Show Antonio Vivaldi Die Vier JahreszeitenÜber die Eigenschaften der Jahreszeiten hat sich Antonio Vivaldi seine eigenen, musikalischen Gedanken gemacht und sie in vier Violinkonzerten zusammengefasst. Sylvia Schreiber stellt "Die Vier Jahreszeiten" von Vivaldi zusammen mir der niederländischen Geigerin Janine Jansen vor.
Bildquelle: picture-alliance/dpa Das starke Stück zum Anhören Es zieht kaum ein Sommer ins Land, ohne dass er eine Neuaufnahme von Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten" mit sich bringt. Nur wenige große Geiger machen einen Bogen um diese Konzertsammlung, aber auch andere Instrumentalisten nehmen sich die Jahreszeiten gerne vor. Die Vielfalt reicht von Bearbeitungen für Klavier über Mundharmonika bis zu Saxophonquartett und Zither. Diese Konzerte lösen nach wie vor einen Sturm der Begeisterung aus, egal ob man im ersten, zweiten oder dritten Frühling steckt. Es stört mich nicht, dass die Vier Jahreszeiten schon oft aufgenommen wurden. Janine Jansen Jede Interpretation ist einzigartigAuch die niederländische Geigerin Janine Jansen machte den "Vier Jahreszeiten" von Antonio Vivaldi ihre Aufwartung, gemeinsam mit einer Stradivari aus dem Jahr 1727. Dennoch ist diese Aufnahme nicht der historischen Aufführungspraxis verpflichtet. "Es stört mich nicht, dass dieses Werk schon so oft aufgenommen wurde", sagt die Künstlerin. "Dann könnte man ja auch das Beethoven-Konzert nicht mehr spielen oder aufnehmen. Und letztlich ist doch jede Interpretation einzigartig." Podcast"Das starke Stück – Musiker erklären Meisterwerke" gibt es auch als Podcast: Jetzt abonnieren!
Typische Naturschilderungen1725 veröffentlichte Vivaldi eine Sammlung aus zwölf Violinkonzerten, zusammengefasst unter der Opus-Zahl 8, zu der auch die Jahreszeiten gehören – Harmonie und Intervention befinden sich innerhalb dieser Konzerte im Wettstreit. Vivaldi schrieb seine Jahreszeiten nach Sonetten, die er wahrscheinlich selbst verfasst hat: Sonette, in denen sich der Komponist einen Reim machte auf haarkleine Details typischer Naturerscheinungen in Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Vivaldi nutzte also Programmatik als Gestaltungsmittel für die vier Violinkonzerte aus dem op.8. Zur Barockzeit waren konkrete Inhalte eigentlich der Oper vorbehalten und im Konzert eine Neuheit! Süßes Gemurmel eines Bächleins hört man, Blitz und Donner, schlafende Hirten, surrende Fliegen, säuselnden Wind, fliehendes Wild – der Fantasie sind bei dieser Musik keine Grenzen gesetzt. Insbesondere im Sommer wechseln sich presto und adagio, piano und forte ohne Vorwarnung ab, wie im wirklichen Leben. Internationaler HitAntonio Vivaldi hat die Konzerte dem böhmischen Grafen Wenzeslav von Morzin gewidmet. Bereits in der Mitte des 18. Jahrhunderts waren sie ein internationaler Hit. Doch dann fielen diese vier Konzerte, wie überhaupt das ganze Oeuvre Vivaldis, in einen bleiernen Dornröschenschlaf aus dem sie erst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts langsam, aber mit Vehemenz erwachten. Heutzutage sind die "Vier Jahreszeiten" aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Warum? Für Janine Jansen ist das klar: "Weil das ein gutes Stück ist!" Musik-InfoAntonio Vivaldi: Janine Jansen (Violine) Label: Decca Sendung: "Das starke Stück" am 17. September 2019, 19.05 Uhr auf BR-KLASSIK Mehr Kammermusik
Was bedeuten die vier Jahreszeiten?Die vier Jahreszeiten dienen der zeitlichen und klimatischen Einteilung unseres Jahres in verschiedene Abschnitte. Sie entstehen dabei durch die Neigung unserer Erdachse und sind längst nicht überall gleich auf unserer Erde.
Was beschreibt Vivaldi im Winter?Richtig spannend wird es im letzten Satz des „Winters“. Vivaldi beschreibt einen Menschen, der über das Eis geht und schließlich einbricht! Zuerst ist der Eisläufer geschickt und geht langsam und vorsichtig. Doch dann wird er unvorsichtig und läuft schneller.
Was beschreibt Vivaldi im Herbst?Für den Herbst mit seinen Weinfesten und seinen Jagden wählte Vivaldi F-Dur, die Tonart der Jagdhörner und der dörflichen Tanzmusik. Der Winter schließlich kommt im frostigen Gewand von f-Moll daher, einer Tonart, die die Dissonanzen gewissermaßen von selbst anzieht.
Wie sind die vier Jahreszeiten von Vivaldi entstanden?Vivaldi schrieb seine Jahreszeiten nach Sonetten, die er wahrscheinlich selbst verfasst hat: Sonette, in denen sich der Komponist einen Reim machte auf haarkleine Details typischer Naturerscheinungen in Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
|