Was bedeutet es wenn man sich an seine Träume erinnern kann

Warum träumen wir?

Träume brauchen wir aus verschiedenen Gründen: um gesund zu bleiben und um uns in der Welt zurechtzufinden. Es geht darum, neue Erfahrungen einzuordnen und mit dem bereits vorhandenen Wissen zu verknüpfen. Träume helfen uns dabei.

Wie kann man sich besser an Träume erinnern?

Zum Beispiel indem Sie darauf achten, in welcher Stimmung Sie morgens aufwachen und welcher Gedanke Ihnen zuerst kommt. Nehmen Sie einfach mal zur Kenntnis, was auftaucht. Mit der Zeit erinnern Sie sich immer genauer. Notizen machen hilft sehr, weil einem dann Details in den Sinn kommen.

Eine etwas drastischere Methode, an Träume zu kommen, ist, den Wecker ca. 20 Minuten vor der gewohnten Aufwachzeit zu stellen. So erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, sich direkt aus einem Traum zu wecken.

Wie kann man seine Träume deuten? Was kann man aus Träumen lernen?

Verdeutlichen Sie sich: Ein Traum ist die Fortsetzung Ihrer eigenen Gedanken und Eindrücke vom Tag in Bildersprache. Diese Bildersprache ist höchst persönlich. Sie entsteht aus Bilderschnipseln Ihrer gesamten bisherigen Erlebnisse. Träume verstehen Sie also, indem Sie der Frage nachgehen: Welche Geschichte erzählt mir der Traum über mich? In welcher Situation befinde ich mich im Traum – und was beschäftigt mich gerade im Alltag?

Wie kann man Träume beeinflussen? Wie kann man das lernen?

Träume sind gedankliche Fortsetzungen Ihrer Erfahrungen aus Ihrem persönlichen Alltag in Bildern. Konkret bedeutet das: Wenn Sie Ihr Verhalten im Alltag verändern, verändern sich in der Folge auch Ihre Träume.

Wenn Sie das Klarträumen ansprechen, während dem die träumende Person weiss, dass sie träumt und dann eingreifen kann: Das kann man tatsächlich trainieren. Der naheliegendste Zugang ist das Üben des Realitäts-Checks: Fragen Sie sich während des Tages immer wieder: Träume ich oder wache ich? Könnte ich jetzt gefahrlos in einem Riesensatz über den Fluss, an dem ich entlanggehe, springen oder nicht? Eine weitere sehr hilfreiche Übung: Betrachten Sie mehrmals am Tag bewusst Ihre Hand und drehen Sie sie rasch von Vorder- auf Rückseite und zurück. Sieht alles aus wie immer, sind fünf Finger vorhanden oder ist etwas seltsam? – quasi wie im Traum? Diese Routineübung nehmen Sie mit der Zeit auch in den Schlaf mit und können auch dort überprüfen, in welchem Zustand Sie sich gerade befinden.

Welche Traummotive tauchen bei Menschen am häufigsten auf und was bedeuten sie?

Aus meiner Arbeit beobachte ich folgende Traum-Themen häufig: Reisen, Nach-dem-Weg-Suchen, Verfolgt-werden, zu spät kommen, ins Leere fallen, nackt sein, Einbrecher, Tod, das Zuhause, Träume von früheren Partnern oder Lehrern oder anderen zentralen Personen – auch Verstorbenen – des eigenen Lebens.

Fürs Verstehen der Bildergeschichte des Traums legt uns die Sprache manches direkt auf die Hand: Was «verfolgt mich» im Alltag? Was ist gerade (oder schon seit Längerem) an neuen Erfahrungen in mein Leben «eingebrochen»? Wo habe ich Angst, ich könnte «zu spät sein»?

Unbedingt zu beachten ist aber: Eine generelle Deutung oder Erklärung für die einzelnen Traumbilder gibt es nicht. Denn jeder Traum ist eine bildhafte Zusammenfassung von ganz individuellen nächtlichen Gehirnprozessen. Um diese Bilder zu verstehen, braucht man deshalb immer die persönlichen Erfahrungen, die die träumende Person mit diesen Bildern verbindet.

