.

Doch selbst auf der offiziellen Seite des Bundesinnenministeriums wird diese Erklärung infrage gestellt. Demnach wählte "die in Jena 1818 gegründete 'Allgemeine deutsche Burschenschaft' die drei Farben für sich in der Annahme, dass es sich dabei um die Farben des alten Reiches handele".

Eine weitere, wenn auch umstrittene Theorie ist, dass der als "Turnvater" bekannte Friedrich Ludwig Jahn 1812 eine schwarz-rot-goldene Fahne entwarf. Jahn hatte ebenfalls an den Befreiungskriegen gegen Napoleon teilgenommen und diese Fahne soll auch bei einigen Kämpfen mitgeführt worden sein.

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Erstmals 1818 gehisst

Die symbolische Bedeutung der Farben

Zur Bedeutung der Farben existieren verschiedene Auslegungen. Es gab Lieder, worin es hieß "Pulver ist schwarz, Blut ist rot, golden flackert die Flamme". Eine andere Version besagt, "Schwarz-Gold" stehe für die Farben des alten Reichs und Rot für das im Freiheitskampf vergossene Blut.

Andere wiederum sahen in dem Rot die Farbe des Adelsgeschlechts der Hohenstaufen, das in der frühen deutschen Geschichte Kaiser und Könige stellte. Und wieder andere deuteten die Reihenfolge der Farben als Sinnbild für die deutsche Geschichte: "Durch Nacht und Blut zum Goldenen Licht der Freiheit."

Wenn es nach den Regeln der Wappengestaltung (Heraldik) ginge, dürfte die Deutschlandfahne in ihrer bekannten Form eigentlich gar nicht existieren. Um die Erkennbarkeit von Wappen auf größeren Distanzen zu gewährleisten, unterscheidet die Heraldik Farben und Metalle, wobei Gelb und Weiß für die Metalle Gold und Silber stehen.

Und die Regel lautet, dass sich Farben in einem Wappen nicht berühren dürfen. Sie sollen immer durch "Metall" getrennt sein. Insofern hätte die deutsche Fahne "Schwarz-Gold-Rot" sein müssen.

Die Deutschlandflagge in der Geschichte

Das frühe 19. Jahrhundert war für die deutschen Staaten eine Zeit der Neuorientierung. Napoleon hatte das bisherige "Heilige Römische Reich Deutscher Nation" zerschlagen und die meisten deutschen Länder unter seine Kontrolle gebracht.

Es folgten Befreiungskriege gegen Napoleon, die letztlich gewonnen wurden und 1814 zu einer Neuordnung Deutschlands führten. In Wien wurde aus 37 Einzelstaaten und vier freien Städten der Deutsche Bund gegründet. Die Präsidentschaft lag bei Österreich.

Diese neue Staatsform hatte viele Kritiker, die lieber ein einheitliches freies Deutschland sehen wollten. Darunter befand sich jene Burschenschaft in Jena, die "Schwarz-Rot-Gold" zu den Farben ihrer Fahne machte.

Diese Fahne entwickelte sich zum Symbol für eine deutsche Einheit. Sie prägte zunehmend das Bild von Protestveranstaltungen wie dem "Hambacher Fest" 1832, bei dem sich rund 30.000 Menschen aller Schichten versammelt haben sollen. Versuche der Landesfürsten, die Fahne sogar zu verbieten, bewirkten noch mehr Protest.

1848 kam es nach dem Vorbild der Französischen Revolution zu Unruhen im ganzen Land. Das Volk forderte unter anderem Presse-, Gedanken- und Vereinsfreiheit. Um die Ordnung wieder herzustellen, gaben die Landesfürsten schließlich nach.

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    Nachwirkungen der Französischen Revolution | mehr

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In Frankfurt wurde ein gesamtdeutsches Parlament eingerichtet. Und Schwarz-Rot-Gold wurde zur offiziellen Flagge Deutschlands erklärt. Die Revolution sollte aber wenig später scheitern und damit verschwand die Flagge auch wieder.

1871 entstand unter Bismarck das Deutsche Reich. Jetzt wurde "Schwarz-Weiß-Rot" zur neuen Flagge für die nächsten fünf Jahrzehnte. Mit dem Ersten Weltkrieg endete das Deutsche Kaiserreich. 1919 wurde in Deutschland die Weimarer Republik gegründet, so genannt, weil die neue Verfassung in Weimar beschlossen wurde.

Mit dieser Verfassung wurde auch die Flagge gewechselt und "Schwarz-Rot-Gold" erneut als Farbe für die Reichsflagge bestätigt. Doch wieder war diese Wiederbelebung der deutschen "Trikolore" nicht von Dauer.

Mit dem Scheitern der Weimarer Republik und der Übernahme durch die Nationalsozialisten wurde die Parteifahne der Nationalsozialisten ab 1935 zur Landesflagge.

Der dritte Anlauf für Schwarz-Rot-Gold

Nach dem Ende der Nazi-Diktatur und des Zweiten Weltkriegs lag es nahe, zu jener Flagge zurückzukehren, die sowohl 1848 als auch in der Weimarer Republik zu einem Symbol für Freiheit geworden war.

Auch in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) übernahm man die Farben. Um sich von Westdeutschland abzugrenzen, ergänzte die ostdeutsche Regierung die Flagge 1959 durch ein Wappen aus Hammer, Zirkel und Ährenkranz.

Angeblich wollte man sich damit auch bewusst vom westdeutschen Bundesadler absetzen, der als Raubtier verpönt war. Dagegen stand der Hammer für die Arbeiter, der Zirkel für die Denker und der Ährenkranz für die Bauern.

Mit dem Ende der DDR verschwand diese Variation. Seitdem gilt "Schwarz-Rot-Gold" für das gesamte Land.

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Auch die DDR flaggte in Schwarz-Rot-Gold

Die Deutschlandflagge heute

Es gibt heute noch einige besondere Versionen der deutschen Fahne. Die normale Version mit den drei Streifen symbolisiert das gesamte Land und darf entsprechend von jedermann genutzt werden. Also auch von Fußballfans, die damit Begeisterung oder Zugehörigkeit demonstrieren wollen.

Daneben gibt es eine spezielle Flagge für den Bundespräsidenten. Sie besteht aus einem rotgeränderten goldfarbenen Rechteck mit dem Bundesadler. Diese Variante wird nur am Sitz des Präsidenten oder an seinen Fahrzeugen eingesetzt.

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Die Flagge des Bundespräsidenten

Eine weitere Variante enthält das "Bundesschild" mit dem Adler und darf nur an Dienstgebäuden und Fahrzeugen des Bundes angebracht werden. Zum genauen Umgang mit den Flaggen existieren zwei Gesetzgebungen. Es gibt eine Anordnung über die deutschen Flaggen von 1996. Hier ist genau festgelegt, wie die Fahnen und ihre Variationen aussehen und wer sie nutzen darf.

Ebenso gibt es einen Beflaggungserlass. Dieser regelt, welche Gebäude des Bundes zu welchem Zeitpunkt mit Flaggen versehen werden. Interessanterweise existiert keine gesetzliche Festlegung der Farbtöne. Für Schwarz ist das sicher kein Problem. Doch Gelb/Gold und vor allem Rot lassen theoretisch eine Vielfalt von Nuancen zu.

Es gibt jedoch Empfehlungen, wonach für Rot und Gelb/Gold jene Töne genutzt werden sollten, die in der allgemein gebräuchlichen Farbpalette als Verkehrsrot und Melonengelb bezeichnet werden.

Warum Schwarz

Zurückzuführen sind die Farben der Deutschland-Fahne auf die Uniform des Lützowschen Freikorps, das in den Befreiungskriegen gegen Napoleon kämpfte. Mit Schwarz ließen sich Stoffe damals am besten einheitlich färben. Dazu rote Aufschläge an der Uniform und goldene Messingknöpfe.

Woher kommen die Farben Schwarz

Der Ursprung von Schwarz-Rot-Gold ist nicht eindeutig nachweisbar. Nach den Befreiungskriegen 1815 wurden die Farben auf die schwarzen Uniformen mit roten Vorstößen und goldfarbenen Knöpfen des an den Kämpfen gegen Napoleon beteiligten „Lützower Freikorps“ zurückgeführt.

Was bedeutet Deutschlandfahne mit Adler?

Der Adler, das Wappentier des Bundeswappens, war das Herrschaftszeichen der römischen Kaiser. Als Karl der Große das römische Kaiserreich erneuerte, übernahm er dieses Symbol kaiserlicher Macht. Die späteren deutschen Herrscher waren zumeist gleichzeitig deutsche Könige und römische Kaiser.

Für was steht Schwarz Weiß Rot?

Insbesondere unter großdeutsch und republikanisch gesinnten Gruppen galten Schwarz-Weiß-Rot als „kleindeutsche Farben“, die für einen Ausschluss des deutschsprachigen Österreichs aus dem deutschen Nationalstaat standen.