Das Interview wurde schriftlich geführt.

Genau genommen, müsste die Frage eigentlich lauten: Warum kann sich NICHT JEDER an seine Träume erinnern? Denn es gibt durchaus viele Menschen, die sich recht gut an ihre nächtlichen Abenteuer erinnern können – und das sind in der Regel diejenigen von uns, die nicht so tief schlafen. Denn das nächtliche Aufwachen ist quasi eine Grundvoraussetzung dafür, dass wir unsere Träume besser rekapitulieren können – weil dann auch das Gehirn mit aufwacht.

Denn wusstest du, dass wir nachts im Durchschnitt tatsächlich 28 mal wach werden, natürlich meist unbewusst? Wobei das Gehirn offenbar erst dann „anspringt“, wenn wir nachts länger als drei Minuten wach sind – und viele von uns schlafen eben eher wieder ein. 
 

Hattest du eine TraumHafte nacht?

  1. Dass wir nachts so oft wach werden, ist ein Erbe der Evolution: Für die Ur-Menschen war das nächtliche Hochschrecken eine Art Lebensversicherung, um im Schlaf nicht wehrlos plötzlich angegriffen und überfallen zu werden. 
  2. Erwiesen ist heute, dass Mütter von kleinen Babies immer noch leichter schlafen – ebenso Großstädter, die nachts einen anderen Lärmpegel aushalten müssen (Kneipenlärm, Verkehr, Spätheimkehrer, Sirenengeheul ...). 
  3. Wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass diejenigen, die sich gut an ihre Träume erinnern (bis zu fünfmal pro Woche), nachts stärkere Hirn-Aktivitäten im medialen präfortalen Cortex und zwischen Temporallappen und Parietallappen haben.
  4. Langschläfer haben mehr Leichtschlaf- und Traumphasen als Kurzschläfer – deswegen können sie sich oft „besser“ an die Träume der vergangenen Nacht erinnern. Beide Schlaftypen kommen aber auf ausreichend Tiefschlafphasen – von denen man in aller Regel nichts erinnert. 
  5. Das beste Traum-Gedächtnis haben wir alle in den Morgenstunden direkt vor dem „richtigen“ Aufwachen, dann ist unser bereits ausgeruhtes Gehirn für unsere Träume am ehesten speicherbereit. 
  6. Traum-Erinnerungen kannst du übrigens schulen, indem du dir Stift und Block neben dein Bett legst und morgens nach dem Aufwachen direkt notierst, was dir aus der Nacht noch im Kopf ist. Aber mach dir da bitte keinen Stress daraus – wichtig ist vor allem, dass du eine gute Schlafqualität hast, kriegst oder behältst! 

Was bedeutet es wenn man sich immer an Träume erinnert?

Je länger der Schlaf ist, desto mehr REM-Phasen hat man und desto eher ist die Chance, dass man direkt aus dem Traum aufwacht und sich erinnert. Bei anderen ist es wiederum so, dass sie unter Stress mehr belastende Träume haben und sich dadurch besser erinnern.

Ist es gut wenn man jede Nacht träumt?

Jeder Mensch träumt Fest steht aber, dass wir träumen müssen, um körperlich und psychisch gesund zu bleiben um die Geschehnisse des Tages zu verarbeiten. Wir träumen jede Nacht, auch wenn wir uns nicht immer daran erinnern können. Allerdings träumen wir nicht die ganze Nacht über, sondern in der sog. REM-Phase.

Ist es gut wenn man viel träumt?

Egal, wie die Antwort ausfällt, Sie können ganz beruhigt sein! Es ist weder gut noch schlecht, viel bzw. wenig zu träumen. Im Endeffekt sagt nämlich diese Einschätzung in erster Linie etwas darüber aus, an wie viele Träume man sich erinnern kann.

Sind die Gefühle im Traum echt?

"Träume sind Gefühle in bewegten Bildern dargestellt", sagt Brigitte Holzinger. "Wer diese Gefühle erkennt, kann etwas über sich lernen". Zum Beispiel über Stärken und Schwächen, über die eigene Persönlichkeit und Dinge, die gerade Sorgen oder Ängste verursachen.